»rdtuwg vorgelegt, welche Li« auf weitere» dir Einfuhr mm Kartoffeln aus dm Bereinigten Staate« von Amerika» sowie von Schalen und andzrn Abfällen solcher Kartoffeln, ferner von Säcken oder sonstigen Gegenständen, welche zur Verpackung oder Verwahrung derartiger Kartoffeln oder Kartvffelabfälle gedient haben, verbietet, um die Ein« schleppung des in Amerika mehr und mehr verbreiteten Kolorado- Käfer- zu verhindern.

Ber l.i n, Itz. Jan. Wie man hört» sind die spanischen Kriegs­schiffe gestern Abend vbr Zarauz eingetroffen und haben Vorkehrungen getroffen, um gegen die Karlisten zu operiren.

Berlin, 18. Jan. Die .Post" meldet: Die neue spanische Regierung ist betreffs des räuberische» UebersallS der Karlisten bei Guetaria. ohne den Eingang der deutschen Beschwerdenote abzuwarten, mit Vorschlägen entgegen gekommen, die allen Ansprüchen, welche seitens Deutschlands erhoben, gerecht werden. Das Blatt äußert seine Befriedigung, daß die neue spanische Regierung in so zuvorkommender Weise die Angelegenheit erledigt hat.

Dir .Kieler Zeitung" meldet: Bei dem Marine-Etablissement wird der Bau von vier neuen massiven Trockendocks demnächst begin­nen. Die Arbeiten für die Docks und 2262 Meter Hafenbassinmauern werden am 15. Februar submittirt.

Paderborn» 19. Jan. Das Domkapitel wurde vom Ober­präsidenten v. Kühlwetter anfgefordert, die Wahl eines BiSthumsvcr- wesers vorzunehmen. Oberregierungsrath v Schierstedt aus Minden wurde mit der Beschlagnahme und einstweiligen Verwaltung des ÄirchenvermögenS betraut. Generalvikar Peine und sämmtliche Vi­kariatsassessoren, Geistlichen und Subalternbeamten des abgesetzten BischosS Martin legten ihre Aemter snieder, die weltlichen Beamten erklärten sich zur Fortführung der Geschäfte bereit. Bischof Martin wird dem Vernehmen nach morgen nach beendigter Verbüßnng seiner Gefängnißstrafe in der Festung Wesel internirt werden.

Posen, 16. Jan. In der Disziplinaruntersuchnnz gegen 5 geistliche Beamte des erzbischöflichen Consistoriums, welche nach Ueber- nahme der Verwaltung des Kirchenvermögens durch die Staatsbehör­den den Dienst einstellten, erkannte das Regierungsplenum auf Dienst­entlassung wegen Verletzung der Amtspflichten.

Wien, 18. Jan. Das .Fremdrnblatt" erfährt von bestinfor- mirter Seite, daß die Podgoricza-Affaire eine ernste Wendung ge­nommen habe. Die türkische Regierung verlangt als Bedingung für die Vollstreckung des Urtheils an den in der Affaire betheiligtcn uud schuldig erkannten türkischen Unterthanen, daß die gravirten Montene­griner zuvor über die Grenze gebracht und auf türkischem Boden von türkischen Gerichten abgeurtheilt und bestraft werden. Der Fürst von Montenegro hat diese Bedingung aufs Entschiedenste zurückgewiesen, während der Großoezier aufs Bestimmteste daruuf beharrt. Die Gährung in Montenegro ist stark und der Fürst kaum noch lange im Stande» die Bevölkerung davon fzurückzuhalten, sich gewaltsame Ge- nugthuung zu verschaffen.

In der Schweiz ist bereits die dritte Ehe zwischen einem alt- katholischen Geistlichen uud einer Tochter aus vornehmem Stande vollzogen worden. Die Trauung vollzog ein protestantischer Geistlicher.

Spanien. Der .Agence HavaS" wird ausBayonne vom 17. Jan. gemeldet: Die Gerüchte von der Ausschiffung deutscher Marine- truppen bei Zarauz sind bis jetzt noch unbestätigt. Die Karlisten er­klären, sie würden energischen Widerstand leisten und leugnen im Uebrigen, auf die Brigg .Gustav" geschossen zu haben. Dem Berichte des deutschen Konsuls in Bayonne, R. Lindau, halten diese.ben die Erklärung der Besatzung desGustav" entgegen, worin den carlisti- schm Behörden gedankt werde. Sie (die Karlisten) würden das Schiff wieder herausgegeben haben, wenn die Schiffseigenthümer in die Bezahlung der Douanegebühren gewilligt hätten. Man glaubt, das Auftreten der deutschen Regierung werde eine energische Aktion der spanischen Marine gegen die von den Karlisten besetzten Punkte der Küste von Guipuzcoa zur Folge haben. Die Gerüche von repu­blikanischen PronunciamientoS werden als unbegründet Zeichnet.

Norwegen. Am 12. Januar hat man in Christiania früh 9 Uhr 30 Minuten ein Erdbeben bemerkt. Dem Erdbeben ging ein dumpfrollendes Getöse voraus.

Erzbischöfe und Bischöfe weich« hier sind, haben rnich beauftragt. Ihnen zu sagen, daß die Christenheit unter Ihren Händen in Verfall geräth, und daß dieser Verfall noch sich steigern wird, wenn Sie nicht. Ordnung schaffen, weil Niemand mehr den Kirchenbann fürchtet. Al- so verlangen wir, Sire, daß Sie Jehren Schultheißen und Vögten be­fehlen, die Gebannten zur Leistung von Gcnugthuuug an die Kirche zu zwingen." Der König forderte hierauf, daß die Exkommunikationen vorher ihm milgetheilt werden, damit er wisse, ob sie gerechtfertigt seien oder nicht; die Bischöfe erwiederteiil, nachdem sie sich berathm hatten, daß sie dieses Verlangen in allen auf die Religion bezüglichen Fällen ablehncn müßten.Also werde ich", antwortete der König, auch meinen Schulzen und Vögten jenen Befehl nicht ertheilen; denu wenn ich eS thäte würde ich gegen Gott und das Recht handeln.'"

Die Ultramontanen dürften diese Wone eine« Fürsten, der im Inner­sten christlich empfand, der zwei Kreuzzüge für die Ehre Christi un­ternahm, recht gründlich Nachdenken. Uns andern Reichsbürgern aber wird diese geschichtliche Erinnerung aufs Neue ;die Ueberzengung stärken, daß das, was Kaiser Wilhelm, was seine Räthe, was der Reichstag, von den kath. Priestern fordern, solange mit der kathol. Religion nichts zu schaffen haben kann, als Ludwig IX. der Heilige heißt. Eine viel gröbere Antwort, als sie der Bischof v. Auxerre von Ludwig dem Heiligen erhielt, mußte sich Bonifacius VIII., der zu den stolzesten, anmaßendsten und herrschgierigsten Päpsten gehört., von Philipp dem Schönen, König von Frankreich, der's freilich nicht bis zuck Heiligen gebracht hatte, gefallen kaffen. Dieser Papst, der durch drei Bullen die Lehre für eine Glaubenssache erklärte, daß den Päpsten das Recht zustehe. Königreiche zu nehmen und zu geben, der viele Fürsten und Könige mit dem Bann belegte und den König Erich VUI. von Däne- mark so sehr demüthigte, daß dieser verzweiflungsvoll ausrief:Er­barmen, Erbarmen! Alles, was Eure Heiligkeit mir auflegen, will ich tragen. Rede Herr, dein Knecht höret!" Dieser Papst hatte an Philipp von Frankreich geschrieben:Dn mußt wissen, daß Du in geistlichen und weltlichen Dingen unter uns stehst; Pfründen und Präbenden gehören nicht Dir, und Andersdenkende halten wir für Ketzer!" Darauf empfing er den Bescheid:Philipp von Gottes Gnaden König der Franke» grüßt BonisaciuS, der das OberhanvF^ der Kitche spielt, ein wenig oder gar nicht. ES wisse seine Erzei H H fältigkeit, daß wir in weltlichen Dinge» unter Niemanden stehen; cs anders glauben, halten wir für Alberne oder Narren!" Später ließ ihn der König sogar durch den Kanzler Nogaret, gefangen neh­men und trotzte seinen schrecklichen Flüchen und Verwünschungen als er wieder befreit wurde. Eines Tages fand man den Papst todt mit allen Anzeichen der Tobsucht, vom Schlage gerührt oder vergiftet. Sein Nachruf im römischen Volksmunde lautete:Er kam wie ein Fuchs, regierte wie ein Löwe und starb wie ein Hund!"

Die unterirdische Bahn in London. Diese merkwürdige , zu den Wundern der Welt gehörende Eisenbahn, die in Kurzem nach dem. Osten der Metropole ausgedehnt sein wird, befördert während eines Jahre? im Ganzen 73 Millionen Passagiere und koniumirt in ihrem Waggons, die den ganzen Tag hindurch erleuchtet sind, ebensoviel Lubikfuß Gas. Zweidrittel der Passagiere sind Mannspersonen mrd Eindrittel Frauenspersonen. Siebzig Procent sämmtlicher Passagiere reisen dritter Classe, 20 Proz. zweiter Classe und 10 Proz. erster Classe. Der britische Arbeiter wird von Süd-Kensington nach Moor- gate-street und zurück, eine Strecke von je 7r/z Meilen für zwei jPance per Tag oder 90 Meilen die Woche für einen Schilling befördert. Dieß ist gewiß ein billiges Reisen, uud daß es auch sicheres Reisen ist, beweist die Thatsache, daß die Eisenbahngesellschaft seit ihrem Bestehen niemals wegen Entschädigung für einen szetödteten Passagier verklagt wurde. Täglich fahrm 1000 Züge über das Netz der Eisenbahn.

Die Posttaxen sür nachstehende Versendungsgegenstände

sind feit L. Januar I87S wie folgt abgeändert worden-

MörNtmberg. ^

2 ^

G e g e u st a n d.

L) voä ^ b) nal Arten 6er 6en

L

1 ir. j Singen j

titieflaik.l Nrte». j

Vermischtes.

Ein vom Cap der guten Hoffnung zurückgekrhrter Franzose One- rie will einen weißen Diamanten gefunden haben, der 280,000 Pfund Sterling werth ist, wenn sich ein Käufer findet.

Ludwig der Heilige als Anwalt der Mai ge setze. An Ludwig IX. von Frankreich, dessen Frömmigkeit die Kirche be­kanntlich mit der Heiligsprechung belohnt hat, richtete der Bischof von Anxerre, wie Du Boys in seiner üistoire «tu droit eriminsle des peuples modernes ermittelt hat, folgende Adresse:Sire! Die

Postanweisungen.

1) bis zum Betrage von 58 fl. 20 kr. . . ,

2) . . 58 fl. 20 kr. bis 116 fl. 40

3) . . 116 fl. 40 kr. bis 175 fl. -

Drucksachen

1) bis zum Gewichte von 5'.- Gramm

2 ) . , . 50250 Gramm

3 ) . . . - 50 - 500 .

4) . 500-1000 .

Waarenproben.

bis zum Meistgewicht von 250 Gramm

kr.

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Redigirt. gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.