Seidenhnte (EMder)
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Louis Schill.
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3' 8" lang, 3' 8" breit, mit Bratofen, 5 größeren Häfen zum Kochen, ein Frühstück- herdle mit zwei kleineren Häfen, sowohl fttr eine Wirtschaft als Privaten paffend, -verkauft aus Auftrag um den Preis von 30 fl. Friedrich Zerweck,
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Stuttgart.
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und Ein- und Zwei-Frankenstücke, sowie schweizerische und französische Banknoten werden fortwährend von mir eingewechselt.
I. Bertschinger.
Weil d. Stadt.
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Reine Milchschweine
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Metzgergaffe.
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Schweizer-Race, von 1 bis 2 Jahr, sind- dem Verkauf ausgesetzt und kann jeden Tag ein Kauf mit mir abgeschloffen werden.
Gutsverwalter Lauxmann auf Georgenau.
Gottesdienste
am 19. Sonntag nach Trinitatis.
Vorm. (Pred.): Herr Theol. Cand. Ezelhaf von Gerabronn, nachher dessen Ordination. Kinderlehre mit den Söhnen.
Nachm. (Pred.): Herr Diaconus Grill._
— Am 10. d. M. bekommen wir eine Sonnenfinstcrniß zu sehen. Sie ist eine ringförmige, die jedoch als solche nnr in einer beschränkten Zone von Oftsibirien, für unsere Gegenden aber nur als eine theil- weise sichtbar sein wird. Dieselbe beginnt für uns um 9 Uhr 36 Min. Morgens, erreicht ihren höchsten Grad um 10 Uhr 46 Min. und endet um 11 Uhr 58 Min. Die Größe der Finsterniß beträgt 0-346, den Durchmesser der Sonne zu 1 angenommen.
— In Bernbach, O.A. Neuenbürg, ist am Montag Abend ein Wohnhaus total abgebrannt.
— Stuttgart, 8. Okt. Gestern fand hier die 43. Jahresver
sammlung des württembergischen Volksschulvereins im großen Saale der Liederhalle statt. Den Hauptgegenftand für die Berathung bildeten Thesen über das Mcmoriren in der Volksschule. Dieser Lehrgegenstand, so wichtig er für die religiöse Bildung der Volksschüler ist, bildet immer eine „brennende Frage" für die Lehrer, welche wohl ihrer Mehrzahl nach der Ansicht sind, daß in dieser Hinsicht in unseren Volksschulen immer noch zu viel geschehe. Sie fanden während der Debatten erwünschte Gelegenheit, ihre Wünsche auszusprechen, und hatten die Freude, auch manche der Herren Geistlichen für ihre Ansichten eintreten zu sehen. Haben nun auch die gestrigen Abstimmungen noch nicht die Folgen gehabt, welche viele wünschen möchten, so ist doch sicher, daß sie Frage des Memorirens durch die Verhandlung in Vielem sich klärte und daß eine weitere Reduktion des Memorir- stoffs nur noch als eine Frage der Zeit erscheinen kann. Auf die Verhandlungen folgte ein einfaches Mittagsmahl, an welchem eine große Zahl der Anwesenden sich betheiligte. (St. T.)
— Stuttgart, 7. Okt. Zur Warnung theilen wir mit. daß durch das Versäumen des Abschließens des Gasometers in dem Nebenladen des Hrn. Valzachi in der Kronprinzstraße heute Nacht die oberhalb jenes Ladens schlafende Schwiegermutter des Hrn- Valzachi und dessen Töchterchen beinahe erstickt sind. Durch schnell herbeigerufene ärztliche Hilfe wurden beide gerettet.
— Eßlingen, 6. Okt. Nach einem gestern Abend ans dem Elsaß eiugetroffenen Telegramm ist in einem der renommirtesten Weinorte weißer Wein per 3 Hltr. oder 1 württ. Eimer zu 22 fl. 24 kr,, weißer Wein von den besten Logen zu 25 fl. 1- kr. bis 28 fl., Rothwein zu 28—35 fl. zu haben.
— In Gschwend wollte am letzten Freitag der wackere 17jährige Sohn eines dortigen Bürgers nach dem Nachtessen nach Futter vom Heuboden holen; die Leiter fiel mit ihm um, er stürzte auf den Kopf und wurde bewußtlos weggetragen; andern Morgens starb er in Folge einer Gehirnverletznng.
— Berlin, 7. Okt. Die Rathekammer des Stadtgerichts lehnte das Gesuch des Grafen Arnim auf Entlastung aus der Haft ab.
Arnim hat in den offiziellen Kreisen eine gewisse Unruhe erweckt, da Graf Arnim beim Sturze des Herrn Thiers eine Hauptrolle spielte und man daher befürchtet, daß bei den Haussuchungen, die stattsanden, Papiere aufgefnnden sein könnten, welche auf den 24. Mai 1873 Licht werken. Die hiesigen Blätter geben fast alle ihre Sympathie für den Botschafter kund, den sie als „Feind Bismarck's und des Deutschen Reiches" hoch halten.
Seit Jahren lag im Hafen von Civita-Vechia in Italien das französische Kriegsschiff Orenoque. Die Offiziere und die Mannschaften hatten sich gleichsam häuslich eingerichtet und betrugen sich, als ob sie da wären um den Pabst gegen den König Victor Emanuel und die Jtalienier zu beschützen, Der Orenoque war ein französischer Vorposten in Italien und das letzte sichtbare und für die Italiener demüthigende Zeichen des früheren Napoleon'schen Protektorates über Italien. Der Ehre und der Unabhängigkeit Italiens war das fremde Kriegsschiff ein Pfahl im Fleische. Der Pabst ist durch Verträge gegen jede Vergewaltigung geschützt und kein Fremder hat eigenmächtig darein zu reden und zu handeln. Endlich hat es Italien durchgesetzt, daß der Orenoque abberufen worden ist und heimkehrt. Die Italiener betrachten das als einen großen Sieg und die Franzosen als eine große Niederlage, namentlich die Ultramontanen, welche vor Zorn wild aufschreien. daß Mac Mahon den Papst verrathen und Frankreich beschimpft habe. (Der Papst hat jedoch, wie wir im vorletzten Blatte mitgethcilt, Mac Mahon gleichsam ein Zeugniß ausgestellt, daß er nicht anders handeln konnte.)
Spanien. Bayonne, 6. Okt. 47 deserirte Karlistenoffiziere suchten bei dem hiesigen spanischen Konsul Begnadigung von dem Marschall Serrano und die Erlaubniß zur Rückkehr in die Heimath nach. Dieselben gaben an, daß das Verlangen nach Frieden in dem karlistischen Lager vielfach vorhanden, die Fälle der Gehorsamverweigernng nicht selten seien.
— Die „Morning Post" versichert auf zuverlässige Verbürgung, die Wirkung der Anerkennung Serrano's sei in Spanien fühlbarer als auswärts und vermuthct, bei den Karlistcn fei unheilbarer Geldmangel eingctreten. Das Ende des Krieges sei näher als man bisher angenommen habe.
Santander, 7. Okt. Ueber die Verwundung des Prätendenten ist keine weitere Nachricht vorhanden. — Es heißt, ein belgisches Schiff mit Kriegscontrebande für die Carlisten treffe aus einem englischen Hafen demnächst an der Küste von Biscaya ein.
Hendaye, 7. Okt. „Cuartcl Real" bestätigt in seiner gestrigen Ausgabe, daß Don Carlos sich wohlbefindet und an der Spitze seiner Armee steht. Derselbe hat dem General Dorregaray „zur Wiederherstellung seiner Gesundheit" einen Urlaub bewilligt.
— Wien, 6. Okt. Heute Vormittags um 10 Uhr wurden Graf! England. Brighton, 6. Okt. Der englische Kirchenkongreß
Wilczek, Weyprecht, Payer, Dr. Kepes und Orel von dem Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Der Kaiser sprach den Offizieren, welche die Nordpolfahrt unternommen, seine Anerkennung über die Ausdauer, die sie bewiesen, aus, und seine volle Befriedigung, daß Oesterreichs Name durch ihre Thaten und Erfolge geehrt sei. Frankreich. Paris. 6. Okt. Die Verhaftung des Grafen v.
ist heute zusammengetreten. Der Bischof von Chichester als Vorsitzender eröffnete die Versammlung mit einer sehr sympathischen Rede für den AltkatholizisinnS, welcher den Beginn einer Reformation in der katholischen Kirche, ähnlich der britischen Reformation, bezeichne. Der Bischof von Winchester und der Dechant von Chester, welche der Bonner Kirchenkonferenz beigewohnt hatten, hielten Vorträge über den Altkatholizismus.
Reoi-.url. gedruckt und verlegt von A. Oetfchtäger.
(Hiezu Sir. 41 des Unterhaltungdbl.)