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§.1, der eineFriedenSpräsenzstärke anUnteroffi zieren undMannschaften von! 401,659 Mann »bis zum Erliß einer anderweitigen gesetzlichen Be­stimmung" annimmt. Es läßt sich die Stimmung zur Zen kaum ge nirgend beurlheilen; doch geht,'man wohl in der Annahme nicht irre, daß alle reichsfreundlichen Parteien, wenn sie auch nicht definitiv das im Entwurf ausgesprochene Princip, wonach die Friedenspräsenzstärke sich auf 1 Prozent der Bevölkerung von 1867 stellt, wie es im Art. 60 der Reichsvcrfassung bis zum 31. Dezember 1871 angenommen Wurde, billigen mögen, alles daran setzen werden, einen Modus zu finden, der von dem BundeSrathe acceptirl werden kann und geeignet ist, die volle Sicherheit deS Reicks zu festigen. Der Entwurf stellt noch Specialgesetze über Naturall«istungen für die bewaffnete Macht im Frieden und über die Unterstützung der Familien der zur Fahne «inberuseuen Mannschaften des Beurlaubtenstandes und der Erfahre ferne in Aussicht. Mit diesen wäre dann in Verbindung mit der be­reits erlassenen das gesammte Milrtärwesen gesetzlich geordnet.

Berlin, 7. Febr. Nachdem die an Dr. Simson gesandte De­putation denselben zur Uebcrnahme des Reichstags-Präsidiums nicht bewegen konnte, da Dr. Simson durch Gesundheitsrücksichten verhindert wird, ist von dessen Präsidentschaft Abstand und Forckenbeck als Prä­sident in Aussicht genommen.

i Berlin, 9. Febr. Bei der im Reichstage heute vorgenomme­nen Wahl des Präsidenten wurden bei der Wahl des irsten Präsidenten 294 Stimmzettel abgegeben. Davon waren 29 unbeschrieben, von den übrigen lauteten 263 auf Forckenbeck, 2 auf Bennigsen, v. Foc- ckmbcck, mit Akklamation begrüßt, überniinmi das Präsidium, bedauert Dr. Srmson's Erkranttmg und sichen eine unparteiische Geschäftsfüh­rung zu. Für den ersten Vicepräsidenten wurden 305 gütige Stim­men abgegeben. Davon erhielten Fürst Hohenlohe- Schillingsfürst 2 l 7, v. Arelin (Ingolstadt) 85, F«hr. v. Stauffenberg 2 Stimmen. Hohenlohe navm dankend an. Zum zweiten Vicepräsidenten wurde mit 205 von 295 Stimmen Häncl gewählt. Reicheneperger erhielt 8l Stimmen.

Von den in Elsaß-Lothringen gewählten 15 Reichstags- Abgeordneten si d 10 ultramontanc und 5 Proreslkandidatcn. Unter den lO ultramon'aneu Rcrchelagsm lglredern sind nickt weniger als 7 Geistliche, darunter die Bischöfe von Sttaßburg und Metz. Dabei ist jedoch nickt zu ube.seben, dag in mehrere» Bezii ken tue eliäßischen, d. h. die zur Verstünd gunz geeigneten Ea»didaten ansthnl che Slim menzohlen «hielten.

Die Nachricht über ine Zirkular-Instruktion des Fürsten Bis­marck erregt m Fiankreich ein gewisses Anssehen, nanicnllich die Stelle, wo gesagt ist, daß -lulschlaud, w:mi es einen Krieg unvermeidlich glaube, nicht abwarten würde, bis seine Gegner d.n Augenblick zum Losschlagen für gekommen halten und sich vollständig gelüstet haben. Der Latz enthält für die Deutschen eigentlich nicht viel überraschende«; denn wenn einmal die Möglich.eit ernster Verwicklungen >ns Auge ge- saßt ist, wird -d nur natürlich erscheinen, daß die leitenden Kreise sich die Gunst de» Zeitpunkts sichern. Für französische Ohren enthält er aber allerdings «was neues. Die Franzosen sind seit Jahrhunderten dm an gewöhnt, daß sie ihre Kriege angrcifend beginnen, und so h lben sic kV als sclbjtvltttändttck autgis«ßl, daß sie dleß auch Ul Zukunft thu» würden. Einzeln und collektiv, privatim und offiziös versichern fi- g-gen alle Welt, der j-tzioc Zustand unleidüch sei, daß Frank­reich eine präponderirende Rolle spielen müsse, daß sie nur K"äfte sam- mein, um sich an Deutschland zu lächcn. Und dabei betrachten sie «S als etwas ganz natürliches, daß man abwarten werde, bis sie fer­tig s«e>>, und daß es nur von ihnen abhangen weide, dereinst zu sagen: »Irtz- sind wir gelüstet, j tzl kann d r Tanz beginnenI" Nun wer­den sie ans ruimal daran er innen, daß es doch auch andern tinbenom me» ist, die Iliiiialive gegen sie zu kchrnr. wenn es noth timt; und das durch tuest Wahr ».Hüning erzeugte Gesicht hat eine g wisse Aehn- ltchkeit mit der Empfindung, d e ein Guß kalten Wassers hervoiruft.

Posen, 8. Febr. Dem Erzbischof vedockowek, ist nach Ostrowo ru.e Vorladung des Kreisgerichls Posen zum 24. Februar zur ösfent l.che» Verhandlung wegen Vergehens gegen die Mages.tze zngcgangeu.

Ostrowo, 7. Febr. Erzbischof Ledochowski fuhr m k der Diö­zese rn keni r Verbindung. Dersilve hat es abgelehnl, die im Ju- sp ktlonsziinnrer g>st lt leu Besuche zn empsangen, dagegen für seine» Hauskep a, die Ei laubniß, ihn täglich besuchen zu dür e.i, erbeten, sowie die Gklikhniigu: g d>r Einrichtung einer besonder«» Betkap«.c »achge »cht. Das Kieisgerichl hat das Po'ener App llg,richt befragt. - Alchrr der Selbsibelösligung ist dem Erzbischof Ledockomsk' das Lichlbrtnne» und die Veltnre von Zeitungen gcsttliel und empfängt er d u '"eslich des G-.igniß Seelsoigers. Heb iger.S ist deijelbe den nestin,muligcn der «sesängniß Ii slruklion vom 27. Oktober 1839 unter wo» f«n.

Lch vciz. Bern, 9. A br. Die neue stra'""'et?licke Bi-it'in-

mung des Kantons St. Gallen, welche die Geistlichen im Falle eine» Kanzelmißbrauchs mit einer Geldbuße bis zu 1000 Franken und bi» z» vierjährigem Gefängniß belegt, wurde in der Volksabstimmung mit 19,800 gegen 16,500 Stimmen angenommen.

Frankreich. Versailles, 9. Febr. Die Nationalversamm- lung genehmigte die beiden ersten Artikel des Gesetzentwurfes über die neuen Steuern, durch welche die Abgaben für die Einregistrirung au» ßergcrichtlicher Documcnte um die Hälfte erhöht werden.

Das bonaparlistisweOrdre" schreibt: Die Noth macht in Pa­ris rasche Fortschritte. Die besten Arbeiter in dem Pariser Artikel sind nach England oder Amerika ausgewandert. Das Baugewerbe ist auf ein Minimum beschränkt und die Maurer der Ereuse und Cori eze sind gezwungen, nach Metz zu gehen und für Rechnung des deutschen Kaisers an den dortigen Festungswerken zu arbeiten. Die großen Werkstätten entlassen ihre Arbeiter zu Hunderten oder setzen die Ar­beitsstunden auf die Hälfte herab. Man braucht nur einen Blick i» die ehedem besuchtesten Haudelsoie tel von Paris zu werfen! in der Galcre Vivienne stehen fünf, in der Chaussee d'Antin dreißig Gewölbe leer; man frage die Schneider: sie haben niehr auszubessern, als neue Kleidungsstücke anzufertige»; man siage die Bäcker: diejenigen, welche ordinäres Brod backen, verbrauchen nur halb so viel Niehl; diejeni­gen, welche LuxuSbrod buken, stellen vorwiegend ordinäres Brod her; man frage die Krämer: sic verkaufen fast nur unentbehrliche Gewürze und sehr wenig feinere Koloniatwaaren, an denen der Handel am meisten verdient; man frage d:e anderen Kleinhändler: sie haben alle ihre Ersparnisse aufgezehrt. Dreitausend FallimcntS sind in der Schwebe und nur deßhalb nicht erkläu, weil die Gläubiger lieber Wechsel prolongiren, deren sie selbst bedürfen. Bezeichnender noch als alles andere ist der Aufschwung, welchen die Fabrikation von Talg- lichtem genommen hat, die jetzt wieder in viele» Haushaltungen die Stearinkerze verdrängen, weil diese den Leuten zu theucr ist.

Paris, 4. Febr. Nachrichten aus Sem Süden tezeugen, daß die Noth unter den arbeitenden Klasse» daselbst fast eben so groß rst, wie zu Paris. Viele W.rkstätteu stehen leer, weil es an Geld und Bestellungen fehlt. Mehrere Seidenfavriken zu Nlines sind im Be­griffe, geschlossen zu werden. Ei» empfi.idlichcr Ariesall für den Ex­port. Eben so stockt die Produktion im Rhvnethal. Zu Lyon, Saint Etienne und Tarare sind die Jndustrüllkn in übler Lage. Eben so leideir in d.n Vogesen die Spinnereien ruck Wcber.ierr durch Ä- Häu­fung von Fabrikaten, die nicht abqehc» wollen Die meiste» Spinne­reien in den Bergen von Beaujolais stehen still oder beschäftigen ihre Arbeiter nur auf halbe Tage. Im Norden sicht es nicht besser au». Vor einem Jahre producirten die Hochöfen voll Longwy monatlich 15 Millionen Kilogramm Gußeisen. Heute ist dieses Quantum be­reits auf ein Fünftel gesunken und die Preise stehen bedeutend niedri­ger. Zu Mont Saint Marlin, zu Nehvu und in benachbarten Ort­schaften stehen zwei Drittel der Hochöfen leer. Die Bergwerks Ge­sellschaft von Mont Saint Martin hat von 300 Arbeitern nur 35 bcibchalten. In der sonst so blühenden tieinen Gemeinde von Mont Saint-Martin haben 5 große Häuser fallirt und man sicht weiteren Katastrophen entgegen. In der Bourgogne ruht das Weingeschäsl fast vollständig. Die neuen Provinzen leiden eoe» so sehr wie die alten. Zu Annecy in Savoyen werden 732 Familien aus öffentlichen Miteln nliterstützk, das sind 2110 Personen von 12,000, welche die Einwoh­nerschaft bilden. Die Zahl der Hilfebedürftigen nimmt dabei noch täglich zu. Heute hat Mac Mabon seine Rundgangsbesuche in Pari» zu machen. Die Pariser Kau eule und Industriellen hoffen, daß er bei dieser Gelegenheit eine genauere Vorstellung von der Noth der cu beit,den Klassen gewinnen w«de.

Italien. Nachdem das Stillschweigen der italienische» Negie­rung zu den auf die Brochüre des Generals und früheren rtal. Mini­sterpräsidenten Lamaimora sich stützenden Angriffen Malllnckiodi's im preuß. Abgeordnetenhaus auf die deutsche Politik (die Bismarck bekannt­lich energisch zurückwice) die Gifahr nahe legte, daß das gute Emrer- nehmen zwischen IlalitN und Deutschland ges.öil weide, hat der ita­lienische Minister des Aeuß-rn Wscomi Venosta, am 3. Februar in der Depil'iltenkammer erkläit, daß di- italie: ische Regierung das Buch und das Verhallen Lamarmo>a's mißbillige und beklage. Das Buch gebe Anlaß zu Mißversländn ss » zwischen eng befreundet«, Regierun­gen und zn Anklagen, die nicht begründet seien. Er müsse das er­klären im Interesse der Wahrheit und im Interesse der gemeinsame» Interessen zwischen Italien und Denisckland gegenüber einer Par ei (P.stramm»«,»--s. di- überall j Europa wühle und deren.lc- reie» koupisächlich aus Feindschaft regen Italien belr:eben würde». Der General bade Mißbrauch mit Slaatspop eren getrieben und die Regi rnng weide auf Maßregeln zur Abstellung solch,-,, Mißbrauchs deiik-n u s. w. Tas Parlament antwortet mit großem Beifall. Die t Erklä ,«>'">-" sind ,,nl>rrr-'n u-i-ia«, « De ni-tiln-d r»r--d»,, -» st-ii--.

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erscheint wöchentlich dr ««l: Dienstag, Donner lag u. Samstag. T Samstagsnummer w> ein Unterhaltung«!», beigcgeben. Abonn mentspreis hatbsährt.t durch die Post bezogen Bezirkt fl. 16 kr., fönst ganzWürttemb.lfl. 30

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sind auf unsere B Von E. Z. 5 den 20 fl. MR. 15 kr. M. St. 5 C. St. 2 fl. A. L. F. 15 fl G.

1 fl. 45 kr. E.

5 fl. Fräul. S. > Gaben 3 fl. 45 kr d. ä. 3 fl. 30 kr.

C. L. 2 fl. 42 kr.

Indem wir für der Armen herzliä uns zu Annahme : Am 12. Febru Kirch Mezger Grill.

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