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Gottesdienste am Sonn tag, den 9. Novbr.: Vorm (Prcd.): Hr. Pfarrer Schnsterans Stuttgart. Kinderlchre mit den Töchtern.

Nachm. (Pred.): Herr Helfer Grill.

X Calw. Am 2. Nov., Nachmittags, vereinigte sich eine Anzahl nationalgestnnter Männer aus allen 4 Bezirken des Vll. Wahlkreises im Gasthof zum Waldhorn dahier, um den Reichstags­abgeordneten, Hrn. Kommerzienrath Chevalier zu begrüßen. Den Vor­sitz in dieser, etwa 70 Theilnehmer zählenden Versammlung führte Herr Rechtsanwalt Schwarzmann, nach dessen einleitenden Worten H'rr Chevalier sich erhob und in längerer Rede ein sehr interes­santes Bild des Leben- und Wirkens im Reichstage, der Organisation seiner Fraktionen u. s. w. entrollte, die wichtigsten Beschlüsse des Reichstags aufzählte und erörterte, auch die Stellung der berüchtigten Centrumspartei zum Reich und zu Frankreich präzisirte. Es ging aus allem, was er sagte, obgleich er seine eigene Thätigkeit kaum be­rührte, dennoch klar hervor, daß unser Abgeordneter kein Prinzipienreiter ist, daß er vielmehr, wo eS das Wohl des Reiches gilt, dieser höhern Rücksicht mehr als einmal seine eigenen Ansichten unterordnete, wie in der Salzsteuerfrage, oder zu klugen Kompromissen die Hand bot, wie in der Frage der Eisenzölle, daß er in den Fraktionen, wo ja die Hauptarbeit getban wird, ein sehr thätiges Mitglied war, und endlich, dag eine solche angestrengte Thätigkeit für ihn, den älteren Mann, keine leichte Aufgabe sein mochte; cs konnte daher nicht überraschen, daß er am Schluß seiner Rede zu verstehen gab, er wünsche eine Wiederwahl keineswegs. Diese seine Aeußerung veranlaßte Hrn. 8 . Wagner, der dem Danke der Versammlung für Chevalier's treues Wirken im Reichstag und für seine interessanten Mittheilungen Aus­druck gab, die Bitte auszusprechcn, Herr Chevalier möchte sich den­noch entschließen, ein Mandat vom 7. Wahlkreis wieder anzunehmen, und hierauf erklärte Hr. Chevalier, daß er, falls die Wahl ohne sein Zuthun auf ihn fallen würde, bei dem hicnach an ihn herantretendev Widerstreit der Pflichten, nicht umhinkönnte, der Pflicht gegen das Vaterland und gegen seine Wähler den Vorzug einzuräumcn und die Wahl anzunchmen. Nach dieser von der Versammlung mit Freude vernommenen Erklärung folgten Interpellationen: Herr Medizinalrath Dr. Müller wünscht Hrn. Chevalier's Ansicht über die wichtige Frage ob Schöffen- oder Geschwornengerichte" zu erfahren und gab sich als Anhänger der ersteren zu erkennen, worin ihm Viele beistimmten. Herr Chevalier bezeichnete, ohne die bei dem Geschwornrninstitut hervortre- tretenden Mängel zu verkennen, die Frage als eine noch nicht abge- geschlosseue. Herrn Dr. Cb. Müller sprach die Befürchtung aus, eS möchte an den wieder auftauchenden Gerüchten von einer Rückgabe Nordschleswigs doch etwas Wahres sein und forderte in warmen Worten Herr Chevalier auf, an seinem Theilc gegen eine so schmähliche Preisgebung deutschen Landes und deutscher Bürger zu wirken; Herr Chevalier beruhigte ihn und dir Versammlung, indem er sagte, er sei fest überzeugt, daß kein Grund zu solchen Befürchtungen vorliege: Bismarck sei dnrchauS nicht gewohnt, etwas zurückzugcben. Der Vorsitzende sprach sodann die zuversichtliche Hoffnung aus, daß es den Anstrengungen der Nalionalgesinnte-, gelingen werde, die Wiederwahl unseres Abgeordneten zu sichern und schließt mit einem Hoch auf ihn d'e Versammlung.

Calw. Tagesordnung der Sitzung des K. Kreisstrafgerichts am Dienstag, den 11. Nov. 1) Vorm. 9 Uhr: Katharine Wolf. Ehefrau des Gemeindcraths Wolf von Zwerenb rg, OA. Calw, wegen Diebstahls. 2) Vorm. 11 Uhr: Christian Maisenbach er, lediger Dienstknecht von Würzbach, OA. Calw, wegen mittels Privaturkun- Leii'Fälschuiig verübten Betrug s.

Resi-in, gedruckt u. d Veen

Calw. Die in voriger Woche stattgefundcne jährl. Generalver­sammlung der Feuerwehr war ziemlich zahlreich besucht. Da es die Leser unseres Blattes sicherlich iutereffiren wird, so kheileu wir hier einen Theil des Berichtes des Commandanten mit: Das Corps be­steht auö 5 Kompagnien, nämlich: I. Comp. Steiger 45 Mann, II. Komp. Große 2rödrige Metz'sche Spritze 60 M.; III. Komp. Kleine dto., mit Buttenspritze u. Schntzmaunschaft 42 M.; IV. Comp. Große 4rädrige Metz'sche Spritze 46 M.; V. Comp. Hydrophor und Butten- mannschafl 58 M.; Der Stab 10 M. ; zusammen 261 Mann. Bei den häufig vorkommenteu größeren Brandfällen, von welchen un­sere Stadt bis jetzt glücklich verschont blieb, wird dieses zahlreiche, gut ausgerüstete und vom t esten Geist beseelte Corps der hiesigen Ein­wohnerschaft gewiß zur Beruhigung diene:', zugleich soll aber auch der Wunsch ausgesprochen werden, daß der Feuerwehr die moralische und praktische Unterstützung nicht fehlen möge und sie namentlich immer neuen Zuwachs an tüchtiger Mannschaft erhalte, wozu Jedermann, dem au dem tüchtigen Bestand derselben etwas lregt, durch eigene Betheili­gung oder durch Veranlassung tüchtiger Kräfte zum Eintritt, sowie freiwilliger Beiträge in die Unterstützungskasse bcizutiagen zu jeder Zeit Gelegenheit hat. Die Unterstützungskasse, welche aus den Bei­trägen der Feuerwehrmänner selbst gebildet wurde, beträgt fl. 632.

Ealw, 7. Nov. Heute Mittag 2 Uhr traf Se. Exc. Herr v. Stülp­nagel, General der Infanterie, zurJnspicirung des hiesigen Landwehrbezirks- Commandos, sowie des zu einem Zeughause bestimmten Schloßgcbäudes re. rc. von Stuttgart hier ein. Um 4'^ Uhr erfolgte die Rückkehr.

Frankreich. Versailles, 5. Nov. Die ru der heute wieder zusam- meugetreteuen Nationalversammlung verlesene Botschaft Mac Mähens sagt: Indem Sie sich heute wieder versammeln, werden Sie Frankreich im Zu­stande des Friedens finden. Die Befreiung des Gebietes ist vollendet, sic hat sich vollzog n, ohne im Innern Unordnungen hervonurufcn, ohne außerhalb unse­rer Grenzen Mißtrauen zu erwecken. Europa ist unseres festen Entschlusses versichert, den Frieden aufrechtzuerhalten. Man sieht uns ohuc Besorgniß von uns selbst wieder Besitz erg. eisen. Ich erhalte von allen Mächten die Bezeu­gung ihres lebhaften Wunsches, mit uns in Beziehungen der Freundschaft zu jeden." Weiter sagt die Botschaft:Tic Ordnung ist im Innern aufrechtcr- halten, die Verwaltung hat sich beständig mit dem konservativen Geiste der Nationalversammlung erfüllt. Bezüglich der Frage der Ncgieruiigssorm, welche jede Partei nach ihren Wünschen zu lösen sucht/hatte die Regierung nicht zu iuterveniren; sie hat sich darauf beschränken müssen, die Diskussion in den ge­setzlichen Schranken zu halten. Wenn Sie der Ansicht sind, daß die Errichtung einer defin tiven Negierung, welche eine gedeihliche Zukunft für eine unbegrenzte Zeit verhieße, große Schwierigkeiten bietet, so erlauben Sie mir, Ihnen offen und frei zu sagen, baß die gegenwärtige Regierungsgcwalt weder die genü­gende Lebensfähigkeit, noch die hinreichende Autorität besitzt, um etwas Gute« von Dauer zu schassen.' Die Botschaft schließt:Mit einer'Gewalt, welche jeden Augenblick sich ändern kann, vermag man den Frieden des lausenden Tages zu sichern, aber nicht die Sicherheit des kommenden. Jede große Un- tcrnehmnna wird so unmöglich gemacht, die Arbeit liegt darnieder; Frankreich, welches sich nur zn regenerircn wünscht, ist in seiner Entwicklung ausgebalten. In ihren Beziehungen zu den auswänigen Mächten kann die Politik nicht die Steitigkeit und Beharrlichkeit erlangen, welche allein auf die Dauer Vertrauen einflößt und d e Größe einer Nalion aufrechthält oder wicdcrherstellt. ES ist die F.stigkeit, welche der gegenwärtigen Gewalt mangelt, auch geht ihr häufig die Autorität ab: sie ist nicht genügend durch die Gesetze ausgestattct, um die Factioncn zu entmuthigen und nicht einmal sich bei ihren eigenen Organen Gehorsam zu verschaffen. Die Presse gibt sich ungestraft Ausschreitungen hin, welche schließlich zur Corruption des Geistes der B:!kcrungcn führen müssen. Die Municipalitälen vergessen, daß sie Oigane dcS Gesetzes sind', und lassen die Ccnlralbehörde in vielen Theilcn des Landes ohne Vertreter. Sie werden diese Gefallen erwägen und der GewIIschast eine dauerhafte und starke Exe­kutivgewalt geben, welche für ihre Zukunft Sorge trägt und sie energisch ver- thcidlgen kann." Ein hierauf vom Präsidenten verlesener Antrag von Ehan- garnier und Genossen, auf Verlängerung der Amtsgewalt Mac Mahon'ö auf 10 Jahre wird für dringlich erklär t, nich t so ein Antrag Eschasse riaux.s: die

gt von A. Oelichlüg e r. (Hiezu Nr. 4d des Unterhaliungsblatls.)