Fchwarzwalö-Macht
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Lalw im Schwarzwald
Dienstaq. den 6. Dezember 1938
Nr. 285
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Berlin. 5. Dezember. In der zweiten Anordnung der Verordnung über die Anmeldung des jüdischen Vermögens vom 24. November 1938 ist dem Reichswirtschaftsminister die allgemeine Ermächtigung erteilt worden, im Einvernehmen mit den beteiligten Rcichsministern die Maßnahmen zu treffen, die notwendig sind, um den Einsatz des jüdischen Vermögens in Einklang mit den Belangen der deutschen Wirtschaft sicherzustellen. Auf Grund dieser Ermächtigung hat der Reichswirtschaftsmini st er im Einvernehmen mit dem Reichsministe, des Innern und den übrigen beteiligten Reichsministern unter dem 3. Dezember eine Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens erlaßen, die die gesetzliche Grundlage für die Ge- samtentjudung der deutschen Wirtschaft, des deutschen Grundbesitzes und sonstiger wichtiger Bestandteile des Volksvermögens enthält.
Di« Verordnung enthält zunächst die Ermächtigung der höheren Verwaltungsbehörden. einen Juden — gegebenenfalls unter bestimmten Auslagen — zur Veräußerung seines Grundbesitzes und sonstiger Ber- mögensteile aufzufordern. Für die einstwei- lige Fortführung und Abwicklung eines jüdischen Betriebes oder die Verwaltung jüdischen Grund- und sonstigen Vermögens können, wenn die Aufforderung zur Veräußerung ergangen ist, von der höheren Verwaltungsbehörde Treuhänder eingesetzt werden, die mit so weitgehenden gesetzlichen Vollmachten ausgestattet sind, daß si» -a n - - Stelle des Juden die Entjudung oder Abwicklung durchführen können. Die Einsetzung solcher Treuhänder wird insbesondere dann in Frage kommen. wenn der jüdische Eigentümer der Aufforderung zur Veräußerung oder Abwicklung nicht nachkommt oder abwesend ist. Bei landwirtschaftlichem Grundbesitz treten an Stelle der höheren Verwaltungsbehörden die oberen Siedlungsbehörden, bei forstwirtschaftlichem Grundbesitz die höheren Forstbehörden.
Weiter enthält die Verordnung die wichtige Vorschrift, daß Juden in Zukunft Grundstücke und Rechte an Grundbesitz im Deutschen Reich nicht mehr erwerben können. Andererseits wird sür jede Grundstücksveräußerung durch einen Inden eine al l g e m e i ne Genehmigungs- Pflicht eingeführt: auch diese Genehmigung kann mit Auslagen erteilt werden, die auch in der Festsetzung einer Geldleistung des Erwerbers zugunsten des Reiches bestehen können. Die Einführung dieser allgemeinen Genehmigungspflicht war insbesondere beim städtischen Grundbesitz notwendig geworden, um dem verderblichen Trei- den verantwortungsloser Spekulationsgewinnler entgegenzutreten. Bei landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Grundstücken erteilt auch hier an Stelle der höheren Verwaltungsbehörde die obere Siedlungsbehörde bzw. die höhere Forstbehörde di» notwendige Genehmigung.
In einem weiteren Abschnitt führt die Derord- nung den Depotzwang für Wertpapiere jüdischer Eigentümer ein. Juden deutscher Staatsangehörigkeit und staatenlose Juden haben ihre gesamten Aktien, Kuxe, festverzinsliche Werte und ähnlichen Wertpapiere binnen einer Woche nach Inkrafttreten der Verordnung in ein Depot bei einer Devisenbank einzuliesern. Diese Depots sind als jüdisch zu kennzeichnen. Verfügungen über die darin eingelegten Wertpapiere iKer Auslieferungen von Wertpapieren aus solchen Depots bedürfen der Genehmigung des Reichswirtschastsmiikisters ober der von ihm beauftragten Stelle.
Endlich wird den Juden deutscher Etaatsange- Hörigkeit und staatenlosen Juden gesetzlich verboten. Gegen st ände aus Gold. Platin oder Silber sowie Edelsteine zu erwerben, zu verschenken oder freihändig zu veräußern. Der Erwerb solcher Gegenstände aus jüdischem Besitz ist künftig nur noch durch besondere amtliche Verkaufsstellen gestattet. Die gleichen Vorschriften gelten auch für Schmnck- und stunstgegenstände anderer Art. soweit der Preis im Einzelfall lWO RM. übersteigt.
Gegen Verfügungen auf Grund dieser Verordnung ist binnen zwei Wochen die Möglichkeit der Beschwerde an den Reichswirtschafts- minister bei land- und forstwirtschaftlichen Vermögen an den ReichSernährungsminister bezw. den Neichsforstmeister gegeben, deren Entscheidun- üen endgültig sind.
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Wirtschaft. Ihre wesentliche Bedeutung liegt darin, daß sie es den Behörden ermöglicht, auch zwangsweise Entjudungen durchzuführen, die volkswirtschaftlich notwendig sind. Wie weit und in welchem Zeitpunkt die Behörden von dieser Befugnis Gebrauch machen, regeln die zuständigen Reichsminister durch entsprechende Anweisungen an ihre Behörden. Für die Entjudung der gewerblichen Wirt- schüft bleiben die bisherigen Vorschriften bezüglich der Genehmigung von Uebernahme- Verträgen und das Genehmigungsverfahren grundsätzlich bestehen. Es wird in der Verordnung lediglich klargestellt, daß auch hier die staatlichenGenehmigungenunter
Auflagen ergehen können, und daß diese Auflage auch hier u. a. in der Festsetzung einer Geldleistung des Erwerbers an das Reich bestehen können. Darüber hinaus greift die neue Verordnung überall dort ein, wo das bisherige freiwillige Verfahren nicht zum Ziel geführt hat oder nicht zum Ziel führt.
Die Verordnung des NeichSwirtschafts- ministers. deren Richtlinien der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Genralfeldmarschall Gbring, sehr wesentlich mitbestimmt hat, bietet somit die Ge- währ, daß die Entjudung der deutschen Wirtschaft geordnet, reibungslos und planmäßig vor sich geht.
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Berlin. 5. Dezember. Die Zusatzwahl zum Deutschen Reichstag hat nach den vorläufigen amtlichen Errechnungen im Sudetenland, Allreich und Oesterreich folgendes Ergebnis: -
' Wahlberechtigte L 832 8S3
Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen 2 497 604
Ja-Stimmen 2 464 681
Nein-Stimmen 27 427
Ungültige Stimme« 8 496
Das bedeutet, daß 98,96 v. H. Ja-Stimmen und 1,16 v. H. Rein-Stimmen abgegeben worden sind. Die Zahl der Reichstagssitze vermehrt sich durch diese Srgänzungswahl um 41.
DelitWan-s Volksgemeinschaft beneidet
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Die Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens schafft die gesetzlichen Voraussetzungen zu einer geordneten und planmäßigen Entjudung der deutschen
Prag, 8. Dezember. Die tschechische Presse bringt in großer Ausmachung Berichte über die Wahlen im Sudetengau. Bereits während des Wahlkampfes wurden die einzelnen Kundgebungen, insbesondere die Rede des Führers und Reichskanzlers in der Rei- chenoerger Messehalle, ln ausführlichen Be- richten gewürdigt. An der Spitze aller Blät- ter waren die Erklärungen der Reichsminister veröffentlicht, daß das Reich keinen Tschechen germanisieren werde. Der beste Maßstab sei die ungeheure Wahlbeteiligung. Einheitlich wird betont, daß auch in allen Gegenden, wo sich eine tschechische Minder- heit befand, die Anzahl der Ja-Stimmen die wenigen Nein-Stimmen zum Verschwinden brachten. „Bei den gestrigen Wahlen', so schreibt der nationale ..Pondelni List', „ha- den sich die zersplitterten Stimmen zu einem einheitlichen Meer verbunden. Die Stimmen der Minderheiten verschwanden, um aus diese Meise den guten Willen zum Zusammenleben im Reich zum Ausdruck zu bringen.
Der „Popolo d'Jtalia' in Mailand schreibt, die Abstimmung entspreche dem Obersten Grundsatz des Nationalsozialismus, der Volksgemeinschaft. Ebenso wie die Oester, reicher hätten nun auch die Sudetendeut- ichen einen konkreten Beweis für ihre Be^ sriedigung geliefert, daß sie unter die Oberherrschaft des Reiches gestellt wurden.
In einer Berliner Havas-Meldung aus Paris heißt es in Anerkennung des überwältigenden Ergebnisses, die Wahlergebnisse hätten, soweit sie bis 23 Uhr Vorlagen, weder die politischen noch die ausländischen Kreise überrascht. Man habe von vornherein gewußt daß mit einem Prozentsatz der Ja- Stimmen zwischen 97 und 99 v. H. gerechnet werden müsse.
Das Ergebnis der sudetendeutschen Wahl hat in politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt keinerlei Ueberraschung ausgelöst, und man erklärt ausdrücklich, daß man nichts anderes erwartet hätte. ES wäre doch heute daS Selbstverständlichste aus der Welt, daß das gesamte deutsche Voll in iol- cher Einmütigkeit hinter Adolf Hitler stehe. DaS deutsche Volk habe auch allen Grund
dazu. Eine maßgebende politische Persönlichkeit bemerkte, man könne Deutschland um seine wahre Volksgemeinschaft, wie sie sich hier wieder gezeigt habe, b e- neiden.
„Knrjer Warszawski' in Warschau weist daraus hin. daß auch viele Tschechen ihrer Wahlpflicht genügt hätten. Tie Wahlen bedeuteten nicht nur die Zustimmung der Bevölkerung zu der aufgestellten Liste, sondern auch eine Zustimmung zu der Aenderung der deutsch-tschecho-slowakischen Grenze.
3m Altrei»: ss.r v.S. Sa-Sttmmen!
Berlin, ö. Dezember. Bon den im Alt- reich seinschl. Oesterreich) lebenden Sudetendeutschen wurden bei der Zusatzwahl zum Großdeutschen Reichstag am Sonntag abgegeben:
Ja-Stimmen S12 238
Nein-Stimmen S2S
insgesamt gültige Stimme« 313167
ungültige Stimmen 284
Davon entfielen auf das Land Oesterreich: Ja-Stimmen 84 196, Nein-Stimmen 284, Gesamtzahl der gültigen Stimmen 84 480. ungültige Stimmen 150, Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen 84 630, Wahlberechtigte saut Wählerliste 86 060, abgegebene Wahlscheine 3194, Gesamtzahl der Stimmberechtigten 88 254.
Ser Führer bet feinen Soldaten
Teilnahme an Urbungen im Sudctenland
Gru 1 ich. 8. Dezember. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht weilte am Montan im sudetendeutschen Gebiet, um an Truppenübungen des Heeres in Sudeten- schlesirn teil,unehmen. In seiner Begleitung befanden sich u. a. der Oberbefehlshaber des Heeres. Generaloberst von Brauchitlch der Eh es d«S Oberkommandos der Wehrmacht. Gen-raloberst Keitel, ferner Von der Luftwaffe u. a. Generaloberst Milch. Der Führer Wurde Von der iudetendeutiche» Bevölkerung überall begeistert begrüßt und mit stürmische» Jubel empfange».
9/e B/am/erten/
Die sonst so eifrigen und spitzfindigen Pressebeflissenen Alljudas und ihrer Demokratien sind am Montag merkwürdig stumm geblieben. Sie verspürten irgend ein bitteres Gefühl ans ihren sonst so losen Zungen — und schwiegen. 99 v. H. Ja-Stimmen im deutschen Sudetengau und über 15 Millionen Mark freiwillige Geldspenden am Tag der Nationalen Solidarität, das war auf einmal zuviel!
Dabei müssen wir beachten, daß auch die- sesmal die Vertreter der Auslands, presse in Deutschland — ungehindert wie immer — reichliche Gelegenheit hatten, sich selbst von der Freiwilligkeit der Spende und von der Begeisterung der Wähler zu über- zeugen. Was sollten die jüdischen Zeitungs» direktoren in Paris. London, Zürich und Neuyork mit den begeisterten Berichten ihrer Agenten aus Deutschland beginnen? Die Wahrheit über Deutschland schreiben, unmöglich! Also totschweigen. nach de- kannten Vorgängen.
Nur ist dieses Totschweigen im Zeitalter des Rundfunks nicht mehr möglich. Tie bie- deren, friedliebenden Werktätigen drüben über den Grenzen haben seine Ohren sür die Vorgänge hinter den deutschen Grenz» Pfählen. Sie verspüren die urgewaktige Kraft, die ans diesem einigen, deutschen Volkskörper ausgeht. Sie wissen um die beispiellosen, sozialen Einrichtun. gen, die daS Dritte Reich seinen Schassenden gegeben hat. sie ahnen die begeisterte Liebe, mit der diese Deutschen um ihren Führer stehen. Sie haben deshalb in de» Tagen um den 1. Oktober bedenklich gebangt und haben mit größter Erleichterung den Frieden von München begrüßt. Im Gegensatz zu den verhinderten Kriegsgewinnlern ihrer Länder.
Langsam faßt nun auch den hartgesottensten Luerulanten des europäischen Kräftespiels die bleiche Angst. Da hat nun die bekannte „Weltpresse'wochenlang aus Deutsch- land getrommelt, die gesamte dekadente Halb, intelligenz des Westens blähte sich zu schulmeisterlichen Belehrungen Deutschland gegen, über auf. Eine käufliche Pfeudowisienschaft mußte die Verantwortlichen des Tritten Reiches in Acht und Bann erklären und auch der römische Segen fehlte nicht an ihrer Hetze gegen uns. Da tritt das deutsche 80- Millionenvolk wie ein Mann aus die Straße und opfert seinen Hilfsbedürftigen aus freudigem Herzen 15 Millionen Mark. Neben den Betriebsführer tritt der Gefolgschaftsmann. Sie gehen ge. meinsam auf die Straße, zu ihrem Stnrm- führer, zum Ortsgruppenleiter und geben doppelt und gerne. Sie suchen ihre Mini- ster und Gauleiter und geben lachend ein drittesmal. denn sie haben im Dritten Reich wieder das starke Gefühl der Kamerad- schaft. der Zusammengehörigkeit kennengelernt. Sie wissen, daß sie kein Mensch ..kontrolliert', aber sie müßten sich vor sich selber schämen, würden sie an diesem Tage fehlen. So wurde diese Sammlung deS 3. Dezember zum gewaltigen Appell der deutschen Herzenk
Zu gleicher Stunde aber bestand das sudetendeutsche Grenzvolk feine letzte Prüfung. Ein millionenfaches ..Ja' dröhnt in die Welt hinaus. Aus hundert einiamen Verodörfern und Bauernhöfen strömten diese Männer und Frauen zu den Wahllokalen, um ihre heilige Pflicht dem größeren Reich gegenüber zu erfüllen. Und ihr Entschluß, geläutert und geprüft durch namenlose? Leid, wiegt sckiwerer!
Wie jämmerlich blamiert stehen wieder einmal diese demokratischen Besserwisser vor der Weltöffentlichkeit. In ihrer Boshaftiakeit versuchten sie einmal ihren weis-
znmacben, iwileben der deutschen Reaierung und dem deutschen Volke gäbe es merkliche Gegensätze. Zngeaeben. aber nur in der Steigerung der Verachtung für solche berufsmäßige Heker. Diesesmal haben sie sich selbst die größte Blamage zu- geiogen und das deutsche Volk ist gerne bereit. ihnen weitere Ohrfeigen z» verabreichen. o»d»
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