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Guten Backsteinkäse,

Per Pfund 17 kr., empfiehlt

Carl Serva.

Mi Kleiderkasten und

ein Küchenkästle,

noch wie neu. sind zu verkaufen; wo? ist zu erfragen bei

Schuhmacher Rentschler im Bischofs.

Den Graserlrag

von 2>/2 Morgen in der Weidenstaig und 1 Morgen bei der Schafscheuer hat zu verkaufen

Beßler aus dem Calwerhof.

Geldgesuch.

950 st. werden gegen mehr als zweifache Sicherheit auf' zunehmen gesucht. Nähere Aus­kunft ertheilt d. Exped. d. Bl-

Calw.

Eine solide tüchtige

Hallsmgd

kann sogleich eintreten bei gutem Lohn; wo? kann man erfragen bei der Exped d. Bl.

Den Grasertrag

:in meinem Garten verkaufe ich.

Fr. G ackenheim er's Wtw.

3 bis 4 Morgen

engras

hat zu verkaufen

Christian Adrion, Mühlebesitzer in Hirsau.

Breitenberg.

««« fl. Pfleggeld

hat gegen gesetzliche Sicherheit auszu­leihen

Lorenz Lörcher.

-ehr starke

Gemüsesc

sowie

Bodenkohlraben u. Angersen

empfiehlt

Georg Jung.

Zwei freundliche

Zimmer

nebst Küche. Kammer und Kellerantheil wer­den sogleich oder bis Jakobi zu miethen ge» sucht. Näheres bei der Exped. d. Bl.

Zu vermiethen.

Der ganze Hausantheil von Christian Heugle in der Vorstadt kann sogleich oder bis Jakobi bezogen werden.

Zu erfragen bei

I- B. Zahn.

Gottesdienste am Sonntag, den 8. Juni: Vorm (Pred.): Herr Dekan Mezger.

Nachm. (Pred.): Herr Helfer Grill.

Calw, 6. Juni. Gestern wurde die hiesige Einwohnerschaft in große A ufregung versetzt, indem ein nach 12 Uhr über unsere Stadt hinziehendes Gewitter, welches das Wasser in Strömen nie­dergoß, noch in seiner Fortsetzung ar.S der Ferne verhängnißvoll für unfern Mittlern Stadttheil des rechten Nagoldnfers werden sollte. Es fiel nämlich ans der Höhe (im Hau und in der Richtung gegen Ge- chingen), etwa eine halbe Stunde ron der Stadt entfernt, ein Wolkcn- bruch, der Wiesen, Felder und die Straße rc. verheerte und den ohne- dieß stark angeschwollenen Ziegelbach zum Strome verwandelte, welcher mit den ihm zngesührten Steinen, Felsen, Holzstümmen rc. polternd und verderbendrohend in unser Thal niedrrstürzte. I» der Stadt hatte man keine Ahnung von der nahenden Gefahr, und kaum wurde sie be­merkt, so war es auch für die Bedrohten schon zu spät, derselben vorzu­beugen und sich zu schützen; denn kaum war das raschere Steigendes Baches wahrgenvmmen worden, als derselbe auch schon über sein Bett hcraustrat, um -n den nächsten Sekunden in stets steigender Fluth sich dem zunächst stehenden Kaufmann Kr aus haar'scheu Hause und der Straße zuzumälzcn. Das durch die eingestoßenen Fenster einströmeude Wasser füllte in wenigen Minuten den Laden rc. an, so daß die darin befindlichen Personen durch ein nach außen höher ge­legenes Fenster gerettet werden mußten. Der ganze Inhalt des La­dens mußte seinem Schicksal überlassen werden und der angerichtete Schaden mag sich auf Tausende belaufen. Das nächstgelegene Satt­ler Widmaier'sche Haus war durch das die Straße hereiuströ- mende Wasser nahezu gleichzeitig dem Elemente preisgegeben und auch hier hatte der Besil-er, welcher, als das Austreten des Baches be- merkt wurde, den Laden noch vor etwaigem Eindringen des Wassers schützen wollte, Noch sein Leben zu retten, ohne eine schützende Vor­kehr treffen zu können. Auch hier ist.der Schaden bedeutend. Selbst­verständlich waren die andern Häuser (namentlich auch der Adler) je nach ihrer Lage und Beschaffenheit ebenfalls mehr oder weniger heim gesucht, und zwar bis herunter in den Bischofs. Um den Bedräng­ten soweit möglich Hilfe bringen zu können wurde beim Waldhorn

Stuttgart, 3. Juni. Die hiesige Volksbank ha im Hinblick auf die Weigerung öffentlicher Casseu, österreichische Silbcrguldm an­zunehmen, eine Erklärung erlassen, dahingehend, daß dieVolksbank" österreichische Silbergulden so lange für voll annehmcn werde, als ihr Gelegenheit geboten sei, diese Guldenstücke im Verkehr wieder voll ausgeben zu können. Die heutigen mißlichen Gcldvrrhältnisse würden (so heißt cs in der Erklärung u. Ä.) unerträglich, wenn der öster­reichische Silbcrgulden aufhörm sollte, Zahlungsmittel zu sein.

Karlsruhe, 31. Mai. Bei der heutigen Serienziehung der badischen 35fl.-Loose wurden folgende Nummern gezogen: 258, 561, 1002, 1017, 1080,1228, 2063, 2181, 3421, 3581, 4122, 4463, 4672, 5301, 5883, 6193, 6404, 6854, 7293, 7887.

Aus Baiern. Unsere ultramontanen Blätter erheben über die Beseitigung von Thiers und die Erhebung des Marschalls Mac Mahou zum Präsidenten ein überschwengliches Triumphgeschrei. Sie procla- mircn nichts weniger als die bevorstehende Weltherrschaft der Ultra­montanen. In Frankreich selbst soll es zunächst zu einem blutigen Kampf kommen, und die Republikaner sollen ein für alle Mal nieder­geworfen werden, um dem clericalen Königthum Platz zu machen. Dann geht es über Italien, wo der Kirchenstaat wieder hergestellt wird, der traurige König Victor Emauuel wird hinweggefegt. Dem Fürsten Bismarck fährt es in die Nerven, so daß er sich nach seinem Varzin zurückziehen muß, um sich von dem Schlage zu erholen, der seine Pläne getroffen hat.Tie Revolution", hieß es, wird sich nicht aus Frank« reich und Italien allein beschränken; die Pforten der Hölle werden sich überall öffnen; aber der Fels, der da ist die katholische Kirche (näm­lich der Papst und die Jesuiten) werden sie nicht überwältigen. Wir stehen am Vorabend großer gewaltiger Ereignisse, am Ufer eines Meeres von Thräuen und Blut. Aber jenseits erwartet uns ein Eiland des Frieden», der Triumph der Kirche und Gerechtigkeit."

Berlin, 4. Juni. DieGermania" ist von dem Domänen» Pächter Böckler benachrichtigt worden, daß der Leichnam seiner Tochter Anna (welche bekanntlich von Zigeuncru entführt sein sollte) in einem Scheunenfache vergraben anfgefunden worden sei und daß ein Mor'

ein Pritschenwagen in das Wasser geschoben und über denselben hinweg Feuerleitern in das Hengstetter Gäßchcn gelegt, durch welches man vorzuliegen scheine über den sog. Graben an den wesentlichsten Ort der Verwüstung ge-i Köln, 4. Juni, 12 Uhr. Soeben ist der Breslauer Professor langte. TaS sich hier dem Auge darbietende Bild der Zerstörung Dr. Josef Hubert ReinkenS von den) Geistlichen und Delegirten spottet jeder Beschreibung; es konnte scheinen, als wenn ein Stein- sämmtlicher altkarholischen Gemeinden und Vereine Deutschlands nahezu brnch von einem reißenden Flusse durchzogen würde. Die städtischen einstimmig zum deutschen M is sionsbischof gewählt worden und

Behörden suchten mit Energie und Umsicht weiterer Gefahr vorzubeu- hat die Wahl, derKölnischen Zeitung" zufolge, angenommen,

gen und dem Notbstand abznhelfen. und zwischen 3 und 4 Uhr hatte Straßburg, 4. Juni. Heute Mittag ist in 5 Waggon«

man bereits die Hoffnung, daß am den Abend die Straße wenigstens ^ die erste Zahlung auf die fünfte Milliarde hier angekommen. Die-

dem Nothver kehr wieder übergeben werden können, da kam um halb 5 ! selbe besteht aus Gold und Silber und außerdem ans 69 Millionen Uhr in Folge abermalige» heftigen Regens eine wiederholte Flu'h / in Wechseln, in 3025 Appoints. Der Gesamnitbetrag der heute effek- welche eine neue Masse Steine undSchutt herbeischwemmte, und die gewon- tuirten Zahlung beläuft sich auf 112 Millionen Franks, nenen Resultate beeinträchtigte, wodurch die Straße Abends nur für Fuß-! Italien. Rom, 5. Juni. 82 Ordensgenerale richteten an den gänger passirbai war. Durch Wegschwemmen von GrundstückenKönig, den Ministcrprä,identen und beide Kammerpräsidenten Protest sowie durch Hagel rc. erleiden noch Viele beträchtlichen Schaden. Der gegr» das Klostergesetz. Der Protest, welcher sehr feierlich gehalten der Stadt erwachsene Schaden soll ans gegen 2000 fl. geschätzt werden^, ist; weist nach, daß die Aufhebung der Klöster ein Attentat gegen die Auch in Stammheim und Ge ching en soll das Gewitttr ganze katholische Welt sei und der Verfassung des Königreichs znwi« großen Schaden verursacht haben, namentlich auch durch Hagel. verlaufe._._

Redgin, gedruckt und verlegt von Ä. OelschlLgcr.

(Hiezu Nr. 23 de« Unterhaltung«!,!.)