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-vtl'kNI'tll Zienschwann nach
^—-^ Altburg eine
silberne Taschenuhr sammt Kette und Petschaft. Der redliche Finder wird gebeten, die-
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abzugeben bei Herrn Schultheiß Roller in Altburg.
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Schweineschmalz,
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Parafinkerzen
empfiehlt Carl Pf lick's Wtw.
Baicholiverkauf.
Mittwoch, den 13. November, Mittags 1 Uhr,
verkaufen die Unterzeichneten im Aufstreich gegen baar eine größere Parthie Bauholz, welches kurze Zeit als Gerüstholz verwendet war.
Kiferle und Krämer, Bauunternehmer in Ernstmühl.
Auch wird bei Obigen ein großer Haufen
Roßdung
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D ennj ä cht.
Zugelaufener Hund.
Den 5. ds. Mts. ist mir ein schwarzer Halbhund (Rüde) mit weißer Brust und ledernem Halsband zugelaufen. Der rechtmäßige Eigen- thümer kann ihn gegen Ersatz der Einrückungsgebühren und Futtergeld innerhalb 8 Tagen abholen.
I. Bohnenberger.
Tagesneuigkeiten.
— Calw. Tagesordnung der Sitzungen des K. Kreisstrafgerichts am Dienstag, den 12. November: 1) Vormittags 9 Uhr: Johann Schürer, verheiratheter Taglöhner von Nufringen, OA. Herren- berg, wegen Diebstahls; 2) Vormittags 10 Uhr: Johann Michael Wörner, lediger Taglöhner von Sulz, OA. Nagold, wegen Diebstahls.
^0- Stuttgart, 6. Nov. (98. Sitzung d. Kammer der Abgeordn.) Am Mmlstcrtlsche: Fmanzmm. v. Renn er mit den Oberfinanzrathen v. Zeller und v. Hochstctler. Emgclaufen eine gedruckte Eingabe von R.-A. Baur in Reutlingen, betr. die Beschlüsse der Wandcrversammluug der Erwerbevereinc in Betreff der Steuerreform. — Der Präsident theilt mit, daß bezüglich der Behandlung des Beschlüsse«: die Regierung um schleunigste Einbringung eines Gesetzesentwurfes zu betten, durch welchen eine andere Vertheilung des Bei- tragSverhSltmsse« der verschiedenen Steuerquellen wenigstens in provisorischer Weise herbeigcführt würde, — er den Vorschlag habe machen wollen, diese Bitte mit der Zusammenstellung der Beschlüsse zum Gesetze«entwurf der Kammer der StandcSherren mitzuthcilen. Mo hl, O est erlcn wollen die Petition einseiti, und sogleich an die Regierung gelangen lassen. Nachdem v. Schad und Mm. v. Renner aus das Ungeeignete und Unzweckmäßige eines solchen Antrages, über den nrcht einmal ein Commisfionsbericht vorliege, aufmerksam gemacht, wird die vom Präsidenten vorgeschlagcne Art der Behandlung von der Kammer angenommen. — Die Tagesordnung führt auf die Berathung des Berichts der Steuerkomm, über den Gesetzesentwurf, betr. die Besteuerung des Grundeigenthums, der Gefälle, Gebäude und Gewerbe. Streich beantragt, das Wort „Gefälle- zu streichen; bis der Gesctzesentwnrf ins Leben getreten, gebe es höchstwahrscheinlich keine Gefälle mehr. Pfeiffer: man solle die Uebcrschrift erst erledigen, wenn die Materien de« Gesetzes erledigt seien. Probst ebenso, möchte zuerst den Artikel 10 berathen. Minister v. Renner: die prinzipielle Frage, die Probst im Auge Hab», werde erst mit Art. 17 entschieden; spricht sich im Sinne von Pfeiffer aus. Streich zieht seinen Antrag zurück. Probst entwickelt den Präjudiciellen Charakter des Art. 10. (Derselbe lautet: „Der Betrag der zu entrichtenden Steuer jeder Gattung wird für jede Etatsperiode durch das Finanzgesetz bestimmt.") Wenn dieser Art. falle, so müsse eine Reihe von Aenderungen im Entwürfe eintrc- ten. v. Sarwey: man könnte den Art. 10 auch bis zum Schluffe der Bc- rathung zurückstellen; darauf stelle er den Antrag. Finanzmin. v. Renner: der Antrag von Probst sei eine große Feinheit, aber nicht eine Ordnung«- frage, sondern ein gegen das ganze Gesetz gerichteter Angriff. Schmid: das sei der Sinn des Antrages; wie auch der Oesterlen'sche Antrag eine andere Absicht, wenigstens Tragweite nicht gehabt! Nach einer etwa« erregten Seene zwischen Probst und Schmid entscheidet die Kammer sich mit 56 gegen 28 Stimmen sür den Antrag v. Sarweh'S. Es wird übergegangen zum 1. Titel, zu den „allgemeinen Bestimmungen" des Gesetze«. Art. 1 handelt von den Gegenständen der Besteuerung; es sind Grundeigenthum, Gefälle, Gebäude und Gewerbe; bei den letzteren stellt die Comm. (Berichterstatter Schmid und v. Schneider) den Antrag, auch die Herausgeber (den Verlag) von Zeitschriften auszunchmcn. Pfeiffer bringt wieder die Codifikation aller direkten Steuern zur Sprache (den von ihm gewünschten Abzug der Schulden wird er später zur Behandlung bringen) und stellt, als er sieht, daß Lenz, Wächter, Hölder, Oesterlen u. s. w. prinzipiell mit ihm einverstanden sind, den Antrag: 1) die neueren direkten Steuern ebenfalls in den GesetzcSentwurf auf- zunchmeu und 2) die Commission mit einem Berichte zu beauftragen. Mo HI, Schmid, v. Sch a d, Oberfinanzrath v. Zeller zeigen, daß die Annahme dieses Antrages einer Ablehnung des Gesetzes glcichkomme; dafür wären jahrelange Vorarbeiten nöthig. Der Pfeiffer'sche Antrag wird mit 66 St. gegen die 18 von Pfeiffer, Hopf, Maier v. T., Retter, Völmle, Nnf, Hölder, Schwarz, Oesterlen, Erath, Maier v. Kirchh., Müller v. St., Buhler, Meßmer, Gutheinz, Vollmer, Nübel, Uhl abgelehnt. Auf den Antrag von oesterlen werden die Sieders-Renten der Halle- und die reichsschlußmäßigen Renten den milderen Bestimmungen des neuen Gesetzes schon vom 1. Juli 1873 an unterstellt. Ziffer 4. des Art. 1 handelt von den Gewerben. Lenz bringt die Makler und Sensale ap der Börse zur Sprache; er wünscht eine Besteuerung de« Börsenspiels, sei cs durch eine Landes-, sei es durch eine Rcick'ssteuer. v. Hörner erwartet, daß unter den Verlegern doch wohl nicht auch die Herausgeber, nicht die Redakteure und mitarbeitcndcn Schrifstcller, sondern die unternehmenden Verleger, die Buchhändler verstanden sein sollen. R c ttc r berührt die Besteuerung der fremden Schäfer aus Baden, Baicrn, der Schweiz. Mo hl verlangt Unterscheidung beim Handel mit fremden und eigenen landwirthschastl. Produkten. Ein Milchmädchen, das die „Milch seiner Eltern" zu Markte bringe, könne nicht so besteuert werden, als ein gewerbsmäßiger Viehhändler. Abs. 1. und 2 . der Ziffer 4. werden nach dem Comm -
Redizin, gedruckt und verlegt
Antrag angenommen. Bei dem Absatz 3. bringt Lenz die Besteuerung d«r Privateiscnbahnen zur Sprache. Wenn die Privateisenbahnen, wie der Estt- wurf bestimme, unter das Einkommenssteuer-Gesetz gestellt werden, so müs'e z. B. die Kirchheimer Bahn das 8—lOfache ihrer bisherigen Steuer bezahl-. Pfeiffer: wir gehen einer Aenderung in der Eiscnbahnpolitik enrgegiUL.. die Privateisenbahnen werden sich vermehren; die Regierung müsse die Best' niß haben, durch Steuerfreiheit auf eine Reihe von Jahren, den Privatb--u zu fördern.— Ohne einen Antrag zu stellen bringt Pfeiffer noch den Al der Schulden zur Sprache; wenn diese nicht von der Steuer abgezogen toben sollen, so begehe man eine schreiende Ungerechtigkeit. Art. 2. ha. von den Ausnahmen des Gesetzes, von jenen Objekten, die von der V' frei bleiben sollen. Ein Antrag von Wächter, auch von Privaten jltr „Wohlthätigkeit und Unterricht" gehaltene Gebäude steuerfrei zu erkören, kommt nicht zur Abstimmung, weil er auf den Widerspruch vom Minister- tisch vom Antragsteller zurückgezogen wird. — v. Schad beantragt die Zisf. 6, die von der Comm. mit dem Zusatze eines Werthes von 100 fl. verschärft werden will, im Regierungsentw. anzunehmen in folgender Fassung: Steuerfrei sind: 6) Gebäude in Feldern, Gärt-n u. s. w., welche weder bewohnbar sind, noch zu einem landwirthschaftlichen oder Gewerbebetrieb dienen. Angenommen.
— Aus Höchste Veranlassung Sr. Maj. des Königs wird, wie in früheren Wintern, so auch während der bevorstehenden Winternwnäte im großen Saale des Königsbaues in Stuttgart in entsprechenden Zwischenräumen, je Samstags Abends 7 Uhr, ein Cyklus von öffentlichen Vorträgen über Gegenstände aus verschiedenen Gebieten -der Wissenschaft und Kunst durch freiwillige Kräfte von den höheren Lehranstalten des Landes gehalten werden. Die bei freiem Eintritte stattfindenden Vorträge werden nächste Woche ihren Anfang nehmen. .
— Am 4. November wurde der Lohnarbeiter Ott von Zuffenhausen, welcher bei einer Nachtarbeit un Pragtunnel beschäftigt war, durch den um 2 Uhr 30 Minuten Nachts hier ankommenden Schnellzug 1 von Bruchsal überfahren und getödtet.
— Ravensburg, 4. Nov. Gestern während des vormittägigen-
Gottesdienstes wurde bei einem Bauern in Allmannshausen, badischen Bezirks Ueberlingen, eingebrochen und ungfähr 1200 fl. entwendet. Die beiden Diebe, welche einige Tage vorher in Konstanz aus dem Gefängniß aüsgebrochen hatten, kamen bis hieher, um zu übernachten und mit dem ersten Bahnzug nach Ulm zu fahren, wurden jedoch heute früh schon um 4 Uhr, statt um 5 Uhr, wie sie befohlen, durch den Hausknecht geweckt, hinter welchem eine Parthie Landjäger das Zimmer betrat, denselben ihre Baarschaft von über 1000 fl. abnahm und sie gefesselt in Sicherheit brachte. (O.-Schw. A.)
— Berlin, 6. Nov. Die ,Prov.-Corr." meldet: Die Staats- regicrung ist damit beschäftigt, den Kreisordnungsentwurf unter wesentlicher Aufrechterhaltung der mit dem Abgeordnetenhaus« vereinbarten Grundlagen, jedoch unter Abänderung einzelner, erhebliche praktische Bedenken erregender Bestimmungen neu festzustellen. Der Entwurf geht zunächst dem Abgeordneten.hause zu, wo alle Aussicht zu einer wiederholten Annahme in kürzester Frist vorhanden ist. Bis dahin werden die Maßregeln zur Sicherung des Gelingens der Reform auch im Herrenhause getroffen sein. Der Kaiser widmet der Durchführung der als unerläßlich erkannten Maßregeln die vollste Theilnahme und Entschiedenheit.
Frankreich. Paris, 5. Nov. Die „Agencc Havas" bestätigt, daß es in der Absicht der Regierung liege, im Laufe der Woche an Deutschland weitere 200 Millionen und vor Jahresschluß den Nest der drei ersten Milliarden zu zahlen. Außerdem sind zur Zahlung der vierten Milliarde im Staatsschätze 600 Mill. disponibel.
Amerika. New York, 5. Nov. Die heutige Wahl der Wahl- männer zur Präsidentenwahl zeigt bis jetzt eine große Majorität für Graut an. Die Wiederwahl Grant's ist gesichert: Die Republikaner
siegten in al len N ordstaaten._
v.-n A. Oelschlägcr. (Hiezu Nro. 45 des llntcrhallungsblciits.)