Ü20

Ern gut erhaltener

Havelock

von mittlerer Größe ist billig zu haben bei wem? sagt die Expedition d. Bl.

gute abgelagerte, empfiehlt

Wilhelm W e i k.

! Ein älteres, jedoch noch

gutes Klavier

sucht zu kaufen Carl Bock.

Lehrstelle.

! Einen geordneten Menschen nimmt ir oder ohne Lehrgeld in die Lehre

Lotz, Sattler/

! Es ist sogleich

ein Logis

'zu vermischen bei

; Ehr. Wanuer im Bischofs.

^ Calw.

; Logis zu vennirthtli.

I In meinem neuen Hause ist der mittlere ^ Stock bis Martini und der obere bis Licht­meß zu vermiethen.

! Heinrich Lorck.

TageSn.uigkeiten.

Es Eaiw. In den öffentlich»! Sitzungen des K. KreiSstraf- gerichts kamen folgende Fälle zur Verhandlung und rburtheilung: Am 19. Oktbr. 1872: die UntcrsuchungSsache gegen den ledigen Müller Jakob Gottfr. Mayer von Wildberg, OA. Nagold, wegen Körperverletzung. Derselbe fiel am Sonntag den 15. September d. I., Nachts 11 Uhr, ans der Straße in Wildüerg über den Schu­ster Wilhelm Denglcr von dort, welcher sich in Streitigkeiten, die Mayer mit Andern batte, angeblich nbwehrcnd, einmischte und den Mayer bei seinem Spitznamen nannte, in der Aufregung des Zornes hierüber her und versetzte ihm mit der Spitze eines StiictmcsserS drei Stöße gegen die Brust, von welchen zwei ans Knochen trafen und bloS leichte Hautwunden bewirkten, der dritte aber unmittelbar unter dem Brustkasten in den Unterleib drang und eine zwei Centi- meter tiefe, mit etwa vierwöchentlichcr Arbeitsunfähigkeit des Stras- klägerö verknüpfte Wunde verursachte. Der Beschuldigte behauptete, in der Nothwehr gehandelt zu haben, ließ jedoch bei den gegen ihn sprechenden Zeugenaussagen schließlich diese Einwendung fallen. Durch den Urthcilsspruch des Gerichts wurde gegen ihn neben der Ver­pflichtung zum Kostenersatz eine Gefängnißstrafe von nenn Monaten erkannt, auch die Confiskation des Stilctmessers, welches der Be­schuldigte bei der Körperverletzung gebrauchte, ausgesprochen. Am 29. Okt.: I) Gottlob Diele rle, Scilermstr. von Weil im Schön­buch, OA. Böblingen, stand unter der Beschuldigung der Bestechung vor der Anklagebank, nämlich dem k. Revicrsörster Landenberger in Hildrizhausen durch seinen Lehrling ein Geschenk, bestehend in einem nenen Waschseil, etwa 2 Pfd. Zucker, 1 Pfd. Kaffee und 4 Päck­chen Cichorie im Werth von einigen Gulden augcboten zu haben, um ihn zu der unentgcldlichen Uebcrlassnng von Seegras im Staats- waldc zu bestimmen. Der Beschuldigte stellte seine Gabe als ein Hochzcitsgcschciik für den Sohn des NevierförsterS hin, das Gericht aber hielt den Beweis der Bestechung für erbracht und vernrtheilte ihn demgemäß zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat, sowie zum Ersätze der Kosten. 2) Der schon vielfältig wegen Diebstahls bestrafte Jakob Armbrust er von Spielbcrg ließ sich nicht gar lange nach seiner Entlassung aus dem Znchtpolizeihause zwei ein­fache seinen zweiten Rückfall begründende Diebstähle von Kleidern und Tuch, im Werth von 8 fl, sowie einer silbernen Taschenuhr sammt Kette im Werth von 5 fl., ferner die unerlaubte öffentliche Ausspielung eines ThcilS dieser entwendeten Gegenstände zu Schul­den kommen, was seine Verurtheilnng zu der Zuchthausstrafe von einem Jahr und vier Monaten zur Folge hatte.

VV6. Stuttgart. 30. Okt. (94. Sitzung der Kammer der Abgeordneten). Präsident v. Weber eröffnet die Sitzung mit we­nigen Worten auf die Omonatiiche Vertagung und auf die vorliegen­den Geschäfte verweisend. Die Stelle eines Tizevorstandes der Finanzkommission ist dem Abg. v. Sch wand ncr übertragen wor­den. Die vier neugewählten Abgeordneten: v. Kern für Gaildorf, Richter für Nagold, Wächter für Stuttgart und v. Stein für Tübingen werden für legitimirt erklärt und crstcre drei Angeführt, letzterer war nicht anwesend. Jnstizmiuister v. Mitt nackt legt 3 Gesctzesciitwiufe vor, betr. 1) Todeserklärung der im Kriege ge­fallenen Militäcpersoncn, 2) Penfionsverhältnisse der dem Notariats­sache anzehörigrn Staatsdiener, 3) Herabsetzung deö Volljührigkeits- alterS auf das 2!. Lebensjahr. Wird an die entsprechenden Com­missionen verwiesen. Der Minister des Innern v. Sick legt zwei Gesctzcsentwürfe vor, betreffend 1) Unterstützungs-Wohnsitz, nothwen- dig geworren in Folge der Rcichsgesetzgebnng, 2) dienstliche Stellung der den Amtsvvistäudcn beigcgebcnen Beamten der Oberämter. NamenL der Fincinzkomnilssiou berichtet W. v. König über den außerordentlichen Geldaufwand im Kriegsjahre 1866/67 ; der Auf­wand wird für bereinigt erklärt und Tagesordnung beantragt und angenommen. Eine Petition betrifft die Behandlung und den Rechtsschutz der Irren; Streich berichtet und gelangt zu dem An­

trag erleichterter Aufnahme und Rechtsschutz der K. Staatsregicrunz zur Berücksichtigung zu empfehlen. Minister v. Sick berührt die allgemeinen Verhältnisse und zeigt, daß selbst mit Beiziehnng von Pri- vatanstalten 700 Irre ohne Unterkunft in Anstalten bleiben; zeigt die Nothwendigkeit und den Fortgang der Erweiterung der vorhandenen Anstalten. Hoffentlich gestalte eine günstige Finanzlage die Errichtung einer nenen Anstalt; der Direktor derselben soll: ans naheliegenden Gründen der ZweckmäßigKit schon jetzt bcrnftn werden. Ob die Bei­träge deö .. taates höher oder niederer seien, sei unerheblich, weil die Plätze dadurch doch nicht vermehrt würden. Die Commission möge sich klar anssprechen, ob die 'Regierung mit einer erhöhten Exigenz vor die Kammer treten dürfe. Er geht dann über ans die rcchtspolizei- liche Seite des Gegenstandes, soweit dieser das Ministerium des In­nern berührt und zeigt, daß auch in dieser Richtung alle Vorkehrungen getroffen seien. Prälat v. M ehring erklärt sich gegen eins psy­chiatrische Klinik an der Universität, wie sie längst ins Auge gefaßt und auch von dem Minister des Innern wieder erwähnt worden. Fe- tzcr: die Kammer we-Ne einer Exigenz in liberalster Weise entgegen- kommen; so völlig wie v. Mehring angedeutet, sei eine p'ychia rische Klinik an der Universität nicht zu verwerfen. Wünscht unentgeltliche Aufnahme von Kranken in Anstalten, damit sie nm so rascher einge- bracht würde,!, v. Schwandner: die letztere Frag- werde mit dem Gesetze über den Unterstützungswohnsitz erledigt werden. Mo hl: Fe-- tzers Anregung habe auch ihre Schattenseiten; cS könnte auch zu Ueber- füllnng der Anstalten führen. Berichterstatter streich stellt einen Antrag im Sinne des Ministers des Innern: der Negierung die für erleichterte Aufnahme von Irren erforderliche Exigenz zur Verfügung zu stellen. Auch spricht ebenfalls für Erleichterung der Aufnahme. Minister v. Mitt nacht zeigt, daß großentheiis die Neichsgesetzgebung durch ein Entmündigungsverfahren mit rechtlichem Schutze eintreten werde. Nach einer abermaligen Auseinandersetzung des Ministers des Innern wird die Debatte geschloffen. Der Antrag der Commission mit dem Zusatze Streichs wird mit Mehrheit angenommen. Letzter Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht der staatsrechtlichen Com- Mission über eine Petition von Berechtigten um billige Entschädigung für durch die Reichsgesetzgebuug ohne Entschädigung entzogene Abgaben für Flößerei auf dem Neckar. Commissionsantrag: Berücksichtigung der Petition der Berechtigten, wird von der Kammer angenommen.

Stuttgart, 30. Okt. (St.-A.) Der K. Staaterath Frhr. v. Thumb-Neuburg, welcher von der Stelle eines Würltemb. Ge­sandten in Wien auf sein Ansuchen wegen leidender Gesundheit ent­bunden wurde, hat Sr. Maj. dem Kaiser von Oesterreich sein Ab- berufnngSschreiben überreicht. Ein Nachfolger desselben wird dem Vernehmen nach demnächst ernannt werden. (Die Nachricht ans Wien ff. letztes Blatts wäre somit unrichtig.)

D arm stad t, 30. Okt. Die Abgeordnetenkammer ermächtigte mit allen gegen 3 Stimmen die Negierung zur Gewährung eines dreiprozentigen Anlehens von 1,500,000 Gulden behufs der Stadt­erweiterung an die Stadt Mainz.

Italien. Nom, 29. Okt. In Italien stattgchabte lieber- schmemmungei, haben besonders in den Provinzen Mantua und Ferrara einen Ungeheuern Schaden angcrichtet. Daselbst wurde» mehrere hundert Quadrat-Kilometer unter Wasser gesetzt. Mehrere tausend Personen sind auf der Flucht. Heute sind Casalmaggiore und Ostiglia bedroht. Die Angst der Bevölkerung ist unbeschreiblich. Gestern wüthete in der Provinz Siracusa ein Orkan, in Folge dessen 31 Personen unter Hänscrtrümmern getödtet wurden.

ME" Ten dieser Nummer (für die ganze Auflage) bei- liegenden große» illustrirte» Prospekt über den neuen Jahrgang der im Verlag von Eduard Hallberger in Stuttgart erscheinenden beliebten ZeitschriftenUebcr Lund «ud ÄKecr", JUnstrirte WZe-L",Zu Harrsc", empfehlen wir ganz be­sonderer- Beachtung und erlutten uns recht zahlreiche Bestellungen."

Emil Georgii's Buchhandlung.

Rer-lg!-,/. gedruckt and r-cct-.-g! von a. n <

ü e r.

(Hiezu Aro. 4-1 des llnterhaUuiigsblaitsO