Mittwoch, den S. November 1S88 _^Ä^IV

Calw gedenkt der toten Helden

Heute, am 9. November, gedenken wir der Gefallenen der Bewegung. Unser Dank gilt allen Freiheitskämpfern, die in unerschütter­lichem Glauben an das ewige Deutschland und die herrliche Idee Adolf Hitlers in den Tob gingen. Aus ihrem Sterben erstand das Großdeutschc Reich.

Auf dem Calwer Friedhof sind heute mor­gen die Gräber der verstorbenen Parteigenos­sen von der NSDAP, mit Kränzen geschmückt worden. Am Ehrenmal unserer Weltkrieg­gefallenen vor der Staötkirche zogen Ehren­wachen der Wehrmacht und der Kampffor­mationen auf und in den Schulen ist in wür­digen Feiern der Bedeutung des Tages ge­dacht worden. In der ganzen Stadt wehen stolze Zeichen des Sieges die Fahnen auf Vollmast. In einer großen, von der Ortsgruppe der NSDAP, in der Turnhalle -er Truppführerschule veranstalteten Gedenk­feier, wirb heute abend die Einwohnerschaft Calws die deutschen Freiheitskämpfer ehren.

Beförderungen zum S. November

Von der SA.-Stau barte 172, Pforz­heim wurden befördert: Der Adjutant und SachbearbeiterSport u. Wehrsport" Sturm- Hauptführer Hans Wiegand zum Sturm­bannführer. Der SachbearbeiterSport" des Sturmbannes 11/172, Obersturmführer Arthur Pfromm er zum Sturmhauptftthrer. Die SA.-Führcr z. V. der SA.-Stanbarte 172: SA.-Obersturmführer Reinhold Braun, Ortsgruppenleiter der NSDAP. Neubulach zum Sturmhauptführer und Sturmführer Georg Wurster, Kreisleiter der NSDAP, in Calw zum Obersturmführer.

Beim Stab Pi-Sturmbann IV/172, Calw, wurden befördert: Zum Truppführer: Oberscharführer Gottlob Rentier, zum Rottenführer: Sturmmann Felix Ri eg.

Vom Pi-Sturm 1/172 wurden befördert: Zum Truppführer: Oberscharführer Kei­lt ch, Alfred: zum Truppführer: Oberschar­führer Den gier, Joh.: zum Oberscharfüh­rer: Scharführer Bla ich, Matth.: -um Schärferer: Rottenführer König, Erwin: zum ^.ottenführer: Sturmmann Zatti, Karl: zum Sturmmann: SA.-Mann Lutz, Ernst: sum Sturmmann: SA-Mann Geb­hardt, Karl: zum Sturmmann: SA.-Mann Kugel, Karl und zum Sturmmann: SA.- Mann Blaich, Christian.

Vom Pt-Sturm 11/172 wurden beför­dert: Zum Obertruppführer: Truppführer Gerhard Hobohm: zum Truppführer: Oberscharführer Christian Dtetle: zum Oberscharführer: Scharführer Friedrich Schuldt: zum Scharführer: Rottenführer Alfred Ruof: zum Scharführer: Rottenfüh­rer Robert Rathfelder: zum Scharführer: Rottenführer Albert Bayer: zum Scharfüh­rer: Rottenführer Karl Heckeler: zum Rottenführer: Sturmmann Bernhard Lau: zum Rottenführer: Sturmmann Hermann Dürr: zum Rottenführer: Sturmmann Otto Seeger und zum Sturmmann: SA.- Mann Kurt Späth.

Was hast du für dein Volk getan?

Werbekundgebung der NS.-Fra«e«schaft

Dieser Tage ließ die Ortsgruppe Calw der NS.-Fraucnschaft Einladung zu einer

Werbekundgebung ergehen. Durch die Ju­gendgruppe wurde der Abend mit einer kur­zen Feier eingeleitet. Es sprach bann Kreis­propagandaleiter Pg. Könekamp, Nagold, über das Thema:Warum Werbung?" Der Redner verstand es in wirklich glänzen­der Weise den Frauen klar zu machen, daß in unserer großen Zeit Politik nicht nur Sache des Mannes, sondern auch der deutschen Frau sein muß. Daß diese ebenso wie der Mann in gewissen Zeiten und bei gewissen Gelegenheiten das eigene Ich zurückzustellen habe und überhaupt nur das Wohl der Ge­samtheit Richtschnur für das eigene Denken und Handeln sein dürfe: Jeder einzelne muß seine Pflicht tun und nicht warten bis es der andere schafft. Einmal wird man fragen: Was Hast du für dein Volk getan? Und so sollte jede Frau, die noch abseits steht, ein- treten in die NS.-Fraucnschaft. Wir haben einen Führer, der uns braucht beim Aufbau der Nation. Die letzten politischen wichtigen Wochen waren ein Prüfstein für die Haltung

Gute Arbeitskameradschaft

In Gültlingen wurde der 34jährig« Hilfsarbeiter Wilhelm Lutz unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Vor drei Wochen erkrankte der Verstorbene und mußte das Kreiskrankenhaus in Calw aufsuchen, wo er am 5. November verschieb. Lutz war bei der Firma I. Alber auf Baustelle Lcrchen- berg, Markung Gültlingen, beschäftigt. Die Arbeitskameraden gaben ihm das letzte Geleit: ein Kranz der Baufirma und der Al­tersgenoffen zierten sein Grab. Dank der so­zialen Gesinnung der Arbeitskameraden, konnte der Witwe ein durch Sammlung auf-

ber Frau in wichtigen Dirtgen. Die Frau muß eine starke, heroische Haltung haben, muß Heldin sein im Deutschen Volk.

Die Frauenschaftsleiterin Frau Spieß- hofer bankte dem Redner für seinen Vor­trag und bat die Anwesenden, für das deut­sche Frauenwerk zu werben.

Am Sonntag wieder Eintopf

Am kommenden Sonntag wird sich wieder das deutsche Volk beim Eintops zusammen- finden. Beim Dampfen der Schüsseln wird es stchdergroßen Verpflichtungen bewußt die es in diesem Jahr durch die Taten unseres Führers erfüllen muß. Der erste Eintopssonntag dieses histori. scheu Jahres erbrachte einen Erfolg, wie er bis dahin noch nicht zu verzeichnen war. Alle Volksgenossen, begeistert von dem unver- gleichlichen Werk unseres Führers, bewiesen einen Opfergeist, der der gesamten Welt er- peut die große Schicksalsgemeinschast des deutschen Volkes deutlich vor Augen führte.

gekommener ansehnlicher Geldbetrag über­geben werden.

Mädel marschieren für Deutschland

Führerinneuschuluug des BDM. Untergaues 4SI i« Alteusteig

Die Jugendherberge Altenstetg war von Samstag bis gestern der Tagungsort für 4L Führerinnen der Abschnitte Nagold und Calw des Untergaues 401. Di« Führertnnen des Abschnitts Neuenbürg sind bereits vor 14 Tagen zu einer Schulung zusammengezo- gen worden, während di« Führerinnen der Jungmädel durch die JM-Unt-ergauführerin

Die Loten vom Y. November

von Heinrich Knacker

Ihr Loten vom 9. November, nun gebt ihr rur stube ein

Nun könnt ihr in ?neäen Walen in eurem ciunklen Zchrein!

Im 8rabe babt ibr gewartet rehn bitt re ^abre lang Nul ckelerkleiheltunäe ehernen Mockenklang.

Noch äah man ein tNabnmal errichtet kür euch, äas ist es nicht. Aas euch, ihr ersten Loten, läßt beimgebn voll Zuversicht.

Nein: Naß ein Volk cler 6hre beut' hinter äem Mhrer siebt,

Nah ch'e?ahne, kür äie ihr gefallen, groß überveutschlancl webt,

Vas schmückt mit späten stosen äer Dornenkrone Leiä.

Das sagt euch, äah ihr im 8rab noch ck'e wahren Zieger seiä.

Ihr Loten vom 9. November, schlaft wohl in ewiger stuh

Air tragen ^ungäeutschlanäs?ahne äer stolren Lukuntt ru!

vorladt b» Karl Duncker. Verlag. Berlin V SS 24

Grote mochte nicht fremde Hände auf seinen Schultern leiden. Er zuckte empfind- lich mit der Schulter, bis die Hand ver­schwand.

..Unsinn', sagte er.Ich bringe dich heim und dann fahre ich weiter."

Zirkel bewegte witternd die Nase.

Wohin?"

..Weiß noch nicht", versetzte Grote kurz. Irgendwohin und zwar mit Tempo. Mög­lich daß ich dann in aller Frühe aus einen Berg steige und mich dann den ganzen Tag von der Sonne braten lasse."

Gemacht", tagte Zirkel.Ich mache mit."

Und als er aus Grotes Gesicht schwere Be- drängung ablesen konnte, fügte er noch etwas hinzu.

.Brauchst keine Sorge zu haben. Ich werde eiiern den Mund halten. Ich möchte dich jetzt nur nicht allein lassen."

..Gut" versetzte Grote.Geh wieder nach hinten. Aber sieh nicht auf den Tachometer. Ich werde Gas geben."

Uno er machte sein Wort wahr und legte los. was der Wagen hergeben konnte, gleich außerhalb der Stadt, als die Häusermauern zurückblieben und die Straße leer wurde. Der Motor begann leise sein Lied zu singen und der Zeiger des Tachometers wanderte rasch As z*r letzten Zahl und blieb zitternd stehen.

Grote rauchte feine Pfeife trocken, Zirkel qualmte Zigaretten. Die Packen mit dem Boot waren gut verstaut und rührten sich nicht. Das Wagenverdeck war heruntergelas­sen. Luft gab es also genug. Zirkel mußte sich ganz klein machen und hinter die Sitzrücken ducken, damit ihm nicht die Funken seiner Zigaretten um die Ohren flogen. Holzkirchen, der Jnnübergang bei Nosenheim und dann eine scharfe Wendung nach Süden. Brannen- bürg, Fischbach, Oberaudorf und Kiefers- selben.

Hier endlich begann es Zirkel ungemütlich zu werden. Er rappelte sich auf und beugte sich vor zu Grote.

Menschenskind. noch fünf Minuten weiter in dem Tempo und wir rennen gegen die Grenzschranke. Wohin willst du eigentlich? Auf den Wilden Kaiser oder ins Mittelländi­sche Meer?"

Grote gab zunächst keine Antwort. Er machte die Augen klein und nahm den Fuß vom Gashebel. Ihm entgegen, fast in der Mitte der Fahrbahn, kam in toller Fahrt ein grüner Lancia angebraust und unterließ, die Scheinwerfer abzublenden. Um ein Un­glück zu vermeiden, mußte Grote fast in den Straßengraben hinein.

Zirkel fuhr steil in die Höhe und wurde blaß. Aber es ging noch einmal gut. Mit hoher Fahrkunst behielt Grote den Wagen aus der Straße, ließ ihn weiterrollen und wendete hart am Schlagbaum.

DaS ist wirklich hart auf hart gegangen", schimpfte Zirkel.Hast du dich umgesehen? Der Kerl fährt ohne Schlußlicht."

Grote blieb gleichgültig.

Mal die Füße vertreten. Ich stopfe mir die Pfeife. Nachher kannst du nach vorne/'

Er öffnete den Schlag, streckte die steif­gewordenen Beine und tastete die Taschen ab nach Tabak. Hier am Fuß der Berge war die Luft kühl und der Fluß gleich neben der Straße dampfte. Es war der Inn. der hier seine Wellen trieb nach Rosenheim, nach Wasserburg und nach Gars. Namen, die für Grote seit zwölf Stunden besondere Bedeu­tung erlangt hatten. Er ging wortlos hinab und stellte sich mit der Nase zum Master aus.

Zirkel ging zu den Zollbeamten, die im Licht der Laternen plaudernd hinter der Erenzschranke warteten.

Die Herren wollen nicht herüber?"

Nein", antwortete Zirkel.Wir haben uns nur etwas verfahren. Aber was war denn das für ein toller Kerl in dem großen Lancia? Sicher ein Ausländer, wie?"

Er bot Zigaretten an. Die Zollbeamten, ein Deutscher und ein Lesterreicher, revan­chierten sich mit Feuer.

Das ist ein Mexikaner. Er ist schon zum zweitenmal da und wollte über die Grenze. Aber er hat eine Leiche mit. Eine Alkohol­leiche. Ein Bild von einem Mädel. Aber sie ist so voll, daß sie nicht einmal die Augen aufmachen kann."

Und dazu kein Schlußlicht", stellte Zirkel entrüstet fest.Fährt in der Straßenmitte und blendet nicht ab. Er hat wohl auch einen sitzen?"

Machte nicht den Eindruck", meinte der deutsche Grenzer.Aber irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Gepäck wie ein Fürst, die Taschen gestopft voll Geld und Zigaretten hat er gleich Händevoll angeboten. Er soll seine Dame erst mal auSschlafen lasten, da­mit sie sich auf ihren Namen besinnt."

'K>er österreichische Beamte besah sich das Aupimervschilk de« «wendete» Wagen«.

Schwarzivalb-Wacht Seite H

Grete Will aus Calw ebenfalls über das) vergangene Wochenende in Nagold geschult wurden. Zweck »nd Ziel der Schulung war die Ausrichtung und Ausrüstung der Füh­rerinnen für die Winterarbeit. Die dreitägige Schulung in Altenstcig stand unter der Füh- . rung der BDM.-Untergauführerin Röslo

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Bau mann. Die Mädel waren in Alten­steig wie auch in Nagold in Privatquartieren untergcbracht und hatten dort volle Verpfle­gung.

Im Vordergrund der dreitägigen Arbeit stand die weltanschauliche Schulung und die Ausrichtung der Mädel für ihre Heimabend­arbeit. Aus der Gemeinsamkeit der Arbeit, aus weltanschaulicher und körperlicher Schu­lung, aus den Lebensformen und aus dem im BDM. gepflegten Brauchtum wird das Mädel hervorgehen, das körperlich leistungs­fähig, bodenverbundcn, mütterlich, groß und einfach, ganz die soldatische Forderung des Auf-sich-selbstgestelltseins erfüllt: das später als Mutter in ihren Kindern die Schätze der deutschen Seele hütet und so die Flamme weiterreicht in die Zu- kunft: das Mädel mit politischem Blick, das Mädel, das jede Arbeit und alles Leben bezogen sicht auf Art und Land. Auf dieses Ziel ist die ganze Arbeit und Erziehung im BDM. ausgerichtet.

Höhepunkte der dreitägigen Schulung bil­deten die Morgenfeier am vergangenen Sonntag und ein Kameradschaftsabend mit den Jungen und Mädeln Altensteigs. Die Führerinnenschulung fand ihren Abschluß mit einer Ansprache des Kreisleitcrs an dis Mädel.

Die Calwer Kirchenglocken

Wegen Arbeiten an der LäutewerkanlagS ber Ev. Stadtkirche in Calw können, wi» uns mttgeteilt wird, di« gewohnten täglichen Glockenzeichen diese Woche nicht immer voll­ständig gegeben werben. Wer es gewohnt ist, sich in seinem Tagwerk nach dem läuten der Kirchenglocken zu richten, möge dies beachten.

Hvirc/ c/as Letter?

Wetterbericht de» RetchSwetterdtenitc» Aussabeort Stuttgart Aurgeaeben am 8. November. S1.SO Ubr

Voraussichtliche Witterung bis Donners­tag abend: Vorwiegend bewölkt und verein­zelt auch leichte RegenfLlle. Im ganzen aber noch keine durchgreifende Verschlechterung. Temperaturen wenig verändert.

*

Wildberg, 8. November. Unser Arbeits­dienstlager ist nun vollends belegt. Die Ar- beitsbienstmänner stammen aus der Leon­berger Gegend, aber auch aus Oberbaden, Oberbayern, Bochum (Ruhrgebiet) und Ober, schlesten.

Wart, 8. November. Nachdem im Vorjahr

Die Herren kommen aus München? ES soll dort", sagte der Mann,ein Kaffeehaus Europa geben. Angeblich will er dort mit seiner Dame aufgetreten sein. Er heißt Or- tega und sie Conchita."

Grote hatte den Inn angestarrt, bis er ordentlich Feuer in seiner Pfeife gehabt hatte. Daber hatte er überlegt, was er nun anfangen sollte. Nicht weit von hier kannte er eine wenig befahrene Nebenstraße in ein Seitental hinein. Sie führte an einen sehens­werten Wasserfall und an ein Wirtshaus nicht unberühmten NamensZum Tatzel­wurm". Im Vorjahr hatte es dort einen Bergrutsch gegeben. Noch höher hinauf gab es ein Schigebiet, das er zu kurzen Touren oft besuchte. Im GasthausZum Tatzel­wurm" konnte man getrost vor Anker gehen und den Rest der Nacht verbringen. Von dort aus gab es viele Möglichkeiten, am frühen Morgen zu Touren aufzubrechen. Er war halb entschlossen hinter Zirkel getreten, um ihn zurück zum Wagen zu holen, als der österreichische Grenzer die Namen Ortega und Conchita nannte. Aber er war im In­nersten so tief in sich versponnen, daß ihn die Namen nur als Schall ohne Inhalt be­rührten.

Hast du daS gehört!" fragte Zirkel.

Ja", antwortete Grote teilnahmslos.

Zirkel schüttelte den Kopf.

./Ich meine, ob du das gehört hast, waS die Zöllner hier erzählen von Conchita und Senor Ortega."

Mein", sagte Grote.

Aber so besinne dich doch." Zirkel rüttelte ihn an der Schulter.Hast du nicht gehört wer unS eben beinahe in den Straßen­graben gerannt hätte? ES war Senor Ov- tega mit der Conchita. bis zur Bewußtlosig­keit betrunken." . (Fortsetzung folgt.) ^