zu behandeln. Gerade an diesem Anträge zeige sich die Schwierigkeit der Unterscheidung; Hall z. B. würde nicht unter die städtische Bauordnung sallen; den verschiedenen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, sei das Ortsbaustatut das rechte Mittel. Bei der Abstimmung werden die Absätze 1—3 nach dem Regierungsentwurf angenommen. Der von der Commission einstimmig beantragte Absatz 4 wird mit 50 gegen 32 Stimmen abgclchnt. Art. 34 handelt von der Anlage von Jauchcbehältern, Düngerstätten; neue sind nicht mehr anzu- lcgen, ältere sollen entfernt werden; «ine Ausnahme machen Orte »von vorherrschend landwirthschaftlichem Charakter". Fritz will setzen »von verhält- nißmäßig bedeutendem landwirthschaftlichem Charakter". D aur will den Regierung-entwurf verschärfen; wo der Bauer nicht muß, rührt er weder Hand noch Fuß. Maier v. T. findet keine schädlichen Einflüsse für Gesundheit in diesen landwirthschaftlichen Veranstaltungen; den Verbesserungsantrag von Friz halte er für unwesentlich. D au r beantragt, die verschiedenen Behälter nicht nur gegen Abfluß, sondern auch so zu verwahren, „daß dadurch das Leben von Menschen und Thieren in keinerlei Weise gefährdet wird"; dieser Antrag, wie der von Fritz, wird adgelehnt und der Art. theilS nach der Fassung der Regierung, theils nach der wenig abweichenden Fassung der Comm. angenommen. Art. 35 handelt von Einfriedigungen der Grundstücke u. s. w. Wird nach dem Anträge der Comm. angenommen. Mit dem Art. 36 gelangt die Be- rathung zum III. Kapitel „Von der Construction der Bauten". Art. 36 schreibt solide Bauart, Art. 3? dem entsprechendes Material vor. Art. 38 betrisst die feuersicheren Umfassungsmauern; angenommen mit einem Amendement von v. Varnbüler, nach welchem dem „Steinbau" gleich zu achten ist „Ban aus Stein und anderen unverbrennbaren Stoffen". Art. 39. Abstand de« Erstbauenden; Art. 40 gestattet Fachwerköbau, wenn nicht massive Wand vorgcschrieben ist. Blockwändc sind nur bei 4'/, Meter (15,71') Entfernung gestattet. Angenommen. Art. 41. Bretter-und Schindelschirme sollen anlnahms- weise gestattet sein; Entfernung (nach dem Reg.-Entw. 16') nach dem Comm.- Antrag 3 Meter. Berichterstatter Bälz beantragt 4'/, Meter und wird vom Minister unterstützt. Walther im Hinblick auf bestehende Verhältnisse für einen Abstand von 3 Meter, v. Wöll Warth beantragt zu setzen 2 Meter. Walther wäre dafür gar keinen Abstand festzusetzen, die Feuersgesahr sei nicht so groß als man glaube; dieß wird bestätigt von v. Bescher, Beutler. Wilther beantragt namentliche Abstimmung über die Entfernung. Unter Ablehnung aller anderen Anträge wird der Cornm.-Antrag (3 Meter) angenommen. Art. 42, wie 41, angewcndet auf Bretterverschalungen u. f. w. Art. 43 handelt von „Bauten aus Freipfosten ohne Dachboden und Einbau"; sie können auf den Seiten offen bleiben oder mit Latten abgeschlossen weiden. Hiegegcn, als gegen eine große Beschwerung der Landwirthschait Freih. ».König, Uhl, v.Wöllwarth, Erath, Mühlhäuscr, Maier v. T.; der Antrag des Frech, v. Wöllwarth: die Worte „ohne Dachboden und Einbau" zu streichen, wird mit großer Mehrheit angenommen.
— Stuttgart, 5. Jan. Nach der neuesten Volkszählung vom 1. Dez. 1871 ist die Gesamintzahl der hiesigen Einwohner 91,623 in 16,499 Haushaltungen; männliche Einwohner 45,954, weibliche 45,669. (Im Jahre 1867 wrren es 75,781 Einwohner). Crange- lische sind es 78,624, Katholiken 10,708, Israeliten 1817. In Stuttgart selbst wohnen 84,487, in dm Weilern Berg (1875), Gablenberg (1882) und Heslach (3409) wohnen zusammen 7136 Personen.
— Der Umsatz der Stuttgarter Gewerbebank betrug im vex-
flossenen Jahre ca. 18 Will. Gulden. >
— München, 3. Jau. Der Stadtpfarrprediger Huhn in München ist wegen einer Broschüre über die Antwort des Hrn. v. Lutz auf die Hcrz'sche Interpellation in Untersuchung gezogen worden.
^— Professor Friedrich von München ist der mobile Geist- liche der Altkatholiken in Baiern. Er ist soeben wieder nach Ambcrg gereist, um für einen verstorbenen Altkatholiken den TrauergottcSdienst zu halten, den die Stadtgcistlichkeit verweigert hat. Die Regierung hat trotz des Protestes der Geinlichkeit die öffentliche Feier des altkatholischen Begräbnisses gestattet.
— Die.Kreuzzeitung" theilt mit, daß man h'er an betreffender Stelle mit Anknüpfung von Verhandlungen mit Oesterreich über das Zustandebringen eines neuen Postvertrages beschäftigt sei. Die Eröffnung der Verhandlungen mit der österreichischen Postverwaltung wird stattfinden, sobald der Abschluß des Postvertrages mit Frank- reich erfolgt ist.
— Der Reichstagsabgeordnete Thomas tat dm alten Moltke um ein Gedenkblatt, das in der Münchener Bibliothek »ufbewahrl werden soll. Moltke erfüllte die Bitte und schrieb: .Frei ist nur das Volk, welches stark genug ist, seine Freiheit zu behaupten und stark wird es durch Einigkeit."
— Der rasche Lau von Eisenbahnen im feindlichen Land und die
noch raschere Errichtung von Telegraphenlinien Seitens der deutschen Truppen in Frankreich haben im letzten Kriege unschätzbare Dienste geleistet. Der Unterricht der Soldaten in den modernen Hilfsmitteln des Krieges wird im Frieden nachdrücklich fortgesetzt. In Berlin ist bereits ein eigenes Eisenbahn-Bataillon gebildet worden, das in dein Bau und Betrieb der Eisenbahnen vollständig ausgebildet wird. Wahrscheinlich ist deßhalb auch die Erwerbung einer eigenen Eisenbahnstrecke in Absicht. (Drfztg.)
— Vielen deutschen Städten ist der Wachsknoten bedeutend aufgegangen, sie strecken sich nach dem deutschen Reich. Berlin mit 828,000 Einw. schreitet an der Spitze, dann folgen die Städte Hann hurg 240,000, Breslau 200,000, München 190,000, Dresden
Uetzitzirt, Gedruckt uns verlegt »
177,000, Elberfeld-Barmen 1^6 > Cöln 130,000, Leipzig 114,000, Königsberg 112,000, Magdeburg 110,000, Hannover 105,000, Frankfurt mit Zubehör 104,000, Danzig 100,000, Stettin 97,000, Altona 95,000, Stuttgart 92,000, Nürnberg 87,000 und Bremen und Straßburg mit je 80,000 Eiuw. — Wenn Berlin in den nächsten 30 Jahren so wächst, wie in den letzten Jahren, so wird cs im Jahre 1900 nahezu 2 Mill. Einwohner haben. (Drfztg.)
Frankreich. Paris, 2. Jan. Der gestrige NrujahrSempfang in der Versailler Präfektur war so wenig feierlich als nur irgend denkbar. Da Herr ThicrS den schwarzen Frack angelegt hatte, so waren auch von den Mitgliedern des diplomatischen Korps die Uniformen für dießmal bei Seite gelassen worden. Tie übliHe Anrede des Nuntius fiel programmgemäß weg, wie eben so die Antwort des Staats-OberhaupteS. Herr Thiers begnügte sich damit, die erschienenen Diplomaten einfach zu begrüßen, in derselben Art, wie er dieß bei seinen wöchentliche» EmpfangSabendcn zu thun die Gewohnheit hat. Fürst Metternich hatte noch am 31. Dezember persönlich sein Abberufungsschreiben in Versailles überreicht. Der Abschiedsbe- such des Fürsten bei Thiers gab zu folgendem verbürgten Vorfall Aulaß: Der Fürst blieb beim Abschicdnehmen und im HcrauStreten aus dem Salon an der Thür hangen und konnte nur durch den hilfreichen Beistand des Präsidenten sich schnell wieder los machen. „Sehen Sie", sagte Thiers, „wie Sie an Frankreich hangen!" „Sehr richtig!" entgcgnete der Fürst, „und cs bedurfte Ihrer, um mich loszulösen!" Diese schnelle Antwort blieb nicht ungehört; sie machte heute die Runde durch alle Salons und verleiht dem österreich-ungarischen Diplomaten aoch beim Scheiden einen succes ä'estime, den man hier dem Esprit nie versagt. Fürst Metternich hat übrigens für sich und die Seinen ein relativ kleines Absteigequartier in der Rue des ValenneS gemicthet, da er darauf rechnet, alljährlich min» bestens einige Wochen iu Paris zuzubringeu.
Bersailes, 4. Jan. Die Nationalversammlung genehmigte mit 472 gegen 92 Stimmen den Antrag, welcher den Deputaten die Annahme öffentlicher besoldeter Aemter, ausgenommen die durch Mitbewerbung oder Wahl erlangten, sowie die Aemter des Ministers^ des Botschafters, des bevollmächtigten Ministers, untersagt. Ein Amendement, welches die Ausnahme auf den Präfekten von Paris und den Unterstaatssekretär ausgedehnt wissen wollte, wurde verworfen.
Amerika. Cincinnati, 23. Dez. Traurig ist es, aber leider wahr, daß die Deutschen in Amerika mit jedem Jahr die deutschen Theater weniger unterstützen. In St. Louiö, wo an 90,000 Deutsche wohnen, kann sich kein anständiges deutsches Theater mehr halten, Chicago macht es nicht besser und die übrigen Städte, Ein» cinnati u. s. «. machen in dieser Beziehung dem deutschen Kunstsinn ebenso wenig Ehre. Selbst in New-Iork hat'S mit dem Theater seine liebe Noth und auch dort scheinen die Deutschen alles andere mehr als das Theater zu begünstigen. Warum das so ist, kann Derjenige, der die Deutsch-Amerikaner, sowie Amerika überhaupt kennt, leicht beantworten: 1) wanderte bis vor Kurzem meist nur die ärmere Klaffe nach Amerika aus, welche, wenn sie auch hier später reich geworden, ihr Geld viel lieber für hübsche Kleider, Pferde rc. als für theatralische Zwecke ausgibt; 2) sind die Theater nicht im Stande das zu bieten, was man in Deutschland für wenig Geld gesehen und gehört hat und iu Falqe dessen bleiben Diejenigen draußen, die Besseres kenneu gelernt haben; 3) wird hier zu viel gebechert. Da wo nicht ein einziges deutsches Theater erfolgreich bestehen kann, sloriren Tausende von Wirtschaften, in welchen schlüpfrige Possen und ohrzerreißende Concert- stücke als AnziehungSmittel dienen; 4) ist das junge Geschlecht der hier gebornen Deutschen für alle deutschen Theater abgestumpft, lieber geht es in eine englische Neger-Ministeriel-Vorstellung. Prüfe» wir hingegen den Umsatz der hiesigen Brauereien, so entrollt sich eiu ganz anderes Bild. Eine einzige der 25 hiesigen Brauereien hat »ieses- Jahr mehr als 60,000 Eimer Bier gebraut und an den Mann gebracht. Hierin stehen wir keiner deutschen Stadt nach. (Drfztg.)
— Es treffen jetzt Einzelnheiten über die am 22. October durch. Erdbeben herbeigeführte Zerstörung von Oran ein. Der stellvertretende Gouverneur berichtet an die Regierung von Salta folgendermaßen über diese Katastrophe: „Die Stadt Oran ist verschwunden,, und nichts bleibt übrig, als ihre Trümmer. Die Erschütterungen begannen am 22. um 11 Uhr Abends und dauerten bis 8 Uhr nächsten Morgen«. Im Ganzen wurden 38 bis 40 Straße gefühlt, und' man fürchtet, daß noch mehr folgen werden . . . Die Verluste an Menschenleben und die Verletzungen sind noch nicht genau festgestellt, aber eS geschieht Alles, um herauszufinden, ob irgend welche Personen von den fallenden Häusern zerschmettert worden sind oder unter denselben begraben liegen." In einem Postscriptum heißt e» dann, daß nur eine Person getödtet und der Rest der Einwohner wie durch, ein Wunder gerettet wurde, n A. Oelschläger.
Das Lalwer Wochenbt erscheint wöchentlich in mal: Dienstag, Donn, lag u. Samliag. ü Samstagsnnmmcr w ein Unterhaltungsvl beigegcben. Nbonn mentSpreis halbjährl.l durch die Post bezogen Bezirk 1 fl. 16 kr., sonst ganz Württcmb. lfl.3(
Aus einz bezüglich der Ami Formulare zu bei Vertheilung bring druckt. Jene Fm
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1) Währ mehrere Mustern»
2) Es is §. 59. der Ersatz aufgefordert werd
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3) Wer bestimmten Strafe
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b) ode wesend (z. B. ai Lehr-, Brod- oder b) zur Stammroll
Die mit ! schlag, öffentliche zunehmenden Mili gen Strafen (H. '
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aumelden oder ang erfolgte Anmeldiim
Die Pflich tige Alter eingetrei definitiv entschiedet
Die Oberl behörden schleunigs
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