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Calw.

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Alle unsere iverthen Freunde und Bekannte laden wir auf nächsten Sonntag zu einem guten Glas Wein zu Bierbrauer Gutruf freund­lich ein.

Joseph Wildanger. Ernstine Hauser. ^

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Brodtnxe nach denr frühere» Regulativ: 4 Pfd. Kernenbrod 19 kr., dto. schwarzes 17 kr., ein Kreuzerweck soll wägen 4'/, Loth. Stadtschultheißenamt.

Tagesneuigkciten.

Die evangelische Pfarrei Böhringen, Dekanats Sulz, wurde dem Pfar­rer Mozer in Untcrreichenbach übertragen. (St.-A.)

In Althengstett starb am 27. früh Herr Schultheiß Flick. Die Beerdigung findet heute, S amstag, Mittag 2 Uhr statt.

Calw. Tagesordnung der Sitzung desFK. Kreisstrafzcrichtö vom 3l. Oktober: Borm. 9 Uhr: l) Geißelmanu, Maria Friedevike, 25 I. alt, Witlwe des Küfers Friedrich Geißelmanu von Höfen, O.-A. Neuenbürg, wegen Diebstahls; 2) Müller, Johann Georg, 32 I. alt, led. Weber von Zavelstein, O.-A. Calw, wegen Diebstahls. Lorm. 10 Uhr: 3) a) Renz, Christian, 3l I a., led. Weber von Emmingen, O.-A. Nagold; d) Renz, Wilhelm, .22 I. a., led. Schuster v. da; o) Strienz, Joh. Gg., 21 I. alt, led. Weber v. da; cl) Scheck, Michael, 37 I. a., led. von

. Grvßaltdvrf, O.-A. Gaildorf, wegen Körperverletzung.

sZ In den öffentlichen Sitzungen des K. Krcisstrafgerichts Calw kamen folgende Fälle zur Verhandlung und Aburtheilung: Am 19. Okt.: 1) Die Unter uchungssache gegen den vcrheiratheten Schreiner Jakob Adam von.Losjenau, Obcramts Neuenbürg. Derselbe ließ sich eine erschwerte Ehren- kränkung' dadurch zu Schulden kommen, daß er am 20. Mai d. I. dem ihm Vorgesetzten Schultheißen Oechsle von Loffenau, welchem er als solchem be­sondere Achtung schuldig ist, aus Anlaß einer von diesem gegen ihn verhäng­ten Strafe erklärt bat, er habe ihn schon vor 20 Jahren durch eine amtliche Verfügung wegen seines Hauses um 250 fl. gebracht, und drücke ihn seit 20 Jahren, während der Bcfchuldigte auch nicht den mindesten Grund zu einer solchen Beschuldigung hatte. Das Gericht verurtheilte ihn zu der Bezirks- Gcfängnißstrafe von acht Tagen, sowie zum Ersätze der Kosten. 21 Die ledige Dienstmagd Wtlhelmine Schaible von Dobel, Oberamts Neuenbürg, hat im Laufe des Winters 1870 7:, solange sie als Magd im Dienste de« Kaufmanns Peter Astfalk in Schwann, Oberamts Neuenbürg, war, diesem ihrem Dienst­herr» aus dessen ihr zugänglichen Laden von seinem Waarcnvorrath Ellen- waaren, Bändel und Faden im Gesammtwerth von 3 fl. SO kr. entwendet, und wurde wegen dieses erschwerten Diebstahls neben dem Verluste der bür­gerlichen Ehren- und Dienstrechte zu der, durch die Untersuchungshaft ab- gebützten Bezirks-Gefängniß-Slrafc von 10 Tagen verurtheilt, auch zum Er­satz.' der Kosten verpflichtet. 3) Der verheirathete Fabrikarbeiter Gottlob Schmid von Rohrdorf, O.-A. Nagold, hat sich der Unboimäßigkeit, erschwerten Ehrenkränkung und des ungebührlichen Benehmens dadurch schuldig gemacht, daß er am 11. Sept. d. I., Nachts nach 10 Uhr, in seiner Wohnung in Rohr- dorf dem ihm Vorgesetzten Schultheißen Killinger, als dieser ihm die wohlbe­gründete Arretirung ankundigte, erwiedert hat, er solle ihm am-, ferner

seiner, auf Befehl des Schultheißen gleichbald durch den Polizeidiener und zwei weitere zum Beistand der Obrigkeit beigezogene Personen bewirkten Abführung in's Gefängniß, durch fortgesetztes Anklammcrn und Sperren vor­sätzlich und rechtswidrig Widerstand entgegengesetzt, endlich dem Schultheißen, wie dieser im.Gefängniß zu ihm sagte, jetzt kannst du deinen Rausch ansscklafen, erwiedert hatte und du den deinigen auch. Das Uriheil lautet ans die Be- zirksgefängnißstrafe von 12 Tagen und die Verpflichtung zum Erlatze der Kosten. (Schluß folat.)

Stuttgart, 26. Okt. Am Sonntag findet in Stuttgart ein Landesturntag statt, aus dessen Tagesordnung folgende Anträge her- voizuheben sind: 1. Die bisherige Cinquartierungsweise bei Turnfesten aufzuheben und dafür Massenqnartier einznführen. 2. Obligatorische Einführung des Turnunterrichts an den Volksschulen. 3. Wiederauf­nahme des Schießens bei den Turnfesten.

In Darmstadt brannte am 24. Oktober das Hoftheater vollständig ab. Der Brand brach Abends 5 Uhr bei starkem Ost- wmd aus und bedrohte das Zeughaus, welches dann von der Garnison binnen einer Stun de geteert wu r de. Das Fe uer wurde jedoch auf

Redigwt, gedruckt und verlegt von

seinen Herd beschränkt. Dasselbe soll beim Auzünden der Gasflammen auf dem Schnürboden entstanden sein. Der Lichranznnder Mictz wird vermißt und ist wahrscheinlich verbrannt

In industriellen Kreisen ist man lebhaft mit den Vorarbeiten: zu einer direkten Eisenbahn von Berlin nach Frankfurt a. M., ohne jede Benützung bereits bestehender 2iuien, beschäftigt, und cs stehen sehr bedeutende Finanzkräftc dem Unternehmen bereits zur Ver­fügung.

Berlin, 24. Okt, (8. Sitzung des Deutschen Reichstags.). Graf v. Ro»n erwiedert auf die Interpellation Richter'« wegen der noch unter der Fahne stehenden Re crvisten: Die meisten von dem Interpellanten hervorgehobenen 'Mißstände feie-' bereits erledigt. Von 31,000 noch unter der Fahne zurückgehalteiien Reservisten würden 8130 mit der Rückkehr der k 1. und 24. Division entlassen. Durch Reduktion der in Frankreich zurückbleibenSen Bataillone kämen 4824 zur Entlassung. Nach Ablauf der Uebungszeit in Elsaß-Lothringen würden 2700, durch Nachschub der Rekruten 550Ü frei, mithin im Ganzen zwei Drittheil der obigen Gesammtzahl. Bezüglich der Ka^ vallerie sei ans technischen Gründen allerdings nöthig, sogenannte Rementereiter einzubehalten,! wovon einzelne bis Milte nächsten Som­mers bei den Regimentern bleiben müßten. Den einjährig Freiwil­ligen sei durch kaiserliche Entschließung jede mögliche Erleichterung, gewährt.

Wien, 25. Okt. Wie diePresse" erfährt, haben die deutschen Eisenbahnverwaltnngen die Vorschläge der österreichischen betreffs der Entschädigung für Abnutzung der Waggons während des Kriegs mit 3 Millionen Gulden acceptirt, welche nach dem Schadenoerhältniß repartirt werden sollen.

Wien, 24. Oktbr. Der Kaiser hat gesprochen. Es ist kein Kompromiß zwischen den beiden Lagern erzielt, sie haben vielmehr ge­sondert ihre Vorschläge gemacht, und nach reiflicher Erwägung hat der Kaiser den Grafen Hohenwart angewiesen, das Antwortsreskript an den böhmischen Landtag dahin zu formuliren: daß der ungarische Aus­gleich, ohne einer nachträglichen Cognition unterzogen zu werden, voll- inhaltlich als unantastbar hingestellt wird; daß die sämmtlichen Aus­gleichsgesetze nur in der Weise, in der sic geschaffen worden, abzu- ändern sind; daß die staatsrechtliche Stellung der Königreiche und Länder als bereits durch die Verfassung gegeben, betont wird, und daß die Regierung keine Verpflichtung übernimmt, die Fundamental­artikel im Reichsrath zu vertreten. Gras Hohenwart hat sich bereit erklärt, ein so redigirtes Reskript an den böhmischen Landtag zu bringen, und so ist die Ministerkrisis, zunächst wenigstens, beendet. Die Verfaffungskrisis allerdings noch nicyt, denn jetzt wird abzuwar­ten sein, was der böhmische Landtag thut, ob er voll auf seinem Schein besteht, oder ob er trotzdem in den Reichsrach wählt. Bisher läßt die Sprache der Parteiblätter eine Nachgiebigkeit derstaatsrecht­lichen Opposition" nicht voraussctzen, und andererseits benrthcileii die verfassungstreuen Blätter die Lage dahin, daß eine prinzipielle Umkehr nicht stattgefunden habe, sondern daß mit einigen mehr oder weniger formrlenWorbehalten d e r Ansgleichsplan zu Ende geführt werden solle.

! Gottesdienste. Sonntag, den 29. Oktbr. Vorm. (Pred.): Herr Dekan Mczqer. Nachm. (Pred.).- Herr Helfer Grill.

A. Oels chläger. (Hiezu Nro. 43 des Unnlerhvltungsbevats.)

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