Schäfer 1, Schönfärber 1, Seifensieder 1, Seiltänzer 1, Stößer 1, Telegraphenarbeiter 1, Verwaltungsaktuar 1, Weißgerber 1, Wirth 1, Zeuguiacher 1, Taugenichts 1.

Unter den aufgenommenen Weibern waren Dienstmädchen 371, Fabrikarbeiterinnen 298, Näherinnen 13, Eisenbahnarbeiterinnen 10, Arrestantinnen 7, Ladenjungfcrn 6, Taglöhnerinnen 6, Strickerinnen 5, Schuhmacherswittwen 4, Haushälterinnen 3, Wärterinnen 3, Schul­kinder 2, Tuchmachersfrauen 2, Apvthekerstochter 1, Krämersfrau 1, SchreineerSwittwe 1, SchulmeisterSwittwe 1, Seifensiederswittwe 1, Stadtarme 1, Strumpsrvebersfrau 1, Tuchscheerersfrau 1, Wäscherin 1, Webersfrau 1.

Verpflegt wurden auf Kosten der Krankcnversicherungskasse 1716 Kranke, der Eisenbahnkrankenkasse 257, der Heimathgemeinden 141, auf eigene Kosten 62, auf Kosten der Stadt Calw 30, auf Kosten dritter Personen 12, auf Gerichtskosten 5.

Die Gesammtzahl der Verpflegungstage belief sich auf 33,558, es kommen also im Durchschnitt auf jeden Kranken 15.1 Verpflegungstage.

Von den 2223 Ausgenommen sind

geheilt entl. Word.

1326 Mann.

, 671

Weib.

1997 ---

89.833 Proc.

gebessert entlassen

81

38

V

119Z^

5.353

ungeheilt entl.

35

12

V

47 ^

2-144 .

gestorben

35 ,

14

tt

49

2.204

im Bestand geb l.

6

5

11

0.495

Gebessert oder ungeheilt entlassen wurden theilS solche, deren lang­wierige Krankheiten unheilbar waren oder wenigstens in-der statutenmäßi gen Verpflegungszeit vonAWochen nicht geheilt werden konnten, und.welche zu längerer Fortsetzung der Behandlung auf eigene Kosten nicht ble> ben wollten oder konnten, theils solche, welche vor Ablanf der 8 Wo­chen ihre Entlassung wünschten, oder deren Entlassung von ihren Ge­meinden verlangt wurde, um zu Hause ihre völlige Genesung abzu­warten, oder weiterer Behandlung sich zn unterziehen, theils solche, welche nur zu zeitweiser Verwahrung ausgenommen wurden, wie bei weitem die meisten Geisteskranken, theils endlich wenige solche, welche, weil sie sich in die Hausordnung nicht fügen wollten, ausgewiesen wurden oder selbst fortliefen. (Schluß folgt.)

---

Tagesneuigkeiten. -- *

Tagesordnung der Sitzung des K. Kreisstrafacrichts Calw vom 26. Aug: 1) Vorm. i/zO Uhr: Martin Wurster, led., Bauer von Monhardt, Gem. Waldoorf, OA. Nagold, und Johannes See- ger, verh., Bauer von da, wegen Diebstahls. 2) Vorm. 9 Uhr: Ferdinand Sailer, Bauer von Poltringen, und dessen Ehefrau Lidwena, geb. Flaisch, wegen Betrugs beim Schuldenwesen. 3) Vorm. 10 Uhr: Johannes Gunkel, Bauer von Uuterthalheim, OA. Na­gold, wegen Verleumdung. 4) Nachm. 3 Uhr: Gottlieb Walz, led. Goldarbeiter von Langenbrand, OA. Neuenbürg, wegen Ehren- kränkung. 5) Nachm. 4 Uhr: Maria, Ehefrau des Metzgers Georg Franz Steimle von Wildbcrg, OA. Nagold, wegen Diebstahls.

Stuttgart, 22. Aug. Heute Vormittag entwickelte sich aus der Tuchmessc ein sehr lebhafter Verkehr und wurden bereits viele Käufe abgeschlossen; die Preise sind annehmbar und haben bereits eine feste Haltung angenommen.

Stuttgart, 21. Aug. Der mit unserer Tuchmesse verbundene Wollmarkt erhielt bis heute Mittag nahezu 400 Ballen ini Gc- sammtgewicht von ca. 800 Ctr. Zufuhr; da die Beifuhr noch immer andauerte, so wird der dießjährige Markt den vorjährigen bei Weitem übertreffen. Heute Mittag wurde, obwohl der Verkauf erst morgen beginnt, bereits viel gehandelt und sollen schon feste Abschlüsse gemacht worden sein.

Schloß Friedrichshafen, 21. Aug. I. Maj. die Kö­nigin ist heute mit I. Kais. Hoh. der Großfürstin Vera von St. Moritz in erwünschtem Wohlsein wieder hier cingctroffen. (StA.)

Für die Bezirke Lauphe im und Saulgan, deren Abgeord- uetemrahlen von der Kammer der Abgeordneten für ungiltig erklärt wurden, sind ans den 20. September neue Wahlen ausgeschrieben.

Karlsruhe, 21. Aug. Die evangelische Gcneralsynode wurde nach Erledigung der wichtigen Vorlagen heute geschloffen.

München, 21. Aug. Durch Entschließung Sr. Maj. des Königs cici. Berg, 21. August, wurde das neue Ministerium folgen­dermaßen zusammengesetzt: Acußeres und Vorsitz im Ministerium Graf Hcgnenberg-Dnx. Finanzen: v. Pfretzschner. Krieg: Frhr. v. Pranckh. Kultus: v. Lutz. Inneres: v. Pfenfer. Justiz: Dr. Fänstle. Die provisorische Leitung des Handelsministeriums wurde bis zu dessen Reorganisation demffStaatsrath v. Schubert Lberlragen. Die aus- trctenden Minister v. Schlör und v. Braun erhielten OrdenS-Aus- zeichnungen.

München, 21. August. Die Wahl Töllingers zum Rektor

ist bestäligt; cbenso die des Profess ors Fru-d rich._

Rcdigirt, gedruckt und ver

München, 19. Aug. Auf Befehl des erzbischöflichen Ord*- naaiats wurde die St. Nikolaikirche am Gasteigberg, in welcher Prof. Dr. Friedrich die Trauung des Kaufmanns I B. Mayer vorgenom­men hatte, gestern geschlossen, obwohl dieselbe städtisches Eigenthum ist und daher über sie nur vom Magistrat verfügt werden kann. Der Magistrat ordnete hierauf sofort einen Rechtsrath als Kommissär ab, auf dessen Befehl der Meßner die Kirche öffnen mußte und zugleich angewiesen wurde, seine übrigen Funktionen, wie Gebetläuten u. s. w., wie bisher vorznnehmen. Den weiteren Schritten des Ordinariats wird die gleiche Entschiedenheit des Magistrats entgegentreten.

München, 19. Aug. (A. A. Ztg.) Aus guter Quelle wird mir bestätigt, daß das neue Ministerium entschlossen ist, den Landtag noch im September einzuberufen, uut der gesetzlichen Vorschrift über Vorlegung des Budgets genügen zu können. Die Gesuche der durch die Einziehung zur Fahne in ihren CrwerbSverhältnisseu beson­ders geschädigten Angehörigen der Reserve und Landwehr um Unter­stützung behufs ,Wiederaufnahme ihres bürgerlichen Berufs laufen dem Vernehmen nach sehr zahlreich ein, weßhalb die gewissenhafte Repar­ation der zur Auszahlung gelangenden Summe von 875,000 fl. keine ganz leichte Arbeit werden wird. Die in erster Zone vor Paris lie­genden bairischen Truppen wurden in neuester Zeit insoferne erheb­lich verstärkt,^als die in zweiter Zone befindlichen Abtheilungen in die erste vorrückten, während die zweite durch von Lagny und Mcaux vor­beorderte Preußen bezogen wurde. Diese Maßregel wurde in erster Linie durch die Rapporte der Generale über die Stimmung der Bevölke­rung herbeigeführt, erschien aber auch in diplomatischer Beziehung als Antwort auf gewisse Insinuationen der französischen Regierung, geboten.

Aschasfcnburg, 21. Aug. Gestern Nachmittag 31/2 Uhr ereignete sich bei Frohnhofen ein großes Eisenbahnunglück, indem sich von einem Gütcrzug Wagen auShängten, mit großer Schnelligkeit zu- rückliefcn und auf einen Kurierzug stießen. Todt blieben zwei Perso­nen, ein Graf Szapary aus Ungern und ein Russe; verwundet wur­den sieben Personen, davon zwei schwer. Unter den Verwundeten be­enden sich fünf Eis nbahnbedienstete.

Bcrlin. DieKreuzzcit." schreibt:Es verdient als ein Zeichen: der Zeit notirt zu werden, daß in den unteren Schichten der Bevölkerung' allgemein der Glaube verbreitet ist, der dießjährige Michaelis-Umzug werde für Berlin einen großen Krawall bringen. Sogar die Schulkinder sehen es als so zu sagen schon feststehend an, daß es zum 1. Okto­berlosgehe". Jedenfalls ein Beweis, daß die Gespanntheit der Lage und die Erregung der Gemüthcr einen Grad erreicht hat, den. mau gut thnn wird, nicht als unbedenklich anzusehen." (Es steht dieß im Zusammenhang mit der fast unerschwinglichen Höhe der Preise für Miethe uud Lebensmittel.)

Einem Artikel desMilitär-Wochenblattes" znm ersten Jah- resgedächtniß der drei Schlachten bei Metz (14., 16. und 13. Au­gust) entnehmen wir die Mittheilung, daß bei Colombey 73 Offiziere und 1081 Mann, bei Vionville-Mars-la-Tour 230 Offiziere und 3022 Mann, bei Verneville-St. Privat-Gravelotte 271 preußische, 17 sächsische, 22 hessische, im Ganzen 310 deutsche Offiziere und 3905 Mann (davon 3536 Preußen, 200 Sachsen und 159 Hessen) den Heldentod gestorben sind.

Offiziös wird derW.-Ztg." zufolge versichert, unter den Dotir- ten befinden sich keine prinzliche Militärs. Nachdem nemlich der König von Sachsen sich gegen die Dotirnng des Kronprinzen ausgesprochen, soll auch die in der Reichstagskommission dringend befürwortete Dotirung des Prinzen Friedrich Karl ausgegeben worden sein.

Gumbinnen. 19. Aug. Das Amtsblatt der hiesigen Re­gierung zeig! an, daß die Cholera in den diesseitigen Kreisen Pill- kallen, Oletzko, Lyk und Insterburg ausgetreten ist, und verordnet die Errichtung von Sanitütskommissionen in sämmtlichen Kreisen.

Frankreich. Versailles. 19. Aug. (Nationalversammlung.) Der General Chanzy verliest den Kommissionsbericht über den neuen Armeegesetzcntwurf. Derselbe macht den Dienst vom 20. bis 40. Jahre obligatorisch, he4 die Stellvertretung aus, schließt die unter der Fahne befindliche Mannschaft vom Stimmrecht aus, und Löst die National- garde auf. 164 Mitglieder sind für sofortige Auflösung der Natio- nalgarde. Die Dringlichkeit wird beschlossen.

Die Festungen Moziöres, Laon und Langres sollen umgebant und erweitert werden. Toul und Frouard sollen Festungen ersten Ran­ges werden. Besonderes Augenmerk wird letzterem Platz geschenkt als Knotenpunkt der Eisenbahnen Nancy-Paris und Nancy-Metz, j

Türkei. Konstantinopel, 19. Aug. (Presse.) Es ist konstatirt, daß in den Städten Bender und Urmici die Pest auftrat. Der Schah von Persien ist vor Schrecken in das Gebirge von De- mavends saunut seinem Hof geflüchtet. Die Unordnung benützend, haben die T urkom anen di- S tadt Mcsched g änzlich ansgeplü ndert. JgDHu A. Del sch l L ger.