onzubahnen. Das Erbe der Volksfront ist für b>e Pariei ües Ministerpräsidenten Da lä­dier nicht mehr tragoar. Die Reden, die zur Zeit in Marseille auf dem Kongreß der Radi­talsozialen gehalten werden, sprechen deutlich von dem Bankerott der liberal« st i- ,chen Wirtschaft und den entsprechenden wirtschaftspolitischen Konsequenzen, die man nunmehr in Paris zu ziehen entschlossen ist. Eine sonderbare Störung hat nun dieser vielversprechende Kongreß durch den Mar­seiller Riesenbrand erlitten. Hoffentlich sind die friedensliebenden und aufbauenden Kräfte an der Seine stark genug, um den begonnenen Weg weiter zu gehen.

Auch aus Prag hören wir neueWorte: Gehen wrr gemeinsam an di« Arbeit un- lassen wir unnützes Reden", sprach Minister­präsident Sirovy am 20. Jahrestag des Be­stehens einer tschecho-slowakischen Republik. Auf dem alten Judenfriedhof im "Getto Prags liegt der Wunderrabbi Ler. y begraben. An seine Grabstätte pilgerten seit 20 Jahren die Juden Europas und feilsch, ten und rangen mit dem Geiste ihres toten Heiligen", damit er die letzte Zufluchtsstätte der Juden in Mitteleuropa erhalte. Aber die Wunderkraft" der alten Juden ist mit sei­nem Leib vermodert und vergangen. All die tausend Sieinchen, die zitternde Judenfinger auf den verwaschenen Grabstein legten, waren wirkungslos Die Gesetze des Blutes und der Vernunft waren stärker. Sie haben selbst die Hochburgen der Freimaurerei er­schüttert Alle Großlogen sind aufgelöst. In dem Gebäude der einstmaligen Loge Wahrheit und Einigkeit zu den drei gekrönten Säulen" sind jetzt tschechische Soldaten unter­gebracht worden. Vielleicht sendet man die geborstenendrei gekrönten Säulen" nach England den Herren Eden, Cooper und Chur­chill als sinnreiches Angebinde und behält dieWahrheit und Einigkeit" in Prag. Man wird dafür jetzt bessere Verwendung haben.

Die drei mißvergnügten englischen Mus­ketiere ichimpfen weiter. Das ist Demo­krat« na rt! Ihre Schauermärchen haben einmal in allen Ecken und Enden der Welt Gefallen gefunden, heute denkt man realervernünftiger. Herr Benesch ist auch einmal auf diese Blendworte herein- gefallen, jetzt hat er, wie einstens der spaßige Exnegus, ein Angebot aus Amerika er­halten!

Die Reden des Herrn Churchill z. B werden nur noch von sensationslüsternen Ausländern ausgenommen, ebenso wie die Radiomeldunaen aus französischen ynd Schweizer Sendern! Di« Tugenden der drei Dumasschen Musketiere waren ernsthafter und stärker, als die der drei schimpfenden Eng­länder! Sie haben sich längst in die Klasse der Degradierten eingereiht.

SavanWer «rötest in «ariS

Gegen andauernde Waffenzufuhr nach China

Tokio, 28. Oktober. Der Sprecher des Außenamts teilte am Freitag mit. daß er den französischen Botschafters e n r h zu sich gebeten habe, um nochmals auf die fort - gesetztenWaffentransporteüber Jndochina auf der Puenan-Bahn hm- zuweisen, nachdem bereits im Oktober deS Vorjahres die französische Regierung das Versprechen zur Unterbindung der Waffen­zufuhr gegeben habe. Inzwischen habe die zapanische Regierung den Botschafter Sugi- müra beauftragt, wegen der Nichteinhaltung gegebener Abmachungen bei der französischen Negierung schärfftens zu protestieren.

Der diplomatische Korrespondent des Lon. donerDaily Telegraph' weist darauf hin. daß Tschiangkaischek um den Besuch des britischen Botschafters gebeten habe. Der britische Botschafter habe keine Anweisungen wegen Vermittlungen von Lon. don bekommen, doch erwarte die britische Regierung mit Spannung den Bericht des Botschafters. Als das Ergebnis der Unter­redung wird schon jetzt >n London Fort­setzung des Kampfes genannt.

reanfu

Flankenvorstoß nordwestlich HankauS

Tokio, 28. Oktober. Die japanischen Truppen hoben am Freitaq die Stadt Teanfu (auch Anlu genannt). 100 Km. nordwestlich Hankaus, eingenommen. Sie bedrohen mit ihrem wei- teren Vordringen die Rückzugslinie der Chine­sen, die im Westen der Bahnlinie Hankau Peking stehen. Ferner eroberten die Japaner HI i e n n i n g an der HankauKanton-Bahn 70 Km. südlich von Hankau. Die japanische Meldung besagt, daß durch die Unterbindung -er Bahn für die sich südwärts zurückziehen, den chinesischen Truppen der Ausweg aus -er Umklammerung abgeschnit­ten sei.

Tschiangkaischek betonte in einem Begrüßungstelegranim an den politischen Ausschuß der Kuomintang aus dem Haupt­quartier. daß die Fortsetzung des chi­nesischen Widerstandes eine end­gültig beschlossene Tatsache sei. Westlich der Linie Peking-Hankau seien starke Stellungen auSgebaut worden, die den Gegner aufhalten würden. Er rechne nach wie vor mit einem endgültigen Siege LknnaS.

KMrburg als Geschenk für den Meer

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sts. Bergreichenstein, 28. Oktober. Der Stadtrat der sudetendeutschen Stadt Berg­reichenstein beschloß, dem Führer zum Zeichen des Dankes für die Befreiung von der Fremd­herrschaft die Karls bürg als Geschenk zu übereignen. In den nächsten Tagen wird der Bürgermeister des Städtchens in der Kanzlei des Führers vorsprechen, um die Schenkungs- urkunde zu übergeben.

Die Karlsburg ist seit dem 14. Jahrhundert mit der Geschichte -es böhmischen Landes ver­bunden und spiegelt das Schicksal der Bewoh­ner seit den Tagen Kaiser Karls IV. Der Nachfolger König Johanns, Kaiser Karl IV.. hatte einst zum Schutz der Stadt die Burg bauen lassen. 1361 war sie fersiggestellt und bis 1617 blieb sie in königlichem Besitz. Dann verkaufte sie Kaiser Matthias den Bergreichen­steinern. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde sie mit allen anderen Burgen zerstört. Lange lag sie verfallen. In den letzten Wochen aber herrschte neues Leben zwischen den Stein­wänden, die noch immer trutzig aufragen: Ueber ihnen weht dieHakenkreuzfahne und im Burghof standen die Soldaten bei

ihren Pferden, Soldaten der deutschen Wehr­macht in der Burg Karls IV. . . .

Die Anfahrtsstraße zur Burg ist übri­gens ganz im Gegensatz zu den meisten Straßen der Gegend vor wenigen Jahren neu hergerichtet worden und gut zu befahren. Das hat seinen Grund: als Benesch noch Prä­sident der Tschecho-Slowakei war. kündigte er eines Tages seinen Besuch in Bergreichenstein an. Auch auf die Karlsburg sollte er kommen, seren Anfahrtsstraße darauf von den tschechi­schen Behörden sofort ausgebaut wurde. Benesch aber kam nicht. Er mißtraute den Bergreichensteinern und fuhr lieber über Schüttenhofen.

Burg Lauenstein unter des Führers Schuh

Die Burg Lauenstein bei Probstzella in Thüringen ist unter des Führers Schutz gestellt worden. Die einzig dastehende Kultur, und Erholungsstätte wird nun für alle Zei­ten dem deutschen Volk erhalten bleiben. Der Führer und Reichskanzler hat bereits namhafte Mittel für Erneue­rungsarbeiten an diesem Denkmal alt. ritterlicher Baukunst zur Verfügung gestellt.

16 . Mrestag -es Marsches aus Rom

ksosislerte Ir^uskunZgeminoen kür cksn Oues

Rom, 28. Oktober. In ganz Italien ist der 16. Jahrestag deS weltgeschichtlichen Marsches auf Nom, mit dem der Faschismus seine neue Zeitrechnung begann, unter Anteilnahme des gesamten Volkes in schlichten, aber ein­drucksvollen Feiern begangen worden. Wie alljährlich, wurden auch am Schlußtage des Jahres XVI der faschistischen Zeitrechnung die in den letzten zwölf Monaten fertiggestell­ten öffentlichen Arbeiten ihrer Bestimmung übergeben. Besonders feierlich gestaltete sich die Kundgebung in Rom, wo Parteisekretär Minister Starace dem Duce den Par­teiausweis Nr. 1 überreichte und ihm zugleich meldete, daß 18 396 498 italienische Männer und Frauen in den Parteiorgans- sationen zusammengefaßt sind, was gegen­über dem Vorjahr eine Zunahme um 2880182 darstellt. In einer ergreifenden Feier ge­dachte das italienische Volk in allen Städten der für die faschistische Revolution gefallenen Helden, denen das heutige Italien nicht zu­letzt feinen glanzvollen Aufstieg zu seiner heutigen Weltgeltung verdankt.

Den Höhepunkt der Kundgebungen in der italienischen Hauptstadt bildete der Auf­marsch der Schwarzhemden auf der

Piazza Venezia und die dem Duce alz dem Gründer des faschistischen Imperiums dar- gebrachen begeisterten Huldigungen, die zu einem symbolischen Treuebekenntnis des ge­samten faschistischen Italiens wurden. I u- belndeZustimmung fanden die kurzen und treffenden programmatischen Worte des Duce, der betonte, daß das faschistische Italien mit der gleichen unbeug­samen Energie vorwärtsschreiten werde, mit der die Faschisten einst an jenem denk­würdigen 28. Oktober 1922 mit dem Marsch aus Rom die Macht eroberten.

Am 16. Jahrestag des Marsches auf Rom weisen dieitalienischenBlätter dar- auf hin. daß Italien auf entscheidende Erfolge zurückblicken könne. Dabei unterstreichen d«e Blätter die Leistungen des faschistischen Re­gimes, das eine neue Volksgemeinschaft ge­schaffen habe, die geschlossen und bewußt für die großen Ziele eintrete, die nach der Er­oberung des Imperiums in die Worte zusam. mengefaßl werden könnten: Kamps gegen die erpresserischen, unter demokratischer Flagge segelnden Hegemonien und Friede in der Ge. rechtigkeit; zuversichtlich und unter den besten Voraussetzungen trete man in da» 17. Jahr ein.

Das Gn-e -er »Volksfront'

Erneute ^bkukr äsr Kommuni8wn

Marseille, 28. Oktober. Ministerpräsident Daladier hatte Gelegenheit, im Rahmen der nichtöffentlichen Sitzung des Radikal­sozialen Parteitags sich vor dem Auss chu ß für allgemeine Politik erneut zu äußern. Er betonte, daß nicht er die Initiative ergriffen habe, die Kommunistische Partei anzugrei­fen. denn jeden Morgen würden er und sein Außenminister in dem offiziellen Organ der Kommunisten, derHumanitä" als .Hitler- knechte und Handlanger des Kapitalismus" bezeichnet. Eine Sammlung um die Volks­front herum und damit eine Erweiterung der politischen Grundlage der Regierung wäre wünschenswert gewesen. In wenigen Tagen werde das Land vor die von der Re­gierung beschlossenenMaßnahmen des öf­fentlichen Wohls" gestellt. Das verlangte Opfer werde alle Franzosen gleichzeitig tref­fen. doch werde der Reichtum zu einem grö­ßeren Beitrag herangezogen werden als das Arbeitseinkommen.

Bei einem Esten der jungen Radikal­sozialisten wurden die Kommunisten als Söldner des Auslandes bezeichnet.Frank­reich den Franzosen!" forderte einer der Redner; es gebe Gesetze, man möge die Ge­fängnisse füllen. Alleineine autoritäre Re­publik" werde ein starkes, geachtetes und glückliches Frankreich schaffen können. Ein Senator rief unter nicht endenwollendem Bei­fall aus:Wir werden sicherlich noch vor Ende des Parteikongrestes die Freude ha- ben. uns von der Volksfront zu befreien."

Daladier droht mit Volksbefragung

Unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Daladier hatte am Freitagvormittag der Parteiausschuß für allgemeine Politik über die Parteientschließung zur Innenpolitik be- raten, die dem Kongreß am Samstag zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Der Aus­schuß einigte sich über folgende Haupt­rundsätze. die in der Entscheidung ent­ölten sein werden: 1. Aufruf zur Einigung an alle Franzosen; 2. Notwendigkeit einer wirtschaftlichen und sinanriellen Wiederauf-

6urcti IVIinislsrprägiäsnt vslakNsr '

richtung zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit; 3. Aufruf an die Arbeiterschaft, um ihre Mitarbeit bei den von der Regie­rung vorgesehenen Maßnahmen zu erlan- gen; dabei wird die Radikalsoziale Partei ihrem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß die Kommunistische Partei sich durch ihre feindselige Haltung von selbst aus der Volksfront" ausgeschlossen habe; 4. wird die Möglichkeit einer Volksbefragung in dem Falle ins Auge gefaßt, daß dre von der Regierung geplanten Reformen nicht die parlamentarische Zustimmung erlangen sollten. Diese Volksbefragung müßte nach einem Wahlmodus vollzogen werden,der die Unabhängigkeit und die Autonomie der Parteien sicherstem".

Die Nachmittagssitzung des Ra­dikalsozialen Parteikotlgrestes, dre um 15 Uhr unter dem Vorsitz des früheren Außen­ministers Delbos begonnen hatte, wurde angesichts des Riesenbrandes auf Sams­tagvormittag vertagt. Die Rede des Außenministers Bonnet sowie die er- wartete Ansprache Herriots als Antwort auf die Rede des Ministerpräsidenten fiel damit für Freitag aus.

Bruch mit dem Kommunismus

Pariser Blätter würdigen allgemein die Bedeutung der Rede Daladiers für die künf­tige Ausrichtung der französischen Innen- und Außenpolitik. Die immer wiederkeh- rende SchlagzeileBruch mit den Kommu- nisten" unterstreicht dabei in fast allen Zei- lungen deti starken Eindruck dieser Program­matischen Erklärungen.Jour" erklärt. Da­ladiers Bruch mit den Kommunisten bedeute das Ende der Volksfront. Aber einige Mit­glieder seiner Regierung haben seine Rede, die sie geradezu als eine Kündigung des f r a n z ö s i s ch - s o w j e t r u s - fischen Paktes beurteilten, nicht gkbil- ligt. DaladierS Ausführungen stellten die heftigste Anklagerede dar. die jemals ein radikalsozialer Redner gegen den Marxismus im allgemeinen und gegen den KommuniS- muS im besonderen gehalten habe.

Der Sottoe von Ver-W

Lum deutigen 4l. vekurt!iti»8 vuo l)r. üoebdel»

Die Berliner haben Reichsminister Dr. Goebbels in der Kampfzeitihren Dok­tor" genannt, der immer das rechte Wort fand, wenn es galt, die Masten in Berlin für die Idee des Führers zu mobilisieren. In seinem BuchVom Kaiserhos zur Reichs­kanzlei" schildert Dr. Goebbels selbst die ein­zelnen Episoden des gefahrenvollen Kampfes und heute, nachdem er schon über fünf Jahre Minister für Volksaufklärung und Propaganda ist. nennen ihn die Berliner und wohl besonders die Alte Garde der Be­wegung noch nach wie vorihren Doktor". Das ist ein Beweis für die große Volkstüm­lichkeit. deren sich Dr. Goebbels auch heute noch nach den Jahren des inneren Kampfes und in einer Zeit innerer Ordnung erfreut.

Das politische Leben des Neichsministers Dr. Goebbels, der heute seinen 4 1. Ge­burtstag feiern kann, ist der Weg eines steten und rüstigen Trommlers für die na­tionalsozialistische Weltanschauung. Wir wis- sen. wie die Bewegung Fuß um Fuß ge­winnt. und eines Tages ist der ,.Angri ff", die Zeitung des Doktors, keine Wochenschrift mehr, sondern eine Tageszeitung, die jeden Tag treffsichere Leitartikel aus der Feder ihres Berliner Gauleiters enthält. Wir wis­sen, daß Dr. Goebbels die höchste Kunst der nationalsozialistischen Propaganda in seinen Wahlkämpfen entwickelte und daß er binnen weniger Monate einen Organisationsappa­rat schuf, der trotz aller polizeilichen Verfol­gungen und Schikanen vorzüglich klappte.

Auch nach der Machtergreifung hat Reichs- minister Dr. Goebbels in seinem neugeschaf- fenen Wirkungskreise, dem Propaganda­ministerium. dem Presse, Funk. Film und Bühne unterstehen, Gelegenheit, einen Ap­parat zu schassen, der die nationalsozia­listische Weltanschauung auch in Kultur. Kunst und Wissenschaft bis zum letzten ver­ankerte. Bei allen großen Anläßen, bei allen Staatsakten und Kundgebungen ist Neichs- minister Dr. Goebbels der treue Beglener des Führers und der Dolmetsch der Ge­fühle, die das deutsche Volk seinem Führer entgegenbringt. Es wird niemanden im gan­zen Reiche geben, der Reichsminister Dr. Goebbels nicht am 29. Oktober seine Glück­wünsche aus vollem Herzen übermittelt nd daran die Hoffnung knüpft, daß er weiter der Sprecher und Verkünder all jener Ge­danken ist, die von der großen Volksgemein­schaft ausströmen.

Vauerilinarsch zu Adolf Silier

Auch die Slowaken und Hanake« machten mit

. Wien, 28. Oktober. Südmähren hat in diesen Tagen ein Wunder erlebt. Die alte» Bauerngeschlechter des Landes sind des Nachts aufgebrochen, haben ihre schönsten Festkleider angelegt, die Frauen haben ihre prächtigen Goldhauben aufgesetzt und sind mit Pferd und Wagen, aus Fahrrad und Schusters Rappen nach Znaim und Nikolsburg gezogen. Die kurze NachrichtDer Führer kommt", hatte sie aufgerusenl Die Män­ner des sudetendeutschen Turnerbundes tru­gen die Nachricht wie eine Fackel von Haus zu Haus, von Hof zu Hof, bis sie zu einem Schrei der Begeisterung wurde.

Der Führer kam und sprach in Znaim und Nikolsburg. Das letzte Mal waren diese Deutschen vor beinahe einem Vierteljahrhun- dert aus ihrer Heimat marschiert. Das ist 1914 gewesen, als sie ins Feld zogen, wo ihre Regimenter die größten Blutopfer auf dem Altar des Vaterlandes darbrachten. Die Slowaken und Hanaken nahmen am Bauernmarsch teil. Sie trugen stolz ihre ma­lerischen Landestrachten im Bewußtsein, daß ihr Volkstum im Großdeutschen Reich ge­achtet werde. Sie grüßten aber mit dem deutschen Gruß und in ihren Augen standen Tränen, als der Führer auch sie in Znaim und Nikolsburg begrüßte. Sie marschierten einen Tag zum Führer hin und einen Tag zurück. Sie legten ohne Kraftwagen und Eisenbahnwege bis hundert Kilome- t e r zurück. Die Begeisterung ließ alte Män- ner und Frauen, ließ Kinder von zehn Jah­ren diese erstaunlichen Leistungen vollbrin­gen. Die Freude veranlaßte diesen wunder­baren Bauernmarsch von Südmähren.

Wettere Abschnürung Palästinas

Jerusalem, 28. Oktober. Der jüdische Bür­germeister von Tiberias wurde von Un­bekannten überfallen und durch drei Schüße schwer verletzt. Daraufhin wurde über die Stadt der Ausnahmezustand und ein sofor­tiges Ausgehverbot verhängt. Gegen den übel berüchtigten Bürgermeister ist schon früher ein Anschlag verübt worden. Die Palästina-syrische Grenzstation Banat Dacoub am Jordan nördlich vom Tiberia-See, ist ab 1. November für den Personen- und Güter­verkehr gesperrt. Somit besteht keine direkte Berkehrsverbindung mehr mit Syrien über Libanon oder Transjordanien. Im übrigen sind Häusersprengungen und Todesurteile gegen Araber wieder an der Tagesordnung. Bei Haifa ist der bekannte arabische Schrift­steller Ibrahim Abdullah erschösse» aufgefunde« worden.