Seite 6 Schwarzwald-Wacht

Donnerstag, den 20. Oktober 1933 ^

Wilhelm Spitzenberger das Treudienstehren, reichen für 60jährige Gefolgschaftszugehürig- keit überreicht.

Altenfteig, 19. Okt. In Ettmannsweiler rtß sich ein junger Stier los, als er vom Schmied beschlagen werden sollte und hielt seine Verfolger mehr als 24 Stunden in Atem. Das Tier legte dabei beachtliche Ent­fernungen zurück, ohne daß die Verfolgung mit Auto und Motorrädern zum Ziel führte. Erst nach 28 Stunden gelang es, den Stier, der sich inzwischen einige Rippen gebrochen hatte, durch ein großes Menschenaufgebot in einen Garten bei Jgelsberg zu treiben und dort zu erschießen.

Klosterreichenbach, 19. Oktober. Am Mon­tag abend geriet aus dem Bahnhof ein 55 Jahre alter Werkmeister von Klosterrcichen- bach beim Aussteigen aus dem Zug, den er erst verließ, als dieser schon wieder ange- fahren war, unter die Räder des Zuges. Es wurde ihm sein linker Arm oberhalb des Armgelenkes^lbgefahren,' er mußte ins Kran­kenhaus gebracht werden.

Horb, 19. Oktober. Dem Ausruf zum Aeh- renlesen ist in unserem Kreis bereitwilligst Folge geleistet worden. Namentlich die Be­treuten der NS-Volkswohlfahrt und des Winterhilfswerks beteiligten sich daran. Ins­gesamt konnten im Kreis rund 600 Zentner Weizen durch Aehrenlesen zusammengebracht werden.

Pforzheim, 19. Oktober. Die für I. bis 3. Oktober festgesetzte Reichstagung des Gra­veur- und GürtlerhandwerkS, die aus tech­nischen Gründen verlegt wurde, findet nun­mehr vom 29. bis 91. Oktober statt. Bor -er Großen Strafkammer hatte sich ein ^jäh­riger Mann aus dem Stadtteil Dilliveißen- stein wegen Notzucht und unzüchtiger Hand­lungen an seiner noch nicht 14 Jahre alten Schwester zu verantworten. Die Vergehen waren nicht ohne Folgen geblieben. Der junge Mann räumte Blutschande ohne Ge­waltanwendung ein. Im Hinblick auf seine sonstige Unbescholtenheit erkannte das Gericht aus 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, worauf drei Monate der erlittenen Untersuchungshaft an­gerechnet werden. In Enzberg stürzte ein 20 Jahre altes Mädchen ans Göbrichen in di« Enz und ertrank. Am Ufer fand man Fahr­rad und Handtasche des Mädchens.

Stuttgart, 20. Oktober. Gestern abend ereig­nete sich beim Wilhelmsbau ein folgen­schweres Verkehrsunglnck, bei dem eine Tot« Und ein Ächivcrverletzter zu beklagen sind. Eine Frau wollte, da sie es eilig hatte, noch in -ic bereits anfahrende Straßenbahn «in­steigen, glitt dabei aus und geriet bei dem Sturz am Randstein der Warteinsel zwischen den Motorwagen und den ersten Anhängern Ein Volksgenosse, der die Frau vor dem Uebcrfahrcnwerden reiten wollte, geriet bei seinen Bemühungen ebenfalls unter die Nä­der. Die Frau erlitt so schwere innere und äußere Verletzungen, daß sie aus dem Weg zum Katharincnhospital daran gestorben ist. Ter Mann, der die Unglückliche noch retten wollte, wurde sehr schwer verletzt er trug mehrfache Knochenbrüche und innere Ver­letzungen davon.

Vs 8 Neueste in Kürre

kirvixniss« aus aller ^Velt

Der Reichsminister für die kirchliche« An­gelegenheiten hat in einem Erlaß die Brr- weudung der staatlichen Psarrbesoldungs» sonds klargestellt. Danach dürfe« diese Mittel nur für solche Personen Verwendung finden, die sich der Fürsorge des Staates würdig erweisen. In Zukunft wird «ach eingehender Prüfung -es Einzelsalles die Sperre der staatlichen Pfarrbcsoldnngsbeihilse» Lei den­jenigen Personen angeorduet, die sich gegen Gesetze und Anordnungen des Staates ver­gehe«.

Einem Sonderberichterstatter des Deutschen Nachrichtenbüros gegenüber machte Reichsin- nenminister Dr. Frick Angabe« über den ver­waltungsmäßigen Ausbau des Sndetengebie» tes. Der Minister sagte: Es muß fast alles neu aufgebaut werden. Das hat den einen Vorteil, daß wir hier alles von Grund ans modern organisieren und eine volksnahe, nie­mandem anders als dem deutsche« Volk die­nende Verwaltung ausbaue» werde«. Der vom Führer befohlene Sudetengau wird sich in Regierungsbezirke gliedern, um eine mög-

Die Verwendung des Luftreifens für land­wirtschaftliche Wagen ist ohne Zweifel von großer Bedeutung, da von den im landwirt­schaftlichen Betrieb zu verrichtenden Gespann­arbeiten der größte Teil Fnhrarbeiten find. Man bemüht sich schon feit Jahrzehnten, die bisher vorhandenen Wagen zu verbessern. Eine wesentliche Verbesserung ist aber erst in den letzten Jahren durch die Verwendung des Luftreifens erzielt worden. Da die Näder mit Lustreisen eine verhältnismäßig kleine Höhe haben, können die Wagen mit nie­derer Ladefläche gebaut werden. Das Auf- und Abladen wird dadurch erleichtert. Es gibt auch heute schon verschiedene Firmen, die luftbereifte Wagen für die Landwirtschaft Herstellen. Vielfach stellen sich unsere Bauern­betriebe die luftbereiften Wagen aber ans alten Autogestellen her. Dieser Umbau ist nicht schwer und eine dankbare Arbeit für die Dorf­handwerker. Zeichnungen mit Maßan»

'.chniina: Archiv Landest aucrnsKcift Diirttcmver-

lichst dezentrale und damit volksnahe Ver­waltung zu ermöglichen. Die Regierungsprä­sidenten werde« als Nachgeordnete Behörde dem Reichskommissar «nterftellt sei». Es ist selbstverständlich, daß Sndetendentsche wieder im politischen Verwaltungsdienst ansgebildet und zur Verwaltung ihrer Heimat beruse« werden. Im übrige« «erden die Gndete«- deutschen im ganze« Reich Verwendung sin, den, wie Beamte ans dem Altreich nach dem Sndetenland komme« »erden.

Außenminister Vonnet empfing gestern den syrische» Ministerpräsidenten, mit dem er ein­zelne Abänderungen im französisch-syrischen Vertrag besprach. Es handelt sich vornehmlich um Vertragsändernngen in militärischer Hin­sicht, die vom französische« Kriegsministerinm verlangt werden.

Der polnische Außenminister Oberst Beck traf Mittwoch nachmittag in Galaz sRu- mänie») ei«. Rach einer Rundfahrt durch die Stabt folgte er einer Einladung des Königs Carol und begab sich an Bord der königliche« Jacht, wo eine 3 ständige Unterredung statt- faud.

Im Znge d«r militärische» Maßnahme« znr Unterdrückung -es Freiheitskampses in

gaben und eine kurze Beschreibung stellt die Landesbauernschaft Württemberg unentgelt­lich zur Verfügung.

Ein weiterer Vorteil des luftbereiften Wagen? ist eine wesentliche Zug­kraft er spa r n i 8. Man braucht auf der Ebene sowohl im Acker und aus den Wegen nur etwa die Hälfte der Zugkraft. Mit dem gleichen Gespann kann man also annähernd di e> doppelte Last befördern wie mit einem gewöhnlichen Wagen. Wer auch im hügeligen Gelände ist die Zugkraft noch wesentlich geringer wie bei eisenbereiften Wagen. Es ist das auch leicht erklärlich, denn die Lustreiseü sinken nur wenig ein, drücken den Boden fest und rollen darüber hinweg. Mit dem luftbereiften Wagen kann man da­her in vielen Fällen Zugkräftesparen oder zum mindesten schonen. Es ist das besonders für die Betriebe wichtig, die die Zugarbeiten mit Kühen verrichten.

De; Unterschied in der Bewirtschaftung der Felder, die in Hosnähe unö Hosferne liegen, wird durch den luftbereiften Wagen stark ver. mindert, denn es wird bei der Herabsetzung der Förderkosten möglich, auch weit abliegende Schläge richtig zu düngen und sogar mit Hack­früchten zu bestellen. In manchen Fällen wird durch den luftbereiften Wagen der Zwischen, fruchtbau erst möglich, denn die Förderung der großen Mafien wasserhaltigen Grün, futters konnte mit dem gewöhnlichen Wagen nur schwer bewältigt werden.

Man kann deshalb sagen, der luftbereifte Wagen erleichtert, beschleunigt, verbilligt die Ar­beit und macht eine intensivere Bewirtschastung möglich.

Palästina hat der Oberkommissar eine neue Verordnung erlasse», welche es ermöglicht, zur Unterstützung -es Kampfes gegen die ara­bische» Freiheitskämpfer vor allem jüdische Kreise-zn bewaffne«. Ferner setzt die neue Verordnung fest, daß -er Besitz von Personen, die sich an Vergehe» politischer Art beteiligen, beschlagnahmt oder zerstört «erde« kan».

Die neuen Bnkkerpreise

Der Reichskommissar für die Preisbildung hat mit Zustimmung des Beauftragten für den Bier- jahresplan ab 15 Oktober folgende Festpreise für Butter bei Abgabe durch die Molker«, an den Großverteiler festgesetzt: Deutsche Markenbutter 137. Deutsche Feine Molkereibutter 134, Deutsche Molkereibutter 130, Deutsche Land­butter 120. Deutsche Kochbutter 114 RM. je für 50 Kilogramm. Die Preise gelten einschließlich und Gebinde ob Versandstation des Er,en­ger?. Zu den genannten Preisen ist bei Lieferung von Butter in Stücken von höchstes 500 Gramm ein Ausschlag bis zu 2 RM. je 50 Kilogramm zu. lässig.

Für inländische Butter und gleichwertige Aus. landsbutter werden bet Abgabe durch den Großverteiler oder die Molkerei <rn den Klein. Verteiler folgende Höch st preise festgesetzt: Ptarkenbutter 148, Feine Molkereibutter 143. Molkereibutter 13S. Landbutter 128. Kochbutter 122 NM. je für 50 Kilogramm. Die Preise gelten für Lieferung in Tonnen von 50 Kilogramm In- halt frachtfrei Empfangsstation des Kleinserie,, lers. Bei Lieserung von Butter in Stücken von höchstens 500 Gramm ist ebenfalls ein Aufschlag bis zu 2 RM. je 50 Kilogramm zulässig

Für geformte und ungesormte inländische But­ter und gleichwertige AuSlandsbukter werden sol- gende Verbraucherhüch st preis» fest­gesetzt: Markenbutter 1.60. Feine Molkereibutter t.57. Molkereibutter 1L2 RM.. Landbutter (mol- kereimäßig hergestellk) 1.42. Kochbutter (Molkerei- mäßig hergestellt) IL4 NM. iür je 500 Gramm. Für Butter, die vom Milcherzeuger hergesteklt ist, wird bei Abgabe an Verteiler ein Höchstpreis von 1.35 NM. je 50« Gramm festgesetzt. Diese Preise gelten nicht für Butter, die in Gutsmol­kereien hergestellt ist. Für die vom Milcherzeuger eingeschmolzene Butter (Butterschmalz) be­trägt der Höchstpreis bei Abgabe an Verteiler 1.40. bei unmittelbarer Abgabe an Verbraucher 1.55 RM. je 500 Gramm. Für inländisches But- terschmalz und gleichwertiges ausländisches But­terschmalz wird bei Abgabe durch den Kleinver» teiler ein BerbraucherhöchstpreiS von 1.80 RM- je 500 Gramm festgesetzt.

Filderkrauk rollk an

Di« Erzeugerpreise für Fikder- kraut wurden für Weißkraut (Spihkraut) aus 2.50 RM. und für Rotkraut auf 3.90 RM. je 50 Kilogramm festgesetzt. Bei Abgabe kleinerer Mengen sind besondere Zuschläge nicht zugelassen. Erzeuger, die ihr Kraut an den Verbraucher srei Haus absetzen, dürfen aus den vorgeschriebenen Erzeugerhöchstpreis «ineu Zuschlag von höchstens 75 Rpsg. je 50 Kilogramm erheben. Die Er­zeugerhöchstpreise und Großmarktabgabehöchst- Preis« für Tomaten, Gelbe Rüben. Ka­rotten, Endiviensalat und Pfiffe r- linge sind seit 3. Oktober unverändert in Kraft.

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Todesanzeige

Mein lb. Mann, mein guter Baker, unser Schwager und Bruder

Wilhelm Reißer

Metzgermeifter und Hirschwirl

ist heute nachmittag nach kurzer, schwerer Krankheit sanft entschlafen.

In tiefer Trauer:

Die Gattin Karoline Reißer geb. Hölderlin mit Kind Gerda

^ Beerdigung: Samstag, den 22. Okt^ nachm. 2 Uhr.

Wettenschwann Oberriedl

Wir erlauben uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Samstag, den 22, und Sonntag, den 23. OKI.' 1SS8, im Gasthaus zu« »Lamm* in Spetzhardt

stattfindeiiden

Hochzeitsfeier

srermdtichst etnzuladen.

Michael Weber

Sohn des Matthäus Weber, Fuhrmann.

Christine Weber

Tochter des -s- Michael Weber, Landwirt.

Kirchgang um 1 Uhr in Altburg.

Wir bitten, dir» statt jeder besonderen Einladung entgegen- nehmen zn «ollen.

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Frau Emma Äourban

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