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Nachrichte» vvur Kriegsschauplatz.

Die »Karls uhcr Zeitung" enthält folgende« Telegramm: L u- neville, 8. Okt.» 8 Uhr 11 Min. An Se. K. Hoh. den Groß- herzog von Bade». Etival, 7. Okt. Gestern heftiges siegreiches Gefecht von halb 10 Uhr früh bis 4 Uhr MrttagS bei St. Re mH und N ompatetize ge^en fra»zösische Linie und Garde Mobile. Der Feind nach 4 Ulr in voller Flucht auf RambervillerS. Im Gefegt 3. Regiment (I. und Füsilierbataillon), 1. Lcibgrenadierre- gimrnt uied Füsilieibataillon 6. Regiment-, 2 Eskadronen vom Leib« Dragvnerregiment, Batterie Göbel und Kuntz. Der Feind mehr als doppelt so stark mit 2 Batterien, »ach Aussage der Gefangenen min­destens 14000 Man« durch Bataillone aus dem Süden unter Gene­ral Pctevin. Haltung der Truppen über alles Lob vorzüglich. St. Remy, Nompatetize und Bois des Jumelles mit dem Bajonett ge­nommen , drei heftige feindliche Offensivstöße energ'sch abgewiesen. Verlust beträchtlich: 20 Offiziere, 4l0 Mann todl und verwundet. Verlust des Gegners mehr als dreifach. Unverwuudet 6 Offiziere und 600 Mann, meist Linie, gefangen. Zahlreiche Waffen. Tie Truppen bivouakirten auf dem eroberten Schlachtsrlde. Ein glorrei­cher Tag für die badischen Waffen! v. Degenfeld. Generalmrjor.

Der Sieg der badischen Truppen ist um so höher auzuschlagen, als diese 14,000 Franzosen so nahe an Lüneville waren (etwa noch 8 Stunden), wo sie die Eisenbahn zerstören und damit die Verbin­dung Süddeutschlandö mit der Pariser BclagerungSarmee hätten ab- schiwiven können. Die kombinirtc Brigade Degenfeld ist aus­drücklich dazu bestimmt, dem in den Vogesen und der obern Marne am meisten im Schwang gehende» Freischützwesen ein Ende zu ma chen. Der Anfang ist geglückt, und die Gegend der obern Meurthe und Mosel von diesem Korps gesäubert. Die Brigade wird nun son­der Zweifel gegen die obere Marne vormarschiren, wo das Nest für die Banden ist, welche unsere Proviant- und Sanitätskolonnen schon so manchmal angesallen haben.

Generallieutenam v. Werder ist am 27. Scpt. zum General der Infanterie ernannt worden. Dem General Herkt, zur Zeit Komman­deur der Artillerie der 3. Armee, wurden die Funktionen eines Kom- mundeurS der Artillerie der sammtlichen vor Paris befindlichen Armee­korps übertragen. General Schwarz, Kommandeur der Artillerie der

schnell verendet habe, ordnete der Oberamtmanu die Tödtung sämmt» licher mit den erkrankten Thieren in Berührung gekommener Rind- vichstückc, acht an der Zahl, nach vorgängiger Schätzung ihres Werthe«, an. Gott gebe, daß durch diese energischen Maßregeln die weitere Verbreitung der Rinderpest verhütet «erde.

Karlsruhe, 5. Okt. Nach Mitthcilungen, welche der Direk­tor des statistischen Bureau's in Berlin, Geh.-Rath Engel, welcher in höherem Aufträge nach Straßburg gegangen war, um die Ver­hältnisse zu prüfen, nach Heidelberg gebracht hat, sind über 400 Häuser * abgebrannt, 8000 bis 10,000 Menschen obdachlos; nicht weniger als 1700 Civilpersonen getödtet oder verwundet worden, worunter 56 Mit­glieder der Feuerwehr. Der Verlust an liegendem und fahrendem Gut wird an 180 Millionen Frauken geschätzt (die Beschädigten sind

am 3. ds. durch Anschlag aufgefordert worden, bis zum 12. ds. ihren Schaden zu liquidsten). Ganz besonders har auch der protestantische Theil gelitten, der überdieß seiner deutsch:» G-sinnung wegen viel­fachen Verdächtigungen und Kränkungen ansgesctzk war. (K. A)

Berlin, 10. Okt. Die Regierung ließ mehreren Kabinetten eine Denkschrift mittheilen. Dieselbe spricht die Ueberzeugnng aus, die Hauptstadt müsse über kurz oder lang fallen. Wird dieser Zeit­punkt hinanSgeschoden, bis drohender Mangel an Lebensmitteln zur Kapitulation zwingt, so müssen schreckenerrcgende Konsequenzen ent­stehen. Der deutschen Armceführung ist cs in diesem Falle unmög­lich, die Bevölkerung von 2 Millionen Seelen nur eine» einzigen Tag mit Lebensmitteln zu versehen. Die Umgegend von Paris bietet als­dann, da deren Bestände für die diesseitigen Truppen gebraucht werden, auf viele Tagemärsche ebensowenig Hilfsmittel, als die Hauptstadt selbst. Es könne daher alsdann nicht gestattrt werden, die Bewohner von Paris auf dem Landweg zu evakuircn. Die unausbleibliche Folge hievon ist, daß hunderttausende dem Hungcrtodc verfallen. Der deut- schm Nnmeleitung bleibe nichts übrig, als den Kampf durchzuführen. Wollen die französischen Machthaber cs zu einem Extrem kommen lassen, so sind s i e für die Folgen verantwortlich.

Laut der KönigSberzer Ztg. hat der König angeordnet, daß die jungen Leute erst nach dreimonatlicher Ausbildung ins Feld zu senden sind.

Wien, 10. Okt. Thiers wurde vom Kaiser empfange», be­suchte Potocki, Andrussy, Taaffe, und reist morgen nach Florenz ab.

1. Armee, wurde zum Kommandeur der Artillerie der gesammten i Von Resultaten, wie vora»szuschcn, nirgends die Rede.

Arme« vor Metz ernannt

VcrsaitleS, 9. Okt. (Offiziell.) Eine Schwadron des 16. Husarenregiments (Schleswig-Holsteiner, vom 9. Armeekorps, 18. Kavallerie-Brigade) wurde in der Nacht vom 7. auf den 8. Okt. durch Verrätherei der Bewohner von Ablis (südwestlich von Paris, etwa 1000 Einwohner) überfallen. Der Ort wurde zur Strafe nicdergebrant. Von der Loire vorgegangene größere feindliche Abhei­lungen wurden am 9. Okt. von preußischen und bairischen Truppen südlich Etampcs (halbwegs zwischcn Paris und Orleans) gesprengt. Die geflohenen Bewohner der nördlich von Paris gelegenen Ortschaften kehren in die Dörfer zurück.

(Offiziell.) Versailles, 1t. Okt. Ein gemischtes Korps, bestehend aus Truppen der Armee des Kronprinzen unter General von der Tann, schlug am 10. Okt. einen Theil der Loire-Armee bei Orleans. 1000 Gefangene gemacht, 3 Geschütze erobert, Feind in regelloser Flucht.

Tours, ll. Okt. (Amtlich.) Aus Orleans vom 10. Okt., Abends 9 Uhr, meldet der Kommandirciide des 15. Armeekorvs:

Frankreich. Marseille, 7. Okt. Garibaldi, welcher auf 4 Uhr erwartet wurde, ist uni 10 Uhr angekommen. Er wurde mit Enthusiasmus empfangen. Vollkommene Ordnung. Amiens, 8. Okt. Gambctta (Mitglied der prov. Regierung in Paris) ist die­sen Morgen hier angenommen. Er wird morgen früh in TonrS sein. Ein Dekret der CentralregieMing vertagt die Wahlen.

Tours, 10. Okt. Gambetta erließ eine Proklamation an die Bewohner der Departements: Er habe auf Befehl der Regierung Paris verlassen, um die Anweisungen und Befehle derselben zu über­bringen. Die Revolution hatte weder Geschütze noch Waffen vorge- funden; jetzt sind hier (in Paris?) 400,000 Nationalgardcn, 100,000 Mobilgarden, 61,000 Mann reguläre Truppen. Täglich werden Millionen von Patronen angefertigt. Die Forts sind mit Marine- truppen besetzt. Wir haben 3800 Geschütze. Bis jetzt ist der Feind verhindert, nur auch das kleinste Crdmcrk z« errichten. Die Festigkeit und Erfahrung unserer stnprovisirten Truppen wird täglich größer. Hinter der Enceiute existirt eine andere aus Barrikaden. Es ist keine Illusion: Paris ist uneinnehmbar. Preußen bleibt nur dieZHoffming

Arlenay, woselbst die Brigade Longenic und einige Jägerkompagnicn auf einen Aufstand, auf Hungcrsnoth. Aber zu keinem von beiden

standen, wurde am 9 Morgens vom Feinde besetzt. General Reyan eilte mit 5 Regimentern, 4 Bataillonen, einer Achtpfüuderbotlcrie herbei. Der Kampf dauerte bis 2>/2 Uhr Nachmittags. Unsere Truppen wurden in ein Gehölz zurückgeworfcn, welches sie noch besetzt halten und jedenfalls Hallen werden. (Öliges bezieht sich auf den 9. Okt. ; das Telegramm aus Versailles auf den 10. Artenay liegt 6 Stunden, also noch einen Tagmarsch von Orleans weg.)

Sonstieze N«cv richten.

Die Gemeinde Ernstmühl wird vom 15. d. M. an dem Bestcllbezirk

der Postexpcdition Hirsch an zugetheilt. (St.A.)

Tie am Bodeusee abgeschlossenen Weinlcuse zeigen Preise von 2024 fl. für weißes , und 3236 fl. für rothcs Gewächs per Eiincr.

M e'r k l i n g c n, OA. Lconberg, 7. Okt. In Folge einer telegraphischen Anzeige des OberamtsthierarzteS, daß eine wettere Kuh

wird es in Paris kommen. Lebensmittel sind für Monate vorhanden. Es ist Pflicht der Bewohner der Departements, sich den Befehlen der Negierung zu fügen, welche nichts als die Rettung Frankreichs will. Sobald dieß geschieht, wird die Negierung fest begründet sein. An Mannschaften fehlt es nicht. Gefehlt hat bis jetzt nur der Ent­schluß, die Konsequenz. Die nunmehr abgeschlossenen Liefemngsver- träge sichern alle disponiblen Gewehre der Welt. Wir müssen alle Hilfsquellen anspanne», dem Feinde Hinterhalt legen, einen nationalen Krieg anfangeii. Die Herbstregen werden kommen, die Feinde werden decimirt werden durch unsere Waffen, durch Hunger, durch die Natur. Erheben wir »nS in Massen, laßt uns lieber sterben, als in die Ver­stümmelung Frankreichs willigen!"

Belgien. Antwerpen, 9. Okt. Die hiesige Polizeibehörde hat auf einem nach Havre bestimmten Schiffe 22 Kisten mit Muni­tion confiscirt.

Rcdigirt, gedruckt und verlegt von A. Öelschläger.