472

La Ferriere, 28. Srpt Die Verlegung des K. Hauptquar- 2dO,77l. 260,476, 2K0,489, S62, tierS in de« Westen von Paris steht in den ersten Tagen des nach »352,106, 355,936 jede 1000 sl. sten Monats bevor und wird wahrscheinlich gleichzeitig mit dem Be- Mainz, 4. Okt. Heute ginn des Angriffs gegen die Forts erfolgen, zu welchem das Belage­rungsgeschütz bereits bei Meaux eingetroffen ist und demnächst in Bat­terie gebracht werden wird Nachdem die erste Periode der Belage­rung, die Ccruirung, so vollständige Resultate ergeben hat, daß in der That eine ganze Bcvö.kcrmrg von 2 Mill. Menschen durchaus isolirt ist, wird mit dem E-nckrefscir dcS schweren Geschützes die zweite Periode beginnen, und dieselbe verspricht um so mehr Erfolg, als sie sofort mit äußerstem Nachdruck angefangen werden wird.

(Offiziell.) Versailles, 5. Okt. Der König besichtigte am fünften Oktober die Aufstellung des fünften Armeekorps und verlegte das Hauptquartier nach Versailles.

953, 303.897, 327,117, 339, 05

SonsttHL Nachrichten

Stuttgart. 5. Okt. Unter dem Vorsitze des Oberbürger­meisters v. Sick fand gestern Abend eine Versammlung zum Zwecke der Gründung eines Jwcigvereins der durch den ^Aufruf Sr. Lön. Hoh. des Kronprinzen von Preußen vom 6. Sept. in Anregung gebrachten allgemeinen deutschen Jnvalidenstiftung statt. Die An, frage, ob man sich einer der beiden in Norddeutschland bereits beste henden Stiftungen, der Körrig-Wilhelms-Stifttmg oder der Viktoria- Stiftung anschließen solle, erledigte sich Lurch den Umstand, daß es sich um eine ganz neue von jenen unabhängige Stiftung für die In validen und die Hinterbliebenen der Gefallenen ans dem Kriege de» Jahres 1870 bandelt. Schließlich wurde ein aus 11 Personen bc

O 4. Okt. Heute Morgen kam ein Trupp sranM, scher Landleute. etwa hundert Personen, unter militärischer Bedeckung mit der Eisenbahn hier an. Dieselben wurden nach der Eitadelle »er- bracht Der Grund der Verhaftung ist unbekannt.

Mainz, 27. Septbr. Um der we-teren Verschleppung der Rinderpest vorzubcugcn, wird von nun an den auf französischem Bo. den stehenden Tinppen kein lebendes Schlachtvieh mehr nachaeführt werden. Es wird vülmehr dahier eine Militärschlächterei im,r°e. artigsten Maßstabe auf der Gnstavsburg angelegt werden, so daß d°- selbst täglich 800 Stück z.Ochscn können abgeschlachtct werden. Da» Schlachten selbst soll auf F.ößcn isorgenommenj.werdeii, die im Gin stavsburger Hafen festgelegt werden; ans diese Weise vollzieht sich da» sonst so schwierige Geschäft des AusrcinigenS der Schlachtstätteii durch die natürliche Strömung des Wassers. Das Fleisch wird gänzlich von Knochen befreit und in mächtigen Bralöfcn angcröstct, wodurch die äußere Fläch- des Fleisches sich schließt und durch Abschluß der Luft der Fäulniß verbeugt. Die bezüglichen Versuche sollen die du sten Resultate ergeben haben. Knochen und sonstige Abfälle werde» in Kesseln zu einer verdickten Kraftbrühe eingekocht, die dann in Ton- nen der Armee zur Suppenbereitung nachgesendet ,oird. Dieses höchst rationelle Verfahren wird nnscrcu Truppen den Vorthcil bringen, daß sie weder ans den Genuß von allzu frisch geschlachtetem Fleisch, noch

aus den beständigen Genuß von Pöckelfleisch angewiesen sind. Staatsminister Delbrück wird zur Vorbereitung der crsost

forderlich«.

stehendes Konnte mit d er Aufgabe »iedergesetzt, sofort einen Ausruf weiteren Verhandlungen über die deutsche Frage demnächst ins Haupt

zu Sammlungen für den allgemeinen deutschen Jnvalidcnfoud zu erlassen, quartier gehen. §

Tüb ingc n. .Am 27. September wurden unter dem Vor- Berlin, 5. Okt. Die Provinzialkorrespondenz, die Aussicht», sitze des Herrn Kreisge rrchtoraths Schickhardt ans Stuttgart dies)Si- losigkeit der Thiers'schen Mission konstalirend, sagt: Die russische Re­tzungen des Schwni gerichtehvfs für das dritte Quartal mit Verhand- gierung hat ihre eigenen friedlichen Absichten neuerdings nach alle»

lung der Anklagcsache gegen die ledige Nähterin Maria Größte von Seiten hin zu erkennen gegeben.

Nenbulach, r.cgcn Kindsmords eröffnet. Tie Angeklagte war in der Berlin, 1. Okt. Der Haurminister Schleinitz sendete aus

Zeit vom 3. bis 12. Juli d. I. bei der Ehefrau eures Eisenbahn aufsehers i» Nagold mit Nähen beschäftigt und soltte an letzterem Tage ihre Heimreise antreten. Sic bc and sieb im Zuslanre der Schwangerschaft, aus dem sie kein Gehcimniß machte; nur behauptete sie, daß sie ihre Niederkunft eist bis Jakobi lsenrarte. Am Mittag des 12. Juli fühlte die Angeklagte jedoch die Anzeichen der heranna- hcnden Gibnrt, und während die Frau, bei der sie gearbeitet halte, sich zuerst nach dem nach Wildberg fahrenden Boten, und als sie sich überzeugte, daß d'e Angeklagte die Heimreise nicht mehr autreten könne, nach der Hebamme umsah, hatte die Angeklagte zweimal den Abtritt ausgesucht und sich das nstemal etwa 10 Minuten daselbst veiweilt. Als die herbeige'.ufene Hebamme die Angeklagte untersuchte und fand, daß sie geboren hatte, war ihre nächste Frage nach dem Kinde; allein die Angekl. gab ans diele wicdcihollen Fragen keine Antwort. Die Hebamme fand hierauf bei angestclltcr Durchsuchung die Leiche eines neugeborenen Kindes in dem AbrrrttSlrvg. Als der

Befehl des Königs 5000 Thaler zur Unterstützung der Nothleidcn den .n Straßburg. Die Kronprinzessin überreichte dem Po- lizeipräfekten Madai Tausend Thaler für Straßburg.

Berlin, 4. Sept. Der Magistrat beantragte bei den Stadt­verordneten, zur Unterstützung Strasburgs 20,0 0 Thaler aus dem Extraordmarium der Stadthaupikasse zu bewilligen. Der Staotrath beschloß die Bewilligung, sowie den neuerlichen Erlaß eines Aufruf« zu Beiträgen. Eine während der Sitzung veranstaltete Sarnnümig ergab 1320 Thaler. Den, Magistrat ist ein Schreibe» der Köni­gin zugegaugeu, in welchem sie ihre Freude über die von Serien di« Magistrats angeregte Unterstützung Straßbnrg's ausspricht und al« ersten Vertrag Taufend Thaler sendet.

Schweiz. Bern, 4. Okt. Der B.ndesrath hat, weil di- Deutschen wahrscheinlich auf Bettorl marschiren würden, besohlen, daß die 9. Brigade sofort die Grenze besetze.

Frankreich., Am 26.,SepO ereignete sich in P a r i s cm eigcm«

Angeklagten von der Hebamme vorgehaltcn wurde, wcßhalb sie ihr! Schauspiel. Eine Anzahl Soldaten, denen man die Hände aus dm unschuldiges Kind so babe nm's L be» bringen lönnen , äußerte sie/ Rücken gebunden hatte, und die ihre Mützen und Umformer, auf da

daß sie es nicht so gewollt habe und blieb sie hierauf während der ganzen Untersuchung. Ta durch das gerichisärztliche Gutachten fest- gestellt wurde, daß das Kind lebend und lebensfähig geboren war und innen Tod durch Ersticken in der Abtrittsjauche gesunden hatte, so war die Entscheidung der Schnldsrage lediglich davon abhängend, ob der Angeklagten ihre Versicherung, daß sie bei rhiinr Aufenthalt aus dem Abort keine klare Einsicht davon gehabt habe, daß der Geburts­akt vor sich gehen werde und daß ohne ihr Wissen und ihren Will.« das Kind in den Alttnttc-lrog gefallen sei, geglaubt werden könne. Der Vorstand der gebuitshrlflichenKiinikhier,Piof.j1tt-.C8xinzer, hatte in einem schriftlichen Gutachten mit Rücksicht daraus, daß die Ange­klagte früher schon einmal geboren hatte, und durch die an d-mKindevor- gefnndenc Kopf «eschwulst nachgewiesen werden konnte, daß die Geburt keinen überraschend schnellen Verlauf genommen halte, das Volbringen der Angeklagten als nicht glaubwürdi; bezeichnet; derselbe war je­doch an persönlichem Erscheinen bei der Hauplvcrlandlm.g' gehindert und lies: der an seiner Stelle berufene Oberarntcwuudarzt vr. Frank von hier die Frage über die Glaubwürdigkeit oder Unglaubwürdrgkeit des Vorbringens der Angeklagten unentschieden. Die Geschworenen!

Kehrseite trugen, wurden durch zwei Reihen Sotdate.- geführt Aus ihrer Brust trugen sie folgende Inschrift: .Elender Feigling, der du deinen Posten vor dem Fcmde (verlassen hast. Alle ehrii.e» Leute werden ausgcfordert. dir ins Gesicht jzn spucken." Dieselbe« werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

England. L o n d o ir, 1. Okt. jDieDaily News" krilisi- reu I. Favres Ansichten, wie sie in seinem Bericht über die Unter­redung mit Bismarck hervortrcten, und finden, daß sic das stärkst! A r g r. m e n t für die Forderung einer FriedenSsichernng durch Ab­tretung bilden. Schont uns bittet Favrewir malte« nicht den Krieg." Wie aber, wenn irgend eins andere französisch Negierung später zu Deutschland sagen würde:Redet nicht von Är- pflichttmgcn, wir schlossen nicht den Frieden.

Gotd-Cours

der Ir. w KtaatskajsenVcrwaliung.

Unveränderlicher C»urs: Würtl. Dukaten 5 fl. 45 kr. Veränderlicher Cours: Nand-Dukenen 5 fl. 32 kr.

Fricdrichöd'or 9 , 50 ,

Pistolen 9 40

20-Frankcnstückc 9 , 24 »

Stuttgart, Sept. 1870.

Bei der heule ttattgehabten 99. Ge-iK. Staaiskassenreru,alt«»g.

s r527

traten auf die Seite der Anklage und cS wurde die Angeklagte we> gm KiudLmords, zu dem sie den Entschluß erst nach dem Eintritt ih rer Embinknug gefaßt hatte, zu 8 Jahren Zuchthaus verurlh-.ilt.

Karls r ri h e, 30. Sept.

wmnziel.rrg der badischen i 5-f!. Loose erhielten nachstehende Nummern!

die lttcl.liku. Treffer: Nro. 250,755 35,000 fl., Nro. 253,815! Gottesdienste. Sonntag, Ans-, 9. LU. Vorm. (Pnd,):

10 « « 0- si Rio 24.0!O 5000 sl- Nro. 24,615, 27,690, 266,490, Dekan Lccht er. Aindcrlehre nur den Töchtern 1.6l. - AdendöBUM - 295,965.. 306,582 j.de 2000 sl., Nro. 24,478, 177,960, 216,591

Frankfurter Gokd-CourS vom 5. Okl.

Pistolen v 42-44

Friedrichov'or . 9 s759 '

Lolland U> fl-KlLek' » 55 Aand-D» Kaien S 32 34

SO-FraNkenftücke S L6-28

Lngl. Sovereign» >1 Sl

Dollars in «Sold

Redigier, gedruckt und verlegt von A. Oel>chläger.

Hiezu Nro. 41 des Unrcryattungst-ia"«'