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rückt. Weiter befinden sich in Bclfort nur 4000 nicht exerzirte Mo- bngarden, meistens noch unbewaffnet. (Lchw. M.)
— Ueber den Schauplatz der demnächst zu erwartenden
eignisse schreibt die ministerillc Berliner Provinzialkorr.: Die Ent
schließungen der französischen Heeresführung werden jetzt durch das Vorgehen unserer Armeen bestimmt. Zwischen der Saar und Mosel und dann zwischen der Mosel und Maas werden voraussichtlich die nächsten Kriegscrcignisse vor sich sgehcn. Westlich von der Saar erstreckt sich das Plauteau von Lothringen, begränzt im Westen von der Mosel, im Süden von der Meurthe. An der Mosel liegen fast in senkrechter Linie übereinander Nancy im Süden, die starke Festung Metz in der Mitte und Thionville nördlich. Zwischen Nancy und Metz treten die Gebirgsabhänge steiler, zwischen Metz und Thionville flacher an die Mosel heran. Das Gebiet westlich von der Mosel bis zur Maas (Neuss) ist nach allen Seiten durch Festungen stark geschützt, an der Mosel, wie erwähnt, Metz und Thivuville, und südlich jenseits Nancy noch Toul, an der Maas etwa in gleicher j Linie mit Metz die Festung Verdun, nördlich nach Belgien zu Sedan. Schon der Eintritt in dieses G'biet ist, abgesehen von den festen Plätzen auch durch die Breite der Mosel erschwert, welche namentlich von Metz ab über 200 Fuß beträgt. Das Terrain selbst ist im mittleren und südlichen Theile dieses Gebietes wellenförmig und überall mit guten Wegen versehen.
— Nach soeben uns zugehenden völlig zuverlässigen Nachrichten war
es württembergische Kavallerie, der sich die Veste Mtzelstcin am 9. Aug. ergab. Oberlientenant jHecker vom 1. württ. Reiterregiment kommandirte die RekognosziruugSpatrouille, welche die Ueb ergäbe des sehr schwach besetzten Forts erzwang. Ein Bataillon Jäger besetzte sodann Lützelstein. (Extrabl. d. Schw. M.)
— Metz, 13. Äug. (Französische Quelle.) Am Freitag Vor
mittag besichtigte der Kaiser die in der Umgegend konzentrirten Truppen. Die Haltung der Truppen ist ausgezeichnet. Die Verbindung mit Straßburg ist unterbrochen. (St.-A.)
Frankreich- Paris, 10. Aug. (Gesetzgebender Körper.) P„ likao kündigt an, daß das neue Kabiuet sich gebildet hat: Pajffg, Chevreau, bisher Seinepräfekt, Inneres; Magne Finanzen-
Element Duvernois Handel; Rigault de Genouilly behält die
sin-- Ai-Ü-te-n. ernenn» .
rine; Jerüme David öffentliche Arbeiten; Latour d'Auvergne Acußeres- Grandperret (Generalprokurator) Justiz; Brame Unterricht; Buffo» Billault wird Präsident des Staatsrathes. — 11. Aug. (Mittwochs- sitzung des gesetzgebenden Körpers.) Die Prüfungskommission für die gestrigen Vorlagen stimmt dem Amendement Köratry's zu, wonach die bisher dienstfreien unverheiratheten Soldaten der Altersklassen 1858 bis 1863 einzuberuscn sind. Die Kommission schlägt ferner vor
unverheiratheten 25- bis 35jährigen Bürger sollen einen Theil Kr
Sonstige Nachrichten.
Die Schulstelle Meistern-H ün er b erg wurdedemllnterlehrerStrehle in Großgartach übertragen. — Se. Kön. Ma;. haben den Kollaborator Kies in Calw seinem Ansuchen entsprechend in den Ruhestand versetzt — Zum Studium der Kameralwissenschast wurde in Folge erstandener Maturitätsprüfung n. A. ermächtigt: Mattem, Heinrich, Sohn des Tuchmachers inCalw(St.A-) —Der>„StaatSanj.!"^Ll93, ausgegcben in Stuttgart am 13. Aug. Abends, enthalt die erste amtliche Verlustliste der württ. Felddioision, u. zw. von der Schlacht bei Wörth am 6. Aug., welcher wir die für das Vaterland Gefallenen und Verwundeten aus dem hiesige» Bezirke hiemit entnehmen: Todt: Jäger Schulz von Altburg (3. Jägerbataillon). Verwundet: (vom 2. Infanterieregiment): Soldat Johann Friedrich Wacker von Ottenbronn, Schuß in die rechte Schulter.
— Aus einer Bekanntmachung der K. Postdirektion vom 9. Aug., betreffend den Fahrpostverkehr mit den im Felde stehenden Truppen, theileu wir Folgendes mit:
„Nachdem wir mit den auf französischem Boden stehenden württembergi- fchen Truppen wieder sichere Fühlung gewonnen, und für eine möglich st schnelle Vermittlung des Postverkehrs'mit nnsern Feldpostanstalten Vorkehrung getroffen haben, werden wieder Privatsendungen mit Geld und Gcldcs- werth bis zum Betrage von 17b fl. an Angehörige dieser Truppen zur Pvst- besörocrung (und zwar portofrei) zugelassen. Versuchsweise werden von jetzt an auch Privatväckereien anderer Art, jedoch mit unbedingtem Ausschluß von .. — -- - . dem Verderben ausgesetzten Gegcn-
Flüssigkeitcn, Fleischwaaren und sonstigen den, ständen, an sämmtlichc ausmarschirle Truppen zur Beförderung mit der Feld
post angenommen; derartige Sendungen sind zu frankircn.iund dürfen das Gewicht von b Pfund nicht übersteigen. Wir ersuchen das korrespondircnde Publikum dringend, jede nicht wirklich nöthige Sendung von Packereien an die Truppen zu unterlassen, damit nicht unter der großen Zahl der Gegenstände auch die nothwendigen Sendungen den bei großen Transporten unvermeidlichen Verschleppungen und sogar Gefahren auSgcsetzt werden. Für die durch Krieg jherbeigcsührtcnVcrlustc hastet die Postverwaltung nicht.
— Leouberg, 13. August. Heule sind 70 zweispämiige Fuhr
werke aus dem Qberamtsbezüke über Tiefenbronn, allwo sie auf Verlangen der Eigeuthümer abgeschätzt worden, nach Pforzheim abgegangen, um von da unter militärischer Eskorte zur Dienstleistung in die Nähe des Kriegsschauplatzes gebracht werden. (St.-A.)
— Der württemb. Sanitätsverein bittet um folgende Artikel: Flanell am Stück, Fla ellhemden, wollene Teppiche, Schlasröcke, Socken, Leuchter, Laternen Lichter, Schreibmaterialien, Heftpflaster, Kaffee- Essenz, Waschbecken, Roßhaarlissen, Federkissen, Seife, Hvlzschienen, Bestecke, Taschenmesser, Teller, Portionenschüsseln, Eisbeutel.
— Ueber die Aktion zur See schreibt der Elberf. Z. ein Berliner Korrespondent: „Es sind Nachrichten hieher gelaugt, welche darauf schließen lasse«, daß unsere kleine Panzerflotte die erste Gelegenheit ergreifen w rü, um sich mit dein Feinde zu messen. Admiral Fachmann, d r in Wilhelmshaven kommandirt , hat Befehl, zu kämpfen, And wird demselben mit Entschlossenheit Nachkommen. (Schw.eM.)
Armee bilden. Der zur Unterstützung der Familien mobiler Nativ- tionalgarden verlangte Kredit von 4 Millionen soll aus 20 M erhöht werden. Der Commiffionsbericht schließt mit den feurigste Worten über die Einigkeit der Parteien, den Patriotismus Frankreichs. Die Commission schlägt vor, unseren Waffen ei« Dank zu votiren, mit der Erklärung, sie hätten sich ums Vaterland verdient gemacht. (Dreimal stürmischer Beifall.) Die Versamm- lung beschließt, das Votum der Armee mitzutheilen. Die Vorlagen wurden einstimmig angenommen. — Der gesetzgebende Körper nimmt den Antrag I. Favre's ans Ausrüstung und Reorganisation der Nationalgarde nach dem Gesetz von 1831 mit Modifikationen an; f«, „er wird der Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung des Kriegs!«- dits auf Eine Millarde, ferner die Einführung des Zwangskurses für > Vankbillets angenommen. (St.-A.) — 13. Aug. Die Ämtszeitung veröffentlicht die Ernennung Bazaine's zum Oberbefehlshaber des 2.,
3 und 4 Korps der „Rheinarmce", Trochu's zum Oberbefehlshaber des 12. bei Chalons an der Marne in Bildung begriffenen ^CorpS, Vinoy's zum Oberbefehlshaber des 13. in der Umgegend von Paris in Bildung begriffenen Corps. — Der gesetzgebende Körper nahm heute mit 252 gegen 1 St. den Gesetzeseutwurf, betr. die Stundung der Wechselschulden, m dr von der Kommission abgeänderten Fassung an. Hiedurch wird nicht die Verfallzcit, sondern der KlagbarkeitÄe- ginn hinausgeschoben. Palikao erklärt, Bazaine habe das Oberkom- mando über die ganze Armee übernommen, dieVertheidigungsarbeiten von Paris seien fast vollendet. Zufolge von BeifallsSezeugnngen der Gallerten bei Angriffen Gambetta's gegen die Regierung konsti- tnirt sich die Kammer als geheimes Konnte. Sie verwirft den Gesetzentwurf bezüglich der Einsetzung eines Vertheidigungskomites. Der Gesetzentwurf, betr. die Ausgabe von Baukbillets bis zu 2400 Millionen wird in öffentlicher Sitzung einstimmig genehmigt.—Man verbirgt sich in Paris nicyt mehr, daß die deutsche Armee bald vor dm Thoren von Paris stehen wird und kann dennoch das Bramarbasireu nicht lassen. Man höre, wos der Constitutionnel heute schreibt: Dü Preußen mögen nur aus dem französischen Gebiet vorwärts gehen, sie mögen, wenn unsere „bewunderswerthe" Armee sic nicht aufhält, bis unter die Mauern von Paris kommen; wir erwarten sie mit Vertrauen ; wenn Jedermann seine Pflicht thut, so werden sie niemals den Rhein Wiedersehen!
Paris, 12. Aug. (Legislative.) Palikao theilt mit, daß du Demission Leboeuf's alsGeneralhübsches angenommen sei. In 4 Tagen würden 70,000 Mann an die Grenze geschickt. Chevreau, kr Minister des Innern, theilt mit, die Regierung vorbereite die Austreibung aller Deutschen vom französischen Boden. Pell» tadelt diese Maßregel. Chevreau erwidet, die Austreibung werde .mit Mäßigung" ausgeführt werden. — Der Kriegsminister Mag« richtete ein Rundschreiben an alle öffentlichen Verwaltungsbehörden und Eisenbahadirektoren, in welchem denselben eingeschärft wird, durch- aus kein Geld in Verwahrung zu behalten, sondern es der Bank m Frankreich einzusenden. Alles disponible Geld soll für die Bestreitung des Kriezsaufwandcs aufgehoben werden. — Latour d'Auvergne übernimmt definitiv das Aeußere. Der Senat genehmigte einstimmig den Militärkredit von einer Millarde, sowie den Zwangskours der Vanknoteü. (St.-A.)
( ^ Belgien. Brüssel, 12. August. (Repräsentantenkammer.) Der Finanzminister verlangt 15 Millionen für Erhaltung der Armee auf ihrem gegenwärtigen Stande, 2,104,000 für die Armirung von Antwerpen, eine halbe Million für Ausrüstung der Civilgarden. Ein Verbot der Ausfuhr und des Transits von Kriegsmaterialien wird erlassen werden. Der Kricgsminister beantragt, die Armee auf den Kriegsfuß zu setzen. (St.-A.)
England. London, 12. August. Nach einem hier allgemein verbreiteten Gerücht wäre der kaiserliche Prinz von Frankreich am 11. Morgens hier eingetrvffen und in der französischen Botschaft iabgestiegen. —London, 13. Aug. „Morningpost": Der Telegraph s stellt die Ankunft des kaiserlichen Prinzen in Abrede. Das „Echo" behauptet nichtsdestoweniger seine Anwesenheit
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