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Calw. (Erwiederung.) Im vorletzten Wochenblatt kommt ein, verständlich der jährliche Bedarf an Zinsen und TilgimgSrcutc niedri- Gericht' über den stattgehabten Fmcrwehr-Bei'uch in Liebenzell, wo-,, ger stellen, daG.rch wird aber die Größe der Last nicht vermindert,

rinnen gesagt i>t,bedauert wurde, daß Adjutant Bub nicht zum'sonder'! nur ans längere Zeit vertheilt. Ich bin bei meiner Ca'cnlation

Wort kommen konnte", was zu berichtigen st. Der Besuch verlief davon anSgcgangen, Capital und Zinse in jährlich sich gleich blei-

bekanntiich in der besten Harmonie, und war für Jedermann Gele- bcnden Noten abzutragen. Es ist eine praktische Idee des Einsenders,

genheit gegeben zum Wort zu kommen ; der betreffende Referent hat an den Patriotismus hiesiger Bürger zum Zwecke der Gewährung von wie klar ist, der geselligen Unterhaltung von Anfang an nicht beige Anlehen zu billigem Zinsfüße zu appelliren. Angenommen aber auch wohnt, sonst müßte er wissen, daß ich aick die Begrüßung des Ka- wir erhalten das ganze Anleheu von öO.OOOsl. z» 4l/ woran meraden Fuchs erwiederte, Namens der hiesigen Feuerwehr für den ich übrigens zweifle, so beträgt die Differenz jährlich nur 250 herzlichen Empfang dankte, und dabei hervorhob, daß Beharri ichkeit und treues Festhalten an der gemeinnützigen Jache auch der Lieben- zeller Feuerwehr über die ihr noch entgegenstehenden Hemmnisse weg­helfen werde; überCharakter" einer Feuerwehr sprechen wollte ich nicht und bin ich dem Einsender dankbar, wenn er bei ähnlicher Ge­legenheit seine Erfahrungen in dieser Richtung ausspricht.

_E. A. Bsub.tzAdjutant dcr Calwcr Feuerwehr.

Hi siqcS.

Zur Brunncnieitungs-Frage.

Da die Einsendung im gestrigen Wochenblatt doch nicht ohncEntgegnnng bleiben wird, so dürfte Hr. Smdtschulth. S ch n l'd t nichts dagegen baden, wenn ich ihm Gelegenheit gebe, sich zugleich no ä gegen zwei andere Bedenken, die man gegen seine Auffassung hegen kann, ansznsprechen. Die Frage, ob die hiesige Stadt so reichlich mit Qnellwasser verse­hen ist, daß kein Wunsch mehr übrig blciot, will ich nuerörtert las­sen, cs mag mir aber gestattet sein, im Borecigehen darauf aufmerk­sam zu machen, daß im Falle der Bejahung dieser Frage cs nicht nöthig iväie, im Ernst an die Hercinleitnng der Keinuheimer Quelle zu denken und daß, was jetzt über eine eiserne Brunneuleitnng ge­sagt und geschrieben wird, zum mindesten ebenso berechtigt ist, als

Es ist aber nöchig hiebei: darauf aufmerksam zu machen, daß die Zahl derjenigen Bürger, welche in der glücklichen Lage sind, patrio­tische Anleheu in solch bedeutendein Betrag zu machen, sehr klein ist, und daß dieselben zum Ban des Krankenhauses, für die Kirchenbau- Restauration, Turnhalle ec. rc. ihren Patriotismus auf eine so auer- kemnittgswerthe Weise geleistet haben, daß es mit doch etwas bedenk­lich erscheint, ihnen für Zwecke, für welche kein dringendes öffentliches Bedürfniß spncht, weitere Opfer anznsinnen. Wenn man Privatleute, die vhnedieß dann in den Stenern ihren veihältnißmäßigen großem Tribut an dieser Schuld zu leisten haben, noch besonders in Anspruch nehmen will, so wären andere dringende Gemeindebedürfmsse zu bezeichnen, z. B. Beiträge für die Errichtung der Oberrealclassej, für die Errich­tung von weiblichen Arbeitsschulen und andere Schulzwecke rc. rc. Man mache aber einmal den Bersnch, gehe der An tragstellcr mit gutem Beispiel voran und dann wird sich bald zeigen, auf was man ! rechnen darf. Es will mich bedünken, daß es weit gerechtfertigter wäre, diejenigen Pcivatbrnncnbesitzer, welchen durch Beschaffung größerer Wassergnanlitäten besondere Bortheile verschafft werden sollen, ;. B. Bierbrauer, Gerber rc. gehörig in Mitleidenschaft zu ziehen. (Schluß f.)

Das Fest der Enthüllung oes Kepler Denkmals in Weil der Stadt am 24. Juni fand unter sehr lebhafter Theilnahme vieler Gäste aus Nah und Fern statt. Die Stadt hatte in der Dc- coralion Allem anfgcdoten, um an dem Ehrentage ihres großen Mit­bürgers desselben würdig zu erscheinen. Um 10 Uhr setzte sich der der sorgfältigsten Festzng vom Bahnhof auS in Bewegung nach denk Marktplatz, wo um reicher das Legen das noch verhüllte Denkmal Tribunen errichtet waren, welche die Fcstgaste besetzten. Ein von I G. Fischer gedichteter und von W. Spcidet componirter Fcslchor, vvrgclragen vom sstiitlgarccr rüeder- kcanz, eröffnen' die Feier. Hieraus begrüßte Reattehrer Br nde,

die Erörterung des Projekcs bezüglich der Kenntheimer Quelle.

Es ist bei der Bereitung von Gas und d ssen Leitung in die Locale, wo dasselbe verbrennt wird, bekanntlich von großer Wichtigkeit, daß so wenig GaS als nur irgend mög'ich entweicht und Vas beste Mittel, diesem Entweichen vorznbengeu, besieht in Legung und Schonung der Gasrohren. Derjenige, wcl der Röhren übernimmt, muß in der Regel für die Solidlläl und Dauerhaftigkeit seiner Arbeit vertragsmäßig garantiren. Ob nun bei unserer elwaS verzwickten Ärnnnenleitung und bei dein Umstande, daß ein paar Mann beinahe Jayr aus Jahr ein damit beschäftigt ^ Samens d-S Comite's die Gäste, wobei er ausführte', daß die Ges sind, Löcher in das Straßenpflaster zu machen, um nach schadhaften! stes.rbeit Kepler'S dreier Jahrhunderte bedurfte, nur zur Anerkennung Teucheln zu suchen, eine solche Garantie möglich ist, ohne daß die j zu gelangen, während dieß den Werken unserer Dichtcrherom bälder gc- Wasserleitnng wenigstens auch nur thcitweise geändert wird, das ist trmgen sei; cs liege rheck.s in dem Charakter der Wissenschaft, theils darin, es, was mir und Andern Bedenken macht und mich veranlaßt hat, daß Kepler seiner Zeit um mehrere Jahrhunderte vorausgecilt war in Nro 46 dieses Blattes ans die Erwägung diejer Frage die bür- Der Raum gestaltet unsltider i nr, noch des Tankes, dcn er gegen, gersichen Eollegien aufmerksam zu machen. Wenn Herr Stadtschule alle die freundlichen Geber, welche die Eireichnng des Zieles ermög- heiß Sch uld t meine Scrupcl gründlich zu widerlegen vermag, kann! sichten, aussprach, zu erwähnen. Die Festrede hielt der Qbeisiudicn-

es mich nur freuen. i rath Dr. Frisch, seit 3o Jahren Herausgeber von Keplers Werken,

Was sodann die Kosten dieser eisernen B.nnnenleitung betrifft,'d darum am besten dazu geeignet. Der Redner gab, um das Ver­so will ich nur nur die bescheidene Anfrage erlauben, ob es mcht ein Jrrthum ist, wenn diese Kosten zu 50,000 fl. veranschlagt werden, während die H.rstelln'ig der Gasfabrik mit Einschluß einer oder zweier Gasbehälter, der Apparate und der h re nlei tu ng durch die ganze Stadt sich bloß auf 3040,000 st. belaufen sollen?

Es ist durchaus nicht meine Absicht, di-seu Gegenstand, der freilich schon hinlänglich erörtert sein sollte, noch weiter in die Länge zu siech Im Jahr 1786 fand eine Aufforderung zu Errichtung eines Denk- hen, da ich aber nicht weiß, ob eine öffentliche Besprechung der Gas- s nials für Kepler keinen Anklang; 1808 wurde sein Brustbild in Re­mid Wafserleitnngsfrage in Aussicht steht, so möge Herr Stadtschult-! gmsbnrg ausgestellt. Nach ciinm biogiaphsichcn Abriß, wobei die heiß Schmidt mich entschuldigen, wenn ich auf diesemWege dasMei-j Thatsachc erwähnt wurde, daß Kepler i. I. k 020 seine Mutter, die

nige dazu beitrage, volle Klarheit in cine Sache zu briugcn, die mir l als Hexe verbrannt werden sollte, voin Tode errettete, schloß der Red

dazu wichtig genug erscheint. Christian Bozen har dt. ! aer :So tritt mm hervor ans deiner Hülle, Bild eines der größten

^ Männer, welche unser deutsches Vaterland hervorgebracht hat!" und Calw. (Reorganisation des Drunucmvescns.) inueudsichcr Jubel begrüßte das Denkmal, als die Hülle unter dem

Es gereicht sehr zu meiner Beruhigung und Befriedigung, daß der! Lauten der Glocken und Böllerschüsse siel. Das Denkmal ist ein Einsender des Art. iuNr.73 d.Bl. nicht, wie siinVorlaufer inNr. 70 das so durchaus gelungenes Werk, daß dasselbe von mm an den Glimd-

dicnst Kepler's m's Licht zu stellen, cine Skizze aus der Geschichte der Astronomie. Durch den Verfall der Wissenschaft im 30jährigen Krieg (Kepler lebte 1571 bis 1630) wurde besonders auch diese Wis­senschaft betroffen; mau vermochte nicht mehr dem hohenSchwung zu folgen welcher Kepler zudem höchsten Gipfel der Wisseii'chajt führte. Erst am Anfang des 18. Jahrhunderts begann es zuerst in Englandwieder zu tagen.

Schuldenmachen so leicht nimmt, sondern sich zu der nüchternen und allein richtigen Ansicht zu bekennen scheint, daß die zu contrahirendc bedeutende Schuld sammt Zinsen, nicht wie bei Gasfabriken rc. rc. aus

ton des Festes bildete. Ine Ramm des Eomite übergab Or. Stotz das Denkmal den Vertrelern der Stadt, und Stadeschnleheiß Bcyerle verlas einen Beschluß der Gemeüidsiollegien, wonach sie sich unter

den Enräguissen, sondern ans den Mitteln der Steuerpflichtigen heim-! tiefgefühltem Dank gegen die Lpendcr verpflichten , das Monument bezahlt werde» muß. Es ist sehr nöthig, daß man sich hierüber keinen' als theuerstes Bermächtniß in chrc ganz besondere Obhut zu nehmen, Jllussionen hingibt, sondern sich den Standpunkt klar macht. ' dasselbe unversehrt erhalten und den nachkvmmenden Geschlechtern über-

Dem ausgesprochenen Wunsche gcmäö erwiedcre ich , daß unter ^ liefern zu wollen. Obcrstudienrath ür. Frisch wurde dann das der Ueberschlagssumme von circa 50,000 fl. die Kosten der Leitung! Ehrendoktordiplom der natnrwisscnschaftsichen Facnltüt, dem Schöpfer der Keimtheimer Quelle begriffen sind und im klebrigen die Herstel-! des Denkmals, Dir. A. von Krcting, das Ehrendiplom der phiioso- lung sämintlicher Leitungen mit gußeisernen Röhren vorgesehen ist. - phischcu Dcntorwürde, iiberrcicht, worauf I. Ä. O'llcher noch ein von Wenn man die Amortisirung des nöthigeu Kapitals anstatt in 30 Beifall umerbrochcueS Festgedicht vortrug, welchem noch das Lied Jahren in 5060 Jahren bewerkstelligen will, so wird sich selbst- BethoveusDie Him mel rühmen" und dann das F estma hl folgte.

und rcrlcgi von Ä. Oci schlä ger.