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Calw.
Den von I. A. Schauwecker in Reutlingen erfundenen durck seine erstaunliche Wirkung auf Oberleder an Schuhen und Stiefeln rühmlichst bekannten Königlich patentirten unübertrefflichen
L eder Gerbfettstoff
empfiehlt in Fläschchen zu 12 und 30 kr.
die Expedition d. Bl.
Mehrere Mannsröcke
und einen blauen Mantel hat im Auftrag zu verkaufen
— Auctineur Deyle.
Calw. Frucht-Pre am 18. Dez. 1869.
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Brodtaxe nach dem früheren Regulativ 4 1 Kreuzerweck soll wägen 4 Loth. _
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Pfd. Kerncndrod 14 kr., dto. chwarzes 12 kr-
Stadtschulthcißenamt.
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Literarisches.
Von dev"Allgrmeinrn FamilicnZeitnng" (Stuttgart, Hermann Schönlein), welche wir schon mehrmals erwähnten, liegen uns die neuerdings erschienenen Hefte XI und XII vor. Dieselbigen bestätigen auf's neue, daß wir es hier mit einem durchaus soliden und höchst gewissenhaft redigirten Unternehmen zu thun haben, welches, statt in seinen Leistungen nackzulassen, mit j«der Woche immer Gediegeneres bietet. Die beiden Hefte enhalten eine solche Fülle theilS unterhaltender, theils belehrender Lektüre, daß es schwer wird, das Interessanteste besonders zu bezeichnen. An belletristischen Beiträgen bringen die Hefte unter vielem Anderen: .Nummer hunderlsicbenunddrcißig", Erzählung von Levia Sch ücking, „Orest", Novelle von Emilie Heinrichs, den Schluß des Z«st row'schen Romans „Leidenschaftliche Herzen", sowie den Anfang einer neuen, vielversprechenden Novelle vonOtfrid Mylius: „Der „FörsterS-Adjunkt", neben welcher einige kleinere Erzählungen von Elise Polka, A. Mels, Alice Kurs, Max Ring, Emma Bely und Fr. Eggert Platz gefunden haben. Anch für die Erheiterung ist durch die Humoresken vou Fr. Brentano: „Auf der Mauer" und Max Ring: „Aus dem Leben eines Junggesellen" bestens gesorgt. Dankenswerthe naturwissenschaftliche Beiträge sind: „Der Einfluß des Mondes auf die belebte und unbelebte Natur" von W. Baer und „Boten aus den Him- mclsräumen" von Hermann I. Klein; auch I. Arndt ist mit einem anerkcnnenswerthen Beitrag: „Lord Byron im Umgang mit Frauen" vertreten. — Aus der Reihe der Illustrationen heben wir namentlich die Porträts des Herzogs von Saldhana, des Königs von Sachsen, Longfellow'S, Generals Leboeuf'S Bunsen'S Thajckeray's, Heinrich Lvubc's, Friederike Bremer's, Max Ring's und Theophil Gautier's hervor, ebenso wie den „Platz vor der neuen Oper in Paris", den „Brand des Dresdener Hofthearers", „Die unterirdische Eisenbahn in London", den „großen Schiffsbrang im Hafen von Bordeaux", „Die Eremitage in St. Petersburg". Zu dieser Reichhaltigkeit und Gediegenheit steht daher die Billigkeit des Journals (Preis eines Monatsheftes, enthaltend 8 Folio-Bogen — 192 Spalten, nur 2k kr. rhein.) in gar keinem Verhältniß nnd wir können es daher allen Freunden einer veredelnden Lektüre aus voller Ueberzeugung empfeh len.
Tagesneuigkeiten.
88 Calw. Am letzten Sonntag hielt der Abgeordnete Georgii seine 5. Versammlung mit seinen Wählern und zwar in Simm o.z- heim, die außerordentlich zahlreich, namentlich auch von Wählern aus Möttlingcn besucht war. Herr Georgii und seine Begleiter waren sehr überrascht, am Eingang des Ortes von der jungen in strammer Haltün g ausgestellten Feuerwehr empfangen und unter Trommelschall und Hörnerklang in das Dorf eingeführt zu werden. Es gestaltete sich dadurch auch die Versammlung zu einem kleinen Feste für die Feuerwehr, für die manches Wort der Anerkennung ihres Stre- bens nnd der Aufmunterung, aber auch der Mahnung an die anwesenden Mitglieder der Collegien gesprochen wurde, solchen „Edelstein", dem ja eine wohlgeübte Feuerwehr im bürgerlichen Leben gewiß gleich zu schätzen sei, zu hüten und zu Pflegen, und nicht karg zu sein in der Unterstützung des schönen Instituts, in dessen Hände der Schutz des
berechtigt, als die Sinozheimer Feuerwehr bis jetzt die Kosten ihrer Ausrüstung ganz alleigetragen und aus der Gemcindekasse noch gar keine Unterstützung erhen hat. — Den eigentlichen Zweck der Ver» sammlung erfüllte Hr.Georgii in seinem Vortrage über das, was in der kurzen Kammersion seit der nun allerdings 1 Jahr verflossen. vorgekommen isi Erberührte dabei hauptsächlich dieAdreßde- batte, die Stellung di Parteien und ihre Anträge in Betreff der Verträge mit Preußen, iS Militürgesetz, ferner die in Aussicht stehenden Gcsetzesvorlagkn den Entwurf eines Gesetzes über Ablösung der Waide-, Streu- urGräserei-Rcchte, den Baugesetz-Entwurf und und den Steuergesctzescwurf und zeigte an seinen Abstimmungen, daß er seinem Prvgram in keiner Weise ungetreu geworden, ebenso treu aber auch in Zuküt an demselben halten werde. Dafür wurde ihm die allseitige ungehehelte Anerkennung der Versammlung zu Theil. Toaste auf die Freheit, e richtig aufgefaßt nichts anderes sei, als die Ordnung, die Achtung >r dem Gesetze und auf das freundschaftliche Zusammenhalten von Sidt und Land, um gemeinschaftlich für diese Freiheit zu wirken, fand lauten Wiederhall in den Herzen der Anwesenden und es wird diselben der Tag gewiß noch lange in angenehmer Erivuerung bleibu Für den Empfang und das Geleite, das den Ealwern in gleicherWeise bei ihrem Abschiede zu Theil wurde, sei der Feuerwehr, die zt so schönen Hoffnungen berechtigt, weil die Frische der Kraft und deWillens so deutlich in den jugendlichem Gesichtern abgespiegelt war» ochmals freundlicher Dank gesagt.
— Stuttgart, 2k. Dez. Ihre Maj. die Königin ist heute in erwünschtem Wohlsein wierr hier angckommen. Se. Maj. der König war Seiner hohen Gemahn bis Göppingen entgegengefahren: Die Königin ist am 16. d. 3. Abends mit der Großfürstin Vera von Rom abgereist, am Bahyof hatten sich auch die dort anwesenden Württemberger und eine !nzahl Künstler versammelt, von denen Ihre Majestät in gnädigster Wise sich verabschiedete. Die Königin hielt sich in Florenz einen Tagzum Besuch ihrer Schwester, der Großfürstin Marie vou Rußland, auf und traf am 21. Vormittags in Be- gleirung des Königs von Vier», der Ihrer Majestät bis Holzkirchen entgegen gefahren war, in München ein. Die Königin besuchte Ihre Majestät vie Königin-Mut:r von Bayern und nahm an einer Fami« lientafelj in dem Wintergarta des K. Schlosses Theil. Die Großfürstin Vera, welche die Reise dirck fortsetzte, traf mit Ihrem Gefolge schon gestern hier ein. (St.-A.)
— Riedlingen, 21 Dez. lTel). Bei der Abgeordnetenwahl vom 18. haben von »534 Wahlberechtigten 3218 abgestimmt. Wolbach 1923, Schimpf k285 Stimmen.
— München, 20. Dez Das Einberufungsdekret des Landtags auf 3. Januar ist von den Ministern Fürst Hohenlohe, v. Pfretzschner v. Schlör, Frhr, v. Pravkh, v. Lutz und von Staatsrath v. Fischer als Verweser des Ministeriums ies Innern und des Kultus gegengezeichnet.
England London, 20. Dez. Der Times wird von Berlin telegraphirt, daß Frankreich einen Entwaffnungs-Vorschlag gemacht habe in St. Petersburg, Vien, Florenz, Berlin und wahrscheinlich auch London.
Asien. Koustantinopel, 18. Dez. Die Stadt Ula im Aidiner Vilajet in Kleinasien ist nach drei heftigen Erdstößen von der Erdoberfläche verschwunden. Die Einwohner retteten sich: Die Städte
Eigenthums geleg t sei. Solche Wort e waren gewiß um so mehr Marmaritza und Mulla sind zur Hälfte durch Erd beben zerstört.
RsHgirt, gcdr» o»» »erlezt »»» L. Oclstllz cr.