452

xatorcn in die Sitzung berufen und von diesen fragliche Gegenstände zu 3 fl. bis 3 fl. 30 kr. laxirt wurden. DaS Gericht sprach die Beschuldigte sofort von der Beschuldigung eines gerichtlich strafbaren Diebstahls frei, und verurtheilte sie wegen eines polizeilich strafbaren Diebstahls zu 8 Tagen Bczirlsgefängniß und in die Kosten. 3) Die Unlcrsuchungssache gegen den ledigen Taglöhner Friedrich Dieterle von Aurich, DA. Vaihingen, wegen Diebstahls. Derselbe hat nach seinem Geständnisse am 24. Juli d. I. Abends in der Kronenwirth- schaft zu Wildberg dem Steinhaucr Hönlc aus Bühl dessen zu 0 kr. kaxirte Schrcibtafel mit einem darin befindlich gewesenen dem Hönle und dem Maurer Jos. Eich nbcchcr gehörigen 25 fl.-Schein entwendet. Er wurde wegen dieses Diebstahls zum Verluste der bür­gerlichen Ehren- und der Dienstrcchte und zu der ZnchtpolizeihauS- strafe von 3 Monaten, sowie in die Kosten vernrtheilt. Bei dem zweiten Fall hat sich ein überaus zahlreiches Publikum cingcfunden, wobei insbesondere die Damenwelt, welche der Verhandlung mit leb­haftem Interesse folgte, stark vertretm war, vermuthlich der sich als Gouvernante ausgegcbcnen Beschuldigten zu Lieb.

Tagesordnung der Sitzung des K. KrciSstrafgeri! ts Calw vom 7. Sept. 1860. Zur Verhandlung kommen: 1) Die Untersuchung- fache gegen Gottlieb Conzelmann, Fuhrmann von Oberjettingen, OA. Herrenberg, wegen Körperverletzung, Vormittags 9 Uhr. 2) Die Untersuchungssache gegen Friedrich Oehlschlägcr, Postknccht von Untcryaugstett, wegen Unterschlagung, Nachmittags 3 Uhr. 3) Die Untersuchungsachc gegen Sophie Schmid, Ehefrau des Wagen­wärters Bernhard Schmid von Thalheim, OA. Hellbraun, wegen Diebstahls, Nachmittags 4 Uhr. Vertheidiger Rcchtsconsulent Schwarz-

ausnbcn. 10) Tie Folge für die Schule wäre Hcrcinbrechen der Barbarei in sittlicher wie in intellektueller Hinsicht. 1l) Die Folge für die evangelische Kirche wäre Abfall vieler ihrer Glieder theils zum modernen Heidenthnm, theils zum Katholizismus, Aufhören derselben als Volksküche und Uebergang in die Form einer bloßen Privatgesell­schaft. 12) Hätte sich unser Volk im Großen mit Bewußtsein vom Ehnstcnthum losgesagt, so wäre diese Entwicklung nicht mehr abzu­wenden, namentlich wäre cs ebenso unberechtigt als erfolglos, demsel­ben eine christliche Volksschule aufdrängen zu wollen. So lange und soweit aber jenes noch nicht der Fall ist, gilt auch in Beziehung auf unsere christliche Schule das Wort: Halte was du hast!

Wre wir hören, wird am Sonntag den 26. d. M. in den Kirchen des Landes des 50jährigen Bestandes unserer Landesver­fassung in geeigneter Weise gedacht werden, und zwar auS Anlaß des gewöhnlichen Gottesdienstes.

Gmünd, 31. August. Aus authentischer Quelle kann die Mit- theilnng gemacht werden, daß die Zahl der Pockenkranken in unserer Stadt nunmehr im Abnehmen begriffen ist.

Von dem Schwurgcrichtshof in Heilbronn wurden die bei­den Raubmörder Lenze und Seyttcr wegen im Komplott verübten Mords an dem Privatier Wertheimer, welchen sie erdrosselten und beraubten, zum Tode verurtheilt. Lenze verhielt sich während der ganzen Verhandlung außerordentlich frech, Seytter dagegen sehr nie­dergeschlagen.

Karlsruhe, 31. Aug. Bei der heutigen 95. Ziehung der großh. badischen 35-fl.-Loose.d folgende Serien gezogen worden: 364, 610, 679, 709, 757. 1090, 1192, 1244, 1529, 1830,

mann dahier, für den 1. und 3. Fall.

Das Regierungsblatt Nro. 21 vom 30. August enthält eine Verfüg >ng des Finanz-MiillsteriumS zur Ausführung des Zollver- einSgesetzeS, betreffend die Besteurung des Zuckers.

Die Amtsversammlung von Lconbcrg hat, nach dem dorti­gen Amrsblatte den Beschluß gefaßt, jährlich einmal jede einzelne Feuerwehr des Bezirks und ebenso jährlich einmal alle Feuerwehren, in einem Orte zusammengezogen, durch einen Fachmann der Stutt­garter Feuerwehr mustern zu lassen.

^Stuttgart. In der zweiten Hauptversammlung des Kir­chentags am 1. Sept. stand auf der Tagesordnung: das Verhältniß der Kirche zur Schule. Der Berichterstatter, Dekan Burk aus Crails­heim, formulirt als Ergcbniß seines Vortrags folgende >2 Thesen, von welchen die ersten 11 bei der Abstimmung angenommen wurden: 1) Der Kirchentag als ein freies Organ des cvangel. Christenvolkes ist berechtigt und verpflichtet, sich über die vorliegende Frage auözu- sprechcn. 2) Die Religion als das den Menschen im Mittelpunkte seines Wesens ergreifende und daher für Charakter und Verstand gleich wichtige Bildnngsmittel ist für die Schule unentbehrlich, wenn die­selbe ihrer Aufgabe, Menschenbildung, nicht bloße Berufsbildung zu vermitteln, genügen will. 3) Die Schule als Gehilfin des Eltern­hauses hat auch für die religiöse Erziehung nach Kräften Sorge zu tragen, da ohne diese der Religionsunterricht wirkungslos bleiben müßte. 4) Das religiöse Element in Unterricht und Erziehung kann auch von den höheren Lehranstalten nicht vernachlässigt werden, ohne daß unser gelammtes Volksleben darunter zu leiden hat. 5) Nicht eine sogenannte natürliche, sondern die posirio christliche Religion, und

1869, 2019, 2034, 2123, 2229, 2349, 2408, 2436. 2661, 2796, 2943, 3380, 3659, 3836, 3896, 3922, 4006, 4015, 4321,

4477, 4501, 4539, 4928, 4945, 5196, 5313, 5321, 5698,

5975, 6052, 6149, 6161, 6275, 6302, 6677, 6767, 7585,

7890, 7915, 7951. Die Gewinnzichnng findet Ende Sept. statt.

Frankfurt, 2. Sept. In der vielbesprochenen Ausweisungs­angelegenheit ist heute ein von angesehenen Rechtsanwälten nntcrzeich- netes Gutachten erschienen, welches die Frage behandelt, ob das frag­liche Vcrbalten in den Gesetzen begründet sei und den Grundsätzen und Bestimmungen des bestehenden bürgerlichen Staats- und Völker­rechts entspreche, welche Frage nach mannigfaltiger Begründung verneint wird. Die weitere Frage, ob sich nicht erwarten lasse, daß eine ein­gehende Erörterung aller in Betracht kommenden Verhältnisse zunächst auf dem Remonstrationswege eine Zurücknahme der Verfügung bewir­ken werde, wird dagegen bejaht, außerdem den Betreffenden angcra- lhen, um den Schutz ihrer HmnathSbehörde nachzusuchen.

Fulda, 2. Sept. Wie verlautet, wird der Hauptgegenstand der Beralhungen der Bischosskonscrenz die Disziplin im engeren und weiteren Sinne sein.

Gotha, 3. Sept. Dr. Petennann hat von der deutschen Nord­pol-Expedition die ersten Briefe mit interessanten Berichten bis zum 29. Juli reichend, erhalten. Widrige Winde und Stürme hatten die Expedition bis zum Juli in der Nordsee zurückgehalten und an die norwegische Küste abgedrängt. Am 12. Juli wurde das erste Eis im 74. Grad nördlicher Breite und im 10. Grad westlicher Länge angct:offen. Bis zum 29. Juli wurde die ostgrönländische Küste noch nicht erreicht, aber gesichert. 25 deutsche Meilen von der Küste wur­

zwar in ihrer bestimmten konfessionellen AnSvräaung ist in der Schule den noch Tiefen 700O Fuß gemessen. Kapitän Koldeweü findet die

der

zchnlerziehiing

een.

rls Regel zu fordernden kv

i>» Die Verhältnisse bedeutend anders, als 1868, die Temveratur böbei die .sifsi.-..^ reu 7r--i..len ,cha- Winde konstanter, -W Ws lose:, garte aber vom vlö 29. Juli viel üen dum konfessionellen Frieden nicht, wie hinwiederum konfessionS-O Nebel. Beide Schiffe erwiesen sich vortrefflich, die Ausrüstung sehr

lose Schule:: keine Bürgschaft für Toleranz bieten. 7) Die neuer-!gut. tue ganze Mannschaft war wohl und guter Dinge und die Ge-

dings sich gellend machende Vorliebe für Simultanschnlen beruht! lehrten in voller Thätigkcit.

allerdings größecutheils auf bewußter Feindschaft gegen alles Christ-! Frankreich. Dre: Wundärzte doktern an dem Kaiser 'Napoleon liche, zum Thcil aber auch auf unrichtigen und unklaren Vorstellnn-! in St. Eloud herum, Dr. Nclaton, der Pariser Operateur, Dr.

gen vom Wesen der Religion, des Staates und der Gewissensfreiheit.! Chclius aus Heidelberg und Tr. Thompson aus London. Nelaton

8) Die Ueberlassmig des konfessionellen Religionsunterrichts allein an, darf ihm nur Rath geben, aber ihn nicht anrührcu; Thompson wurde den Geistlichen würde theils den Umfang , theils, weil er mit dem f mit dem Telegraphen geritten. Er ist der Arzt, der den König Leo­übrigen Schnllcben nicht im Zusammenhang stünde, die Wirksamkeit pold in seinem Blasenleiden behandelt hat; er hat schon früher einmal dieses Unterrichts beeinträchtigen; seine Verdrängung ans der Schul-:den Kaiser besucht und daheim viel von der Wehleidigkeit desselben zeit würde ihn, namentlich wo der Schulzwang besteht, nahezu nner-' erzählt. Alle 3 Aerztc geben dem Kaiser noch einige Jahrewenn träglich machen. 9) Von der bloßen Religionslosigkeit müßte die nicht unvorhergesehene Dinge dazwischen kommen. Kaiserin Engenie Schule mit der Zeil zu einer Religion des Diesseits fortschreiten nnkO reist von Korsika unmittelbar nach Paris zurück, geht also nicht in

dadurch gegen d:c Bekenner des Christenthiims einen Glanbeuszwang den Orient. ' _

Re-igirt aedruckt und verlegt von Ä. Teljchlägcr