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Allen Zahnweh - Leidenden
empfiehlt ein untrüglich probates amtlich geprüftes Universalmittel, welches den heftigsten Schmerz in wenigen Secunden stillt, in Flacons ä 12 kr. die Exped. d. Bl.
Calw.
Ein ordentliches
Mädchen
findet gegen gute» Lohn sogleich eine Stelle; wo? ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen.
Eine gut erhaltene
tannene Kommode, ein Tisch und ein Mehltrog
ist zu verkaufen;"bei wem? sagt die Exped d. Bl.
Bitte um milde Gaben.
im Plauen'schen Grunde durch Wctterentzündung ein fürchterliches
Ueber das gräßliche Unglück in den Steinkohlengruben U"Mck statt. Es sEeu zwischen 440-460 Mann einen, we.m auch
im Plauen'schen Grunde bei Dresden erließ die K- Kreis-Direktion ^ ' ch schrecküchen Tod gefunden haben. Bon 16 welchen, die man bis heute Vormittags halb 1 l Uhr herausgebracht, waren einige schauderhaft zerrissen (bis Mittag waren 48 Leichen her-
aufgebracht). An die Rettung nur eines einzigen ist nicht zu denken. Das Unglück ist wahrscheinlich durch irgend eine Unvorsichtigkeit veranlaßt worden, während die Ansammlung der Gase der in diesen Tagen herrschenden Schwüle zugeschricben wird. Die Bestürzung in der ganzen Gegend ist unbeschreiblich und herzzerreißend das Wehklagen der Angehörigen, welche sich um den schacht drängen, wo man die
in Dresden am 3. dieß folgende Bekanntmachung:
„Eni Unglücksfall, furchtbar in seinem Umfange, wie wohl kaum einer vor ihm in unserem Vaterlande und unsäglich traurig in seinen Folge», hat sich ereignet.
Durch Entzündung schlagender Wetter in den von Bnrllscheii Steinkohlengruben „Gottes Segen" und „Hoffiinngsschacht" im Plau- en'schen Grunde ist gestern nahezu die gesummte Belegschaft dieser Werke, bestehend, so viel bis jetzt ermittelt, aus etwa 401 Arbeiter», verunglückt, und zwar nach dem Urtheile Sachkundiger verunglückt ohne Aussicht aus Rettung, wenn anch für den Versuch des Rektors Alles geschieht und noch geschehen wird, was menschliche Kraft und Einsicht vermag. Wenige dieser Unglücklichen werden nun sein, welche von den Lieben daheim nicht als sorgende Garten, Väter, Söhne, nicht als ihr Theuerstes und ihre ünzige Stütze auf Erden beivrint werden. Ja von Vielen ist schon jetzt bekannt, daß sie die einzigen Ernährer von Familien von 6, 7, 8 und inehr Köpfen warm.
Möge denn groß, wie das Unglück, auch die christliche Liebe und Barmherzigkeit sich erweisen, zu welcher diese Hunderte von Wittwen und Waisen ihre rhränenfeuchten Blicke jetzt richten, ihre hilfcflehen- den Hände erheben!"
Wem sollte bei der Kunde von einem solchen entsetzlichen Unglücksfalle nicht das Herz brechen und wer wäre nicht gerne bereit, zur Linderung der Noch von Hunderten ihrer Ernährer beraubteu Familien sein Scherflein bcizutragen!
so erlaube ich mir denn die herzliche Bitte um Gabe« Ler Liebe für die unglücklichen Wittwen und Waisen zum Zwecke deren Einsendung an die K. S. Kreis-Direction in Dresden, über deren Empfang ich in diesem Blatte dankbarst bescheinigen werde.
Calw. Carl Fa der.
Die Redaktion d. Bl. erklärt sich ebenfalls bereit, Liebesgaben in Empfang zu nehmen, die siedannanHrn.Fab er übermitteln wird.
T»r«;esne,ttgkelteu.
— Wildbad, 3. August. Der Prinz und die Prinzessin von Wales kamen mit großem Gefolge heute Abend 7>/r Uhr hier an und stiegen im Hotel Bellevue ab.
>16. Stuttgart. Während Hardegg auf seinem Missions- Posten in Palästina die Nothweudigkeit der Ansiedelung im Helligen Laude und der „Errichtung des deutschen Tempels in Jerusalem" aus der Offenbarung Johannis in der „süddeutschen Warte" verficht, und zwar mit Argumenten, die einen Gegenbeweis völlig ausschließen, thut sich in dem zurückgelassenen Stamm der Gesellschaft auf dem Kirschenhardthof ein klaffender Riß auf. Zwei Mitglieder des Ausschusses, Pfarrer Fr. Schock und der Kassier A. Gräter, trctm aus der Gesellschaft aus. Die Trennung ist, wie aus de» in der süddeutschen Warte vom 28. Juli veröffentlichten Brirfe» hervorgeht, nicht gerade eine freundschaftliche.
(Patentliste im Musterlager.) Nachdem die Zahl der im Lande genommenen Patente sich so sehr vermehrt hat, hat dir K- Centralstellc für Gewerbe und Handel die Einrichtung getroffen, daß von jetzt an ein Verzeichniß sämmtlicher in Württemberg giltiger Erfindungs- und Einführnngspatente zum Nachschlagra für Jedermann iin Musterlager aufgelegt ist. Das Buch enthält Namen und Wohnort der Patcntträger, den Patenttitel und die Dauer der Giltigkeit des Patents, sowie ein Personen- und Sach-Rrgister, und wird fortwährend auf dem neuesten Stand erhalten werden. (Gew.-Bl.)
— München, 3. Ang. Die vielen Brandfälle und die daraus
Leichen heraufholt. Bon den freiwilligen Bergleuten, welche vorgestern in den „Gottes-Segcn-Schacht" angefahren sind, hat einer sein Leben lassen müssen, weil er sich zu weit vorgcmagt. Fürchtet man doch auch, daß es mit der vorgestrigen Explosion noch gar nicht einmal abgethan ist. Das Unglück übertrifft in seinem Umfange bei weitem die Katastrophe in dem Kohlcnschacht bei Lugau im Jahre 1867. Bon den Getödteten sind zwei Drittel Familienväter, einzelne Frauen haben den Mann und gleichzeitig ihre erwachsenen Söhne verloren; eine Wittive verlor 3 Söhne,Zderen Vater 184t in derselben Grube verunglückt ist. Unter den Verunglückten befinden sich ferner 3 Brüder, die sämmtlich Steiger sind, ein alter Vater, der seit vierzig Jahre anfährt, mit 2 söhnen, ein Vater mit einem Sohne und einem Schwiegersöhne; ein anderer Vater, der mit seinem ältesten Sohne verunglückt ist, hinterläßt eine Wittwe mit noch 8 Kindern. In Dresden ist bereits ein Hilfskomite znsammengetreten. Es versteht sich von selbst, daß die Hilfeleistung nicht den Landesangehörigen allein überlassen bleibt.
— Leipzig, 29. Juni. Das Jubiläum des Geh. Rathes vr. Karl Georg v. Wächter findet den 13. August statt und gilt dessen 50 jähriger, in Tübingen begonnenen Profefforenthätigkeit.
— In Graz hat am 25. Juli Morgens unter freiem Himmel eine von ungefähr 4000 Menschen besuchte Volksversammlung statt- gesunden, „um in einer offenen freien Kundgebung gegen die Tendenzen des am 8. Dez. d. I. in Rom statlfindendm ökumenischen Con- cils Verwahrung einzulegen, andernthcils Sympathie für das zu gleicher Zeit in Neapel anerbaute Freidenkerconcil auszusprechcn, und einen Abgeordneten für dieses Coucil zu erwählen." Die vorgeschla- gene Resolution wurde einstimmig angenommen, und die ganze Versammlung verlief ohne die geringste Störung.
Mexiko. Auf der Eisenbahn zwischen der Hauptstadt und Api zaco fand am 17. Juni in Folge des Falles einer riesigen Wasserhose ein großes Unglück statt. Ungeheure Waffermaffen hatten sich von- den umliegenden Anhöhen gegen eine aus solidem Maucrwerk ruhende, einen unbedeutenden Abgrund überschreitende Brücke gewälzt und sich hinter derselben, ohne dem Mauerwerk etwas anhaben zu können, einen Weg durch Unterspülung des Bahnkörpers gebahnt, der Art, daß auf einer kurzen Strecke von 40—60 Fuß die Eisenbahnschienen ohne Unterlage frei in der Luft schwebten. Als der Zug in dichtem Regen die Stelle passirt und jene Unglücksstelle erreicht hatte, welche kurz zuvor ein anderer Zug noch ohne Unfall passirt war, stürzten die Lokomotive, der Tender und 2 Personenwagen in die durch die Gewalt des Wassers gebildete Falle, und es fanden etwa 20 Personen, darunter der Lokomotivführer, die Heizer u. s. w. bei dem Sturze ihren Tod, während 30 mehr oder weniger schwer verwundet worden sind. Einige gänzlich verwundete Reisende, welche aus den Waggons sprangen, kamen leider in den Wasserfluthen ums Leben.
Ein originelles Hochzeitsgeschenk Hst der berühmte amerikanische entstehende Notb'haben das Ministerium veranlaßt, die Diftriks- und Tragöde, Edwin Booth, seiner Brsut bei der jüngst gefeierten Hochzeit Gemeindebehörden anzuweisen, daß sie die Staatsangehörigen auf dem igemacht. Er überreichte ihr i, einer prachtvollen, mit Elfenbein und Lande über die 'Nützlichkeit und Nothweudigkeit der Theilnahnie ,n Perlmutter «usgelegten Schatulle von Pslisanderholz sämmtliche Lie- Mobiliar^enerversichcrungsanstalten belehren. besbriffe, die er im Laufe der Jahre von seinen Verehrerinnen erhal-
— Dresden. 4. »ugust. V»r,estern fand in den Kohlengruben ^tcn h atte. Es solle, derer nicht weniger als Z79L sein.
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