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kirchlicher Eigenschaften bedingt. 6) Der Gemeinde steht bei Besetzung der- sowie einige innere Theile herausgcnommen Werden. An eine angen-
Pnarreien die entscheidende Stinnne zn 7) Das Recht der ^ blickliche Untersuchung war nicht zu denken; sie würde auch kaum
gebung siebt der LandcSsvnode in Berbmdung mit dem Kirchenregunent zn. . - , D. A ^ ^ mum
8) Die Landcsgcmcinde ist im Kirchenregunent durch einen von der Landes- klN ^ haben eigeben können.
synodc gewählten Ausschuß vertreten. Das Kirchcnregimcnt ist der Landes- -L>le theile wurden dem Apotheker der Stadt, einem tüchtigen synode verantwortlich. ^ Chemiker, übergeben, um zn versuchen, ob sich durch Dckoktionen Spn-
— München, 2. Juni. Die hiesigen Gemeiudebevollmächtigten sind dem Beschlüsse des Magistrarsrathö, daß ein Schulrath cmS weltlichem Staude für München ausgestellt werden solle (s. Nr. 62 d. Bl.) nur nach lebhafter Opposition und nur mit 22 gegen 19 St. beigctrekcn.
— Berlin, I. Juni. Die Wechselstempelsteuer ist angenommen, dagegen die Besteuerung der Schlnst'chciue rc. re. abgclehut; ebenso auch die Erhöhung der Malzsteuer um 50 Prozent abgelchnt. Die Majoritäten in einem wie im andern Falle waren bedeutend; dort 128 gegen 76, hier gar 152 gegen 48 Stimmen. — Es fällt auf, daß der Präsident des Bundeskanzleramts sich bei der Verhandlung der Etcnerfragen im Reichstage in einer gewissen neutralen Reserve hält Es kann dieß kaum dazu beitragen, das Dnrchbringcn der Vorlagen zu befördern.
— Berlin, !. Juni. Morgen soll eine Plenarsitzung des Zoll- bundesrakheS Statt finden und iu derselben Beschluß über die zunächst an das Zollpariament zn überweisenden Gegenstände: die Zollordmmg. die Zuckcrstencr, die Beilrägc mir Japan und der Scluveiz, gefaßt werden. Außerdem wird dann wohl nur noch die Tarif-Reform das Zollparlamenr beschäftigen, welches also in längstens drei Wochen seine Arbeiten beenden kann.
England. Nach West Hartlepool (Grafschaft Dnrham) bringt das Dampfschiff George Pymau, Kapitän Bandy, die traurige Kunde, daß ani Donnerstag eine norddeutsche Brigg mit allen Menschen an Bord auf hoher See nntergegangen sei. Von dem Dampfer aus sah man das Schiff mit den Wellen kämpfen (es war etwa 125 Meilen von der schottischen Küste cniferut, in der Höhe von Buchau Ness), ein Rettungsboot wurde unter großer Gefahr zu ihm ausgeschickt; doch erreichte es sein Ziel nicht mehr. Die Brigg ging unter mit ihrer Mannschaft, wcchc von dein Dampfer ans deutlich ans dem Deck zu erkennen war.
Spanien. Madrid, 1. Juni. Der Antrag Garridos auf Verminderung der Armee wurde heute mit 173 gegen 56 Stimmen verworfen. General Prim hatte erklärt, eine Verminderung sei noch nicht möglich wegen der Verschwörungen der Karlisten und Jsabellisten. Die erfteren seien wenig gefährlich, aber die letzteren haben muthige und geschickte Generale, besitzen jedoch keine moralische Stütze im Innern Spaniens. — Die Verfassung wurde von den Cortes heute in ihrer tIesammtheit mit 214
rcn von Arsenik würden entdecken lassen.
Mit gespannter Erwartung blickten Alle auf das Ergebniß dieser Untersuchung. Sie währte iudeß länger, als die meisten geglaubt hatten. Verschiedene richteten deßhalb Fragen an den Apotheker; dieser verriety nichts, ehe er mit seinen Untersuchungen nicht zu Ende gekommen war.
Auch Conradi war mehrere Malein der Apotheke vorgekehrt, um über den Fortgang der Untersuchung Nachricht einzuziehen. Auch ihm halte der Apotheker noch nichts Bestimmtes sagen können.
Wenige Tage nachdem er znm letzten Male in der Apotheke gewesen war, trat der Apotheker eines Morgens früh bei ihm in's Zimmer. Conradi blickte ihm erwartungsvoll entgegen.
„Ich habe ganz unzweifelhafte Spuren von Arsenik gefunden," rief der Eintrctende.
Also doch!" rief Conradi, aufgeregt vom Stuhle emporsprin--
gend.
an Arsenik gestorben?"
Friesen ist also wirklich an Gift „Das unkerlicgr keinem Zweifel!"
„Und ein Jrrthum von Ihrer Seite ist nicht möglich?" frqgte Conradi.
„Nein," gab der Apotheker bestimmt zur Antwort. „Ich bin zu vorsichtig verfahren — es ist Arsenik, was ich gefunden habe."
Conradi schritt aufgeregt im Zimmer auf und ab. Plötzlich blieb er vor dem Apotheker stehen.
„Sagen Sie, Freund", sprach er, „wer — wer mag Friesen wohl vergiftet haben?"
Der Gefragte zog die Schultern in die Höhe. „Das zu erforschen ist Ihre Sache!"
„Meine Sache!" wiederholte Conradi. „Allerdings. Ich habe sogar für meine Person die feste Ueberzengnng, daß dieselbe Hand, welche Fernau erschlagen, auch dem Herrn von Friesen das Gift in ein Glas Wein oder Wasser oder irgendwohin geschüttet hat. Aber meine Ueberzengnng hat wenig Kraft. Geben Sie mir Beweise. Vielleicht — ja aller Wahrscheinlichkeit nach hat keines Menschen Auge den Thäter belauscht. Nun forschen Sie, suchen Sic, grübeln Sie nach einer Spur, die zur Entdeckung führt. Es gibt vielleicht nicht einmal eine Spur, oder sie liegt so entfernt, ist so besonderer Art, daß die ganze Rechtögelehrsamkeit nicht darauf verfällt. Endlich glaube ich eine gefunden zu haben, ich verfolge sie mit allein Eifer bis ich nach end osen Mühen gewahr werde, daß sie falsch ist, daß
gegen 55 Stimmen angenommen. Die Republikaner hatten vor
der Abstimmung versprochen, den Beschluß der Versammlung zu > sie mich statt zn dem Ziele weit von demselben abgeführt hat! respektiren; die absolutistischen Abgeordneten enthielten sich der Za,« fuhr er langsamer fort, „wenn ich den — wenn ich Buchen Abstimmung. .an versichert, daß die Abstimmung über die chemisch zerlegen und zersetzen könnte, wenn sich dann Alles, was in Regentschaft schleunigst stattfinden werde. ihm wahr und falsch ist, von einander scheiden müßte — dann, dann
wollte ich auch die Wahrheit bald finden."
Er hatte sich in Gedanken,- und Eifer hincingeredet. Lächelnd hatte der Apotheker ihm zugchört.
„Sie haben Recht," erwiederte er. „Und doch kann Ihnen das Glück oder der Zufall Vieles an die Hand geben, während bei unserer Chemie Aires nach strengen Regeln und Gesetzen geht."
(Forts, folgt.)
Auflösung der Homonyme in Uro. 61:
A r m — ar m.
NellctrststifchcS.
Ein Verbrecher.
(Forlßtzung.)
Fr IN von Friesen, welche nach dem unglücklichen Polterabend sich säst gegen Jeden abgeschlossen hatte, war leidend. Die heftige Eclüillhsbcwcgniig war auf ihren Körper nicht ohne Einfluß geblieben.
Sie zweifelte noch immer an Bnchens Schuld, und dann kamen für sic wieder Stunden, in Lenen sic Alles glaubte, in denen Buchen in seiner ganzen Schuld vor ihr stand. Sie bebte vor ihm zurück, link, dennoch — vermochte sic ihn nicht ganz aus ihrem Herzen zu reißcu.
-Auch ihr war das Gerücht von der Vergiftung ihres Mannes zu Vhren gedrungen — daran konnte sic nicht glauben. In ihren Arme» war er gestorben, und Buchen — er hatte den Kranken noch wenige Stunden vor seinem Tod, besucht — er hatte die größte Theimahme bewiesen. - o verworfen konnte kein Menschenherz sein. Acnftrst unangenehm berührt wurde sie deßhalb. als auf gerichtliche Verfügung rer Leichnam ihres Mannes der Erde wieder entrissen und untersucht wurde. Sie konnte es natürlich nicht verhindern.
Ter Leichnam war bereits ganz in Verwesung übergegangen. Nur mit Mübe konnte die Sektion acscheben und der Magen,
Thierkalcndcr. Bei der großen Häufigkeit der Blattläuse, besonders am Steinobst und Apfelbäumen, wird cs gerathen sein, die betroffenen Pflanzen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit einer entsprechenden Flüssigkeit tüchtig, zu bespritzen. Am cinsachsten^zn beschaffen ist folgende: Gleiche Theile frischen Urins und alten Seifen- waffers läßt man einen Tag lang in einem gut verschlossenen Gefäß stehen nnd rührt sie alle 5—6 Stunden um. Rosenstöckchcn in Töpfen reinigt man am schnellsten, wenn man sie etwa dreimal nach einander eine Sekunde iu Wasser taucht, das auf 42—45 Grad Reau- mur erwärmt ist. Die Pflanze nimmt dabei keinen Schaden. Langweiliger ist das Erstechen der Blattläuse mit einem Borstpinsel
Aedigirt, gedruckt undverlegt v«u A. OelschlLgcr.