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tragte, ihn wegen Peivaturknitden-Fälschnng zu einer Kreisgefängniß- slrase von t Monat und zum Ersätze der Kosten zu verurtheiten. Da» Gericht erhob diesen Antrag zum Beschluss. Hierauf wurde die Untersuchungssache gegen den ledigen 20 Jahre alten Zimmer- n:aup,.sind Eisenbahuarbciter Jakob Burkhardt von Rieschweiler in Rhfinbaiew und den ledigen, 19 Jahre alten Taglöhner und Ei- senbähnürheiter Jakob Astor von Lambrecht in Rheinbaiern wegen drs- gleichen Vergehens, das sie sich gegenüber den Eisenbahnbanun- ternehlnern Schüttle L Eie. dahier, mittelst Fälschung eines Lohnzet­tels-rmd beziehungsweise Ausstellung eines falschen Lohnzettels, wo­durch sie sich 5 fl. widerrechtlich zu verschaffen suchten, zu Schul­den kommen ließen, verhandelt. Auch diese Beschuldigten gestanden die Thar'zu. Der Antrag des Staatsanwalts ging dahin, sie we gen im Eomplott verübter Fälschung einer Privaturknnde zu verur- theilcn,, und zwar den Burkhardt zu einer 7- und den Astor zu einer iiwöchlzen im Zuchtpoli,eihaus zu erstehenden Kreisgefängnißstrase und zum Ersätze der Kosten, au der Strafe aber je 1 Woche wegen un- vers. uldet erstandener Untersuchungshaft abzurechnen. Das Gericht, welches complottmäßig verübte Fälschungaunahm, erkannte neben dem Er'aye der -tosten einfach auf 8 Wochen KreiSgefängniß.

VtO. Stu lt ga rt, 15. März. (15. Sitzung der evangelischen Landes- SyuoLe.» Tlll ^Eommsssion für. christliches Leben und kirchliche Aemenpflcge schlägt vor, . für eine neue Regelung der.Feier der Sonn- und Fösttagc nicht Heu Heg her .Gesetzgebung, Fcr sehr unsicher und umständlich sei, zu bcschrei- 'tenstvsidsrndendcrVerordnng'; bist Commission zählt dir Punkte auf, die in einer Somttagvpolizciverorduuiig Berücksichtigung finden sollten; es find «s Verbot oes IgA'ns an Sonn- und Festtagen, kchjGeschlosfenhaltnng der Verkaufs- lecale/yi uns äs cs.sollen nur Etzwaareu zum Verkauf ausgestellt werden, v)Eptrasabrtcu zu bloßen Vcrgnngungszwccken sollten von der Eiscnbabn- uno Dämpfschisifahrtsvcrwaltiing an Sonn- und Festtagen nicht veranstaltet werden", kf schweres Fuhrwerk soll vom Beginn des Vormittagsgottesdieusteö dis zum Schluß des RachmittagsgotteSdieusles unterbleiben, v. Gcmmingen gibt ocr im Lause der Bewachung hcrvorgctrclcnen Ansicht Ausdruck in dem Anträge:an die hohe Obcrkircheubehörde die dringende Bitte zu richten, die­selbe wolle bei der K. StaatSregicrnng dahin wirken, daß eine die größere Feier der Sonn- und Festtage regelnde Ordnung für das ganze Land und zwar zum Zwecke der Wahrung der Interessen der evangelischen Kirche nach vvrgängiger Bernchmnng der Oberkirchenbehörde und des Synodalausschusses baldmöglichst erlassen werde", welcher Antrag, nachdem sich die Commission mit demselben vereinigt, mit großer Mehrheit angenommen wird. Beim Uebcr- aang zu den einzelnen Punkten hält Presse! das Jagen eines einzelnen Mannes am Cvilnlag für etwas ganz Unschuldiges. Nestle will von der Kirche nicht erlaubt wissen, was von den Ministerien des Innern und der Finanzen, verboten worden. Nachdem noch einige Redner gegen den Commis- siönsänträg gesprochen, wird derselbe doch angenommen. Der unter k) aus­gesprochene Satz:das Geschlossenhaltcn der Verkaufslokale sollte auch wah­rend des nachmittäglichen Gottesdienstes stattfinden", wird im Allgemeinen für richtig erkannt; allein cs wird auch bemerkt, daß derselbe in paritätischen Ge­meinden kaum durchführbar feie. Starb halt weder diesen noch einige an­dere Punkte, dir sich ans Mn'Verkehr beziehen, für durchführbar; er stimmt mit Presse! überein, die Synode solle eine Gcwifsenskirche und nicht eine Po

tute solle man fallen lassen; wenn Stadt und Land Zusammengehen , wisse man schon, was dabei heranskomme. Georgii findet in den Statuten Be­denken, wenn in denselben eine Strafgewalt eingcränmt werden solle. Cult- minister v. Golther: ein richtiger Grundgedanke könne dem Vöeschkage nicht abgesprochen werden; er könne wohlthätig wirken, wenn die Grenzen nicht überschritten würden; zeigt dieß an einem Beisoiele auf dem Gebiete der

Schule. Die Ortsstatuten werden mit großer Mehrheit angenommen.._

Ob über die Sonntagsfeier ein Passus in dieAnsprüche der Synode an das evangelische Volk" ausgenommen werde, hängt davon ab, ob überhaupt eine Ansprache zulässig ist.

In Ebcrstadt bei Darmstadt stürzteßam verflossenen Svun- tag der bekannte Seiltänzer Franz Knie, der sich mit seinen Kindern dort produziere, von dem drei Stockwerke hohen Seil, da sich ein Srrebepfahl, woran man den Flaschenzug befestigt hatte, hob' und da­durch das Seil unter seinen Füßen nachgab. Knie verletzte sich be­deutend; er wurde in düs Lanskrameuhaus-nach Darmstadt verbracht.

Berlin, 14. März. Die bedeutendste Vorlage, welche dem Zollparlamente zugehen wird, liegt bereits im Entwürfe 'vor. Es ist ein sehr umfassendes Vereins-Zollzesetz. Der ans l64 Paragra­phen bestehende Entwurf ist von einer mottvireiiden Denkschrift beglei­tet, welche zunächst davon ansgeht, daß das Zollparlament im vorigen Jahre, gegenüber der Vorlage auf Verbesserung einzelner Bestimmun­gen der Zollordnnng, das Bedürfniß einer durchgreifenden Revision der Zollgesetzgebung betont habe und daß auch Seitens der Bereins- ! regiermtgen die Rothwendigkeit einer Vereinfachung der Zollcontrolen ! und eine Erleichterung des Abfertigungs-Verfahrens 'anerkannt worden

sei. Die Absicht der Vorlage geht dahin, Zollgesetz und Zollordnnng zu Einem Gesetze zu verschmelzen und die Bestimmungen, die ledig­lich den Eharakter einer Instruktion tragen, anszuscheiden; ebenmäßig ist, dem Bedürfnisse der Verkehrsverhättnisse entsprechend, durch die zollamtliche Behandlung der Seeschiffe und des Eisenbahnverkehrs ge­nügt, endlich sind auch Strafbestimmungen in dem Gesetze enthalten.

Berlin, 15. März. Im Reichörath fand heute die zweite Berathung des GesetzeScntwurss, die Maßregeln gegen die Rinderpest betreffend, statt. Der Gesetzentwurf wurde im Wesentlichen nach, der Regierungsvorlage angenommen. Ferner genehmigte die Versammlung die von Hoverbeck und Rabenau beantragke Resolution, mit Bäiern, Württemberg, Baden nnd Hessen Verhandlungen zum Erlasse eines gemeinschaftlichen Gesetzes zur Abhaltung und Unterdrückung der Rin­derpest einzuleiten.

Frankreich. Paris, 14. März. Uebermorgen vollendet der kaiserliche Prinz sein 13. Jahr. Der Minister des kaiserlichen Hau­ses hat soeben den minderbemittelten Eltern der am 16. Asiirz 1856 gebornen Kinder eine Unterstützung von je 100 Franken Anerkannt.

li-cikirche bikb-n siidlfori. Der Gdmmissionsantrag w«d mit 25 gegen 24 St.' »ander Waken sollen angenommen. Bei lit. ä) dringt Georgii das .Vichtreiben/der Juden am! . ..xi- I« der

In Spanien treten die Gegensätze in den Parteien immer schär­fer hervor und die Frage: ob Republik odxr. Monarchie ? muß sich jetzt sehr bald entscheiden, wenn nicht die Wffer iiffmer heftiger auf

So wird ans Madrid,"16. März (Abends)

Sonntag zur Sprache; dieses solle, wie es vom Volke gewünscht worden, vcr-! telegraphirt. In der heutigen Sitzung der Cortes machtest die Mmt- boten sein. Nachdem dieJuden" aus dem Antrag gestrichen worden, wird i ster den Abgeordneten Plerrad und Oreüse dm Vorwurf, sie hatte« derjeM angenommen, -ebenso der Coinmifsionsantmg. Die Ut. e) handelt! bei der gestern veranstalteten Kundgebung die Rebellion' gegen . die

von den Vergnügungsfahrten. Stark drückt sei» Befremden aus über denj

Antrag Ser Commission, ihm schließt sich Kausler an; Dietrich will sogar auch Gntcr'zügc möglichst beschränk! haben. Präl. v. Han der: Man solle das Bcdürsmß einer strengeren Somttagsfcicr erst lebendig werden lassen. Die Exträfahiten seien nolhwendig, wenn die anderen Züge nicht bis zur Lebens­gefährlichem überfüllt werben sollen. In namentlicher Abstimmung wird der Commi'ü.mSanlrag niit 25 gegen 22 Stimmen abgelehnt. 14. März. (16. Sitzung.» Die kirchlichen Gesetzesentwürfe, bctr. die Zulagen für niedcrbesol- Lcte Geistlich« und die. Zulagen für Predigtamtseandidaten werden in der EndabsrimMung einstimmig genehmigt. Bezüglich der Berathung über die Antrags: dtr Somttagsfcicr heben wir unter den gefaßten Beschlüssen hervor: schweres Fuhrwerk, das Auf- und Abladcn von Waaren re. soll am Sonntag von einem Gottesdienst zum andern untersagt sein; ebenso, nach einem An­trag vo.. 'Adam,der Transport von Schlachtvieh auf Wagen und ,zu Fuß wahren.' :es ganzen Sonntags." Ebenso sollen gaiiz untersagt sein (nach Bracken"-mmer) Zcchhochzcilen, auch wenn weder Mu>rk noch Tanz damit ver­bunden ist. Für und gegen diesen Antrag ^sprechen sich 26 Stimmen aus; Präs. v. Dnvernoy spricht sich gegen den Antrag aus, den Regierungsrath Batzner geradezu für unausführbar erklärt. Ferner wird (nach Beck) beschlos­sen: die Schulen sollen eine Viertelstunde und Hebungen der Feuerwehren und der militärischen Corps eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes be­endigt worden, damit die Leute Zeit haben, sich für den Besuch der Kirche vor- rubereiten. Eine lange Debatte wird herbeigcfükrt durch den Antrag Freiho- jers aus Errichtung von Orts- nnd Bczirksstalulen für Anfrechthallung einer historisch gewordenen ScnntagSfcicr. Kalchreuter halt ein solches Statut für überflüssig, ja bedenklich; cs widerspreche dem eine freie Bewegung liebenden Volkscharaktcr und werde am besten dadurch ersetzt, wenn tüchtigcOrtsvorstchcr nnd ' Piche in ihren Kreisen eine gute Ortssittc pfleg e n. Beck: die B ezirkssta-

Entscheidungm der Korkes und zerstörende Grundsätze dem Volke ge­predigt. Auf diese Vorwürfe erklärte Pikrrad, er übernehme volle Verantwortlichkeit für AlMst was er bei "der 'gestrigen Demonstration gesprochen, während Orense die Behauptung aufrecht hält, die Mani­festation habe einen durchaus friedlichen Charakter gehabt. Figueras und Andere erklären, daß die Republikaner sich der Entscheidung der Cortes über die Regiernngsform fügen würden.' Die Sitzung 'war sehr stürmisch. Aus sicherer Quelle verlautet; daß Herzog-'von Montpmsier erklärt habe, er würde die Königswürde in Spanien nur dann annehmen, wenn er durch eine ansehnliche Mehrheit gewählt würde, indem er keine Wahl wolle, die nur ein Vorwand für den Bürgerkrieg wäre. _

Gold-Cours

dort», w. Staalskajson-Verwaltuag.

Unveränderlicher C»urs: Württ. Dukaten - 5 fl. 45 kr.

Veränderlicher Conrs: Rand-Dukaten . . - 5 fl. 64 kr. Friedrichsd'or . . . 9 fl. 57 kr.

Pistolen.9 fl. 44 kr.

20-Frankenstücke . . 9 fl. 27 kr. Stuttgart, 15. März 1869.

K. LtaatLkafsenverwaltung Dollar» in «Sold

Frankfurter W»ld Cours

vom 16. März.

S. kr.

Pistolen ....

Friedrichsd'or . .

Holland, lv st-SMcke Land-Dukaten . .

20-Frankenstück.e

Gngl. Sovereign,

v 4648 S S1V--58-/, » S4-S6 S SS-S8 » 28'/, S9'/, n SS-S6

Redizpat, -eoruckl uns verlegt vo« Ä. Oelschläger.