Tagesordnung des Schwurgerichtshofs zu Tübiugen im ersten Quartal 1869: den 15. März u folg.: Anklagesache gegen Jakob Friedr. Rothinß von Simmcrsfeld und Genossen, wegen durch vorbe­dachte Körperverletzung verschuldeter Tödtnng; den 18. d. Nk. u. f.: Anklages. gegen Remigius Raidt von Kiebingen. wegen versuchten Todtschlags: den 20. d. M. Anklages. gegen Emma, Ehefrau des FrnchthändlerS I. Lampirter u. Gen., wegen Beihilfe zu dem Ver­brechen des betrügerischen Bankerotte; den 22 d. M. Anklages. gegen Margarethe Knapp von Riederich, wegen Kindsmords. Beginn der Sitzungen je Vormittags 9 Uhr.

Ter landwtrthschaftliche Verein von der Blau hat die Errich­tung einer Creditbank in Anregung gebracht und findet damit in sei­nem Bezirk eine so entgegenkommende Stimmung, daß das Zustande­kommen einer solchen Bank keinem Zweifel mehr unterliegt- Die con- stituircnde Versammlung wird wohl noch im Laufe des Monats gehal­ten werden können.

sin der am 27. Fcbr. in Karlsruhe stattgehabten Sericuzie- hunq d.r bad. 35-fl.-Loose wurden nachstehende 50 Serien gezogen: Serie 104, 151. 236, 323, 401, 681, 8-0, 1187, 1248, 1321. 1352, 1377, 15.0, 1573, 1574, 1713,1780,2133,2341,2948, 3147, 3150, 3408, 3601, 3994, 4098,4225,4684,5140,5174, 5333, 5360, 5518, 5591, 5611, 6060,6370,6420,6655,6973, 7062, 7115, 7166, 7210. 7497, 7635, 7666, 7759, 7967.

Schweiz. Bern, 7. März. Das Gotthardtbahnkomitc hat in Qberitalien Konzessionen zu mehreren Zweigbahnen erworben. Ita­lien will 16 Mill. Fr. beitragen und die Gotthardtlinie bei anderen Regierungen eventuell unterstützen-

Frankreich. In Montanban (Farn et Garonne) spielt in diesen Tagen vor dem Geschworenenhofe wieder einer von den grauen­vollen Prozessen, die sich in der letzten Zeit so häufig wiederholen. Dicßmal handelt es sich nm einen Mord im Großen. Die Haupt- anzcklagte ist beschuldigt, 20 neugeborene Kinder bei Seite geschafft zn haben nm des Gewinnes willen und nm die Mütter von einer unbequemen Last zu befreien. Neben ihr theilen noch 7 Angeklagte die Verbrecherbank.

Spanien Madrid, 3. März. Der Herzog von Montpen- sicr ist in Madrid und verkehrt mit einigen Mitgliedern der provi­sorischen Regierung. Daö englische Kabinet macht eine letzte Kraft­anstrengung, um Dom Fernando zur Annahme der Thronkandiüatur zn bestimmen. Eine Versammlung der Eortesmajorität wühlte eine Kommission, ans 15 ihrer Mitglieder bestehend, welche den Ent­wurf einer Verfassung ausarbeiten, die Rechte und Freiheiten der Staatsbürger und die neue Rcgiermigssorm definircn und eine Be­stimmung bezüglich der Person des eventuell zu wählenden Monarchen treffen soll. 8. März. In der heutigen Eortessitzung erklärte sich Prim in Folge einer Interpellation der Republikaner für Mont- pensier. Castellur, Figueras sprachen sich dagegen aus. Topete er­klärt, er ziehe Monrpeusier der Republik vor. Serrcwo sagte: Man dürfe der Entscheidung der Cortes nicht vorgreifen.

Portugal. Lissabon. Das portugiesische Ministerium hat, wie daS französischeJournal offiziell' meldet, dem König ein De­kret zur Unterzeichnung vorgelegt, nach welchem alle Sklaven der überseeischen Provinzen für frei erklärt werden, mit der Verpflichtung jedoch, tu, zum Jahre 1878 für ihre ehemalige Herren als Freige­lassene zn arbeiten.

Vermischtes.

s Kunstreiter ließ ein Rudel Hunde los, um das Thier wnthend zu ma- j chen; vergebens, der Knabe hing auf dem Nückm des Pferdes wie sein Eichkätzchen am Baume. Selbst ein Affe, der hinter ihm auf Gen Rücken des Pferdes und ihm endlich auf die Schulter sprang und ! mit den Pfoten sein Haar zerzauste, machte ihn nicht irr und brachte -ihn nicht vom Pferde. Denselben Muth und dieselbe Kaltblütigkeit i mit Ausdauer zeigte er überall. Auf sein Vermögen verzichtete er Ibei der Theilnug freiwillig,weil er das Vermögendes Vaters nm seinen Dollar habe vermehren helfen"; sein Bruder erhielt 100,000 Dollars. lieber den LcbenSgang des Präsidenten theilen wir Fol­gendes mit: Grant erhielt in der berühmten Militär-Akademie in West-Point seine Bildung, ohne sich besonders ausziizeichaen; zum Ga­maschenknopf zeigte er wenig Talent, er schnürte seine Schuhe nicht fest, putzte die Rockkuöpfe nicht blank und ließ den Rock offen stehen, aber er lernte eifrig. Im Krieg mit Mexiko diente er als Lieutenant, focht in 14 Schlachten und Treffen und zeichnete sich bei der Einnahme der Hauptstadt besonders aus. Nach dem Kriege verheirathele er sich und ward viel und weit nmhergeworfen, zuletzt in das Innere von Oregon, um die Ansiedler gegen die Indianer zu schützen. Da nahm > er als Hauptmaun seinen Abschied und wurde Farmer. Er fällte die Bäume des Waldes und baute sich sein Blockhaus mit eigener Hand, führte Hol; und Korn nach St. Louis zn Markt und wurde weit und breit der beste Pflüger. Da er trotz allen Fleißes nicht vorwärts kam, verkaufte er nach 4 Jahren die Farm und ward Eompagnon in einem Geschäfte, das Ländereien verkaufte. Eines Morgens aber sagte er zu seinem Partner kurz und ruhig: Behalten Sie das Geschäft allein, ich werde sehen, ob ich nicht außerdem etwas verdienen kann, uns Beide kann die Agentur nicht ernähren. Adieu! Er trat in das Zollamt in St. Louis und blieb, bis der Direktor starb, dann trat er in das Ledergeschäfi seines Vaters und endlich in die Armee zurück, als der Kricg mit den Südstaaten anöbrach. Bald erhielt er als Oberst ein Regiment in Missouri, zeichnete sich von Schlacht zu Schlacht ans, wurde Obergeneral und beendigte durch se.ue Energie und Geschicklichkeit siegreich den Krieg.

(Scidenindnstrie des Kantons Zürich.) In diesem Kanton wa­ren im Jahr 1868 21,627 Seidenwebstühle in THAigkeit und fan­den dabei 26,883 Arbeiter ihre Beschäftigung, für welche Arbeits­löhne im Betrag von Fr. 7,279,820. verausgabt wurden. Rechnet man hiezu noch bie in großartigstem Maßstabe angelegten Seidespin­nereien, Zwirnereien. Färbereien, Haspell und Trocknnugsanstalten rc., so kann man sich ungefähr einen Begriff von der Industrie dieses einzigen Kantons machen. (Welthandel.)

Ungarn hat seine Getreideproduktiion. seitdem es durch eiserne Straßen mit dem übrigen Europa verbunden ist, bekanntlich außer­ordentlich gesteigert und betreibt in Verbindung hiemit eine Mehlfa­brikation durch Dampfmühlen in großartigster Weise. Um welche Beträge es sich hiebet handelt, beweisen folgende Ziffern. Die Stadt Pestb allein hatte im Jahr 1868 11 Dampfmühlen, meistens Aktien- unternchmungen, welche mit zusammen 453 Mahlgängen arbeiteten. Die größt« dieser Mühlen'hat 72 Mahlgänge und die von diesen Pesther Mühlen iin Jahre 1868 verarbeitete Menge an Getreide be­trug 8,082.000 österr. Metzen oder 2,804,454 württ. Scheffel, was einem Werthe von ca. 42 Mill. fl. südd. W. entspricht. In ganz Ungarn zusammen sind 40 solcher großartiger Mühleetablissements mit 550 Mahlgängen im Betrieb.

Mnsses Grant, der am 4. Mär; den Pcäsidemen'tnhl in! . . .

Nordaw-uca bestieg, wurde am 27. April 1822 in Point Pleasan ! (Billige H eirath.) Alexandria in Minne,ota hat zwei bei Cinci nati geboren. Er ist der Sohn eines Gerbers, eines euer-' Friedensrichter, von denen der Eine mit Oefcn, Effenwaaren rc. han- aischcn Zaunes, der sich von unten herauf arbeitete und ein wohlha- delt, der Andere Apotheker ist. Der Erste zeigt öffentlich an, daß bender N"nm wurde, und einer vorzüglichen Mutter. Er zeigte bald er alle Liebespaare kostenfrei verherrlichen wolle, falls sie ihre yäns- einen ene-gischen Charakter und eine ungemeine Begabung in der Ma- liehe Ansilattnng bei ihm kansen, und der Andere verspricht alle Hei- themalik, seine liebste Beschäftigung war das Bändigen von Pfer- rachskandidaten gratis znsammenzngebe!-, wenn sie ihre Medicinen bei

den; man.'': Züge deK Knaben erinnern an Alexander den Großen, ihm kaufen wollen. _

Ern Kunstreiter ließ einmal im Circus ein Pony sehen, das Nieman-! Die glänzenden langjährigen Erfolge der Stallwerck'schen Brust- den anfsitzen lsiß, und rief: Ist Jemand da, der dieses Pony reiten Bonbons, welche nach Vorschrift des Professors vr. Harlcß gefer- will? Der Knabe Ulysses sprang sofort hervor und sagte: Ich sicht sind, haben diesem Hausmittel, ungeachtet aller Anfechtungen von will das Pony reiten! Gut, steige ans! Mit einem Sprnitge! Feinden der sichern und raschen Selbsthilfe, einen Weltruf erworben, war Ulysses auf dem saktcllssen Rücken des Thieres und ritt es trotz > Bis heute steht dieses Fabrikat noch »ollkouvw-ü i«eerreicht da und ocr- ller CapriAn, welche das Thier machte, um. ihn abznwerfM. Der dient allen Brusi lGdendena uf das GepHMhastösK empfohlen zchwerdm.

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