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ordnungsmäßig ans 30 erhöht werden; ferner Tichcrung der Schuttchrerbc- teldnngcn nir oen Fall der Trennung von Kirche und Lchnlc; endlich Revi­sion der K. Verordnung, betreffend vcis P-negenicinocr-ithsinsritut und die Diöeejansvnoden. Frcihofer verlangt OrkSsratute für die Gemeinden zum ,Zwecke oer Sonntagsfcicr, damit die ZiidirioualitSie» der Gemeinden mehr verneknehtigt werden können. Die Tageseeennng fuhrt auf die Entwicke­lung ber 'Anträge von Krauß und Presse!: Pflege des religiösen Elementes in oen Fortbildungsschulen. Die gewerblichen und "die landwirthschaftlichen Fort­bildungsschulen nehmen, so klagt Dekan Krauß, ihre Zeit für technische- wcr so Nhr in Anspruch, daß cS den Geistlichen nicht möglich sei, auch nur eine D-uusc in der Woche für Revetill.m von Liedern und Sprüchen heranS- zukluden. Er würde aber auch kirchengcschichtliche und religiös-geographische Gegenstände für geeignet halten. (Wirs der noch zu wahlenden^Kommissiou iür Lehre und CulluS zugewiescn) Presset behandelt den gleichen Gegen­stand; ibm liege die Psiege der jungen FortbitdungSschillcn ebensosehr am Herzen, wce den sämmtlichenBchöroeu, die miteinander förmlich wetteifern, das Eonsinorium mit ciugcschlossen. Die Lonntagsschule, diese altchrwürdige Fort­bildungsschule genüge nicht mehr; sie sei wesentlich der religiösen Seite ge­widmet gewesen, diese Sonntagsschulen kommen immer mehr in Abgang; die jungen Leute besuchen Fortbildungsschulen und der Rcligionsnuterricht gehe ganz vercoren. Die Kirche wolle sich nicht in diese Schulen cindrängen, aber ne wünscke ans eine ihr cigenthümliche Weise auch an der Fortbildung der Jugend mitzuwirkeu. (Wird, wie der Kranß-'schc Antrag, an die Eonnnission für' Lehre und Eultus gewiesen. (cchluL folgt,)

-- Bei den Sitzungen des Schwnrgerichtshoss in Tübingen ha­ben im ersten Quartal als Geschworene a. A. zu fnngiren: Aldingcr, Johs., Gemeindepfleger von Beinberg; Böhler, Jak., Gemdrth. von

ver-

war.

Asche zu seinen Füßen. Ein kleiner Gegenstand, der dazwischen lag, siel ihm auf. Er bückte sich und hob ihn empor. Es war ein ilei- nes eisernes Schild, schwarz gebrannt durch das Feuer. Er begriff nicht, wozu es gedient hatte. Vier kleine Löcher an den Ecken riechen, daß es auf irgend einem Gegenstand befestigt gewesen Worauf? Er wußte es nicht.

Neugierig betrachtete er es von allen Seiten, ohne ihm irgend eine Bedeutung beizulegen.

Ans der einen . Seite schienen einige Buchstaben eingravirt gewe­sen zu sein, das Feuer hatte sie fast bis zur Unkenntlichkeit vernich­tet. Er mühte sich, sie zu erkennen, und fand, daß sie W. F. qe> heißen haben.

Was konnte dieses Stückchen Eisen gewesen sein? Er dachte ver­gebens darüber nab, und war schon im Begriff, es wieder zur Erde ;n werfen. Da tauchte ein Gedanke in ihm auf. Ganz Plötzlich aber hielt er ihn fest. Sein Auge starrte auf die beiden Buchstaben W. F. Fernan!" sprach er unwillkürlich leise vor sich hin. Wenn dieser Buchstabe das bedeutet hätte. Wenn dieß mit dem Morde znsammen- hinge! Vielleicht auf eine Spur des Mörders führte.

Fast hastig kniete er nieder, um das Häufchen Kohlen zu un­tersuchen. Ein ziemlich großer Stein lag ans dem Platze des Feuers. Er schien dorthin geworfen zu sein, um vielleicht die letzte Glnth

Essrinzen; Dittus, Schultheiß von Schömberg; Dreiß, Emil, Kanfm. > ansznlöschen. Er schob ihn bei Seite. Ein anderer Gegenstand fiel

. jh, die Augen, halb verkohltes Papier, etwas Leder, znsammen-

geschrnmpft.

Sorgfältig hob er es empor. Er konnte zum Theil noch lesen, was auf dem Papier gestanden, er verstand es indeß nicht, da es nur Bruchstück.- waren. Ein größeres Stückchen war am besten er-

von Ealw; Männer, Schultheiß won Gräfenhansen; Lötterle, Schult­heiß von Bieselsberg; Psrommcr, Joh. Mich., Gemdepflgr. von Würzbach; Schnaufer, Ehristn. Heinr., Nothg. von Calw; L>eeger, Joh. Gg., Gemderth. von Zwerenberg; Stalin, Julius, Kfm- von Ealw. (St.AJ

hört. Diese Vermnthnng gewann immer mehr Wahrscheinlichkeit.

Er suchte noch nach anderen Spuren, fand indeß nichts weiter. Ohne Zögern eilte er zur Stadt und zum Untersuchungsrichter. In Güterbesitzern sthm stand der Gedanke fest, daß dieß nothwendig auf eine andere

>V6. Wie wir vernehmen, sind die Zollparlamentswahlen für chalten. Es war Pergament, beschrieben. Auch was auf ihm stand, Mergentheim und Ulm auf den 22. März anberanmt. waren natürlich nur Bruchstücke, für ihn unverständlich.

-st In landwirthschaftlichen Vereinen wird dermalen, wie bekannt, I Außer allem Zweifel war es, daß hier Schriften verbrannt wa-

die Frage der Hagelversicherung lebhaft besprochen. Während vom reu. Hatte dem Advokat nicht eine Brieftasche gefehlt? Wenn sie hier

landwirthschaftlichen Gauvercin des oberen Neckar eine Zwangs-An- vernichtet, verbrannt wäre! Er konnte diesen' Gedanken nicht wieder stakt fürs ganze -Land empfohlen wird, sind andere Vereine dagegen, verscheuchen. Das kleine Schild hatte vielleicht zu der Brieftasche ge- Der Bezirksoerein von Herrenberg hat nach längerer Berathnng ein- stimmig beschlossen, es sei eine Hagelversicherung mit Zwang im In­teresse der Gütcrbesitzer nicht wünschenswerth; der Verein von Nür­tingen schlägt vor, dieStaatsregicrnng möchte den Güterbesitzern in den Gegenden, welche von Hagctschlag am meisten zu leiden haben, bei der Prämienzahlung durch Beiträge unter die Arme greifen." Je gründlicher die Frage in den Bezirksvereincn besprochen wird, um so reichlicher wird das Material für die Stände und um so leichter die Entscheidung.

_ Berlin, 26. Fcbr. Heute ist der Rezeß über die Vcrmögens-

theilnng zwischen dem Staat und der Stadt Frankfurt abgeschlossen worden. Die Stadt erhielt als Äusgleichssnmine 2 Mill. aus der Staatskasse, ans besonderem Wohlwollen bewilligte der König außer­dem 1 Mill. aus seinen Privatmikteln.

Türkei. Das Verbot, Christen in die Moscheen cmtreten zu lassen, ist auf Befehl des türkischen Sultans im ganzen türkischen Reiche aufgehoben worden.

Spnnicn. Madrid, 26. Febr. scrrano konferirte gestern mit Prim, Topete und den Führern der Cortesmajorilät. Die Bil­dung eines radikalen Cabinets hat über Erwarten an Anhängern ge­wonnen und wird nunmehr für möglich gehalten.

Monaco, 15. Febr. Durch Dekret vom 10. ds. hat der Fürst unseres LändchenS alle direkten und indirekten -Steuern aufgehoben. Es soll keine Grnndstener, keine Einkommenssteuer, keine Miethstener, keine Erbschaftssteuer für die Bewohner Monaco's mehr existirem Da nun das kleine Land auch keine Conicription, dabei aber das schönste Klima von der Welt hat, so darf man kühn, ohne zu übertreiben, sagen, daß die Bewohner unseres Miniaturgebicts die glücklichsten Sterblichen der Welt sind.__

Belletrrtstiscvcs.

Ein Verbrecher.

(Fortsetzung.)

Heinrich dachte in diesem Augenblicke nicht andas Vorhaben, das ihn in den Wald geführt. Andere Bilder zogen an ihm vorüber

die seiner Zukunft. ,

In sich vertieft scharrte er mit dem Stocke in den Kohlen und

Spur, auf die des wirklichen Mörders führen müsse.

Der Untersuchungsrichter nahm ihn freundlich auf und er er­zählte ihm Alles, indem er ihm die sorgfältig znsammengesnchten und aufbewahrten Sachen von der Brandstätte übergab.

Mit Spannung hing sein Auge an den: Munde des Richters, der Alles auf das Sorgsamste prüfte und untersuchte.

Es ist außer allem Zweifel", sprach dieser,daß an jener Stelle die dem Gemordeten geraubte Brieftasche verbrannt ist. Auf derselben hat sich ein kleines Stahlschild befunden, auf wel­chem die Anfangsbuchstaben des Namens des Todten eingravirt wa­ren. Dieß ist der Schild. Die Buchstaben sind noch genau zu er­kennen: W. F. Wilhelm Fernau. Von den halbverbrannten Papier- bnchstaben tragen zwei Schriftzüge von des Ermordeten Hand. Und dieß-" er betrachtete das Stück Pergament sorgfältig,es scheint ein Theil einer alten Urkunde zu sein", fuhr er mehr zu sich selbst fort und las die einzelnen noch lesbaren Worte:Von Waldheim- schen Erben" gelegene zugehörige Waldung" sollte beim Ab­sterben oder Verkauf"dieß scheint ein auf den Prozeß, welchen Fernau gegen Herrn von Buchen führte, bezügliches Schriftstück ge­wesen zu sein", snhr er fort.Richtig, Buchen erzählte mir ja, daß Fernau in Prozeßangelegenheit bei ihm gewesen sei. Aber diese Schrift ist sehr alt, vielleicht einige Jahrhunderte, und auf Per­gament! Seltsam! Die alten Dokumente und Urkunden der Stadt sind sämmtlich verbrannt der Prozeß ist deßhalb immer für die Stadt verloren gegangen.

Er blickte zu Heinrich auf, als erwarte er von diesem Aufklä­rung; dieser war noch weniger dazu im Stande. (Forts, folgt.)

Auflösung des Logogryphs in Uro. 19: Amen Name.

Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oeljchläger.

(Mit einer Beilage.)