Es sucht Jemand
ein heizbares Zimmer
oder ein kleineres iLogis sogleich oder auf Lichtmeß. Näheres sagt
Jakob Essig in der Metzgergasse.
Ein solides gewandtes
Mädchen
findet in einem hiesigen Geschäft eine gute Stelle; nähere Auskunft ertheilt die Exved. d. Bl.
Ein ordentliches Mädchen,
das in den Haushaltungsgeschäften erfahren ist, findet bei guter Behandlung und 52 fl. Lohn eine gute Stelle; wo? ist bei der Erped. d. Bl. zu erfragen.
Ttigesnc»igk«iten.
— Bei dem Brandfall in Wildbcrg am 5. Oktober v. I. ha
ben sich durch muthvolle Thütigkcit ausgezeichnet und werden deßhalb öffentlich belobt: die Feuerwehr von Nagold und die Löschmannschaft von Effringen. (St.A.)
— ttconbcrg, 28. Jan. Gestern früh ist der Schreiner Siegle
von Ditzingen erhängt und seine 2 Kinder von 7 und 10 Jahren erdrosselt in seiner Stube gesunden worden, und es muß die That schon in der Nacht geschehen sein. Siegle war Wittwer und es scheint, als ob ungünstige Vermögcnsverhältnisse ihn zu dieser That veranlaßt haben. (Schw. M.)
— Durch Königl. Verordnung von: 26. Ja», werden die Mitglieder der evangelischen Landes-Synod: ans Mittwoch, den 17. Februar, Vormittags 10 Uhr, Unberufen, um sich zu legitimiren. Die Eröffnung der Sitzungen findet Donnerstag, den 18., Vormittags 10 Uhr, statt.
— Kehl, 23. Jan. Bon Appenweier erfahren wir soeben, daß Bierbrauer Werner daselbst nebst dessen Ehefrau heute Morgen todt in ihren Betten gefunden worden sind, nachdem man — da sie gegen ihre Gewohnheit am Morgen nicht erschienen warm —hin ihr Schlafgemach gedrungen war. Als man nun nach der Ursache dieses Unglücksfalls forschte, fand inan, daß die Ofenklappe zngefallen war und sie demnach den Tod durch Erstickung gefunden hatten.
— Wiesbaden. Ein hiesiger Advokat Namens Lang hatte schon vor längerer Zeit durch den unglücklichen Schuß eines Jagdkollegen von Ems ein Äuge verloren. Das hiesige Kreisgericht hat nun den Emser dieser Tage verurtheilt, dem genannten Lang auf Lebensdauer 1200 fl. jährlich Entschädigung zu zahlen. Das war ein theurer Schuß. Der t'ernrtheilte wird indeß appelliren.
— Koburg. Unsere Staatsregierung wird im norddeutschen Bnn- desrathe den Erlaß eines Gesetzes wegen Gewährung der Rechtshilfe im ganzen Bundesgebiet beantragen, so daß ohne jede Beschränkung die Verhaftung und Auslieferung der Bundesangehörigen an jedes Gericht im Bundesgebiet und die Vollstreckung der Strafurtheile von allen Gerichten des Bundesgebietes in gleicher Weise wie Seitens ver Gerichte desselben Bundesstaats erfolgen soll.
— Ans Würzburg kommt bittere und wie es scheint begründete Klage über den immer mehr zunehmenden Unfug des Hazardspielens in öffentlichen Lokalen.
— München, 26. Jan. Der Kriegsminister wird nach einer Korresp. des „S.Westd. Tel. Bur." zur Anschaffung von 100,000 Stück Werder'schcn Hinterladnngsgewehrcn demnächst eine Kreditfor- dernng von 3 Mill. Gulden in den Kammern einbringen. Die erwähnte Summe soll vermuthlich auf den: Wege einer Anleihe beschafft werden.
— Berlin, 21. Jan. Der Werth des gegenwärtig unter preußischer Verwaltung befindlichen Vermögens des Königs Georg von Hannover beläuft sich nach der „Kreuzztg." ausschließlich des Jnven- tarnnns der Schlösser, ans ungefähr 13,382,000 Thaler, welche in preußischen trag
ter des Oberpräsidenten der Provinz Hannover geführten Verwaltung dieses Vermögens belaufen sich auf ungefähr 180,000 Thlr. (Beinahe unglaublich! Das wären von 100 sl. Zinsertrag aus Staa ts- obligat :ouen ca. 30 fl. Berwaltungskosten! Da wäre es in Wirklichkeit lohnend, Verwalter zu sein!) Nicht inbegriffen hierin sind die Kosten, welche durch die nöthigen Maßregeln zur Ueberwachung
dem Bundeskriegsherrn vorstcllen, daß nichts anderes übrig bleibe,' als du: Militäret.at herabzusetzen.
— Aus M emel wird nie Läget der Inden jenseits der russischen Grenze mir den düstersten Farben, geschildert. Noch und Krankheit haben den höchsten Grad erreicht. Wenn nicht nachdrückliche Hilfe komme, sei eine zahlreiche Bevölkerung dem Elende und Untergang preisgegeben.
— Wien, 27. Jan. Die heutige „Presse" meldet aus Athen (telegraphisch über Konstantinopel), daß Griechenland auf die Collektiv- note der Konferenz eine versöhnliche Antwort ertheilt habe, aber auch eine Ministerkrisis in sicherer Ansicht stehe. (Eine 'Nachricht die sehr der Bestätigung bedarf.)
In der italienischen Kammer fanden durch mehrere Sitzungen hindurch Verhandlungen über die Ausführung deS Mahlstenergesetzes statt. Die Opposition wollte nämlich dem Ministerium wegen der Art der Steuererhebung, insbesondere wegen der gewaltsamen Unterdrückung der Unruhen, ein Mißtrauensvotum anssprechen, die Kammer nahm jedoch schließlich mit 207 gegen 157 Stimmen eine einfache, das Verfahren ter Regierung billigende Tagesordnung an.
Belgien. Brüssel, 25. Jan. Heute Morgen um 11 Uhr fand das Leichenbegängniß des Kronprinzen statt. Trotz des kalten Wetters hatte sich eine große Menschenmaffe nach Leakeu begeben und drängte sich auf dem Wege des Leichenznges vom Schlosse nach der Kirche. Die Häuser des Ortes trugen sämmtlich Trauerfahnen oder sonstige Embleme. Die Trauer um den Tod des königlichen Kindes ist allgemein.
Spanien. Madrid, 25. Jan. Der Civilgouverneur von Bnrgos ist ermordet worden, während er nach den Archiven der Ca- thedrale sich begab, um den jüngsten Weisungen entsprechend, das Inventar derselben anfzunehmen. Das Verbrechen hat allgemeine Entrüstung erweckt. Verschiedene Verhaftungen sind vorgenommen worden. — 26. Jan. Die Nachricht, daß zwischen den Vereinigten Staaten und Spanien Verhandlungen über den Ankauf der Insel Cuba angeknüpft seien, wird hier auf das allerbestimmteste dementirt. Die provisorische Regierung erklärt, daß sie keinerlei Antrag in dieser Richtung annehmen könnte.
Vermischtes.
(Ein gesunder Schlaf.) Auf der Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Eordetha brauste vor einigen Tagen, 10 Uhr Abends, ein Personenzng mit gewohnter'Schnelligkeit einher, als der Maschinenführer plötzlich nur wenige Schienenlängen entfernt, einen Leiterwagen mit 2 Pferden mitten auf dem Geleise erblickte. Da cs zum Breinsen zu spät war, fuhr der Zug mit voller Gewalt iu den Wagen hinein, zerschmetterte denselben und tcdtete die Pferde. Als man den Zug zun: Stehen gebracht hatte, fand man vorne eingekeilt in den Puffern der Maschine den Sitzkorb des Wagens und in demselben saß ein Mann und — schlief! (Möglich?)
Die Deutschen haben die Italiener in der Bienenzucht überholt.
'enßischen 4V-pr°zentigen Staatöpapieren angelegt, einen Jahreser- der Aus,tellu>:g von Gerathen snr d:e B-menzucht d -m vou- ag von ungefähr 598,000 Thlrn. abwerfen. Die Kosten der un- ^ Monat :n Mailand itattsand wnr en d:e Modelle d utscher Zuch- identen der Brom»: Hannover aefübrten Verwaltung ter, namentlich auch die Dz,erzonhchei: Glaskoibe, als die besten an
erkannt.
Italien.
Die Deutschen holen nicht einmal mehr ihre Königinnen ans
Nach einer neueren Statistik werden auf der ganzen Erde mittelst Eisenbahnen täglich 27 Mill. Crr. Fracht uud 3 Mill. Menschen befördert; mittelst Telegraph täglich 58,000 Depeschen versen- und Abwehr der gegen Preußen gerichteten Unternehmnilgen des Kö-! det und durch Briefträger 4 Mill. Briefe ausgetragen. Sänrmtliche nigs Georg und seiner Agenten erwachsen und ebenfalls aus den Re-j Eisenbahnen in der Welt vereinnahmen täglich 5 Mill. Thaler , sie venüen seines mit Beschlag belegten Vermögens zu bestreiten sind. ! besitzen 40,000 Locomotiven und 120,000 Wagen und beschäftigen 1 — Ein Korrespondent der Wiener „Presse" berichtet, daß das prcu-! Mill. Menschen. Die Drähte sämmtlicher Telegraphen sind lang ßische Ministerium in Verlegenheit sei, woher es die neuen Steuern, l genug, um eine doppelte Verbindung der Erde mit dem Monde her- die es brauche, nehmen soll. Man glaube, Graf Bismarck werde zn stellen. _
Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.