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Die Württemberg. Depositenbank in Stuttgart

gewährt Darlehen ans bestimmte Zeit und Credite in laufender Rechnung gegen Sicherstellung, discontirt Wechsel, vermittelt den Ein- und Verkauf von Staatsobligationen, Aktien rc., und erläßt Wechsel auf alle größere Städte von Amerika in jeder beliebigen Summe zu den äußersten Coursen.

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Gegründet im Jahr 1835, erweitert im Jahr 1864. Capitalvermögen über 8,000,000 fl.

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Unter den in das evangelische Seminar zu Tübingen aufgcnommenen Zöglingen befindet sich: Hermann, Theodor, Sohn des Stadtpfarrers in Liebenzell, und unter den zum Studium der evangelischen Theologie außer­halb des Seminars ermächtigten: Schuldt, Friedrich, Sohn des Stadt­schultheißen in Calw. (St.A.)

Stuttgart, 9. Sept. Wie wir hören, sind nunmehr von Sr. Kön. Mäj., nach Vernehmung des von dem Justizdepartements­chef in Friedrichshafen persönlich erstatteten Vortrags, auf sämmtliche durch die neue Organisation erforderte Kreisgerichtsrathsstellen, sowie auf die zu sofortiger definitiver Besetzung sich eignenden Oberstaats­anwaltsstellen die Ernennungen erfolgt und steht die Bestellung der Kreisrichter und Staatsanwälte noch im Lairse dieses Monats in Aussicht. (St.A.)

1V6. Stuttgart, 4. Sept. (Aus den Jahresberichten der württemb. Handels- und Gewcrbckammern für 1867.) Hausirhandel und Eisenbahnen. Wie schwierig cs ist, die Vor- und Nachtheile, die Licht- und Schattenseiten des Hausirhandels richtig zu beurtheilen, geht daraus hervor, daß. auch die berufensten Richter, diese Kammern, keineswegs darin einig sind, wo der nütz­liche Hansirhandel aushort, Und der schädliche ansängt; wie jener geschützt und dieser beseitigt werden kann. Nicht bloß nach Art des Betriebs, sondern auch nach Zeit und nach Gegend wirkt der gleiche Handel verschiede». Zur Zeit von Stockung des Verkehrs vermehrt sich der Hansirhandel und wird bei abnehmender Kauflust um so lästiger; ja er nimmt die Form des aufdring­lichen Bettels an. Aber der Hansirhandel war gestattet, als man die Ge- werbesreiheit noch nicht kannte; soll er verboten werden, nachdem die Freiheit der Gewerbe gewährt worden? Das hieße gewiß, das Kind mit dem Bade ausschüttcn! Allen Berichten gemeinschaftlich ist freilich dieKlage, daß der Hausirer den Absatz der ortSansäßigcn und hochbesteuerten Handel- und Ge­werbetreibenden beeinträchtige und daß ihr herumsichendes Leben meistens ihren sittlichen und ökonomisch«: Ruin herbeiführe." Die Ansichten einigen sich zumeist nach der Seite, daß eine höhere Bestcurung die Auswüchse des Nebels beseitigen und nur noch das Gute bestehen lassen werde. Eine hierauf bezügliche Maßregel ist, wie bekannt, vom K. Finanzministerium vorbereitet und harrt der Verabschiedung mit den Ständen. Eine etwas abweichende Ansicht äußert Heilbronu, indem diese Kammer davon ausgeht, daß nicht der Staat cinzutreten habe, und daß es vielmehr Sache der Gemeinderäthe und KameralLmter sei, die bestehenden Stencrgesetze richtig und streng anzuwen­den." Am schlimmsten ist man auf das Hausir-Unwesen in Oderschwaben, im Allgäu rc. zu sprechen, wo es beinahe keine geschlossenen Dörfer, sondern nur vereinzelte Gehöfte gibt. Dort wird höhere Besteurnng verlangt:da z. B. im benachbarten Baden ein Hausirer mindestens 18 fl. jährlich zu zah­

len habe. Von dort aus wird Oberschwaben mit Hausirern überschwemmt. Was die Eisenbahnen betrifft, so wird von Stuttgart, wie längst geschehen, die Linie Böblingen-Tübingen abermals betont, ebenso wird die Bahn durch- Murrthal in Erinnerung gebracht (Backnang). Heidenhcim erwähnt der Ver­bindung von Gmünd nach Göppingen, Reutlingen, der Bahn durchs Erms­thal von Metzingen über Urach und Münsingen nach Blaubeuren, sowie der wichtigen Linie von Nagold nach Freudenstadt. Ravensburg erinnert an eine Lime Feldkirch-Jsny und an die projektirte Bodenseegürtelbahn. Rottweil erwähnt einer Linie von Sulz nach Alpirsbach, Schrambcrg und Hausach, insbesondere aber der Bahn von Tuttlingen nach Möskirch. Ulm wünscht, daß dk Brenzbahn von Heiocnheim bis Ulm so rechtzeitig in Angriff genommen werde, daß sie am Tage, da der lästige Staatsveelrag mit Baicru abgelaufcn, in Betrieb genommen werden könne. Stuttgart, von Reutlingen unterstützt, sicht sich in der Lage, die Aufmerksamkeit ber K. Staatsregleruna auf die Fernbahn zu lenken, auf die Ueberjchienung des Alpenstockes, die für Süd- dcntschland die dienlichste wäre. Die Brennerbahn dient Oesterrei ch, die Mont- Cenisdahn dient Frankreich, den Interessen des Zollvereins angemessen ist die Fernbahn.

FriedjrichShafen, 8. Sept. Ihre Maj. die Königin wird am 11. d. M. von Oftende wieder hier eintreffen.,

Wien, 8. Sept. DieN. Fr. Pr." meldet: Die Eröffnung des Reichsraths findet am 17. Okt. statt. Eine telegraphische Depesche ans Pesth in einigen Morgenblättem meldet, daß die bei Alexander Karageorgievic konfiscirten Dokumente, sowie dessen eigene Aussagen die Schuld des Exfürsten zweifellos erscheinen lassen. Die Untersuchung sei nahezu vollendet. Nach einer Circularoerordnung des Reichskriegsministers vom 29. Avhust werden sämmtliche Fuß­truppen mit Blousen adjustirt. Die derzeit vorgeschriebenen Waffen­röcke sind nur für den normirten Friedensstand deizubehalten und im Bereitschafts- oder Kriegsfälle gleich dem Czako und dem Jägerhute zu depomren.

Belgien. Laeken (bei Brüssel), 8. Sept., Vorm. 8'/» Uhr. Dar Kronprinz von Belgien ist dem Verscheiden nahe. Derselbe em­pfing nach der letzten sehr schlecht verbrachten Nacht die Sterbesakramente.

In Frankreich ist der Versuch gemacht worden, Locomotwen mit Petroleum zu Heizen. Napoleon hat sich selbst aus eine Locomo- tiv« gestellt, um das neue System kennen zu lernen und das Resul­tat war, daß der Zug ohne Lärm und Rauch und 15 Minuten ra­sch er fuhr als andere Zijge.

Rodigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläe r.