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300 Gulden
find gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen. Zu erfragen bei
We Serie zur Schwane in Hirschau.
Geld auszuleihm.
130 fl. ä 5 °/-> gegen gesetzliche Sicherheit bei der
Gemeindepflege Zav elfte in.
Geld ausziileihcn
ä 5
106 fl. beim Schnlfond, 100 fl. bei der Stiftnugspslege Zav elfte in, gegen gesetzliche Sicherheit.
Ein solides fleißiges Mädchen,
das in den Hausbaltungsgeschäften erfahren ist, und Liebe zu Kindern hat, findet sogleich eine Stelle; wo? ist bei der Exped. d. Bl. zu erfragen.
ging amSonn- laa aus c?m W,g von Hirsau nach Calw »in Preten filon wi, anobängt-n goldene» Ubrensiiüfftt und >ieit- chen Ier redliche Finder wi d aebeien. di.se Goeiistände aegen gute Belohnung dci der 6xmd. d. Bl. abzuge"en.
TafteHneuittkeiten.
— In Simme rsfeld wurde am Morgen des 6. Juli der dortige Gemeindewaldschütz Theurer vor seinem Hause erschlagen gefunden. Der Thäter ist noch nicht ermittelt.
— Bei der am 24. und 25. Juni d. I. vorgcnomrncncn Prü
fung von Mädchen, welche in den Dienst der Verkchrsanstalten ausgenommen zu werden wünschen, sind 12 Kandidatinnen für hiezu befähigt erkannt worden. (St.A.)
— Stuttgart, 1. Juli. (Verspätet.) Wie wir vernehmen, sollen die neuen Justizgesetze mit dem 1. Februar 1869 in Kraft treten. — Von heute an genießen die Unteroffiziere, Soldaten und Rekruten, welche in ihre Heimath entlassen, beurlaubt oder von dort einberufen worden, auf der Eisenbahn eine ermäßigte Fahrlaxc, zu welchem Zwecke ihnen Militärtransportscheiue ausgestellt werden.
(St.A.)
— Stuttgart, 2. Juli. Das Negiernugsblatt Nro. 25 enthält das Zollvereinsgesetz wegen Abänderung einzelner Bestimmungen der Zollordnung und der Zollstrafgesetzgebung.
— Tübingen, 30. Juni. (Schwnrgerichtsverhandllingen.) Die Sitzungen des zweiten Vierteljahrs wurden l eute Vormittag eröffnet. Ter erste Fall betraf das Vergehen der Anzündung, dessen der II Jahre alte Gustav Brandstetter von Tischart. O.Ä. Nürtingen, angeklagt wurde. Der A., welcher ohne Vertheidiger ist, hat das Lob eines sonst braven Knaben. Er ging am 4. April d. I., Nachmittags, mit noch andern Schulknaben in den Nürtinger Stadtwald Kir- chert, um Holz zu lesen. Gleich beim Betreten des Waldes machte er mit Zündhölzern ins Laub ein „Feuerte", das er ater wieder austrat. Mitten im Walde angckcmmui, konnte er die Lust, em Weiteres Feuerte zu machen, nicht unterdrücken, obwohl ihm die anbei n Buben davon abricthen, indem sie meinten, es könnte ihm sonst „letz" gehen. Er zündete wieder ein Laubhänschcn an, das Feuer loderte hell auf und griff um sich, so daß der Thäter und seine Kameraden es nimmer löschm konnten, worauf sie davonsprangen. Von Männern aus Tischart, welche in den nahen Weinbergen arbe'teten, wurde der im Walde aufsteigende Ranch wahrgenommen, sie eilten herbei und konnten des Feuers Meister werden und von dem 1200 Morgen großen Walde die bedeutende Gefahr abwcnden. Der A. bestritt zwar seine That nicht, aber er sagte, daß er kein „Extra- Feuer" habe machen und nicht den Wald verbrennen wollen. Nach '/,ständiger Berathung verkündete denn auch der Obmann der Geschworenen, Professor Tr. Leibuitz von hier, ein Nichtschuldig, worauf vom Präsidentin Freisprechung erfolgte. — 2. Juli. Vorgestern und gestern saßen, angeklagt der Restsetzung und Rechnnngsfälschung auf der Bank: 1) Benjamin Friedrich Bittrolf, gewesener Postverwalter und Kronenwirth zu Neuenbürg, vertheidigt von Rechtskonsulent Becher ans Stuttgart und 2) sein früherer Postgehilfe Carl August Clauß von Herrenberg. Der Angeklagte Bittrolf, 59 Jahre alt, verheirathet, bis jetzt gut prädizirt, wurde im Jahre 1858 zum Postverwalter bestellt. Trotz seiner Emsigkeitund Thätig- keit steckte er aber in ununterbrochenen Geldverlegenheiten und wurde dabei sein Amt von ihm. sehr vernachlässigt, da er ohnehin hiefür auch gar kein rechtes Verständlich hatte; er überließ daher die Besorgung desselben fast ausschließlich seinen Gehilfen. Schon früher wurde der A. wegen nachlässiger und ordnungswidriger Amtsführung bestraft, allein er ließ sich die Sache nicht zur Warnung dienen. Als im August v. I. abermals eine nnvcrmuthete Amtsvisitation bei ihm vorgenommen wurde, ließ er den Visitator zuerst ange auf dem Postbureau stehen und machte sich in seiner Wirth- chaft zu schaffen, endlich erschien er und erklärte: „daß ihm in den
letzten Tagen seine Amtskasse gestohlen wm den sei." Er wurde mm, da sich nach der angestellten Berechnung m der Kasse ein Abmangcl von über 2500 fl. ergab, verhaftet. Er suchte an dieser Besohlung auch noch am ersten Tage der Verhandlung festziihatten, allein die Massenhaiti^kcit der Beweise gegen dieses Vorbringen zwangen den A. endlich, freilich schweren Hcrzms, am 2. Tage das Geständniß abznlegen: dasselbe sei nicht wahr und er habe allerdings die Summe von 500 fl. sich aus Ser Post.affe angeeiaml; er w sse jedoch nicht, wo das klebrige hiugekommcn sei. Und in der That hat der A. in Bezug auf circa 6>>0 fl. wenigstens mit seiner Bercmplung Recht, denn während er selbst Eingriffe in die Kasse machte, wurde er auch von ft inen Gehilfen wieder getäuscht, indem d.eie und namentlich der A. Clauß ebenfalls ihre Zuflucht zu d u Postgeldern nahmen. Der A. Clauß ist 26 Jahre alt, se ne frühe n Poupimzipale ändern sich über ihn günstig und er ist noch ne gestraft woid.il ; er trat bei Bitt'.olf im Jahr 1865 als Gelsi.fe ein und führte den ganzen ExpeditionSdimsi, so daß Bittrolf eigentlich nur ftine-i Namen hergab und die Kasse in seine Verwahrung na! m. Im Juni vor. Jahres verließ Clauß se.nen Dienst und machte mit l44 fl. eine Reise in die Schweiz, kehrte jedoch im Juli zurück und trat aufs Nene bei Bittrolf e.n Als, wie oben erwähnt, der Visitator kam, richtete sich die Vorrmter'uchnng auch bald gegen ttlauß, es wurden Fälschungen in seinem Schaltermannal u. s. w. entdeckt. Er legte das unumwundene Geständniß ab, daß er seit geraumer Zeit Post- geldcr nach 4 ednrfiiiß für sich behalten und die v.rschiedcnslen Manipulationen dabei angewendet babe. Die Summe der von ihm veruntreuten Gelder belauft sich auf obengenannte > 00 fl. Clauß war auch jetzt durchaus geständig und verzichtete ans die Verhandlung. Nachdem am 2. Tage der Verhandlung Nachmittags die Vorträge stattgefunden hatten, sprachen die Geschworenen nach '/-stündiger Berathung den Ä. Bittrolf schuldig, metr als 509 fl., aber auch nicht mehr als 1800 fl. Amisgelt er unterschlagen zu haben. Abends 8 Uhr wurde das Urthcit verkündigt, welches gegen Jeden der Schuldigen unter Einiechmmg von tt Monaten Untersuchungshaft eine ArbeitKhausstrafe von 8 Monaten aussprichr, welche jedoch Bist-, rolf auf der Festung verbüßen darf.
— Tübingen, 1. Juli. Gestern erlag der Sohn des Wasenmeisters Delle unter unsäglicher Qual den Folgen eines Hnnü>bisses. Eö war ausgesprochene Wasserscheu. Augenzeugen versichern, noch nie ein ähnliches Drama menschlichen Leidens und Unglücks erlebt zu haben. Der Anb.ick allein soll Ueberwindmig gekostet haben, zu einer Hilfeleistung bei dem von Scelenangst Gemarterten gehörte persönlicher Muth und philantropische Lelbstverläugnung.
— Friedrichs Hasen, 5. Juli. Se. Maj. der König hat
heute den zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der vereinigtet! Staaten von Nordamerika am hielt --.! Hofe ernannten Herrn George Bancrost eine Audienz ertheilt a.,o misen Beglaubigungsschreiben entgegengenommen Hr. Äanc o von seiner Regierung beauftragt, mit Württemberg einen S ' .et. ar über die Staatsangehörigkeit der Personen, welche an c rcluete des
einen Staats in das Gebiet des andern einwand, rn, namentlich in Beziehung auf Erfüllung der Militärpflicht, abzusch ießen, w>e ein solcher von ihm mit der Krone Preußen Namens des norddeutschen Bundes und ebenso mit der K. bäurischen Regierung vereinbart worden ist. Die Ermächtigung zur Einleitung von Unterhandlungen über den Abschluß eines solchen Vertrags ist von Seiner Majestät dem König bereits ertheilt worden.
— Darmstadt, 30. Juni. Die Abgeordnetenkammer genehmigte die Verträge in Betreff der Abtretung der Verwaltung des hessischen