- 158 -
nm Drucker gefunden haben". Damit soll nun natürlich die Schwierigkeit für besagten Candidaten, dnrchzudringen, noch mehr begründet werden, aber erwähnt wird dabei nicht, daß andere für diesen Candidatcn wirkende Blatter in unserem Wahlkreis durch ihr unbilliges, einseitiges Verhalten, d. h. durch Verweigerung der Aufnahme von Artikeln zn Gunsten des Gegencandioacen, Herrn G. Dör- tenbach, erst Anlaß zn dieser Repressalie gaben, die übrigens erst dann genommen wurde, als nochmalige Versuche von uns, ein regelrechteres Verhalten der betr. Blätter zu erzielen, gescheitert waren. Dieß wußte der betr. Corresp. der „Schw. Volksztg." so gut wie! wir, wie auch die Thutsache, daß in unserer Druckerei gar keine! Wahlzettel für Herrn l)r. Elben bestellt wurden, dieselben somit auch nicht gedruckt werden konnten. (Uebrigens glauben wir nicht, > daß es an Wahlzetteln mangelte!) —- Wir fügen nur noch bei, daß selbst ein Ausschnßmitglicd der deutschen Partei unsern Standpunkt in obiger Frage als völlig correkt anerkannte und überlassen daher jedem Unbefangenen das Urtheil über solche Correspondenzen D. Red.
— Ueber das in der letzten Nummer d. Bl. in dem Art. „Nach der Wahl" erwähnte „Sendschreiben an die christlichen Gemeinschaften Württembergs", das als Agitationsmittel bei der Zollparlamentswahl diente, sprach sich der „Staatsanz." am Wahltag fotgendcnnaßen aus: .Die Trugschlüsse, welche in diesem Schriftstücke sich finden, sind so augenscheinlich, daß wir nicht glauben, es werde sich ein denkender Leser dadurch irre führen lassen. Geradezu verletzend aber muß für ein frommes Gemüth die Art und Weise sein, wie hier Worte der heiligen Schrift zn politischen Partcizwecken mißbraucht werden, wie hier Worte des Friedens dazu dienen müssen, über Andersdenkende in der lieblosesten Weise zn urtheilen. Unbegreiflich ist es uns, wie Män «er, welche die Worte „Friede und Versö hnnng" im Munde führen, welche „Haß und Rachsucht bekämpfen" wollen, sich soweit vergessen können, eine Agitation zu Gunsten der „deutschen" Partei in Scene .zu setzen, einer Partei, welche übrigens in dem Sendschreiben selbst
mir als „sog. deutsche Partei" bezeichnet wird. Zeigt doch ein Blick in die „Schwöb. VolrSzeitung", das anerkannte Organ dieser Partei, eine oberflächliche Kenntnißnahme von den Reden der Parteiführer jedem Unbefangenen, was von dem „Frieden und der Versöhnung" dieser Partei zu halten ist, was es mit der Phrase auf sich hat, daß diese Partei „alle gute Treue unserem König und seinem Hause bewahren werde. Oder ist es denn nicht dieselbe Partei, die in ihrem Organ allen württembergischen Einrichtungen, alle schwäbische Eigenart in den Staub zieht, die grundsätzlich unsere Selbstständigkeit zu untergraben sucht? Wahrhaftig, es muß mit einer Partei nicht gut stehen, welche noch in der letzten Stunde vor der Wahl zu solchen Agitationsmitteln greift. Wir achten unsere christlichen Gemeinschaften, denen wir so viele segensreiche Wirkungen aus unser Volk verdanken, viel zu hoch, als daß wir glauben könnten, sie werden in die Falle, die ihnen hier gelegt wird, blindlings hineingehen. Sie wissen zu gut, daß es der Boden unseres württembergischen Volkslebens ist, auf dem sie groß gewachsen sind, sie werden diesen Boden nicht selbst unter- hohlen wollen."
— In Teufringen erlebte ein armer Taglöhner die seltene Großvaterfreude, daß ihm von einer im Orte verheirathetcn Tochter Zwillings- und von einer in Reutlingen verheirathetcn Tochter Drillings- rnkel geboren wurden, und zwar innerhalb 5 Wochen.
— Stuttgart, 29. März. Dem Vernehmen nach ist die Nachwahl eines Zollparlaments-Mitglieds für den V. Wahlkreis auf den 3. April angeordnct. — Im Lause der Woche wird, wie wir hören, das Verfassungs- und das Wahlgesetz veröffentlicht werden. Ueber die Wa' len zur neuen Kammer der Abgeordneten ist von Seiten der K. Regierung noch kein Beschluß gefaßt worden.
— München, 27. März. Heute ist das Testament des Königs Ludwig I. eröffnec wurden. Die Kunstsammlungen rr. des Königs werden dem Krongute einoerleibt, und aus dem Baarvermögen, welches Millionen Gulden beträgt, wird ein Fideicommiß gebildet.
— Zn Straubing wurde am Morgendes 27. März dem wegen Ermordung des Güterhändlers Weiß verurtheilten Joseph Staringer verkündet, daß Se. Mas. der König keinen Grund zu seiner Begnadigung gefuudcn habe und demnach am Montag den 30- März das TodeSnrtheil an ihm werde vollstreckt werden.
— Die Landwirthc in P r c u ß i s ch - T h ü r i n g e n hoffen für dieses J:br auf ein'U überaus reichen Erntesegen. und gründen die
sen ihren unumstößlichen Glauben darauf, daß es in diesem Jahre „im dürren Busch gedonnert" habe (Februargewitter) und seit „Men- schenzedenken" und noch darüber hinaus sei beobachtet' worden, daß diesem Phänomen allemal ein Jahr des überschüttendsten Erntesegens gefolgt sei. Dieser allgemein herrschende Glaube führt mm auch die^ zurückgehaltenen Getrcidcvorräthe seit Wochen viel reichlicher auf den Markt als vorher. — Weniger hoffnungsvoll sind die Obstzüchtc r. Die jetzt im Gange befindlichen Erdarbeiten haben nämlich zn der Entdeckung einer schaudererregenden Menge von Maikäfern geführt. ' (Dfz.)
— Berlin. In der Sitzung des Bnndesraths des Zollvereins vom 27. März, unter dem Vorsitz des Bundeskanzlers, wurden folgende Vorlagen an die betreffenden Ausschüsse verwiesen: Regulativ über die zollamtliche Behandlung der mit den Posten eingehenden Wäarcn; Ereditirnng der Abgaben von Salz; Registrirnng unvollständig deklamier Waarensendungen; Aenderung der Abtheilung k. des Zollvercinstarifs; Ermäßigung der Eisenzölle, Pauschalsummeetat für das Herzogthum Lanenbnrg; Theilung der im Hcrzogthum anfge- kommenen Nachsteuer. — Die Fortschrittspartei reichte in der heutigen Reichstagssitzung einen Antrag auf Verfassungsänderung in Betreff der Gewährung von Diäten ein.
—> Es ist höchster Befehl ergangen, mit der Befestigung der Schanzen in Düppel und auf Alsen energisch vorzngehen. (Köln. Ztg.)
— Der Bürger- und Banernfreund in Ostpreußen erzählt: Ein
Geistlicher, zu den: ein nothleidendcr Eigenkäthner nm Unterstützung zu bitten kam, gab den Bescheid: „ Sie haben ja noch einen guten Nock und Stiefel an, die werden Sie selbst in dieser Zeit noch für 10 Sgr. los. Wenn das verzehrt ist, melden Sie sich wieder." Macht man so nicht Bettler? —- Das Blatt theilt ferner Folgendes mit: Gumbinnen, dm 27. Februar 1868. Das von Ihrer Ehefrau am 25. d. M. hier zn Protokoll gegebene Unterstütznngsgesnch kann nicht berücksichtigt werden, weil Sie zn den im Wege der öffentlichen Armenpflege zn Unterstützenden nicht gerechnet werden können, da Sie 50 Morgen Land, Gebäude und Jnventarium besitzen, und ans dem Erlöse bei dem Verkauf desselben Ihr Leben fristen können. Königl. Regierung. Abtheilung des Innern, v. Juncker. An den Wirth
Karl Heise. Bumbeln bei Gumbinnen. I. 9836/2. (Dfz.)
Frankreich. Paris. Der Ausfall der württembergischen Zollparlamentswahlen hat hier Sensation geinaht. Die liberalen Blätter ermangeln nicht hervorzuheben, daß während der ganzen
Wahlzeit im Königreich ohne Nachtheil für die öffentliche Ruhe und Ordnung allenthalben Volksversammlungen abgehalten wurden. — Die berühmte Kugelspritze (mitrailimirm), die kleine vielläufige Kanone, welche man mit so großem Geheimnisse umgeben hatte und mit der man so fabelhafte Erfolge zu erreichen gehofft hatte, hat sich als unbrauchbar hcrausgestellt. Die oberen Läufe schießen zu hoch, die unteren zu niedrig, die rechts und links zu sehr nach der Breite:
kurz, die Kanone schießt überall hin, nur nicht in's Ziel. Man hofft
übrigens, diesen Uebclstand noch zu überwinden.
Belgien. B rüssel, 26. März. Im Hennegan fanden schwere Unruhen statt in Folge von Arbeitseinstellung. Zu Montigny gab es 10 Todte und Verwundete.
Die Post über Wcstindien berichtet von furchtbaren Ueberfluthun- gen auf Neuseeland. Schiffe, Häuser, Pachtungen, Brücken wurden zerstört und der Schaden wird auf eine halbe Million Pfd. geschätzt.
Threrkalender. Bei der wieder beginnenden milden Witterung wird das Ungeziefer früh zeitiger erscheinen. Diee Obstbaumblüthen- stecher haben in Stnttga'.t ihr Winterquartier schon am 15. verlassen. Man klopfe deßhalb von jetzt ab an warmen Tagen die Apfel- und Birnbäume in einen umgekehrten Regenschirm pwbcweise ab und wenn dann ein reiskorngroßes brannscheckiges Käferchen mit langem Rüssel herabfällt, dann schüttle man den ganzen Baum auf untergelcgtc Grastücher und Leintücher ab und tödte die darauf fallenden Käfer. Es ist dieses Jahr besonders nothwendig. da es erstens vom vorigen Jahr sehr viele Käfer gibt und zweitens dieses Jahr voraussichtlich wenig Blüthen ansetzen wird. Wer das Angegebene versäumt, wird den „Brem er" aus seine Bäume bekommen. — Wer seine Pelze sicher ! vor Motten bewahren will, der stecke sie in einen Leinwandsack, durch Leinwand dringt keine Motte.(St.A.)
vieoigin, gedruck: verlegt und von A. Oelschlager.
tiMcrschtm ich dreimal,
,. »awchag.
II.. durch di hgen im E - k„ sonS Württemb«
Nrc
Ve
D,
Di
1) Er
2) Bi
3) Si
D
berg eing Lü
bei: Borc mögens- der Aufs
versehen,
bei der Ai
laufenen
T
Dar eine näl ob nicht niederen statthaft ein The solle, ser Ern zung so die nich heit erh> welchen gen Ge Collegi, Dil amts tz Diensi im Bi sammel bespreck Ca