Mittwoch. den 31. August 1038

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Getarnte Sorv/et-§L/me

Das ist eine Fähigkeit, die man den Herren in Moskan nicht absprechen kann, sie verstehen sich in allen politischen Dingen vorzüglich zu tarnen. Bisher konnten sie ihre politischen Hetz­filme sogar »»gestört in die Vereinigten Staa­ten einführen, weil sie die Bezeichnunghisto­risch" oderkünstlerisch" trugen. Da aber die Sowjets unterhistorisch und künstlerisch" nun eben etwas anderes verstehen, als die von ihnen belieferten Länder, so ist man in Amerika jetzt von dem sowjetrnssischen Filmimport abgerückt. Die Filme, so, heißt es in einer Verbotsbegründung der sowjetrussi­schen Filme, wirkten stets im kommunistischen Sinne und beunruhigten die Gemüter der amerikanischen Jugend! Deshalb mußten sie in Mehreren Städten des Mittelwestens der Ber­einigten Staaten verboten werden.

Es hat sehr, sehr lange gedauert, ehe die amerikanischen Behörden hinter das sowjet- russische Tarnungsmanöver gekommen sind. Anscheinend mußten erst die jugendlichen Zeu­genaussagen im spanischen Untersuchungsaus­schuß erfolgen, um sich höheren Ortes ein Bild davon zu machen, wie zersetzend die kommu­nistische Arbeit wirkt und wie aufreizend Literatur und Film sind, die aus Moskau in andere Staaten geschickt werden. Oder ist die Jugendkriminalität in den Vereinigten Staa­ten abermals um ein Vielfaches gestiegen, daß man sich jetzt zu der Maßnahme veranlaßt sah? Man hätte solche Verbote schon ein paar Jahre früher aussprechen sollen, der Schaden wäre für die Vereinigten Staaten bedeutend geringer gewesen.

Srelschörler legen Verkehr lahm

Bahnstation und Zollhaus in Brand gesteckt

Jerusalem, 30. August. Von arabischen Frei, fchärlern wurde das Stationsgebäude der Bahnstation Battir bei Jerusalem mit dem 'dazugehörigen Haus des Bahninspektors in Brand gesteckt. Die Freischärler zerstör­ten gleichzeitig die Telephonleitungen. An der Straße Jerusalem Ammann (Transjor­danien) wurde auf der Allenby-Brücke das -nach der palästinensischen Seite gelegene Zoll­haus an ge zündet. In der Nähe von Tul-Karem explodierte unter einem Güter- zug eine Mine, die offenbar an den Schienen ^angebracht worden war. Die Lokomotive mit dem Kohlenwagen und 13 Güterwagen ent­gleisten; der Zugführer wurde verletzt.

- Auf der Straße von Nazareth nach Tiberias hielte, bei Kan§ arabische Freischärler einen Omnibus an. Nachdem sie die von Poli- zisten bewachten Gewehre und die dazu­gehörige Munition gefunden und über­nommen hatten, erlaubten sie den Polizisten dis Weiterfahrt. In Nablus nahmen arabische ! Freischärler einem Bankboten 220 Pfund ab.

Das Militärgericht in Haifa verurteilte einen kürzlich bei den Kämpfen im Karmel- . Gebirge in Gefangenschaft geratenen arabischen Freischärler zum Tode.

Die japanischen Journalisten in Bremen

Zu Ehren der gestern mit der .Bremen* in Bremerhaven eingetroffenen und dort von Vertretern der Reichsregierung herzlich bewill- kommneten 15 japanischen Pressevertreter ver- anstaltete am Mittag der Bremer Senat einen Empfang: am Nachmittag besichtigten die Gäste den Adolf-Hitler-Koog.

MM bkiMkr Schritt in Man

?mt68t gegen neueste tsckeekiseke Lekmäliung äeulseker Loläatenekre

Prag, 30. August. Der deutsche Ge­schäftsträger in Prag hat wegen der erneuten unerhörten Beleidigungen des in Mährisch-Ostrau erscheinenden Hetzblattes Moravskoslezski Denik" über die alte deutsche Armee einen weiterenProte st schritt bei der tschechischen Regierung unternommen. Der deutsche Geschäftsträger hat dabei zum Ausdruck gebracht, daß es sich bei den Ver- ösfentlichungen der genannten Zeitung um einen planmäßigen Hetzfeldzug gegen das Deutsche Reich handele.

Die Tatsache, daß hier ein auf Lügen und Gehässigkeit ausgebautes System vorliegt, wird auch dadurch belegt, daß die in Olmütz erscheinende ZeitungPozor" den Hetzartikel desMoravskoslezski Denik" vom 13. d. Mts. wörtlich nachgedruckt hat. Weiterhin muß festgestellt werden, daß die tschechi­

schen Zensurbehörden, deren Wir- knngsmöglichkeiten überall bestens bekannt sind, auch den neuen Artikel vom 24. d. Mts. ohne Beanstandung erscheinen ließen. Dies ist umso erstaunlicher, als der deutsche Konsul in Brünn bereits am 17. August, also eine Woche vor dem Erscheinen des zweiten Artikels, die Aufmerksamkeit deS höheren Landesamtes in Brünn auf die Hetze- rische Schreibweise der genannten Zeitung lenkte. Der deutsche Geschäftsträger hat der Erwartung Ausdruck gegeben, daß seitens der Negierung gegen die Zeitungen ..Morav­skoslezski Denik" undPozor" unverzüglich mit nachdrücklichen Mitteln eingeschritten und den verantwortlichen Persönlichkeiten eine Fortsetzung ihrer verleumderischen und vergifteten Hetze gegen das Deutschtum unmöglich gemacht wird.

Was will Wem Lot in -er MeKei?

Vor einer Zusammenkunft Lvvisetien lienlein unä Lenesek

N i g e n d e r i c k t 6 e r dl 8 - p r e 8 s s

gl. Paris, 31. August. Der ehemalige Luft­fahrtminister Pierre Cot, der bekanntlich vor wenigen Wochen durch einen antideut­schen Hetzartikel imNews Chronicle" sein Interesie am internationalen Konflikt be­kundete. hat sich nach Prag begeben, um mit tschechischen Politikernwichtige Besprechun­gen" abzuhalten.

Die tschechische Frage steht nach wie vor im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Die Pariser Blätter scheuen sich nicht, in die­sem Zusammenhang wiederum haltlose Ver­dächtigungen gegen Deutschland zu richten. Im wohltuenden Gegensatz hierzu steht ein Artikel derLiberia", die zu wissen glaubt, daß in der nächsten Zeit eine Zusammen­kunft zwischen Benesch und Henlein stattfin­den würde. Das Blatt schreibt weiter, man könne heute nicht mehr sagen, daß die Tschecho-Slowakei ein Bollwerk in der Flanke Deutschlands darstelle, das man nicht schwä­chen dürfe, denn diese Auffassung gehöre zur Einkreisungspolitik gegen Deutschland, die Barthou betrieben habe, auf die man aber seit einigen Jahren verzichtet habe. Frank­reich könne heute diese Politik des eisernen Korsetts" nicht mehr betreiben, es habe in der Tschecho-Slo­wakei kein unmittelbares Interesse mehr zu verteidigen. Leider versuche aber eine gewisse Clique pazifistischer Maulhelden, die Tsche­chen zu ermutigen.

Kundk bei Benesch

Der sudetendeutsche Abgeordnete Kundt hatte am Dienstag eine mehrstündige Aus­sprache mit dem Staatspräsidenten Be­nesch, über deren Inhalt von sudeten­deutscher Seite strengstes Stillschweigen be­wahrt wird. Am Dienstagabend fand unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik ein Kabinettsrat statt, über dessen Er­gebnis von amtlicher Seite keine Verlaut­barung herausgegeben wurde.

Drei sudetendeutsche Jungturner aus Freudenthal wurden aus einer Radtour bei Busau von den' drei tschechischen Insassen

Were Wirtschaft auf höchsten Touren

363000 Arbeitsplätze konnten im 3uli nickt besetzt xvercten

Berlim 30. August. Der Neuzugang von offenen Stellen, der am besten von dem hohen Stand der Wirtschaftstätigkeit in Deutschland zeugt, war im Berichtsmonat wiederum erhöht (-i- 55 000). Den Arbeitsämtern wurden im ganzen 866 000 freie Stellen zur Besetzung gemeldet gegenüber 811000 im Vormonat und 817 000 im Vorjahr. Der Anteil der Vermitt­lungen und namentlichen Anforderun­gen i n Dauerbes ch a ftigung an den Abgängen von Arbeitsgesuchen, der Auskunft bis über die Einschaltung der Arbeitsämter bei der Unterbringung arbeitsuchender Volks­genossen, ist von 88,7 vom Hundert nochmals auf 89,9 vom Hundert gestiegen und hat damit den bisher höchsten Stand erreicht; der Uebe^ang von Arbeitsuchenden in neue Arbeitsstellen geschieht also praktisch fast aus- schließlich durch die Leistungen und unter der Kontrolle der Dienststellen der Reichs- anstalt. Der Bestand an unerledigten offenen Stellen, der die Schwierigkeiten bei der Deckung des großen Kräftebedarfs der Wirt­schaft deutlich zeigt, ist weiter gestiegen. Bis zum Ende des Monats Juli konnten 363 000 Arbeitsplätze nicht besetzt werden; die Zahl der unerledigten Stellenangebote liegt damit um rund 53 000 über der Höhe des Vormonats und um nicht weniger als 172 000 über dem Vorjahr.

Im ganzen wurden im Monat Juli durch die Arbeitsämter (Altreich) im Wege von Ver­mittlung, namentlicher Anforderung und Ein­weisung 759 000 Arbeitsplätze neu besetzt, von ihnen 68,6 vom Hundert auf Dauerarbeitsplätze entfallend. Die Krankenkassenmitgliederstatistik für Juli zeigt

eine Zunahme der beschäftigten Arbeiter und Angestellten gegenüber dem Vormonat um 171803, so daß die Gesamtzahl der beschäftig­ten Arbeiter und Angestellten auf 20 169 727 gestiegen ist.

Altersrente für alte Kampfer

Gauleiter Sauckel

verkündet dieVersorgungsstiftung"

. Weimar, 30. August. Thüringen ist auf dem Gebiet der sozialen Betreuung bewährterParteigenossenden übri­gen deutschen Gauen jetzt als Vorbild einen Schritt vorangegangen. Wie Gauleiter und Reichsstatthalter Fritz Sauckel auf der Führer­tagung des Kreises Weimar bekanntgab, wird die bereits am Geburtstag des Führers an­gekündigteVersorgungsstiftung für Angehö­rige der Alten Garde des Gaues Thüringen" nun in Kraft treten. Diese Stiftung soll der Dank Thüringens an alle alten Kämpfer sein» die vor zehn oder fünfzehn Jahren den Kamp! für Adolf Hitler begonnen haben und jetzt noch keinen gesicherten Lebensabend besitzen. Sie er­halten vom 65. Lebensjahr an oder bei vor­zeitig eintretender voller Erwerbsunfähigkeit, eine Alters, bezw. Invalidenrente im Höchstbetrage von monatlich 100 RM. Un- versorgten Witwen und Waisen von Männern der Alten Garde Thüringens kann aus der Stiftung eine Witwen, und Waisen- Rente zugebilligt werden. Die finanzielle Grundlage der Stiftung ist bis zu einem Betrag von 1 Million RM. bereits im vollen Um­fang geschaffen. Für die Versorgung kommen etwa 360 alte Kämpfer in Frage.

eines Lastautos angepöbelt. Einer der Nadler wurde ins Gesicht geschlagen und dabei wurde gebrummt:Denkt ihr, ihr seid in Deutschland?"

Am Dienstag weilte der englische Sonder­beauftragte Sutton-Pratt in Gabers- dorf bei Trautenau, um sich über die Zwi­schenfälle, die dort von den Tschechen in der Zeit von Montag zum Dienstag herauf­beschworen wurden, zu unterrichten. An­schließend besuchte er den Abgeordneten Dr. Köllner in Trautenau zu einer längeren Unterredung.

London wieder optimistischer

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08 - London, 31. August. Die von der bri­tischen Oeffentlichkeit mit großer Spannung erwartete Ministerkonferenz über die tschecho-slowakische Frage, an der von 22^Kabi- nettsmitgliedern 18 Minister teilnahmen, dauerte fast drei Stunden. Folgende Verlaut­barung wurde ausgegeben:Der Minister des Aeußern erstattete emen-eingehenden Bericht über die internationale Lage. Am Schluß der Konferenz sprachen die Minister ihr volles Einverständnis mit der bereits unter­nommenen Aktion und mit der in Zukunft zu verfolgenden Politik aus."

Wie hierzu ergänzend bemerkt wird, ist vor­läufig eine weitere Ministersitzung nicht an- bcraumt worden. Die Minister werden aber in erreichbarer Nähe Londons bleiben. Minister­präsident Chamberlain hat- sich am Dienstagabend zum Köni-g nach Balmoral begeben, wo er sich mehrere Tage aufhalten wird. Auch Sir John Simon ist bereits nach Schottland abgereist. Man glaubt in poli­tischen Kreisen, daraus dxn Schluß ziehen zu können, daß sich die politische Lage ent­spannt habe und nicht so schwarz aussehe, wie es von einer gewissen Presse dargestellt wurde.

In maßgebenden politischen Kreisen rechnet man damit, daß die britische Regierung Ende der Woche an die Reichsregierung herantreten werde, um zum Ausdruck zu bringen, daß England eine freundschaftliche Lösung der sudetendeutschen Frage wünsche. Mit Befriedigung wird festgestellt, daß der Befehl zur Selbstverteidigung an die Sudeten­deutschen in keiner Weise ihre Disziplin beein­trächtigt habe. Was die tschechische Seite an­betrifft, wird zuversichtlich erwartet, daß die PragerRegierung alles in ihrer Macht stehende tun. wird, um Zwischenfälle zu ver­meiden und daß sie etwaigen Unruhen unpar­teiisch gegenübertreten wird.

Kochbetrieb

im roten Menschenschmuggel

Bilbao, 30. August. Zahlreiche aus Per- pignan eingelaufene Nachrichten besagen, daß auf dem dortigen Werbebüro für das sowjetspanische Heer zur Zeit Hoch­betrieb herrsche. Die Werbung wird rnaller Oeffentlichkeit durchgeführt von der Gesellschaft der Freunde von Spanienfrei, willigen". Der Vorsitzende dieser famosen Organisation, die sich um die Nichtein- Mischungsverpflichtungen der französischen Negierung in keiner Weise kümmert, ist der berüchtigte französische Kommunist Andre Ntarty, derSchöpfer" der Internationalen Brigaden in Sowjetspanien.

Ausbau eines neuen Lbtna

Japans Ziele im Fernost-Konflikt

Tokio, 30. August. Kriegsminister Jta» gaki machte vor Vertretern der Presse Aus­führungen, in denen er zunächst erklärte, über die künftige Entwicklung des China-Konfliktes könnten keine Voraussagen gemacht werden. Sicher sei nur, daß Japan den Krieg fort- setzen werde bis zur Unterwer­fung Tschiangkaischeks. Aber selbst wenn Tschiangkaischek sich unterwerfe, wäre es für Japan schwer, seine Waffenstreckung ohne Bedingungen anzunehmen. Es sei absolut not­wendig, der Hankau-Regierung eine Reihe von Bedingungen zu stellen. Hierzu gehöre vor allem, daß die Hankau-Regierung in den neuen Negierungen aufgehe und mit­arbeite an dem Aufbau eines neuen China. Japan allein werde über Kriegsdauer und Kriegsende entscheiden. Wörtlich sagte Jtagaki: Wir können mit dem von Tschiangkaischek; geführten Regime in keinem Fall verhandeln. Wenn dieses Regime sich jedoch ohne Tschiang­kaischek Japan ergeben will, so werden wir es auffordern, sich mit den antikommunistischen und japanfreundlichen neuen Regierungen zu; vereinigen." Wenn China, so betonte der Kriegsminister, sich auf diese gemeinsame Auf­gabe besinne, dann könne Ostasien zu einem Wirtschaftsblock vereinigt und stabili­siert werden. Der China-Konflikt bedeute einen Wendepunkt zur Staatswirtschaft, die in sich Wehrmacht und Produktionskräfte ver­einige.

Luftschlacht über Kanton

Die Kämpfe am Suschanberg dauern an

Schanghai, 30. August. Am Dienstag kam es zu der ersten größeren Luftschlacht über Kan­ton. lieber sechzig Flugzeuge waren daran beteiligt. Das Ziel der japanischen An­griffe waren die militärischen Anlagen bei Tschaukwan Nanshuen. Die chinesische -Luft­flotte der Provinz Kwantung ist in letzter Zeit erheblich verstärkt worden. Es sollen größere ausländische Flugzeugsendungen in Kanton eingetroffen sein.

Die japanische Armee in Mittelchina meldet gute Fortschritte an allen Gefechtsabschnitten. Die Nordgruppe der Armee besetzte am Diens­tag Hwoschan. Von dort aus stießen Vor­trupps bereits 30 Kilometer westwärts vor. Im Raum der Nordufer des Jangtse-Flusses setzten die japanischen Truppen zum Angriff gegen die chinesischen Stellungen in den süd­östlichen Ausläufern des Tatieh-Massivs an. Mat au am Südufer des Jangtse ist ,das Ziel der japanischen Abteilungen, die sich von Juichang aus der Stadt auf drei Anmarsch­wegen nähern. Die Schlacht am Suschan­berg südlich von Kiukiang dauert noch aii; die japanischen Operationen entwickeln sich planmäßig.

Hüll unterrichtet Noosevclt

Der amerikanische Außenminister Hüll er­stattete gestern dem Präsidenten Noosevelt Bericht über die internationale Lage und hatte, anschließend eine längere Sitzung mit seinen) Sachbearbeitern.

Rote Offensive zusammengebrochen

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Bilbao, 30. August. An der Estrema­dura-Front ist die Lage im Abschnitt Zujar seit Dienstag völlig verändert. Die Roten haben überraschend ihre vor drei Tagen be­gonnene Offensive abgeblasen und beschrän­ken sich nunmehr lediglich auf Verteidigung ihres Gebietes. Sie hatten mit Hilfe eines riesenhaften Einsatzes von rasch herbeigezoge­nen frischen Truppenmassen und umfang­reichen Materials einen nur geringen gebiets­mäßigen Gewinn erzielt, den sie im Verlauf des Dienstages zum größten Teil jedoch wie­der abgeben mutzten, da die nationalen Truppen mit Hilfe von Artillerie zum An­griff vorgegangen sind, wobei ihnen auch noch andere Gebiete in die Hände gefallen sind.

Der Zusammenbruch der Offensive ist ver­mutlich auf die riesigen Verluste auf roter Seite zurückzuführen, da an einem der letzten Tage allein über 4000 Mann ein- gebüßt wurden, von denen 1000 tot auf dem Felde liegen blieben und der Rest in natio­nale Gefangenschaft geriet. An der Ebro-Front mußten die sogenannten Campesino-Brigaden aus der Front beraus-

gezogen werden; sie sollen in Barcelona neu aufgesüllt werden. Campesino selbst ist dort­hin gefahren und will sich unter den Neuan­gekommenen Ausländern seine Leute heraus­suchen. Ueberläufer an dieser Front berichten entsetzt über die Wirkung des Feuers der nationalen Artillerie. Das Zurückgehen der roten Truppen würde, wie üblich, durch rück­wärts aufgebaute Maschinengewehre verhin­dert. lieber die Verluste auf roter Seite wurde bekannt, daß von der 3. Division lediglich ein Drittel übrig geblie­ben sei, ferner sei die 16. Division völ­lig «ufgerieben worden, und die 35. Division bestehe nur noch aus einem Bataille

Französischer Ministerrat Der gestrige Ministerrat in Paris nahm einen ausführlichen Bericht des Außenministers über die außenpolitische Lage entgegen, billigt« die Vorschläge des Arbeitsministers zur Regelung der Ueberstundensrage im Rahmen der 40-Stun- denwoche und beschloß die Nnterbreitung einer entsprechenden Gesetzesvorlage bei der Kammer.