t
Allein es hätte auch nichts gehindert, die Grundrechte der Reicks- ter, welche fick durch schlecht begründete Insinuationen haben ver- verfassung von 1848 der neuen Neichstagsverfassung möglichst rasch führen lassen, um sie zu einer dem gemeinsamen Interesse entsprechen- einznreihen. So hätte dann das Volk auch e!was von derselben deren Handlungsweise z.-rückzuführen. sonst gehe das ganzeSchnei- gehabt, was ihm unmittelbar und nicht bloß im fernen Schimmer derhandwerk zu Grunde — 4. April Die Kaiserin leidet an
der Macht zu gur gekommen. Es ist etwas schönes um einen mächtigen Staat, aber doppelt schön, Wenn derselbe auch die bür
gerliche Freiheit garantnt.
einer Erkältung, die sie sich am Eröffnungstage der Ausstellung zugezogen, weßhalb sie auch dem vorgestern Abend in den Tuile-
U l m Die zu 20 und 16 Jahren Zuchthaus wegen versuchten Mords verurtheilten Bösewichte, Schloffergeselle Nall von Eningen u. Grau von Raubenbrezingen, haben nach der „Ulm Schn." einen Fluchtversuch aus,Lem Oberamtsgefängniffe gemacht, der jedoch durch Len Oberamtsdiener vereitelt wurde.
— Ein bairisches Lokalblatt, das Augsb. Anz.-Bl., meldet:
Aus glaubwürdiger Quelle ward uns die Mittheilung, daß von Seiten des preußischen Ministerpräsidenten v. Bismarck an das bairische Ministerium des Aeußern eine Aufforderung ergangen sei, bis 1. Juli das bairische Heer mobil zu machen, für welchen Fall Preußen geneigt wäre, die an dasselbe noch schuldenden 15 Millionen Kriegsentschädigung nachzulaffen. (St. A)
— Berlin, 8. April. Wie der Staatsanzeiger meldet, beabsichtigt die Regierung die sofortige Berufung des preußischen Landtags, nachdem die Vereinbarung der Bundesverfassung hergestellt sein wird. Die Konferenzen der Bundesbevollmächtigten werden am 10. d. M. beginnen, um über die vom Reichstage beantragten Verfassungsänderungen Beschluß zu sassen. Der Zusammentritt des preußischen Landtags soll bald nach Ostern erfolgen
— Berlin, 9 April Die Bankzeitung will wissen, Bismarck
bezeichne Abgeordneten gegenüber die Situation als sehr ernst. Die beabsichtigte Verlegung von Husaren nach Luxemburg werde wegen Möglichkeit der Mißdeutung unterlassen. Es finden keine Rüstungen statt, nur werben aus den September ausgeschriebene Rüstungen auf den Juni beschleunigt (Tel. d. Schw.M.)
— In Rendsburg wird laut Telegramm der „Hamb. Nachr." seit 4 d. M. die definitive Erhebung Rendsburgs zu einem Waf- senplatze ersten Rangs in militärischen Kreisen als Thatsache erklärt.
— Die Wiener N Fr. Pr. schreibt, zwischen Preußen unv den süddeutschen Staaten stehe ein Abkommen über die Verthei > digung der Festungen in Süddeutschland bevor.
— Wien, 7. April. Heule wurden die Landtage von Böhmen, Mähren und Krain wieder eröffnet. Nach der Eröffnung
(Tüb. Ehr.) rien abgehaltenen Konzert nicht beiwohnte Manche wollten ihre
Abwesenheit der Verschlimmerung im Zustande des kaff, Prinzen zuschreibm; nach dem osfiz. Bulletin ist aber dessen Genesung in raschem Zunehmen begriffen, so daß er bald wieder ganz herge- stellt sein soll. — 5 April Der Kaffer hat immer noch nicht aus Len Erwerb von Luxemburg verzichtet und die Unterhandlungen zwischen Paris und Berlin sind unausgesetzt im Gange. Graf Bismarck will die Sache durchaus zu einer internationalen Frage machen. Ein Krieg wegen eines Ländchens von 46 Oua- Lratmeiien und 200,000 Einwohnern wäre kaum denkbar, wenn es sich nicht dabei um eine sehr wichtige strategische Position handelte. Allein trotz alledem wünscht der Kaiser im jetzigen Augenblicke keinen Krieg (?), obgleich man an den Ausbruch eines solchen hier zu glauben ansänat. — 6. April, Abends. An der Börse herrscht große Beunruhigung. Man spricht von einer nach Berlin abgesandten Note und sagt. Marschall Mac-Mahon sei nach Paris berufen. Man hält den Krieg für gewiß — 7. April. Eine MinisterialLepesche wird überall in der Provinz angeschlagen; sie dementirt das Gerücht, daß ein Ultimatum an Preußen abgegangen sei. Die „Patrie" dementirt auch die andern Gerüchte, verlangt aber, daß Preuße nLuxemburgausliesere. — Es herrscht allgemein der Glaube, der Krieg werde bald ausbrechen. — Die Panik hat sich von Paris aus auch den Börsen von Berlin, Brüssel, Wien und Frankfurt mitgetheilt; wir halten für überflüssig zu notiren, was an der Börse alles gesprochen wird. Daß aber die Lage immer ernster wird, kann man sich nicht verhehlen. — Im gesetzgebenden Körper wird eine Interpellation wegen Luxemburgs beantragt werden, und wenn dorr dieselben Saiten aufgezogen werden wie im Nordd Parlament, meint ein witziger Korrespondent, so muß man wenigstens zwölshunderttausend Menschen haben, um die Sache in Richtigkeit zu bringen. — 9. April. In der Sitzung des gesetzgebenden Körpers fand die Erklärung Moustier's über Luxemburg statt: Frankreich rief die Frage nicht plötzlich hervor. Die unentschiedene Position Lim- burgS und Luxemburgs führte Vorbesprechungen zwischen Holland
wurde ein kaiserliches Handschreiben an den Ministerpräsidenten! und Frantreicb herbei. Auf eine Anfrage Hollands berief sich Frhrn. v. Beust vorgelesen, durch welches diese Landtage wieder-! Preußen aut die Verträge von 1839. Frankreich mache die Erholt zur Vornahme der Wahlen in den Reichsrath ausgesordert! Werbung Luxemburgs von 3 Bedingungen abhängig: Einwilli- werden. jgung des Königs von Holland, loyale Prüfung der Interessen
— Wien, 8. April, Der französische Botschafter ist heute; der Großmächte, Ausspruch des Volkswillens vermittelst des all- nach Paris abgereisk, dessen Zurückkunst wird nächste Woche »r-! gemeinen Stimmrechts. Dann ist Frankreich geneigt, mit den
warte:
Niederlande. Haag, 6. April Gestern wurde in Deputirtenkammer der Minister des Aeußern wegen der Luxem burger Frage interpellirr, woraus er erklärte: Kerne wirkliche» Verhandlungen haben in dieser Angelegenheit stattgesnnven, son-
anderen Mächten die Vertragsbestimmungen von 1839 zu prüfen, der!geleitet von versöhnlichen Gesinnungen Wir glauben fest, daß der Friede Europa's nicht gestört wird.
Italien. Florenz, 4. April Ricasoli hat die Kammer davon in Kenntniß gesetzt, daß das Ministerium seine Entlassung
dern nur B sprechuugen. Holland wollte durch das Anerbieten ^ eingereicht und der König sie angenommen habe. — 6. April.
seiner Vermittlung keine Verantwortlichkeit übernehmen Zufolge der Erklärung Bismarck's lei jedes Band zwischen Limburg und
Ratazzi ist mit Bildung des Kabinms beauftragt; Men:brea ist aus Anlaß des Todes seines Sohnes zurückgetreren, (Der Wechsel
Deutschland gelöst. Holland werde sich fortan jeder Einmischung, des italienischen Ministeriums wirb allgemein im Sinn der Anin die Angelegenheit Luxemburgs enthalten. Der Minister er-!Näherung Frankreich und Oesterreich gedeutet. Die Sprache klärte aus eine nochmattge Interpellation Tho-bekes weiter: Aus der italienischen Journale gegen Preußen ist nicht mehr so vre- geschehene Ans age ermächtigte mich Bismarck zur Erklärung, die kindlich, wie früher.)
preußische Regierung betrachte jedes politische Band Limburgs Schweden. Stockholm, 1. April Der Länder- unv mit Deutschland gelöst unv sei geneigt, dieß durch förmlichen Akts Kolonienverkauf scheint aus die Tagesordnung zu kommen. Hol> zu konstatiren. wenn gleich er es nach den Reichstagsvechandlun-flans und Rußland haben mit Luxemburg und Nordamerika den gen für überflüssig erachte. j Anfang gemacht und jetzt erklärt der schwedische Minister des
Frankreich. Paris, 3. April. Dis Arbeitseinstellung der! Ausw. in der zweiten Kammer, sich der westindischen Jnwl St. Schneidergesellen, von der wir dieser Tage berichtet, har eine f Batthelemy entäußecn zu wollen, da der Staat jährlich einen be- Versammlung der Schneidermeister im Gefolge gehabt, worin! deutenden Zusatz machen müsse: in diesem Jahre 25,000 Rd. schw. diese beschlossen, den Arbeitern zu erklären, daß ihre Anforberun-! Mexiko. Newyork, 6. April Die theilweise Niederlage gen so übertrieben seien, daß sich auf Grundlage derselben nicht'der Rcpuklikaner unter Escobedo bestätigt sich. Miramon ist in einmal Gegenvorschläge machen lassen. Sie wenden sich daher, ihrer Verfolgung begriffen. Der Kaiser Maximilian ist nach Me- an die Gefühle der intelligenteren und arb eitsam eren der Arbei-fxiko zurückgckehrt.
Utdigiit, gedruckt uud verlegt van Del sch lag er.