'Seite 6 Schivarzwald-Wacht

Montag, den 15. August 193S>

Glänzender Abschluß der AO.-Tagung in Stuttgart

Im Trommelfeuer eines Nicsenfeuerwerks

Stuttgart, 14. August. Zwei Tinge sind es, die den gewaltigen Kundgebungen der bevorstehenden Netchstagung der Auslands- deutschen einen glanzvollen Abschluß geben werden. Das ist einmal der Festzug. an dem sich sämtliche deutschen Gaue mit beson. deren von Künstlerhand geschaffenen Wagen, gruppen beteiligen werden, und das ist zum anderen das R i es e n fe n e r w e r k. das am Sonntag, dem 4. September, nach dem alle? krönenden Schlußappell im Hof des Neuen 1 Schlosses die Stadt der Ausländsdeutschen ,in eine einzige Orgie des Lichts verwandeln 'wird. Sobald die letzten Klänge des Großen ! Zapfenstreiches verrauscht sind, setzen die in ,allen Farben vorwiegend in Gold und , Silber gehaltenen Effekte ein. die 'in ihrer Vielgestaltigkeit und Tauer alles 'übertreffen werden, was in Stuttgart je ans . Pyrotechnischem Gebiet gezeigt worden ist. Während im letzten Jahre zahlreiche Be- , sucher der Schlußkundgebung ans räumlichen , Gründen nicht in den Genuß des Feuerwerks gekommen sind, wird das nächtliche Schau­spiel diesmal von alles, Volksgenossen, die ,auf dem Schloßplatz und seiner Umgebung , aufmarschiert sind, zu sehen sein. Ein mäch- ' tiges Finale von Hunderten von Raketen und Lichtbomben wird über die schwäbische Gau- Hauptstadt hinwegbrausen und sie in ein 'regelrechtes Trommelfeuer nehmen, das >'schließlich durch die in rotem bengalischen /Feuer erstrahlende feenhafte Illumination 'der markantesten Punkte der Stadt, wie des 'Bahnhofturmes und des Schloßplatzes, ab- gelost wird.

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Calmbach, 14. Aug. Am Bahnhof war der ,49jährige Rudolf Locher mit Kohlenausladen beschäftigt. Als das Pferdefuhrwerk mit An­hänger vom Ladeplatz abfuhr, wollte sich Lo­cher wahrscheinlich auf die Deichsel des An- ' Hängers setzen und fiel dabet so unglücklich , zu Boden, -aß «r von dem Vorderrad des An­hängers am Fußgelenk erfaßt und geschleift wurde. Br blieb tot liegen: der herbeigeru» fen« Arzt stellte Lungenschlag fest. Der Ver­unglückte hinterläßt eine Frau und vier Kinder.

Reneubürg, 14 Aug. Gestern hat -er Land­rat im Sitzungssaal -es Oberamts den Sen- senfchmicden Fritz Gremmer, August Haist in Neuenbürg und Wilhelm Schwemmle in Waldrennach, die der Sensenfabrik Hau­eisen u. Sohn in Neuenbürg seit mehr als 50 Jahren in Treue gebient haben, das durch den Führer verliehene Trcudienftehrcnzei- chen in der Sonderstufe in feierlicher Weise überreicht.

Pforzheim, 15. Aug. Die Kriminalpolizei nahm die Brüder Friedrich und Willi Haer-

Hochwasser, Anweiter und Mitzschlüge

Katastrophale VerkeerunZen im Loclenseeßebiet

N8O^P.

^ Lrett

Stuttgart, 14. August. Die überaus star. ken Regenfälle am Samstag und Sonntag bewirkten ein Anschwrllen desNeckar 8 und seiner Nebenflüsse, das bei weiterem Anl>al« ten der Niederschläge zu ernsten Besorgnissen Anlaß geben könnte. Im mittleren und unte­ren Neckartal reicht das Wasser bis zum Uferrand.

Aus dem Bodenseegebiet werden ebenfalls schwere Ueberschwemmungen gemel- det. So ist in F r ie d r ich 8 h a f e n im Stadtteil Löwental die Rottach über die Ufer getreten und hat die Aistegstraße überflutet. Auch in der Paulinenstraße ist die Gefahr einer Ueberslutung sehr groß. Auf Wiesen und Feldern stehen die Wassermassen teil­weise meterhoch. Meckenbeuren wird ebenfalls von schweren Hochwassern heimge- sucht. Der Bodensee selbst ist innerhalb von zwölf Stunden um 22 Zentimeter gestiegen. In der Nähe von Ueberlingen richtete das Unwetter großen Schaden an. Vielfach drang das Wasser in die Häuser ein und mußte von der Feuerwehr wieder herausge­pumpt werden. Tie Getreideernte, die im Bodenseegebiet in vollem Gange war. leidet durch die Überschwemmung der Felder gro­ßen Schaden.

Bei einem Gewitter über dem Bezirk Wald­see schlug der Plitz in das Anwesen des Land­wirts Roth in Greut. Las ganze An-

wesen wurde mit den Heu- und Futtervor- räten ein Raub der Flammen.

In Kau bei Kehlen (Allgäu) ist die voll­gefüllte Getreidescheuer des Bauern Johann Lertele niedergebrannt.

In der M e m m i n g e r Gegend schlug der Blitz in daS Anwesen des Landwirts Joseph Glöckeler in Günz, das ebenfalls völlig nie­derbrannte.

GrMeuer i« Menses

Mehr als IW WV RM. Schaden

Mengen, 14. August. Der sonntägliche Friede der Stadt Mengen wurde jäh gestört, als kurz nach 7 Uhr früh Feueralarm erscholl. In der Schuhfabrik Dihlmann war ein Brand ausgebrochen. Die örtliche Feuerwehr erschien sofort am Brandplatz und nahm mit Motor­spritzen die Bekämpfung des gefährlichen Feuers auf. Da der herrschende Wind für das gesamte Fabrikauwefen eine große Gefahr bil­dete, wurde auch der Motorlösch^ug'aus Saul­gau zu Hilf« gerufen. Durch eine ungeheure Rauchentwicklung war der Kampf gegen die wütenden Flammen außerordentlich erschwert. Das Feuer war in dem im alten Fabrikgebäude untergebrachtcn Hanptlager ausgebrochen, das den Flammen vollkommen zum Opfer fiel. Für über 100 OOO RM. Fertigwaren und Roh­materialien sind untverbranut.

dter wegen Schädigung verschiedener hiesiger Firmen fest. Die Verhafteten hatte» bereits vör Jahren sich wegen eines ähnlichen Fal­les zu verantworten, als sie Waren im Groß­einkauf bezogen und unter dem Namen einer Londoner Firma verkauft hatten. Damals betrug der Schaden 18000 RM. Heute sind verschiedene Mitglieder -es Reichsverbandes der deutschen Koffer- und Lederindustrie er­heblich geschädigt. — In Ntefern stürzte eine Fra« so unglücklich im Treppenhaus, daß sie sich einen schwierigen Schädelbruch zuzog,' sie ist gestern tm Krankenhaus gestorben.

ivirci ckas sieter?

Wetterbericht des RetchSwetler-IentteS -- Aukaabeort Stuttgart

AaSgeaeben am 1t August, 21.80 Uhr

Vorhersage für Montag: Zunächst bei stär­kerer Bewölkung besonders in Staugebieten noch Regensälle. Später zeitweise leichte Auf­lockerung der Bewölkung und Nachlassen der Niederschlagstätigkeit. Immer noch kühl, Ge­witterneigung, zeitweise frische Winde um West.

Vorhersage für Dienstag: Weiterhin unbe­ständig. Die Temperaturen erfahren wenig Aenderung.

Vas Neueste in Kür^e

' I-etstv ILrvixnjss« aus aller Welt

I« Große« Lichthof des Staatliche« Zeug­hauses in Berlin vollzog sich am Sonntag i« Anwesenheit hoher Ossiziere der drei Wehr« machtteile hie feierliche Eröffnung einer Ge­dächtnisausstellung für Friedrich Wilhelm I.

I» de» Morgenstunden des Sountags er­schoß in Bamberg ein Betrunkener ans der Straße eine» Passanten, -ex ihn znr Rede gestellt hatte. Durch «eitere Schüsse wurde ein Banmeister schwer verletzt.

General der Flieger Milch, änßerte sich über die Auswirkungen -es Rekord-Fln- ges anf de» Plan einer nord-atlantische« Flnglinie. Die Erfahrungen, die man in 564 Überquerungen des Nord- und Südatlantik machte, sind so umfangreich und die Leistun­gen technischen und fliegerische« Könnens so großartig, daß Deutschland und die anderen Rationen heute die größte Chance besitzen, eine zuverlässige und schnelle Rordatlantik- Flnglinic einznrichte», die bas ganze Jahr hindurch beflogen wirb. Deutschland werbe de» eingeschlagene« Weg mit der Durchfüh­rung weiterer Nonstopflüge auch in der Zu-

KarterurKan»atl0kr

«auschulmigsamt 24/«8/8t.

«8 finden folgende LehrgSnge statt: Adolf-Hit- ler-Tchale Lanzig-Jenkau: 25. November bis 15. Dezember. Zn diesem Lehrgang wollen sieb nur solche P«,. melden, die Borknutnisse in Fra­gen der Ostpolitik haben.

ReichsjchulnugsburgSrwitt« für Lreisschulungs- redner: 23. Oktober bis 12. November und 20. November bis 10. Dezember. Anmeldung auf dem Lehrgangsteilnehmerbogcn.

Lreteschule Waldmcmushosen: 25. September bis 2. Oktober ein allgemeiner Lehrgang. Meldun­gen an das zuständige Kreisschnlungsamt,

Hitlerjugend, Standort Calw. Sämtliche Immen und Madel, öle Ferien haben, treten Dienstag 14 Uhr, am Gast Hans zum „Schiss" zur Kartofselkäferfuche an.

kunft sortsetzen. Im Augenblick ist für de« ganzjährige« Flug betrieb über den Nord­atlantik Las Sccslugzcng uorzuzjehen. Nlau habe z«r Zeit große Flugboote kn Ban. die gegenüber dem Laudslugzeug- vorerst «och -eu Vorzug Lex größeren Sicherest Löte», im Hinblick aus die «och nicht überwundene Gefahr, die für die Maschinen ans dem Nord­atlantik durch die Vereisung während der winterliche« Monate besteht.

Der Sieg der polnischen Armee über -ie Bolschewisten am 15. August 1920 wird in ganz Polen in zweitägigen politischen Kund- gebnngen «nd militärischen Feiern begangen.

üomelWrinvsiM mr KaMfeln

Der Vorsitzende des Kartoffelwirt- schaftsverbandes Württemberg macht in einer im Wochenblatt der Landesbauern­schaft Württemberg enthaltenen Bekannt­machung wiederholt darauf aufmerksam, daß jeder Erzeuger, welcher Kartoffeln unmittel­bar an den Verbraucher liefert, sür die Aus­stellung eines KontrollscheineS eine Gebühr von 5 Npfg. je SO Kilo an den Ortsbeauf- tragten zu bezahlen hat. Dies gilt auch für die Kontrollschcine, auf denen noch ein Ge­bührensatz von 3 Rpsg. je 60 Kilo angeführt ist. Die Kontrollscheinpslicht entfällt bei Lie­ferung an Verbraucher, die am Ort der Er­zeugung ansässig sind.

AL.-I'rerrss ^Ürttemderx O. m d. Ü. OSsLmtteituvg:

O. Losensr. ÜUrtlkLN. 13.

VerlLZslsltvr und Vcrantv. Sekriltlsltsr kUr üssamt- tvkült 6or sinsoklisÜlivki kneBixSvleil

k'rivllk'ivd Loks«!«. v.

Vsrlaz: LelivarrvLlllvackr O.m.b.K. (^slv. ttotationüäruckr OslsolilirKpr'tzel»« Luokklruslre^sj. (,'slv.

D. X. VI. 36: 8720 2sit ist krsisiists 4 ßÜitiK.

Bauern und Landnmien

geben wir bekannt, daß die Bekanntgaben der beauftragten Biehsammler d. Biehverwertung in den Gemeinden

nicht der Wahrheit entsprechen.

Wir werden nach wie vor die Verwertung von Schlachtvieh auf Schlachtoiehmärktett und Ver- teilerstellen zu den bestmöglichen Bedingungen und höchstem Erlös übernehmen und bitten um Auf» trüge znr prompten Erledigung.

Kreisfachschaft der Biehvetteiler

Kreisfachsihaststeiter

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Kentheim, den 14. August 1938

Todesanzeige

Nach langer, schwerer Krankheit ist mein lieber Mann, unser trcubcsorgter Vater, Sohn u. Schwicgcr- sohn stzs-

Wilhelm Phieler «W

Kaufmann W

heute nachmittag sanft entschlafen.

In tiefem Schmerz:

Die trauernden Hinterbliebenen

Beerdigung Dienstag nachmittag 2 Uhr