584

hach gewählt, wo er am

Freitag, den 2l. Dezember (Thomasseiertag), Nachmittags 2 Uhr,

auf dem Rathhause zugleich feine Plenarversammlung halten wird. Da hiebei die von dem hiesigen Verein seit 4 Jahren zur Anwen­dung gebrachten Grundsätze über den künstlichen Futterbau aus­führlich besprochen werden sollen, so werden insbesondere die be­nachbarten Watkorte unseres Bezirks, denen der künstliche Futter­bau nicht oft genug und nicht dringend genug empfohlen werden kann, zu dieser Versammlung freundlichst eingeladen. Es versteht sich jedoch von selbst, daß diese Einladung auch sämmtlichen Der- einsmitgliedern. insbesondere den Nusschußmitgliedcrn gilt, indem die Versammlung ohne Zweifel auch sonstwie Interessantes bieten wird, und die Änknüpsung eines freundnachbarlichen Verhältnisses mit dem Neuenbürger Vereine jedenfalls höchst wünschenswerth ist.

Calw, Len 14. Dezember 1866

Der Vereinsvorstand: Oberamtmann Thym.

E. Horlacher, Sckretär.

T ageSneuigkeiten.

Weil der S tadt , 9. Dez. Der Bahnbof wird in die Nahe der Kreuzkapelle, an die Kreuzung der Psorzheimer unvjrine nielergesetzt worden ist

Calwer Straße kommen, und von da wird die Linie über Da tzingen und Ostelsheim weiter geführt.

S.uttgart, 12 Dez. In der gestrigen Sitzung des Ausschusses des Gewerdevereins wurden die allgemeinen Umrisse eines Programms für Abänderung des allseitig angefochtenen Wahlsystems für die Handels- und Gewerbekammern von Seiten des Gewerdevereins in Calw vorgelegt und beschlossen, dein Eal- wer Verein mitzutheilen, daß aus Grund der Beschlüsse derdieß- jährigen allgemeinen Versammlung der Gewerbevcrcine Württem­bergs zu Rottenburg bereits die Ausarbeitung eines vollständigen Wahlmodus in Angriff genommen ist, und ihn zu ersuchen, die Erledigung dieser Arbeiten vorerst abzuwarten. Der Einladung des hiesigen Handelsvereins, diese wichtige Angelegenheit durch eine gemischte Kommission in Berathung zu Lehen, wird Folge

Adreßentwurf auf das letzte königliche Reskript verlesen. Er be­ginnt mit der Bitte, der Kaiser möge nicht durch Hinausschie­bung der Wiederherstellung der Verfassung und der Rechtskvnti- nuität das große Werk des befriedigenden Ausgleiches unmöglich machen, und begründet die Dringlichkeit der Ausgleichung durch die inneren Verhältnisse der Monarchie, sowie durch die bedroh­liche äußere Lage. Die Adresse bittet, der ungarischen Nation Mittel und Gelegenheit zur Vollbringung des Ausgleichs zu ver­stauen Hierzu ist zuvörderst nöthig: Vollständige Wiederherstel­lung der Verfassung und faktisches Jnslebentreten der Rechtskon- tinuitar. Die Adresse bittet darum im Interesse des eigenen Va­terlandes, des Kaisers, des Regentenhauses, der ganzen Monar­chie. Tie Berechtigung dieses Verlangens gründe sich aus die Fundamentalverträge, welche die Grundlage der zwischen Ungarn und der kaiserlichen Dynastie bestehenden wechselseitigen Rechts­verhältnisse bilden.

Italien. Florenz, 10. Dez Der Italic geht die Nach- Iichi zu, daß drr heilige Vater geneigt ist, den italienischen Ge­sandten zu empfangen und mit ihm in Unterhandlung zu treten. -- Dem General Garibaldi ist eine Einladung zugcqangen, an der Kommission Theil zu nehmen, die wegen Reform der Ma-

Es bestätigt sich die Nachricht,

daß das römische Komite im Cinverständniß mit allen Provinz- komitcs bereits die Rollen für die Naticvalgarde vorbereitet hat und baß cS augenblicklich das Plebiscit organisnt. 11. Dez. DieNazione" demenlirl die Nachricht, daß 4 französische Kom- pagnieen bis Ende Dezember bleiben werden. Dasselbe Blatt versichert, daß in dem am 15 Dezember abzuhaltenden Konsisto­rium der Papst eine wichtige Allokutiou halten werde. Rom, 1t. Dez Heute Morgens ist die päpstliche Fahne an der Stelle der fran-ösischen auf der Eugelsburg aufgepflanzt worden. Die Franzosen haben das Fort geräumt. Tonello ist angekommen. Das päpstliche Zuavenregiment traf gestern hier ein; der Rest der französischen Truppen zog beute ab. In der päpst­lichen Druckerei wird ein Dokument gedruckt, welches versichert, daß der Papst Reformen promulgiren wird und welches die Mo­tive erklärt, warum er dieselben nicht während der französische»

ru

gegeben und sosorl 3 Ausschußmitglicder in dieselbe gewählt. (St A.).

Stuttgart, 12. D-j Dem Vernehmen ^nach ist bas Okkupation hat eintrcten lassen.

Todesurthcil gegen die Sti.'rlen und Hörtig von Sr. Maj. dem > England. London. 10. Dez. Vor einigen Wochen glaubte König bestätigt worden (Weiterer, jedoch unverbürgter Nachricht ^ man der Diplomatie schon zum Erlöschen des kretischen Aufstau- zufolge soll die Hinrichtung in der Frühe des Samstag Morgens > deö Glück wünschen zu dürfen. Jetzt dagegen hat man die Ent- (15) statlfinden. teckung gemacht, daß die türkischen Telegraphisten eben so große

In allen militärischen Dinz-n herrscht vorsorgliche Thätigkeit Virtuosen im Ausschneiden und Windmachen sind, wie die Grie- in Preußen. In den Wafsensabrikcn, namentlich in Len Ge-! chen. Ja es scheint, daß dießmal die sprüchwörtlichen Lügner, die schützgießereien und in den Gewehrsabriken geht die Arbeit unun- § Kreter, in ihren Telegrammen die Wahrheit schonungsvoller be

terbrschen fort, die Spezialausbildung der Truppen wird eifrig betrieben. Eine besondere Aufmerksamkeit wird aus die Spezial­ausbildung der Reiterei im Fechten, Lanzenschwingen und im Ge­brauch des Zündnadelkarabinrrs verwendet; die gesummte reitende Artillerie wird mit gezogenen 4 Pfändern ausgerüstet.

Wien, 12. Dez. DiePresse" vernimmt, daß der Bruch zwischen der Pforte und Griechenland unvermeidlich geworden. Aus den jonischen Inseln fall eine bedenkliche Gährung herrschen und aus Cephalenia schwere Ruhestörungen vorgefallen sein.

Der oberste Milikärjustizsenal in Wien hat sich in folgen­der Weise über Benedek ausgesprochen :Der Oberfeldherr sei in keiner Weise durch höhern Einfluß gebemml oder beirrt, er sei der ihm gestellten großen Ausgabe nicht gewachsen gewesen, in

handelt haben, als die Ritter des Halbmonds; daß Mustapha Pascha noch immer außer Stande ist, die Landung griechischer Freiwilligen, die in Scbaaren von 500 und 600 Mann ihren Stammes- und Glaubensgenossen zu Hilse eilen, zu verhindern; unv baß der Aufstand daher fast noch gar nichts von seiner ur­sprünglichen Lebendigkeit verloren hat. Nimmt man dazu, daß auf dem südeuropäischen Kontinent die Sympathie mit den Kre­tern immer mehr um sich greift, so wird die Besorgniß, daß die orientalische Frage Plötzlich wieder in ihrer ganzen Furchtbarkeit erwachen könnte, begreiflich ; und ebenso der Wunsch, daß das otlomanische Reich sich zur Beschwichtigung der Krisis einer klei­nen Amputation, die ohnehin schon vor einigen dreißig Jahren

an der Zeit war, unterwerfen möge. (St. A.)

seinen Planen und Anordnungen hätten Mißgriffe stattgefundenRußland. Petersburg, 11. Dez. Nach einem Konstan- Lie nach den Regeln der Kriegskunst nicht zu rechtfertigen gewc- ^ ^opeler Telegramm vom 8. d. M. soll Frankreich beabsichtigen, sen, die Untersuchung habe dargethan, baß ec bei allen hervorra-^r türkischen Regierung als Verstärkung der Blckade Kandia's genven Soldalentugenden nicht der geniale Feldherr sei, den die ^ne westmächlliche Truppenablheilung zur Disposition zu stellen. (?) Ereignisse gefordert. Es gebe aber kein Gesetzbuch, welches den ^ goo Verwundete waren in Konstanlinopel eingetroffen.

Mangel höchster geistiger Begabung straffällig «kläre.^ ^ Türkei. Konstantinopel. 1l. Dez. Die Pforte hatvou

agitatorischen Plänen Kenntniß bekommen, die auf die Lostren­nung Bulgariens von der Türkei gerichtet sind. Von der Agita­tionspartei sind Abromcvich aus Gallatz undDemitraki aus Tult- scha als Candidaten für das künftige Wahlsürstenthnm Bulgarien aufgestellt.

Wien, l>. Dez Ein Gerücht spricht von einem Duell

zwischen dem Grasen Clam-Gallas und Benedek. !

Pesth, 11. Dez. In Deputirtenkreisen sind seit gestern Ge­rüchte verbreitet über eine große Ministerkrisis, die Belcredi und Beust. ja das ganze System umfaßt.

Pesth, 11. Dez I n der Deputirtensitzung wurde der

»«digirt, ,«druckt und Ukrlrot v«n A <«rscht仫k.