würde dich übersetze«:Haut ihm!") entgegen zu hauen »der m,t dem Kaiser Nikolaus zu sagen : Der Erste, der den Degen zieht, wird uns gegen sich haben. Nur wenn man sich hierüber verei­nigte, würde Deutschland eine würdige Haltung einnehmen und den Krieg verhüten."

- Br emen, 17. März Die Weserzeitung erhielt gestern Abend nachstehendes Telegramm aus Wien: Ein Rundschreiben der öster­reichischen Regierung an die außelveutschen Mächte legt den öster­reichischen Lrundpunkt in der Elbherzogthümeifrage dar, prote- stirt gegen die Annexion und die Gewaltmaßregeln und macht Preußen kaiiir verantwortlich, wenn Rechtsverletzungen ihr ge­zwungenen Krieg auferlegen.

Berlin. 19. März. Die Kreuzzeiiung schreibt: Wir haben eine ernste Tharsache zu kvnüatiren Oesterreich nnd Sachsen rüsten, wir bisher nicht. In so kritischer Situation zwingt der­jenige, welcher die Rüstungen beginne, den Andern zu Gcgenrü- stungen. Der erste Schritt ist verhängnißvoll; er ist geschehen. Bei den Finanzverhältnissen Oesterreichs verbieten sich von selbst Scheindemonstralionen; die österreichischen Rüstungen müssen also durch die ernste Absicht, Krieg zu führen, motivirt sein. Eine andere Erklärung ist unmöglich. In solcher Lage ist die preußi­sche Regierung dafür verantwortlich, daß Preußen nicht überrascht werde. Allerdings wird die Situation dadurch immer verwickelter und bedenklicher; die Verantwortung trifft aber denjenigen, wel­cher mit den militärischen Drohungen begonnen hat.

Berlin, 19. März. Baiern regte eine Konferenz der Mit­telstaaten über die Bundesreform an Graf Bismarck soll rem König eine umfassende Denkschrift über Situation. Zielpunkte und Aussichten nach innen und außen vorgelegt haben und es soll diese von dem König in den Grundzügen acceptirt worden sein

Aus Oesterreich ist allerlei Militärisches zu lesen. Der Ankauf von Pferden für Cavallerie und Artillerie soll angeordnet sein. Regimenter marschiren aus Ungarn nack Böhmen; aus Salzburg, Linz, Lambach rc. reitet das Husaren Regiment Ra­detzky ebenfalls nach Böhmen, wo l§tam-GallaS einstweilen das Commando führt. Wenn's aber zu mehr als Demonstrationen kommt, dann soll Benedek das Oberkommando führen und Erz­herzog Albrecht ihn im Commando der italienischen Armee erse­tzen Den Zeitungen ist verboten, über Truppenmärsche rc zu berichten; Urlaub wird in der Armee nicht mehr enheilt.

Wien, 20 März. Der preußische Gesandte v Werther hat den Minister des Auswärtigen, den Grafen von Mensdorff, wegen der diesseitigen Rüstungen interpellirt. - Daß Eintwrneh men Oesterreichs mit den Mittelstaaren gilt für gesichert.

Wien, !9. März Gestern sind beruhigende Erklärungen aus Berlin eingetroffen: Preußen verharrt bei der Gasteiner Kon­vention.

Wien, 19 März. Man erwartet von Seilen der österrei­chischen Regierung einen Schritt beim Bundestage unter Hinwei­sung aus Art. 18 der Bundesatte und 19 der Schlußakte. (Ein­schreiten des Bundes zur Verhinderung vonThätlichkeiten").

--- Prag, 14. März. Nach einer Korrespondenz der Prager Zeitung aus Schüttcnhofen Halle der vorgestrige Exzeß daselbst große Dimensioncn angenommen Ein Judenhaus und mehrere Judenläden wurden ausgeplündert Die Bemühungen des Vize- Bürgermeisters und der Gemcinderäthe. die Zusammenrottung hintanzuhalten. waren vergebens. Den Gensdarmen wurden die Gewehre cnlriffen, Handgemenge mir dem Volk; es wurde ge­schossen. Das Volk, mit Prügeln bewaffnet, vertrieb die Gens- darmerie, durchtobte die ganze Stadt. Der Tumult endete theil- weise gegen Morgen mit einer großen Prügelei unrer den Exze- denten, welche über die 2Heilung des Raubes entstanden war.

Pesth, >9. Marz. In der heutigen Sitzung der Deputir- tentafel wurde der Entwurf der Antwortsadrcsse auf das konigl. Reskript verttsen. Diele Deputirte wollten Annahme ohne De­batte. Der Deputirte Bartal hielt eine einstündige Rede. Dem­nächst wurde der Entwurf in namentlicher Abstimmung angenommen

Laut einer Miltheilung derPresse" aus Schleswig ist die Rekrulenaushebung in Schleswig beschlossene Sache und wird demnächst die deßfallsige Verordnung publicirt.

Frankreich. Paris, 15. März. DieLnkants cko troupos"

gratuiirten heute ihrem Kameraden, dem kaiserlichen Prinzen, zu seinem Geburtstage; der Prinz ist am 16. März 1856 geboren. Heute Abend findet aus gleichem Anlasse groß- Familicntafel in den Tuilerien statt. Prinz Napoleon, welcher derselben beiwohnen sollte, ist nicht eingelroffen. Unter den Petitionen, welche der französische Senat zu- behandeln hatte, ist die des Abbä Bidaut von Paris zu erwähnen. Er verlangt, daß die Stadt Paris, die für den Kaiser noch Nichts gelhan babe, auf den Ronb-Point der elpsäischen Felder eine eherne Reiterstatue Napoleon'S III. errichte. Dann soll ganz Frankreich auf dem großen Triumph­bogen der Pariere de l'Etoile einen großen Siegeswagen von vergoldeter Bronze rrlstelltn icsiin DtUelte soll mit den eben Gaben des Geistes Gottes geschmückt werden, dessen providentie! lrs Werkreug derKaiser offenbar sei Es wurde Tagesordnung erkannt

Italien. Turin, 14. März. Die vor geraumer Zeit inS Werk gesetzte Nationalsubskription zu tbeilweiser Deckung und Amortisation der Staatsschuld hat nun Gestalt angenommen, d.h. das Geschriebene verwandelt sich seit zwei Tagen in blankes Me­tall oder in vollgiltige BankbilletS. Mit dem 12 nämlich öffnete die Nationalbank ihre Bureaus zur Entgegennahme der gezeich­neten Summen. Die Bürger Turins strikten sich um die Ehre, die ersten zu sein, und der Zudrang zur Bank war ein ungeheu­rer Ten ersten Tag gingen meist in geringen Posten 128,841 Franken ein; gestern über 140,000 Franken. Die großen Sum­men sind zur Zahlung erst von nächster Woche an zulässig. BiS jetzt sind bereits 9 Millionen gezeichnet, nicht etwa im Sinne eines Anlehens, nein, als freiwillige Geschenke der Bürger. Aber die Unterzeichnungen strömen jetzt erst von allen Seiten zu; be­sonders wohltbuend ist es, die Opferwilligkeit zu sehen, mit wel­cher das Militär sich bei dieser hochpatriotischen Thal betheitigt. Diese wackeren Männer geben dem anderwärts so vielfach miß­brauchten und balbtrunken in den Wind geschrienen Wortmit Gut und. Blut" die wahre Vollkraft. So bringt die heutige Liste die Beiträge der Offiziere, der Unteroffiziere, Korporale und Sol­daten des ersten Regiments Brigade König mit der Summe von 744t Franken, vas 3. Regiment Bersaglieri zu Parma hat 14,000 Franken gezeichnet, zahlbar in monatlichen Raten; zehn Genieof­fiziere zu Girgenti 1550 Fr. u. s. w u. s. w.

Südamerika. Ecuador hat mit Peru und Chili eine Allianz geschlossen und am 30. Januar Unterzeichneten die Minister der 3 Republiken eine Kriegserklärung gegen Spanien.

BermL scbtes.

Ein reicher Hamburger fuhr jüngstmit seiner Tochter in einer Drotschke vurch die Stadt spazieren und gerieth in die Spree; denn der Kutscher schlief unv der Gaul war blind. Er wäre er­trunken, wenn o-cd! ein des Weges kommender junger Mann ent­schlossen nachgesprungen wäre und Vater und Tochter mit großer Mühe gerettet hätte. Der dankbare Vater setzte seinem Retter, der eben erst vom Nervenfieber genesen war, eine lebenslängliche monatliche Rente von 50 Thlrn aus; die gichtkranke Mutter sei­nes Retters schickte er ins Bad Teplitz.

Münchener Durst- Das Hssbräuhaus war wegen Man­gels an Stoff kurze Zeit geschlossen. Am Tage der Wiedereröff­nung wurden 155 Eimer getrunken.

(Gegen die Cxzeffc in Böhmen ) In der Schottenkirche zu Wien sprach neulich P. Rikers, auf die Vorfälle in Böhmen zu­rückkommend, daß ein jeder wahre Katholik sich hüten möge, die Religion eines Andersgläubigen zu bekrittln oder gar zu verspot­ten. Tann schließt der Redner mit aufgehobenen Händen:Wehe I den Katholiken, die sich hinreißen lassen, die Anhänger einer an­dern Religion oder eines andern Glaubens zu verachten, ja sogar ttödtlich zu wirken "

Tuchsabrikant S. aus Reichenberg in Böhmen wollte am 26. Februar mit der Nordbahn abreistn. vermißte aber plötzlich seine Baarschast von 16,000 fl Als er bestürzt auS dem Bahn- böse eilte, trat ihm ein polnischer Jude en gegen und fragte: Ha­ben Sie verloren die Brieftasche mit viel Geld? Freudig um-