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lnsse und aus die Revision der Gesetze von 1848 bezieht, werde Verfügung des Kriegsininisteciums die Armirung der schlesischen gleichzeitig mit dem auszuarbeiienden Gesetzesentwurf über die, Festungen an.
gemeinsamen Verbältnisse bGandelt werden. Hierauf folgt die — Die ministerielle „Nocdd. Allgem Ztg " sagt bezüglich deS
Bitte um sakiische Anwendung der Rechtskontinultät. Unter Berufung aus bas Beispiel Leo olv's I.. Leopolds II. und Franzens, welche die ungarische Verfassung immer unbedingt wiederherstellte», geht die Adresse aus veniemgen Passus des Reskriptes über, in welcher der Kaiser sagt, daß die Stände in seinen religiösen ' 'esüvlen das sicherste Unterpfand für den verfassungsmäßigen Bestand des Landes erkennen werden Die Adresse sagt: „In tie- f c Ebrfurcht beugen wir uns vor diesen heiligen Gefühlen, und wir würden, wenn unsere Aufgabe wäre bas Verfassungsrecht für r e Dauer einer Generation aasrechtzuerhalten, individuell durch liefe Erklärung beruhigt sein." Zu der den Krönungseid betref senden St.lle des Reskriptes sagt die Adresse: daß nicht nur der gekrönte König, sondern jeder nach dem Erbfolgrgesetz den Thron besteigende Regent auch schon vor der Krönung zur Beachtung der Gesetze und der Verfassung verpflichtet sei, widrigenfalls bei jedem Thronwechsel mit dem Regenten paktirt werden müßte und '»dann Konstituiionalismus und absolutes Regiment einander periodisch ablöien würden Die Adresse wird sodann beweisen,.
aß eine verantwortliche Negierung die notbwendige Komequen; ecr 1846 eiiigesübrten Gleichberechtigung sei, und daß de parlamentarische Regierungsform mit dem Komitatsfystem in keinem prinzipiellen Gegensätze stehe. Schließlich bittet die Adresse, der Kaiser wöge das Land von schwerer Desorginß befreien durch eine Wiederherstellung des Verfass,>ngslebcns, welche den Glauben wiedergibt, daß alles durch den vereinigten Willen des Königs und der Ration Beschlossene auch in ferner Zukunft rechtlich und faktisch bestehen wird. — Die Adresse wurde mit großem Beifall ausgenommen.
— I» Mirvwitz starb der älteste Mann in Oesterreich. Er
BundescesormprojektS Bismarcks u A., daß die beiden früheren Reformdestrebunqen in Deutschland deßhalb resultatlos geblieben seien, weil sie beide nicht von Fürsten und Völkern zugleich ausgegangen seien. Die Reichsverfassung von 1849 ging von dem Volke aus, ohne Rücksicht auf die Dynastieen; das österreichische Resormprojekt wendete sich mit gleicher Ausschließlichkeit an die Fürsten In beiden Fällen sollte. Lori den Dynastieen, hier dem Volke, eine Verfassung oetroyirt werden, bei deren Berathung nur einseitig die Interessen der einen oder der anderen Sette gehört worden waren. Das preußische Programm suche diesen Fehler zu vermeiden, indem es sich an die Cabinete wende und gleichzeitig auf die Nolhwendigkeir einer Volksvertretung mit beschließender Stimme Hinweise. Eine Arbeit über einen Gegenstand von so wichtiger nationaler Tragweite dürfe auch nicht das Produkt einer augenblicklichen Aufregung sein, müsse vielmehr als das Resultat des nüchternsten, des verständigsten Denkens vor die deutsche Nation bintreien; es dürfe sich um keine Revolution wie 1849, um keine Ueberrumpelung wie 1863 handeln, und „die inneren Parteien haben bei dem Gedanken zu verstummen, daß sie sich zum ersten Mal- einer großen nationalen That gegenüber befinden." — Richtiger urrheil! die Köln Ztg. über bas Reform- Projekt. wenn sie sagt: „Die Fahne der Bnndesresorm kann mit Er>olg offenbar nicht anderswo aufgepslanch werden als neben der Fahne der preußischen Verfassungstreue Ueberhaupt wird es sich als unmöglich erweisen, nach Außen zeitgemäße preußische Fortschrittspolitik mit Erfolg zu treiben neben konservativer Rück- schrittspolitik im Innern."
— Berlin, 14 Mär; Aus Berlin berichtet man dem Pesther Lloyd vom 8 März, man spreche in dortigen russischen Regionen
wurde 120 Jahre alt und hinterläßt 12 Kinder, 74 Enkel, 33 ! unverhohlen über eine preußisch-russische Militärkonvention, welche Urenkel und 6 Ururenkel. Er war niemals krank, die Alters i gegen Oesterreich gerichtet sei
krankheit begann erst mit dem 116 Jahre . , - Der berühmte Staatsrechtslehrer Zachariä in Göttin gen
Das Schlaf- und rasÄrbettszimmer Friedrich Ru ckert s im >hat ein Sendschreiben über den Artikel 84 der preuß Verfassung Gutshanse ,n Neuses werden unberührt und ganz so erhalten l veröffentlicht In diesem Schriistchen begründet er obne irgend vmbrn, wre der Dichter sie ber fernem Hingange hnrlerlaffen hat. j^rren Vorbehalt „seine rechtliche Uebeczeugung von der voll gen Auch das Gartenhäuschen auf dem „Goldberg".^ des Dichters f zilihaltbarkeit und objektiven Verfaffungswidrigkeit des bekannten Liebllngsaufenthalt, wirb dem Andenken unverändert erhalten f Beschlusses des Obertribunals in Berlin." Es gibt eben Dinge werden ^ , . - . . . . !des öffentlichen Rechts, über welche die subtilste Fachgelehrsamkeit
- Die neuesten Nachrichten find vorwiegend kriegerisch gefärbt, j und das gesunde öffentliche Gewissen ohne weiteres übereinstimmen.
Den Gesammlemdruck gibt am besten die nachstehende Berliner Korrespondenz der Köln Ztg : Die Lage ist ernst und die Span nung mit Oesterreich eher im Zunehmen als Abnehmen begriffen Hr v Bismarck soll mit seiner kriegerischen Politik an hoher Stelle
— Hamburg, 14 März. Sammtliche holsteinischen Journale melden übereinstimmend: Bei der gestrigen Leichcnbeisetzung des Prinzen von Augustenburg Noer und dessen ersten Gemahlin aus Krusendorf (scbleswigsches Gebiet) wurde das Gut Noer nnd
bung des Königs kriegerisch gesinnt sein u. s w. Die sdhleswi gische Verordnung gegen die Angustenburger Umtriebe ist in sofern ein bidenkliches Zeichen, als daraus Stoff-für einen zu stet lenden Kriegsfall hervorgchen könnte. In der Thal konnte der Zwiespalt in der schleswig holsteinischen Frage kaum drastischer zum Ausdruck gebracht werden als durch dieses drakonische Edikt,
durchsucht, nach dem Erbp inzen Friedrich, jedoch vergeblich, gesahnte».
— Kiel, 15. März. Wegen der in Schleswig erlassenen Verordnung, betreffend die Bestrafung feindlicher Handlungen gegen die souveräne Gewalt in Schleswig Holstein, herrscht unbeschreib-
zu welchem das neueste Blatt der ministeriellen Zeitung Motive Bestürzung Dre holsteinisch«! Blatter protestrren energisch, und Kommentar gibt und das auch in Wien unangenehm berührt! Entfernung des Erbprinzen aus Holstein wrrd
und der Schlelw-Holst Zeitung einen Aufschrei der Entrüstung ^furchtet.
entreißt. Daß in Wien ernstlich gerüstet wird, scheint außer: Aus der Moldau lDonausürpenthümer) treffen erschütternde
Zweifel, der A-kauf von Pferden (dieses erste ernsthafte Zeichen, l Nachrichten über die dortige Hungersnothein, das bisher immer fehlte!) wird aus guter Quelle gemeldet; Be-^ Frankreich. Paris, 17 März Der preußische Gesandte nedek, dessen Abreise sckon mehrere Blätter anzeigten, soll am^v. d. Goltz hat gestern dem Kaiser den schwarzen Ablrrorden für Abend noch durch höchste Ordre zurückgehalten worden sein und den kaiserlichen Prinzen überreicht, v. d. Goltz hielt eine Ander Köln. Z. wird ein „zu spät" in Beziehung aus etwaige Ber-j rede, worin er die Gefühle ber persönlichen Freundschaft deS Kö- liner Sondirungcn mit Entschädigungsobjekten für Holstein kon- § nigs für den Kaiser und der Sympathie für Frankreich ausdrückte, statin. Noch weiter gehen Berichte des Fr. I, die man vorerst f Der Kaiser drückte in seiner Erwiederung dasselbe Wohlwollen noch unter die Sensations-Novellen rubriciren mag. Dagegen > für Preußen und dessen König aus. — In Paris steht man die
scheint von Berlin in der Thal die Ordre zur Armirung der schlesischen Festungen ergangen zu sein und in Sachsen beschleunigt man das Einexerziren der Rekruten. (St. A.
— B erliy, 16. März. Wie die B örsenzt g. meld et, ordnet eine ßischen Ministerratb eingenommen.
Nkd-xirt, gedruckt und verlegt vsn A. Gelsch läger.
Gefahr eineL deutschen Krieges als beseitigt an. Der preußische Gesandte, wird überall von dem diplomatischen Corps beglückwünscht für seine feste Haltung, welche er Bismarck gegenüber im preu-