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nachgefalltn und hat, den Schutt verschüttend, 8 Arbeiter unter fick begraben.
— Berlin. 13. Mär;. Der Austausch der Ratificationen des
italienischen Handelsvertrages hat gestern Abend stattgefunten. Italien hat die bekannte Erklärung, betreffend die Anerkennung Italiens, zu Protokoll gegeben. (Tel. d. Schw. M.)
— In Magdeburg sind falsche preußische ö-Thalerscheine entdeckt worden; sie find den ächten täuschend ähnlich, nur etwas grauer.
— Wien, 10. März. Es ist die Rede von einer neuerlichen Zusammenkunft der Souveraine von Preußen und Oesterreich in Gasteiu.
— In Hamburg geht das Gerücht, der malaiische Matrose 2 orio, welcher der Ermordung eines Mädchens geständig und der eines Ehepaars dringend verdächtig ist, habe auch den Mord ein grstanden, wegen dessen Franz Müller in London hingerichtet ist
Frankreich. In Paris spricht man von einem vereitelten Attentat auf das Leben Napoleons. Der Mord sollte auf dem Maskenballe des Marineministeriums ausgeführt werden, und wurde eine Stunde zuvor entdeckt. Sechs Italiener sollen verhaftet sein. — Paris, 10 März. Man liest im „Abendmoniteur": Die Konferenz der Repräsentanten der Mächte, welche den Pertrag von Paris unterzeichnet haben, nämlich Frankreich, Oesterreich. Großbritannien, Italien. Preußen, Rußland und die Türkei, berufen, um über die Fragen zu deliberjren, welche durch die Ereignisse von Bucharcst in den Donaufürstenthümern aufgeworfen worden sind, hat heute den 10- März ihre erste Sitzung im Ministerium deL Auswärtigen unter Vorfitz des Hrn. Drouyn de Lhnys abgehalten.
Türkei. Fürst Kusa erwarb sich, wie Oestr. Bl mittheilen, währeud seiner 7jäbrigen Regierung ein beträchtliches Vermögen. In Frankreich besitzt er an mehreren Orten Liegenschaften, und in der franz. Bank hat er 1 Mill Dukaten hinterlegt Bemer- tenswerth ist, daß er als Fürst bloß 80,000 St Dukaten sck psr- «vnsm bezog, welche Summe ihm auf ordentlichem Wege nicht zu obigem Vermögen verhelfen hätte Nach einem Vorgefundenen detaillirten Verzeichnisse beliefe sich das Vermögen des einstigen Kellners von Ostende, zuletzt Majors in der romanischen Armee, Adjutantenj des Fürsten Kusa und Generaldirektors der Posten und Telegraphen, Liebrecht, aus 3 Millionen Piaster in Werthpapieren und sonstigen Dokumenten und 20,000 Dukaten baaren Geldes. Fürwahr ein hübsches Ersparniß — sein mit größtem Luxus eingerichtetes Palais, Equipagen, Reitpferde und dgl. nicht mitgerechnet. — Ueber die Mißbräuche und Gewaltthätigkeiten der Kusa'schen Beamten und Günstlinge erfährt man täglich die schauderhaftesten Thatsachen. Der eklatanteste Fall ist jedenfalls der, daß man in der Wohnung des gewesenen Polizei-Präfekten Marg- hiloman nach seiner Verhaftung eine Menge der in den letzten Jahren i» der Hauptstadt gestohlenen Effekten fand. Liebrecht und die Favoritin Kusa's scheinen zum mindesten um diese Dinge gewußt zu haben. In der bei Liebreckt aufgefundenen Korrespondenz der Madame Obrenowich sinder sich auch ein Brief folgenden Inhalts: ,I-S8 cliumanls sont cke/. moi, msis prsnsr 80 in gue I» Police ns olisrcho pg8 trop." (Die Diamanten sind bei mir, aber tragen Sie Sorge, daß die Polizei nicht zu viel suche.) Vor beiläufig einem Jahr wurde einer Mab. Drogavaska nebst, einer bedeutenden Summe baaren Geldes ein Diamantschmuck ge-> stöhlen, welchen man jetzt gleichfalls bei dem Ex Polizei Präfekten? Marghiloman wiedergefunden hat. — Konstantinotzel. 3. März. Ali Pascka erklärte in der Gesandtenkonferenz, die Absetzung Ku- sa's annuüire von selbst die Vereinigung der beiden Fürstentbü- mer, stelle den vorherigen Stand wieder her, und die Pforte ^ werde, von dem vertragsmäßigen Rechte Gebrauch machend, einen > von den Gesandten deleairten Eommissär nach Bukarest schicken,! um bis zur Ernennung zweier neuer Fürsten die provisorische j Regierung zu übernehmen. Auf die Gegenvorstellungen der Gesandten wurde beschlossen, die Justruktionen der Mächte abzuwarten. — Aus Bucharest vom 21. März wird gemeldet: Von vielen Seiten wird der Prinz Alexander von Hessen als künftiger Fürst von Rumänien bezeichnet. _
Amerika. Philadelphia, 21. Febr. Von Kalifornien wird berichtet, da 200 Menschen, die sich auf dem Wege nach den Minen von Montana befanden, in einem Schneesturm umgekommen seien. Die Verbindung mit jenem Gebiet ist durch den großen Schnee ganz abgeschnitten, und man fürchtet, daß die dortige Bevölkerung großes Leid zu ertragen habe Die Zeitungen von Viktoria sind voll von den Schilderungen der Big-Bend Goldmi« neu und laden die kalifornischen Goldgräber ein, doch herbeizu- kommen und sich Reicktpümer m Britisch Kolumbia zu sammeln. — Newyork, 1 März. Aus dem gestrigen Feniermeeting in Washington wurde die Absicht angekündigt, sich Britisch-Kolum- bia's zu bemächtigen und einen Hafen für Kaperschiffe an der Küste des stillen Oceans zu gründen, Darauf erhob der britische Gesandte Vorstellungen bei der Unionsregierung; die Sache wurde im Kabinetsrath berathen. Eine Proklamation der Regierung gegen die Verletzung der Neutralitätsgesetze wird erwartet.
Vermischtes.
(Oesterreich und Preußen, die beide» siamesische» Zwillinge.) Preußen und Oesterreich spielen gegenwärtig Erschreckens. Der Bismarck fängt an. läßt Zeitungsartikel los, so kriegerisch, als hätte ein gewisser St. Galler Zeitungsschreiber sie geschrieben und läßt dann in Wien 8ud rv8» beim preußischen Gesandten anfragen: „Kriegen die OesterrUcher noch nicht Angst?" — „Nein, Exellenz," lautet die Antwort. Jetzt geht der Kaiser von Oesterreich nach Ungarn, läßt Eljen rufen durch ganz Pesth und ver kündet, Oesterreich und Ungarn seien einig, wenn's gegen Preußen gehe. „Nun, was sagt der Bismarck zu dem Lärm?" fragen die Oesterreicher b i dem österreichischen Gesandten in Berlin. „Er bleibt Halter ganz ruhig," telegraphirt man von Berlin zurück. Bismarck läßt jetzt bei den Eisenbahnverwaltungen anfra- gen, wie viel 100,000 Pickelhauben man täglich auf den Eisenbahnen der fünften europäischen Großmacht herumkutschirrn könne, in Berlin wird Kriegsrath gehalten rc. „Na, was sagen's in Wien," fragt BiSmarck wieder in Wien. „Jar nichts," telegraphirt der Gesandte. — Jetzt läßt Oesterreich den Benedeck nach Wien kommen, ernennt den Clam Gallas und Erzherzog Al- brecht, solferinischenAndenkens zu Kommandanten von Armeekorps und fragt in Berlin an: „Hot der Preiß no koi Angst?" — „Kann gar nichts bemerken," ist die Rückantwort. Wie lange das Spiel dauern wird, weiß Heinrich nicht, hat aber immer seine Freude daran, wenn große Herrn, die glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, Kindereien treiben. Posth.
Ein Mann, der zuerst die Goldminen in Calisvrnien entdeckte, ein Greis Namens Johann Sutter, befindet sich in Washington, um bei der Regierung eine Unterstützung zu erbitten. Die Freigebigkeit, die er stets den Amerikanern, welche in daS Goldland eingewandert kamen, erwies, soll nicht wenig dazu beigetragen haben, daß er blutarm geworden ist. Er ist Schweizer von Geburt und leidet an Heimweh, und dieser Mann, der so viele Millionen durch seine Finger wandern sah, bettelt jetzt um eine Summe, um in sein Vaterland heimkehren zu können.
Notizen über Preis u. Gewicht der verschiedenen Getreidegat- tungen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 3. März 1866.
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