Magd-Gesuch.

Aus das Land in der Nähe von Tei- nach wird eine in sämmtlichen Haushal- tungsgefchäften erfahrene solide Magd, welche auch einige Stück Vieh zu besorgen halte, gegen ganz guten Lohn und anständige Be­handlung zu sofortigem Eintritt oder auf Georgii gesucht. Nähere Auskunft ertheilt die Redaktion d. Bl. 2)2.

Ein solides geordnetes

Zimmer-Mädchen,

das sogleich oder bis Georgii eintreten kann, findet eine gute Stelle; bei wem? sagt die Red. d. Bl. 2)2.

Einen neuen zweirädrigen

Handkarren

hat zu verkaufen; wer? sagt die Red. d.Bl.

^ Einen harlholzencn

? Haushaltungstisch

chat um 1 fl. 54 kr. im Auftrag zu ver­kaufen F. Äw e n k, Schreinermstr.

^ Nächsten Dienstag sind

große Uugarschweine

nun Verlaus im Hirsch IN Calw i Sckweinbäudlcr Joseph Bader.

TaHeSttettiHkeiten.

Stuttgart, tO. März. Heute früh ist Ihre Mas. die Königin mittelst Extrazugs von hier abgereist, um Sich nach St. Petersburg zum Besuche Lee Kaiserlichen Familie zu begeben. Die Königin wird drei Monate in Rußland verweilen und dort der Feier der silbernen Hochzeit Ihres Bruders, des Kaisers Ale-! xanders, und der Kaiserin Maris von Rußland, welche Ende^ April stattfinket, beiwohnen In Berlin wird Sich I Mas. zwei Tage zum Besuche der Königlich Preußischen Familie aufhalten. Se. Mas. der König hat Seine Gemahlin bis Bruchsal begleitet-

In Stuttgart besprachen sich letzten Donnerstag etwa 40 ^ Einwohner über den Plan der Gründung einesVereins zur Beförderung des Wohls der arbeitenden Klaffen", was auch den definitiven Beschluß der Gründung zur Folge hatte. Als erstes § Ziel des Vereins wurde die Erbauung eines Arbeitervereinshau-^ ses., in welchem nicht nur die Räumlichkeiten für die Zwecke :er. Arbeiterbildung, die Speisen- und etwaige andere Produktivgenos-^ seuschasten beschafft, sondern damit namentlich eine öffentliches Bad- und Waschanstalt verbunden werden soll, bezeichnet. Die! Mehrzahl der Anwesenden zeichneten sich als Vereinsmitglieder' ein, mit der Verpflichtung, für Forderung der Vereinszwecke und , namentlich für Ausbringung der nöthigen Mittel zu wirken. Eine ^ in der Woche vor dieser Versammlung im Kreise Weniger vorge­nommene Subscription ergab schon die Summe von 8000fl. und« ist somit die schönste Aussicht für ein ersprießliches Gedeihen des Vereins geboten, welchem auch der Minister v. Varnbüler seine lebhafte Theilnahme zusicherte, ebenso Hr. Oberbürgermeister Sick. Außerdem stehen die bedeutendsten Männer an derjSpitze desVereins.

Tagesordnung für die Sitzung des Schwurgerichtshofs in Tübingen für das t. Quartal 1866: Len 12. März Anklage­sache gegen den Maurer I F. Rühle von Pfullingen wegen durch im Affekt verübte Körperverletzung verschuldeter Tödtung; den 13. März gegen den vorm. Stadtpfleger Meeh von Neuenbürg we­gen Restsetzung, Rechnungsfälschung, Betrugs und Unterschlagung.

Wössingen, A Breiten, 9 März. Gestern hat hier eine ledige Weibsperson ihrer Mutter mit einem Beile einige Schläge beigebraedt, wodurch die Hirnschale zersplitterte und in Folge dessen die Unglückliche heute Morgen nach 3 Uhr ihren Geist ausgab. So viel verlautet, leidet diese Muttermörderin an Geistesstörung.

Das Frankfurter Journal bringt ein Telegramm aus Wien vom 9. März Cs finden fortwährend Minister-Conseils statt un­ter Benedeks Theilnahme In Prag sind die Kommandanten der böhmischen Festungen zu Berathungen zusammengetreten

Nach derBresl. Ztg." ist Gras Gallas. Höchstkommandi- render in Böhmen, nach Wien berufen, wo eine Kommission unter dem Vorsitze des Kriegsmintsters die Frage der Mobilma­chung und der Bewaffnung der böhmischen Festungen berathen wird. Am 8. März findet ein Kriegsralh unter dem Vorsitze des Kaisers siattl. Der Kommandant des Korps soll schon be­zeichnet sein. Erzherzog Albrecht werde im Falle einer Mobilma­chung 50,000 Mann kommandiren, die an der Grenze Galizicn's concentrirt werden

Die Börsen unk die Zeitungen sind über ras ernste Zer- würsniß zwischen Preußen und Oe st erreich über Holstein sehr besorgt; sie mißtrauen selbst der augenblicklich eingetretenen Stille und besorgen, es könne eine Stille vor dem Sturme sein. Die öffentliche Meinung .nag nicht an einen Bruderkrieg glauben, sie hält ihn für moralisch unmöglich, um Deutschlands und um der drohenden Einmischung des Auslandes willen, und wird wohl das Rechte getroffen haben.

Pest h, 6. März. Der verstimmte Eindruck, den das Rescript hdlvorgerusen hat, macht sich in bitteren Bemerkungen Lust. So hött man allgemein über die bekannten Krastausdrücke der Offi­ziösen witzeln, und besonders wird das Prinzip der Parität mit der Bemerkung begleitet, daß die Parität nun gänzlich hergestellt sei. indem beide Reichshälsten zwei Verfassungen besitzen, die beide sistirt sind, und somit ist die Parität vollkommen, den Beide ha­ben Nichts -- Deak soll erklärt haben:Wenn die Regie­rung Anstand nehme, ein verantwortliches Ministerium zu bewil­ligen, dann möge man nur gleich den Landtag auslösen, denn ohne Ministerium seien Unterhandlungen unmöglich." Und ein Wort Deak's ist ein Evangelium.

Hamburg, 8. März. Die preußische Annexion macht Riesenschritte aus dem Papier. Ein. bei der Hamburger Buchhandlung Boyes und Geister gestern erschienene Broschüre, welcher man laut dem Hamb. Korr, preußischen offiziösen Ursprung zuschreibt (es wird aber wobl eher eine Satpre aus das Gutach­ten der Kronjuristen sein), versackt nachzuweisen, Laß beide Groß­mächte befugt seien, Hamburg, Lübeck und das oldenburgische Fürstenthum Lübeck als Deszendenzen der ihnen abgetretenen Elb- herzogthümer ohne Weiteres zu annektiren!

Altona, 8. März. Der hiesige mit Berliner Nachrichten

oft gut bedienteBeobachter" will diese Nacht durch Depesche die Nachricht erhalten haben, daß zwischen den deutschen Großmächten eine Einigung in den wesentlichsten Punkten erzielt sei und daß der Abmarsch der Oesterreicher bevorstehe. 9. März. Der Schlesw.-Holst. Ztg." zufolge hat der Statthalter gestern die Ant­wort des Wiener Kabinels in Betreff der Abelsadressen und der hierauf bezüglichen Eingaben des Statthalters und der Landes­regierung erhalten. Die Antwort anerkennt das pflichtmäßige, nur der Aufrecktbaltung des Gesetzes und dem Wohl des Landes ge­widmete Wirken der Landesregierung, und erklärt die Gefühle für gerech'fertigt, mit welchen die Landesregierung die Beschwer­den über die Verwaltung des Landes zurückgewiesen hat. Das Wiener Kabinet theile die Ansicht der Statthalterschaft, daß eine gerichtliche Untersuchung dem Geiste und Charakter der k. k. Ad­ministration nicht enisprechen würde; aber es liege nicht die ge­ringste Veranlassung für die Landesregierung vor, um Enthebung von Funktionen zu bitten, welchen dieselbe in durchaus anerken- nenswerther Weise nachgekommen sei. (Frb. Z.)

Frankreich. Paris, 9. März. DerMoniteur" von heute Abend meldet, daß der kaiserliche Prinz vollkommen wiederherge­stellt ist Nach derPatrie" wird die Conferenz für die An­gelegenheit der Donaujürstenthümer nächsten Montag unter dem ! Vorsitz des Hrn Drouhn de Lhuis zusammeittreten. Ein der 'französischen Regierung nahestehendes Blatt deutet bereits darauf !hin, der österreichisch preußische Konflikt könnte wohl aus der be­ivorstehenden Konferenz wegen der Donaufürstenthümer seine Er­ledigung finden. DieFrance" sagt nämlich:Es ist natürlich zu denken, die beiden deutschen Großmächte werden eingesehen haben, wie unpolitisch es wäre, das Schauspiel eines blutigen Krieges am Vorabend einer Konferenz zu geben, , auf der die Schwierigkeiten, selbst die dänische Frage nicht ausgenommen, fried­lich ausgeglichen werden könnten."

Türkei. Bukarest. 8. März. Das Projekt zur Organi­sation einer Nationalgarde, welches das Ministerium Vorschlag, ist von der Legislative vertagt worden. Alle illegaler Weise von der früheren Regierung bewilligten Privilegien und Monopole sind von den Kammern null und nichtig erklärt worden.

Nedigirt, gedruckt und verlegt von Welsch läger.