Tagesneuigkeiten

Tie Abschaffung der Polizeistunde ist auch von dem Tübin­

ger Gemeinderach in Berathung gezogen worden. Es wurde die Geneigtheit zu versuchsweiser Aufhebung der Polizeistunde ausge­sprochen und beschlossen, mit dem K. Univecsitätsrektorar weiter darüber zu verhandeln. (Schw. M )

Nürnberg im Jan An Deutschlands Turnerschaft er­läßt der hiesige Turnralh einen Aufruf, betreffend die Abhaltung des vierten deutschen Turnfestes im Juli 1860 zu Nürnberg.

Wien, >9. Jan. Das ungarische oder vielmehr magyari­sche Unterhaus in Pesth, in welches der Schwerpunkt der öster­reichischen Derfafsungsfrage verlegt wurde, beschäftigt sich noch immer mit Wahlprüsungen Dit letzten Wahlen waren stürmisch, von Gewaltihätigkeiten aller Art begleitet. 15 Todte und viele Lerwunrete sielen als Opfer der Wahlhandlungen und so fehlt es denVerificaiionsai beiten" nicht an Stoff

Berlin, 22 Jan Der König von Hannover hat vor­gestern die Ratifikationsurkunde des italienischen Handelsvertrags unterzeichnet. Der Austausch der Ratifikationen mit Italien wird in Berlin stattfinden.

Altona, 23 Juni. Nach Beseitigung des obwaltenden Mißverständnisses (s Kiel) sinder heute Abend die anberaumte Massenversammlung statt.

Kiel, 21 Jan. Anläßlich einer auf Dienstag in Altona an­beraumten Massenversammlung der Schleswig Holstein Vereine veröffentlicht das Verordnungsblatt einen Erlaß der Landesregie­rung, der auf das Statthalterei Reskript vom 11. Januar Bezug nimmt und die bestimmte Erwartung ausfpricht, daß die in der Presse, in Vereinen und Volksversammlungen austretende Agita­tion aufgegeben werde, indem dieselbe im gegenwärtigen Augen­blick, abgesehen von ihrer Erfolglosigkeit, nur neue Gefahren her­aufzubeschwören geeignet sei.

Zu den Feiertagen erhielt Gouverneur v. Manteuffel in Schleswig ein großes prächtiges Brod, anscheinend das Ge­schenk eines unbekannten Verehrers. Als er hocherfreut das Brod mit einer gewissen Feierlichkeit anschnitt, zeigte es sich mit Exem­plaren aller von ihm in Schleswig verbotenen Zeitungen angefüllt.

England. London, 19. Jan. Die Berichte über Unfälle zur See häufen sich immer mehr. An der Küste von Cornwall ging der Ostindienfahrer Royal Albert, von Calruttu am 14. Sept. abgegangen, mit Mann und Maus unter. Vor Aarmouth find 12 Männer in einem heldenmüthigen Bestreben, Schiffbrüchige zu retten, eines ehrenvollen Todes umgekommen. Zu einem Fahr­zeuge, welches Nothsignale aufgesteckt hatte, wagten zwei Rettungs­boote fick hinaus, von denen das eine von einer heftig anstürzenden Woge umgeworfen wurde. 16 Männer mit ihm. Nur v ieren ge­lang es, das Ufer zu erreichen, die übrigen ertranken.

Frankreich. Paris, 22. Jan. Der Kaiser eröffnete heute die Session der Kammern mit einer Thronrede, in welcher er sagt: Im Aeußern scheint der Frieden überall gesichert, denn übe­rall sucht man Mittel zu frenndschastlichrr Beseitigung vor ande. ner Schwierigkeiten. Bezüglich Deutschlands wird Frankreich

fortwährend eine Politik der Neutralität beobach^q,. sofern«; lischt französische Interessen direkten Frage kommen. Italien hat durch Verlegung seiner Hauptstadt in die Mitte der Halbinsel seine Ein­heit befestigt, und wir dürfen auf gewissenhafte Ausführung deS Septembervertrags wie auf die unerläßliche Ausrechthaltung der weltlichen Macht des heiligen Vaters zählen In Mexiko be­festigt sich die durch den Lolkswillen gegründete Regierung. Die besiegten und zerstreuten Dissidenten haben kein Haupt mehr, die nationalen Truppen haben ihre Tapferkeit gezeigt, und das Land hat Bürgschaften der Ordnung und Sicherheit gefunden, welche seine Hülssquellen eniwickelten. Der Werthbetrag des Handels mit Frankreich ist von 2l auf 77 Millionen gestiegen. Wie ich ! im letzten Jahre die Hoffnung aussprach, so naht unsere Ezpedi- ! tion nach Mexiko ihrem Ende Ich verständige m ch mit dem ! Ka ser Maximilian über den Zeiipuvlt der Abberufung unserer ! Truppen, damit unsere Rückkehr ohne Gefährdung der franzöfi- ! schen Interessen, die wir zu vertheidigen haben, vor sich gehr.

! Nordamerika ist siegreich aus einem furchtbaren Kumpfe hervor- ! gegangen und hat die alte Union wieder hergestellt und die Ab- i schaffung der Sklaverei feierlich proklamirt. Frankreich hegt die ^ ausnchligsten Wünsche für das Gedeihen der großen amerikani­schen Republik und für die Aufrechthaltung der bald hunderljäh- > rigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die durch Anwesenheit unserer Truppen aus mexikanischem Boden in den Vereinigten Staaten hervorgebrachte Aufregung wird sich vor unfern freimüthigen Erklärungen beschwichtigen. Das amerikanische Volk wird begreifen, daß unsere Expedition, zu welcher wir eS eingeladen, nickt gegen seine Interessen geht. Zwei auf ihre Un­abhängigkeit gleich eifersüchtige Nationen müssen alle Schritte ver- ! meiden, weiche ihre Würde uud ihre Ehre bloßstellen könnten.

! Die Rede spricht dann von der Ruhe im Innern, von der Reise nach Algier, von den städtischen Wahlen, vom Koalitionsgesetz, von dem Zustand der Finanzen, welcher erlaube, die Amortisirung der Schuld wieder aujzunehmen. Durch den Ueberschuß der Ein­nahmen sei das Gleichgewicht des Budgets gesichert u. s. w.

Spanien. Nach einem Telegramm aus Paris vom 22. Jan. ist Prim am Samstag nach Portugal übergegangen, nach­dem er Pferde und Waffen dem Alcalde von Encinasola (Flecken in der Provinz Huelva, hart an der Grenze) übergeben. Aus Madrid wird unterm 20. Januar gemeldet, daß in Reus und Valencia Unruhen ausgebrochen sind. Die Provinz Valenti a ist in Belagerungsstand erklärt.

Amerika. N ewy ork, 10. Jan. Eine Depesche Seward's an Bigelow erklärt: die Freundschaftsbeziehungen mit Frankreich seien im Falle der Nichträumung Mexiko's bedroht. Amerika werde Maximilian selbst im Falle der Räumung nicht anerken­nen. Amerika stehe in keiner Weise dasür ein, die Konsolivirung des Kaiserreichs Mexiko nicht hindern zu wollen.

In Birkholz bei ABernau hat eine Frau ihrem Manne Morgens ein Mädchen und Abends zwei Kniben und ein Mädchen, also Vierlinge geboren Alle 4 Kinder sind gesund und munter

Calw. Frucht-Preise am 20. Januar 1866.

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3914,33

932! 49

80, 901, 981

j Frucht-Atittelpreife

auf auswärtigen Schrannen. Nagold, 20. Jan. Weizen 4 fl. 13 kr. ,Kernen fl. kr. Dinkel 3 fl. 14 kr. Roggen 4 fl. 7 kr. Gerste 3 fl. 41 kr. ^aber 3 fl 14 kr.

Freudenstadt,

!4 fl. 39 kr. Kernen -fl. kr. Roggen 4 fl kr. Haber Hellbronn, 3. Jan-. Weizen 4 fl. 24 kr. Kernen fl. kr. Dinkel 3 fl. >4 kr. Roggtn fl. kr. Gerste 3fl. ,34 kr. Had-r 3 fl. 23 kr.

Hall, 20. Jan. Welzen 4 fl 18 kr Kernen 4 fl 36 kr. Roggen 3 fl. 37 kr. G-rste 3 fl. 30 kr. Haber 3 fl. 20 kr.

13. Jan. Weizen 4 fl. 17 kr. Dinkel 4 fl kr. Gerst 3 fl. 30 kr.