scheine Christus zu schlafen; aber er wache über der Kirche, deren Triumph unausbleiblich sei. Floren; (Eine liebliche Sta­tistik). Nach dem Bericht des Kriegsministers Petitti an den König wurden im Jahre 1864 kriegsrechtlich erschossen 65 Räu­ber, 264 blieben im Kampfe, 212 wurden verwundet, 330 ge­fangen und 119 stellten sich den Behörden. Soldaten fielen im Kampfe 62, verwundet wurden 14 Die Räuber begingen 243 Mordlheien, 320 Brandstiftungen, führten 496 Personen mit sich weg, denen sie ein Lösegeld von ca. 2'/- Mill. Franken ab­preßten. Sie tövteten und raubten 11.792 Stück Vieh, fielen 19 Prstw igen an und verloren 247 Pferde, die Truppen deren nur drei.

Amerika. Newyork, 13. Dez. Im Congresse zu Washing­ton wurde folgende Resolution cingebracht und dem Ausschüsse für auswärtige Angelegenheiten zugewiesen: Nachdem der Kaiser Napoleon gegen den Volkswillen die Monarchie in Mexiko er­richtete, den Usurpator militärisch unterstützte, letzterer aber die Sklaverei staatsrechtlich.einführte und Gesetze civilisirter Kriegs- sührung du'ch Aechtung der Republikaner verletzte, Io betrachtet der Senat die Lage Mexicos mit tiefer Besorgniß. Die Grün­dung einer Monarchie in Amerika, welche einzig durch europäische Bayonneite unterstützt ist, widerstreitet der erklärten Politik, dem Lolksgeiste und den Institutionen. Der Präsident wird ausge fordert, die anerkannte Politik und die Jnterressen der Union zu wahren. Das Repräsentantenhaus empfieng eine ähnliche heftige Resolution. Beire Häuser verlangten Vorlage der gestimmten mexikanischen AktenWüe, einschließlich der Dccrete Maximilian's gegen die Republikaner. Vertreter der Südstaaten bleiben vor­erst vom Congresse ausgeschlossen, nur Tennessee wurde bedingungs­weise zugelaflen. Die Fenier haben sich unter sich gespalten. Roberts wurde als Magny's tziegen-Präfident gewählt. 16 Dez. Der französische Gesandte, v. Montholon, hat einen Gesandt- schastssekreiär nach Frenkreich geschickt, um Instruktionen bezüglich der mexikanischen Frage einzuholen. Mantholon soll erklärt ha- ben, er werde abreisen, wenn ein Gesandter ac^reditirt werde.

Des-Waldbauers Sohn.

Erzählung von Fr. Friedrich.

(Fortsetzung.

gen das Mädchen haben kann, da sie hier Niemanden kennt unb Niemanden beleidigt hat. Was ich mit dem Briefe zu schaffen habe weiß ich Las!" und mit diesen Worten zerriß er den Brief und warf ihn ins Feuer, ohne Margarethni ein Wort zu sagen.

Conrad sagte Nichts dazu. Was ging eS ihn an. Er sprach überhaupt über das Mädchen nicht, und am wenigsten zu seinem Vater.

Kurze Zeit darauf schritt er langsam, in Gedanken über das Feld. Der schmale Fußweg führte an einem hohen Gehege hin, und der weiche Ra^en machte jeden Tritt unhörbar. Plötz­lich vernahm er an der andern Seite des Geheges Frauenstim­men. Arglos nahte er fiä, der Stelle, wo die Stimmen erklan­gen. Ein heftiges Weinen machte ihn aufmerksam und neu­gierig blickte er Lurch eine kleine Ocssnuug des Geheges. Die blöde Life mit ihrer Tochter waren es, welche sich an der ander» Seite unterhielten. Das Mädchen weinte.

Gestern begegnete er mir/ sprach das Mädchen schluchzend, und er that kaum, als ob er mich je gekannt habe. Kaum Laß er guten Tag sagte, dann ging er vorüber. Ich ries ihm nach, aber er behauptete, keine Zeit zu haben."

Conrad wußte, daß von dem Wassermüller die Rede war.

(Fortsetzung folgt )

Nützung des flüchtiger» Lebens.

Wohl Jedem, der die kurze Zeit Des Lebens freudig nützt,

Die ans dem Ring der Ewigkeit Ihm hier vorüber blitzt.

Es ist ein schöner, wacher Traum,

Der flüchtig ihi» begrüßt.

Und wie des Meeres Wellenschaum Geboren kaum, zerfließt.

O! nützt sie, diese Spa nne Zeit,

Sie r-hr-t nMsvznrlla^

Erfaßt des Lebens Seligkeit In jedem Augenblick!

Seitdem Zeidler Margarethe kennen gelernt, hatte er seine frühere Geliebte auffallend vernachlässigt. Diese hatte anfangs den wahren Grund nicht errathen, bis ihre Mutter die wirkliche Ursache erforscht hatte. Dieß Weib stand in dem Rufe, den Ver­stand zum Theil verloren haben, übertraf aber in Wirklichkeit dir meisten Menschen an List und Verschlagenheit, und unterhirlt absichtlich die Bauern in dem Glauben, daß sie geistesschwach sei, um desto besser ihrem keineswegs ehrlichen Gewerbe nachgehen zu können.

Seit diesem Tage hatten beide gegen das unschuldige Mäd­chen, das keine Ahnung davon hatte, eine wie leidenschastliche Lebe sie in dem Herzen des Waffermüllers erregt, einen tiefen H»ß gefaßt Das Mädchen vom Waldhofe zu vertreiben, darauf war ihr ganzes Streben gerichtet, uud kein Mittel, dieß zu errei­chen, erschien ihnen zu schlecht.

Der Waldbauer fand eines Morgens vor seiner Hausthür einen rn ihn gerichteten, kaum leserlich geschriebenen. anonymen Brief, in welchem er vor Margarethe gewarnt wurde. Dieselbe war in dem Briefe als eine schlechte., hergelaufene Person be­zeichnet, welche sein Vertrauen nur mit der Absicht erschlichen habe, um ihn desto besser benutzen zu können. Er werde es einst schwer bereuen, sie in ftin Haus ausgenommen zu haben.

Nicht ohne Staunen )as Steffen diesen Brief. Er theilte ihn Conrad mit.

sWas meinst Du dazu?" fragte er diesen, als er ihn gelt­

en. Conrad zuckle mik Len Achseln.Nun, ich denke, das mußt Du selbst wissen, wie Du daran bist", erwiederte er.

Wer kann diesen Brief geschrieben haben?"

Ich weiß eS nicht," entgegnete Conrad.

In böser Absicht ist er geschrieben," fuhr der Waldbauer mit Bestimmtheit fort,nur das beereife ich nicht, wer etwas ge­

Und bebt die Bmst in Leid und Weh,

So hofft, verzweifelt nicht Es löst ja auch den Winterschnee Des Frühlings Sonnenlicht.

Und hast du wo ein treues Lieb,

So küß' es liebewarm,

Denn ohne Liebe ach! da blieb Dein Herz so arm, so arm!

Und lächelt dir ein lieber Freund,

So halt' ihn treu und fest,

Wer weiß, wie lange Euch vereint^

Das kurze Leben läßt!

Denn stehst dir noch so thränenschwer Am Grab, das sie umschließt,

Du find'st ihr liebes Aug' nicht mehr.

Das herzig sonst gegrüßt.

Drum wohl dem, der die kurze Zeit Des Lebens freudig nützt,

Die aus dem Ring der Ewigkeit Ihm hier vorüber» blitzt!

Carl Reifert.

Auflösung de»

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Näthsels in Nro. kette.

148:

«ottesvtenste. Sonnt«;. 3t. Dez. Vorm. (Predigt): Herr vr Gundert. Kinderlehrc mit den Töchtern 2. Klaffe. Abend« «V» Uhr, als am JahrcSschluß Rede von Herin Helfer Schmidt. Am Neu,ahal­fest : Vorm. (Predigt): Herr Dekan Lechler. Nachmittag« (Predigt): Here Helfer Schmidt._ .

Nedigirt, gedruckt und »erlegt von A. <tz ejl schl ö ger.j