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Allen Zahnweh - Leidenden

empfiehlt ein untrüglich probates geprüftes Universalmittel, welches durch seine überra­schende Wirkung den heftigsten Schmerz in wenigen Sekunden stillt, in Flacons zu 12 kr. die Expedition d. Bl.

Aeugniß. Ich erprobte Ihre Essenz gegen Zahnschmerzen und bezeuge, daß nach einem Gebrauche von 5 Minuten die hef­tigsten Schmerzen gestillt waren. Jck'kann deßhalb dieses höchst einfache und sichere > Mittel allen Zahnwehleidenden aufs Auge-, legentlichste empfehlen.

' Schorndorf, 9. Juli 1864.

I. Schlegel, Kaufmann, i

Calw. ' i

Haus- und Liegenschafts - rc.

Verkauf. l

Eingetretener Familienverhältnisse hal-i der setze ichNachstehendes dem Verkaufe aus: ; mein an ^der Hauptstraße gelegenes Wohnhaus mit Hintergebäude, mit vielen Räumlichkeiten, einem Gemüse­garten beim Haus und einem großen Platz vor dem Hause; einen Bauplatz (zwischen dem Kleinbub- schen und Schwenk'schen Hause), vieles Handwerksholz und Handwerk­zeug.

ferner 3 junge, theils hochträchtige, theils neumelkigte Kühe, I

6 Morgen Felrer in bester Lage,

Dinkel, Roggen, Gerste, Haber, Heu, Oehmd, Stroh, circa 30 Wagen gu­ten Dung, einen Leiterwagen mit ei­sernen Achsen, einen neuen Handkar­ren mit eiserner Achse, 2 Kuhgeschirre u. s. w.

Die Gebäulichkeiten eignen sich vermöge ihrer Lage und Räumlichkeiten für jeden Gewerbetreibenden Zugleich bemerke ich nock, daß auf Verlangen der ganze Kauf­schilling stehen bleiben kann.

Die erste Ausstreichs Verhandlung der Gebäude, des Platzes vor dem Hause und der Felder findet nächsten

Donnerstag, den 12. d. M.,

> Vormittags 11 Uhr,

auf hiesigem Rathhause statt. Bemerkt wird noch, daß die Felder je nach Umständen i auch halbmorgenweise verkauft werden, l Liebhaber ladet ein ! Lakob Kaufmann, Wagnermstr.

Stuttgart.

Buchbmderlehrlmgsgesnch.

Einen wohlerzogenen jungen Menschen nimmt unter ganz billigen Bedingungen, nach Umständen ohne Lehrgeld, in die Lehre auf Buchbinder List,

Katharinenstraße Nro. 10.

Kleine Kartoffeln

und gesunde Eichel» kauft fortwährend I. Heugle, Bäcker.

Hj'chnerausteu--Pflästtrchen

von Len', ncr in Tyrel, Zurück i> 12 kr., per Dutzend 42 kr., empfieblt

Aug. Schnaufer in Ea!w.

Mte-Empsehtlmg.

Das Neueste in Damen-Filzhüien, so­wie Seiden- und Filzhüten für Herren in schönster Auswahl empfehle ich bei billigen Preisen zu geneigter Abnahme.

Aeltere Hüte werden nach beliebigen Fagonen umgcändcrt und billigst berechnet.

Hcinr. Schab e rle, Hntmacher.

Für Schuhmacher.

Leiste besserer Qualilät erlaube ich mir bestens zu empfehlen.

C König, Leistmacher, 4)1. in Ehrungen bei Böblingen.

Knecht-Gesuch.

Ein tüchtiger Fnhrknccht, der den Felv- ! bau gründlich versteht,, findet bis Martini ! gegen hohen Lohn einen Platz.

Näheres bei der Redaktion.

Entlattfcm'r Hrmd.

Es hat sich ein kleiner schwar­zer langhaangerHund verlaufen; wer etwas von ihm weiß, möge eS bei der Red. d. Bl. anzeigen.

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Tagesneuigkeiten.

In Grvtziugen und Oberboihingen, beide im Oberamt Nürtingen, kamen in letzter Zeit Brandstiftungen durch einen st­und einen 7jährigen Knaben vor, die jedoch zum guten Glück keinen größeren Schaden anrichteten.

Aus Baiern, 4. Okt. In Schechen bei Rosenheim hat dieser Tage wieder einmal ein Haberseldtreiben (höhere Katzen­musik) stattgehabt, an welchem sich etwa 200 Bursche betheiligten. Das Treiben soll dem Gemeindevorsteher und einigen Bauern gegolten haben.

Aus Franken, 5. Okt. In flach gelegenen Orzen und Gegenden beginnt die anhaltende Trockenheit bereits ihrenachthei- ligen Wirkungen schwer zu äußern. Viele Brunnen j sind ganz versiegt, andere fleßen so spärlich, daß das tägliche Belürsniß für Menschen und Vieh kaum mehr gedeckt werden kann; ja ss ist mitunter dahin gekommen, daß die Ortsbrunnen bis auf eine gewisse Tageszeit verschlossen gehalten werden, wo alsdann das angesammelte Wasser unter obrigkeitlicher Aufsicht ausgetheilt wird. 'Pie groß mag die Noth erst in den Gebirgsorten sich gesteigert haben? Die herannahende Kirchweih bringt daher manche Bäurin und Hausfrau in nicht geringe Verlegenheit. Früchte liegen wohl massenhaft auf dem Boden, allein wo ist der Müller, der Mehl daraus macht? Mehr als über die Hälfte, der Länge nach, ist j. B. die Jagst so wasserarm, daß in jeder Mühle täglich nur etwa zwei Stunden gemahlen werden kann, und dazu muß man jeden Tropfen Wasser auf's Sorgfältigste ansammeln Am Kocher steht es kaum besser und zudem werden die dortig: n Müller von Baiern herüber so mit Früchten überfahren, daß sie weder Rath noch Hilfe wissen. Aus diesem Allen kann man es sich leichter­klären, warum die Frucht ab-, das Mehl dagegen in den letzten 14 Tagen um ein Drittel aufgeschlagen hat. Die Herbstsaat ist wohl zum größten Theil bestellt; allein von ausgekeimtem Samen ist nirgends die geringste Spur. Alles lechzt eben nach Anfeuchtung.

In Schn de bei Hannover wurde durch die Unvorsichtig­keit eines Arbeiters die Petroleumquelle entzündet. /

Berlin, 2. Okt Die ablehnenden Antworten/welche meh­

rere unserer Abgeordneten auf die an sie ergangene EinlD ung zum Frankfurter Abgeordnctentag erthcilt haben, beruhen augenschein­lich auf einer vorhergegangenen gemeinsamen Verabredung, da der Gedanke gang überall derselbe ist. Diese angeblich im Dienste der Freiheit, des Rechts und rer Einheit Deutschlands kämpfen­den Herren von der sogenannten Fortschrittspartei wollen sich nicht am Abgcordnetentag betheiligen, weil von den Mittelstaaten nichts für die Macht und die Interessen Deutschlands zu erwarten sei;

^ weil der Abgeordnetentag die sich vollendenden Thatsachen nur j mit ohnmächtigen Resolutionen begleiten könne; weil, wenn auch i über ein deutsches Land nicht ohne dessen Zustimmung verfügt, dieses nicht als willenloses Objekt der Cabinetspolitik behandelt werden dürfe, doch auch sein Selbstbestimmungsrecht nicht dazu mißbraucht werden könne, Preußen eine Niederlage zu bereiten; weil man der Einmischung des Auslands Vorbeugen müsse, den > Bruch zwischen dem Norden und Süden Deutschlands nicht un­heilbar erweitern dürfe, und we'l man 'niemals Beschlüssen zu- ! stimmen werde, welche gegen die Macht und die Zukunft des preußischen Staats in die Schranken träten. -- Durch diese Ant­worten hat sich der preußische Liberalismus losgesagt von der gemeinsamen deutschen Sache, hat er erklärt, daß er kein deutscher, sondern ein stockpreußischer, großpreußischer Liberalismus ist, der glcich seinem Verhöhner und Vergewaltiger Bismarck Deutschland keine andere Bestimmung zugesteht, als die: in Preußen auszu- gehcn. Die nationale Gesinnung der preußischen Fortschrittspar­tei" entpuppte sich als großpreußischer Partikularismus.

Berlin. 4. Okt. Der Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Preußen und Rußland wird jetzt preußischerseits eifrig und thatkrästig betrieben. So ist jetzt von der SLaatsregierung der Regierungsrath Keller-Holl nach Petersburg gesandt und dem dortigen preußischen Gesandten Behufs der Unterhandlungen als technisch-consultatives Mitglied b igegebcn worden. Ehe Herr Kel- ler-Host sich nach Rußland begeben, hat er sich mit Handelskam­mern und Kaufreuten der zunächst betheiligtcn Landestheile in Verbindung gesetzt, Wünsche entgegengenommm und Ansichten ausgetauscht. Auf Seiten der russischen Negierung scheint jetzt