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gegrbien, weil rS die Garamien einer auf wahrhaft republikanischer Grundlage beruhenden Rekonstruktion des Südens beeinträchtige.

Man spricht von einer Reise durch mehrere Staaten des Sü­dens, welche der Präsident mit einigen Kabinctsmitgliedern und hervorragenden Ossizieren binnen Kurzem zu machen gedenkt.- Delegirte von neun südlichen Staaten hatten eine Audienz bei dem Pranger; die Frau sah ihren Mann schon im Zuchthause.

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Sattler, der mit schlotternden Knien dastand und mit Frau und Tochter um die Wette jammerte. Daß er in der Nacht kein Auge zugethan, brauchte er nicht erst hoch und theuer zu versichern, ^aber es hals nun nichts, der Sonntagsrcck mußte angezogen wer- I den und fort ging's. Der Meister gl rubte, es ginge direkt an den !>>v ^ .. ' ' ' '

Präsidenten Johnson, um denselben ihrer Bundestreue zu versi­chern; Hr. Johnson ertbcilte ihnen eine sehr versöhnliche Antwort Es geht das Gerücht, daß mit Ausnahme der Garnisonen alle Truppen aus dem Süden zurückgerusen, und alle nörd­lichen Negertruppen in Lirginien, Florida, Louisiana, Arcansas «nd Texas entlassen werden sollen.

Karl August und die graue Piqueschc.

Herzog Kart August von Weimar, der Freund Goethe's, starb 18>«. Es ist bekannt, daß sich deralte Herr" nirgends »ohler fühlte, als in den schattigen Gängen des Parkes von Weimar. Er nahm i m Berkenhäuschen «nd im römischen Hause gern aus tätigere Zeit Quartier, und wie sehr ihm diese Einsam­keit behagte, davon legen seine Briefe ein rührences Zeugniß ab.

So saß er denn auch einmal an einem wunderschönen Maiabende vor dem römischen Hause und kehrte dem Wege, der gerade hin­ter ihm zur Stadt führte, den Rücken zu, wie das so seine Ge­wohnheit war. Behaglich lehnte er im Schaukclstuhlc, die Thon- pseise im Munde, die Hände in den Taschen seiner stereotypen grauen Piquejche, und das Herz ging ihm auf beim Anblick des Abrndhimmels und bei all dem Grün nnd dem Vogelgesang rings­umher.

Er war so vertieft, daß er den Mann nicht bemerkte, der vom Torfe Ober-Weimar daher kam. Es war der Sattlermei­ster H., der ausgegangen war, um den schönen Nachmittag zu genießen, aber ins Wirthshaus gerathen war und ein wenig über den Durst g-trunken hatte. Wie der Mann nun näher an das römische Haus kommt und die Gestalt in der grauen Piquesche davor erblickt, fährt es ihm Plötzlich durch alle Finger und er denkt:Warte, da Hab' ich Dich ja, Lu nichtsnutziger Kammer­diener. Jetzt sollst Du dafür büßen, daß Du armer Teufel mit der Tochter eines Sattlermeisters schön thun willst, und daran bist Du auch Schuld, daß ich nicht großherzoglicher Hofsattler ge­worden bin warte, jetzt sollst Du die schönsten Prügel bekom­men." Im Fliederbaum schlägt eine Nachtigall Karl August lauscht mit Entzücken -- und immer näher kommt der Rächer da her geschlichen und durch die Luft zischt der Knotenstoü . . .

Wie der Wind stand der Großherzog auf den Füßen. Er griff nach seinem Rücken, die Pfeife lag zertrümmert auf dem Boden.Himmeldonnerwetter!" das war Alles, was er in die­sem Moment zu rufen vermochte. Aber in demselben Augenblicke wurde der zum Tode erschrockene Sattlermrister so nüchtern, als ob er nur Wasser getrunken hätte. Erst taumelte er gegen einen Baum, und lag eine Sekunde wie leblos da, aber dann raffte er sich zusammen und rannte, a!s wäre der Böse hinter ihm, der Stadt zu.

Du, du", rief Karl August,komm heraus, ein verfluchter Kerl hat mich durchgeblänt. Lauf hinterdrein, steh nach, wer es ist I" ^

Der Kammerdiener stürzte aus dem Hause und dem Misse- thäter nach Als er außer Athem zurückkehrte, berichtete er den Namen und Stand des Unglücklichen, den er noch eingeholt hatte.

Er hat Hoheit für mich gehalten, weil ich Ihre abgelegten Pi- queschen tragen darf. Und weil ich arm bin, will er mir seine Tochter nicht geben, obgleich wir uns sehr lieb haben, und er glaubt auch, ich hätte Hoheit beredet, ihn nicht zum Hossattler zu machen. Darum hat er mich durchprügeln wollen."

Der Herzog rieb sich noch immer den Rücken.Also so lieb habt Ihr Euch? Hm! Freilich, pon Deinem Einkommen können Frau und Kinder nicht satt werden. Aber höre, es ist mir doch lieber, wenn Du meine alten Röcke nicht wieder anziehst. Solche Verwechselung könnte sich am Ende wiederholen."

Am nächsten Morgen trat der Kammerdiener mit dem Be­fehle in die Werkstatt, der Meister H. solle sich sofort in's römi­sche Haus verfügen. Lachen mußte er doch über den kreideweißen

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Im Vorzimmer brauchte er nicht lange zu warten; der Her­zog ließ ihn rufen. Ta stand Karl August mit strenger Miene und flammenden Auges.Weiß Er, was Er verdient?"

Der Sünde: stürzte auf seine Knie und flehte um Gnade, allein Karl August rief:Aufstehen Er soll sich seine Strafe selbst wählen. Run?"

Hoheit . . ." stammelte der Meister endlich nach einer lan­gen Pause, er brachte nichts weiter heraus.

Er scheint noch zwisch-n Pranger und Eisen zu schwanke», so will ich ihm die Strafe dictiren. Erstens ist seine Tochter heute über vier Wochen die Frau desjenigen Mannes, den Er ge­stern durchprügeln wollte und der vou heute ab den doppelten Lohn erhalten wird, und zweitens . . ." Hier mußte er sich auf die Lippen beißen, denn das Gesicht, welches der verblüffte Satt­ler aufsetzte, war unendlich komisch.Und zweitens soll Er von nun an alle Tage an den Mann denken, den Er durchge­prügelt hat. Will sagen: Er bringt über seiner Thür ein Schild an, worauf mit großen BuchstabenHofsattler" steht, und dieses Schild sieht er an jedem Tage an und denkt: Pfui, schäme dich, du bist Sattler des Weimarschen Hofes u»d hast dem Ersten an diesem Hofe den Rücken weich geschlagen. Verstanden? Also marsch!"

Wie der Meister wieder in's Vorzimmer gekommen, das wußte er natürlich nicht. Erst als er an der Brüst seineslieben Schwiegersohnes" lag. ward er sich klar, daß Alles kein Traum wäre. Dann ging es mit Sturmschritten nach Hause. Daß er am Abend etwas über den Durst trank, war gewiß erklärlich, denn er hatte ja die Gesundheit des HossattlerS und des Braut­paars austzubringen, und den altenHerrn" ließ er wenigsteus zehn Mal hoch leben. (Telegraph.)

Im vorigen Winter hat der gesetzgebende Körper von Mas­sachusetts (in Amerika) 50 Lollar Strafe daraus gesetzt, wenn ein Gastwirth farbige Personen von der l'sdle ck'iMe zurückwei­sen sollte. Seit dieser Zeit haben mehrere Neger sich ein kleines Capital gesammelt, indem sie, als Zeichen ihrer guten Anlagen zu Geschäften, die Gastwirthe capituliren lassen. Sie stellen sich zur Isdie ö'lwtv ein, werden, da sie die übrigen Gäste ver­scheuchen würden, trotz des Gesetzes zurückgewiesen, berufen sich auf dasselbe und schlagen zuletzt dem Wirth einen Vergleich vor. Der Restaurateur bezahlt gerne 5, 10. auch 15 Dollar, schätzt sich glücklich, so billig vom Gast und der Strafe befreit zu sein, und der schwarze Spekulant geht nach einer billigen Garküche, DaS Geschäft rentirt.

Räthsel.

Weun au» gefährlich mancher Schn-,

Durch mich wird er Dir zum Genuß.

Mag eine Mach« vergebens ringen,

Mi» mir wird ihr der Lieg gelingen.

Ost scheint der Mnth ein stch'rcr Hort Doch wird er sträflich durch mein Wort.

Und wenn die Schrift auch noch so nichtig, Sie wird durch mich oft allziiwichtig.

Sollt' Dir ei» Gang beschwerlich sein, Vermittelnd wirke ich stets ein.

Ein Fall mit mir, rath' ich zu meiden.

Sonst konntest Du Verlust erleiden.

Du glaubst -in Schlag sei srädlich Dir. Nnd brauchst ihn geistig oft mir.

Der Z u g des Herzens soll »nS wecken.

Ich dien' ihm, Jnn'reS zu bedecken.

Und selbst dem Bein bring ich Gefahr, Wenn mich die Anstrengung gebar.

D r Red« Fluß hilft Ruhm erringen,

Steh ich davor, kanu'S Unheil bringen.

A. Vellchiäiek