— Bei dcr Cölner Dvmbaulo tter ie fiel der erste Gewinn von 100,000 Thalernauf Nro. 328,158, der zweite von 10,000 Thlr. auf Nr. 394,460 (diese beiden Hauptgewinne also, da nicht viel mehr als 300,000 Loose verschlossen wurde», die nicht verschlossenen aber zu Gunsten des Dombau-Vereins mitspielten, höchstwahrscheinlich dem letzten, zu);, der dritte von 5000 Thlr. auf Nr. 272,308, die fünf weitern Hauptgewinne von je 1000 Thlr. auf die Nummern 10,496,40,860,292,660,411,314, 485,995. (Auf die beiden letztem Gewinne wird ebenfalls der Dombau-Verein Anrecht haben.) Die weitern 108 Gewinne sind Kunstgegenstände.
— Berl in, 6. Scpl. Der König von Preußen und Herr v. Bismark werden am 7. d. M. früh wieder in Berlin eintrefsen. Die Provinzialkorresp. berichtet: Herr v. Bismark werde nach Erledigung der Geschäfte auf mehrere Wochen nach Biarritz reisen. — Gegen den Redakteur May ist, weil derselbe preußischer Un- terthan, bei de», der Grenze von Holstein zunächst liegenden Kreisgerichte Perleburg eine Untersuchung wegen gehässiger und verbrecherischer Wühlereien gegen das Interesse des preußischen Landes anhängig gemacht worden.
— Das neue österreichische Ministerium beschäftigt sich vorzugsweise mit der Lösung der ungarischen Frage Da sich Ungarn nicht mit dem Februarpateut unter das einheitliche Oesterreich mit einem gemeinschaftlichen Reichsrathe unterbringen läßt, so kehrt man wieder zum allen Systeme zurück, das Ganze^durch Theilung dcr Interessen der Glieder zu beherrschen. Siebenbürgen und Kroatien gehören zum Gebiete der ungarischen Krone;, um aber Ungarn nicht zu mächtig werden zu lassen, sollen b-ide! Landschaften eine gewisse Selbstständigkeit erhalten, welche sie in einer fortwährenden Opposition zu dem H..uptlande zu halten geeignet ist. — Theile und herrsche ist der alte Wahlspruch Oesterreichs seit Kaiser Albrechts Zeiten.
— Oesterreichs Finanznoth scheint durch de» Karlsschilling des Herzogthums Lauen'urg durchaus noch kern Ende gesunden zu haben. Die österreichische Regierung sucht sich zu helfen, wie sie kann, und ist bemüht, durch Wechselreiterei auf den Plätzen von London und Paris sich Geld zu machen. Bisher ist es gelungen, aber zu wie harten Bedingungen!
— Kiel, 2. Sept. Es steht jetzt fest, daß die preußische Truppenstärke in den Herzogthümern nicht vermindert werden wird. Von den hier garnisonir.ndenBataillonendes 8. pommerischen Infanterieregiments Nro. 61 geht das eine nach Flensburg, das andere nach Sonderburg. Im Herzogthum Schleswig werden also 12,000 Mann Preußen bleiben, während die österreichische Besatzung Holsteins sich aus etwa 5000 Mann belaufen wird.
— Kiel, 7. Sept. Die Kieler Zeitung schreibt: Die Mitglieder der holsteinischen Stände haben eine Berathung in einemPri- vathause abgehalten, nachdem die Universitätsaula aus Regierungsbefehl geschlossen worden war. Es erschienen 31 Abgeordnete der Geistlichkeit, Städte und Bauern. Der Adel fehlte. Man beschloß eine Eingabe an den Bund, enthaltend den alten Bun- desrechtsverwahrungsprotcst gegen Zerstückelung der Herzogthümer,
neten, Waibeln und altfränkischen Gestalten in Bewegung; vo« den Hüg n hallte das Feuer der Artillerie, von ihnen und den Dächern « nnd Fenstern des Fleckens schaute die theilnehmendeMenge auf das Gewühl auf dem Platze. Am Schlüsse der weithin vernehmbaren Festrede fiel die Hülle von der Nische, welche das durch Abbildungen schon bekannte Standbild schützt. Der Eindruck dieser Abbildungen erschien stets malerischer als monumental; diesen Eindruck hat auch der Anblick der vortrefflich ausgeführten Marworgriippe nicht verwischt. Diese zeigt den Helden über einem erschlagenen Greise liegend, die Brust mit Lanzen durchbohrt, deren abgebrochene Schäfte einem über den Sterbenden mit geschwungener Axt hinschreitenden Jüngling eine Gasse bereiten. Vom Denkmal begab sich der Festzug zur einfach ges chmückten Festhütte, während-die einheimische Menge nnd die fremden Gäste theils Gruppen vor demselben bildeten, «Heils in den Wirthshäu- sern sich zerstreuten, theils in der Festhütte den Reden lauschten, die Schlag auf Schlag Hochrufe und Kanonendonner hervorrie- fen und mit den Grsängen zahlreicher Vereine bis in die Nacht abwechselten.
Frankreich. Paris, 1. Sept. Der Kaiser die Kaiserin und der kaiserliche Prinz sind gestern nach Biarritz abgereist. Eine Verordnung des Ministeriums bestimmt, daß die Einfuhr und Durchfuhr von Rindvieh, das aus England, Belgien oder Holland kommt, sowie von frischem Leder oder andern frischen Ueberresten dieser Thiere für alle Häfen und Zollstationen des Kaiserreichs gänzlich untersagt ist.
England. Die Straßen dcr eomsortabelsien Quartiere Londons sind fast so öde . wie die einer kleinen deutschen Residenzstadt, wenn der Hof in die Bäder gegangen ist. Cholerafurcht und die Viehseuche haben fast die ganze vornehme Welt Hinausgetrieben Täglich wird Fleisch von krankem Vieh in den Metzgerbuden konfiscirt; wie viel aber gleichwohl iu die Würste gehackt oder sonst dem Publikum aufgetischt wird, das wissen die Garköche Londons jedenfalls besser als die Zeitungsschreiber. Ueb- rigens ist der Gesundheitszustand Englands auffallend günstig. Bis jetzt sind im Ganzen nur 12 Cholerafälle bekannt geworden.
Amerika. New York, 26 Aug. Auf ihr Ehrenwort entlassene verdächtige Gefangene können Auswanderungs-Pässe erhalten. dürfen aber ohne Bewilligung des Präsidenten nicht zurückkommen. Der Präsident versprach baldmvglichste Wiedereinführung ordentlicher Gerichte in Mississippi. Die Demokraten- Konvention in Pensylvanien versprach dem Präsidenten bedingungsweise Unterstützung und verlangte für den Süden sofortige Vertretung im Kongresse und Ausschließung derDNeger. — Der Dampfer Jonathan ist vor Francisco gescheitert und über 100 Personen ertranken. — Der Prozeß gegen den des Versuchs, nord- staatliche Gefangene ums Leben zu bringen, angeklagten Kapitän Wirz dauert fort, — Der Präsident Johnson hat 47 Generale entlassen. — Der Kaper Shenandoah setzt seine Kapereien fort. — In Ten ness ee will die innere Ruhe noch nicht zurückkehren. Die Guerillabanden sollen bedeutend überhand genommen haben und nun Theil aus znrückgekehrteu konföderirten Soldaten beste
verlangte Berufung der Landesvertretung und konstatirte die Be- "n° '»m -vyeu aus zuruagereyrkeu lonfoderrr en Soldaten ve,re- reitwilligkeit, den Nationalforderungen zu genügen z !^n, die ber chrer Ankunft in Osttennessee mit Prügeln und an-
- Dem „Hamb. Corresp " wird bestätigt, daß tharsäcblich ehe-ideren Gewaltthatrgkc.ten einp>angen worden seien. Ber Na hville mals dänisch Gesinnte als Oberbeamte im SchleswigMn «ne organchtte Bande kürzlich zw.. Kompagnien Soldaten eingesetzt würden, unter Anderen auch Arthur Reventlow. Die!'" ^ Flucht geichlagen haben.
„Flensb. Nordd. Ztg." bedauert, dasselbe melden zu müssen. " , . " ——
Schweiz. Aus Zürich wird gemeldet, die Commission für HureryaltenveS
Berathung des Strafgesetzbuches habe sich mit 9 gegen 2 Stim- G r ii f i n R o s c n k i.
men für Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen. Noch im
Jahre 1857 hatte sich dieselbe Commission mit 9 gegen 4 Stim-l Geschick
men für Beibehaltung der Todesstrafe, jedoch für Hinrichtung im i : - - us.)
geschlossenen Raum erklärt. — Am 3. September fand in vend Tie Arbeit kostete mich eine schlaflose Nacht, doch sie würde Flecken Stans bei Luz ein die Enthüllung des Winkelrieddenk-i glücklich und rechtzeitig beendigt, und kein sterbliches Auge wäre mals unter großen Feierlichkeiten statt. Die Dampfschiffe, welche > tu der Thal im Stande gewesen, die Kopie vom Original zu un- die Festgäste herbeibrachten, waren sämmtlich im Flaggenschmuck,! terscheiden. Stolz auf den Dienst, den ich meiner schönen Grcö und der Ort war mit Triumphbögen, Inschriften, rc. geschmückt, ^fin erwiesen, das Herz höher klopfend von süßer Erwartung der Um 10 Uhr nach dem Gottesdienste in der freundlichen, das An !verheißenen B-nidoirstunde, stand ich pünktlich zur festgesetzten Zeit denken an den Bruder Claus-von der Flühe erweckenden Kirche!vor der Hinterthür des Palastes Rcsenki. Der mir bereits besetzte sich der Zug mit Militär, Bundes- und Cantonalabgeord-rannte Diener empfing mich, überreichte mir jedoch, statt mich in's