senden abgelehnt bat Aus Veranlassung dieses Beschlusses ist »ine Bürgerversammlung berufen morden.
— Kiel, 4. Juli In einer gestern stattgehabten Sitzung ständischer Teputirten des Landes wurde beschlossen, am 6. d. durch eine Deputation dem Herzog Friedrich die Versicherungen unwan drlbarer Treue für die Rechte des Landes aussprechen zu lassen.
— Wien, 4 Juli. Graf Belcredi ist definitiv zum Staals- minister an Stelle des Hrn v Sckmerlmg, der Generalsekretär der Nationalbank, Hr. v. Lucam, eine anerkannte finanzielle Au torität, zum Finanzminister an Stelle des Herrn v. Piener ernannt worden. Die übrigen Ernennungen mögen noch nicht feststehen, sie sind aber jedenfalls sür den Augenblick von untergeordneter Bedeutung.
— Wien, 2. Juli Ein Handsch-eiben des Kaisers an den Kriegsminister vom 30. Juni befiehlt die durchgängige Herabsetzung der Armee auf den Friedensfuß. Dabei find die Truppen in Italien mitbegriffen.
Schweiz. Bern, 4. Juli Der Bundesrath spricht IN sei ner Antwort an Württemberg sein Bedauern über die eingetrete- ne Verzögerung des Handelsvertrags und die Erwartung aus, daß es den Regierungen, welche den Zollverein repräsentirken, ge lingen werde, die eingetretenen Schwierigkeiten zu beseitigen. — Schaffhausen, 6 Juli (Tel. d. Schw. M.) Schützenfest prachtvoll, massenhafte Betheiligung. Am meisten Aufsehen erregte bis jetzt der Auszug der Deutschen, der Züricher, Berner mit Mutz. Gestrige Schützengemeinde sehr bewegt. Ans den Hauptantrag: Ausschluß der Standschützen, wurde nicht eingetreten, sondern ihr Schicksal der Zeit und Erfahrung anheimgestellt. Geschossen wird ungeheuer, weit mehr als in Zürich und Chauxdefonds. Gegen Mittag zieht Amerika auf. Willkommen tausendmal.
Frankreich. Brest, 5. Juli Das Paketboot Lafayette dringt aus Newyork Nachrichten vom 23. Juni. Es nahm unterwegs 44 Schiffbrüchige von dem nach Amerika mit 480 Personen °an Bord fahrenden und unterwegs verbrannten Schiff William Nelson auf, kreuzte 24 Stunden um Ueberlebende auszufischen. (Tel. d. N.Z )
Schweden. Stockholm, 3. Juli. Karlstadt, Hauptstadt von Wermland, eine Stadt von 5000 Einwohnern, ist gestern fast ganz abgebrannt. Der Schaden wird auf sechs Millionen Rixdaler g eschätzt. _
Mit in das Grab.
<<^Nähl»nq von Friedrich Friedrich l (Fortsetzung.!
Er traj Marie zu Haus. Burkart war bei ihr. Kein Wort »rwähute er anfangs von dem Gegenstände, der ihn zu ihr führte. Sie sollte ganz unbefangen bleiben, damit er fick auf ihr Unheil um so zuverlässiger verlassen könnte.
Scheinbar zufällig zog er das Medaillon aus der Tasche. Kaum hatte Marie es erblickt, so sprang sie aufgeregt auf.
„Das ist Hugo's Medaillon!" rief sie, ohne daßjj er es ihr genau zeigte und sie fragte.
Ein Lächeln der Freude glitt über sein Gesicht.
„Kennen Sie es so genau?" fragte er und reichte es ihr.
„Unter Tausenden würde ick es auf den ersten Blick erkennen!" rief sie. „Hugo bat es mir so oft gezeigt, so oft hat er »S betrachtet. obschon die Züge des Bildes nicht mehr zu erken nen waren! Woher haben Sie es?" sügte sie fragend hinzu.
Roth erzählte ih , daß er es bei einem Goldschmiede zufällig gefunden, der es von einem ihm bekannten Manne gekauft habe Er beschrieb ihr den Mann mir den Worten des Goldschmieds.
„Kennen Sie einen solchen Mann?" fragle er.
Weder Marie noch Burkart konnten sich eines Menschen entsinnen, welcher der Beschreibung entsprach.
„Lebt vielleicht aus dem Gute des Fräuleins Heinold ein ähnlicher Mann?" forschte er weiter. Er wußte, daß Marie mit seinem Verdachte gegen Auguste bekannt war.
Vergebens ließ Burkart alle Männer aus der Umgebung Augnstens, deren Diener, den Gärtner. ihren Verwalter, selbst die Männer des Dorfes in seiner Erinnerung vorü berziehen —
auf keinen paßte die Beschreibung und doch kannte er fast alle, da er in der letzten Zeit häufig in dem Dorfe gewesen war. um Nachforschungen nach den Briefen anzustellen.
„In ihrer Umgebung ist kein solcher Mann," gab er dem Richter zur Antwort. „Ich kenne sie alle."
Roth schwieg nachsinnend einige Augenblicke.
„Und Sic wissen genau, daß Hugo an dem Tage das Medaillon bei fick trug?" wandte er sich noch einmal fragend an Marie.
„Ich sah es in seiner Brieftasche. als er die Briese hinein- legte", erwiederte sic.
Wieder sann er nach.
„ Sollte Hugo nicht dennoch von einem andern ermordet sein?" warf Burkart ein „Vielleicht hat der Verdacht gegen Auguste uns gerade von der richtigen Spur abgelenkt!"
„Es ist möglich," entgegnete der Richter, „ich glaube es in- veß nicht Mein Grundsatz ist. eine einmal aufgefundene Spur so lange mit der größten Aufmerksamkeit zu verfolgen, bis man sich entweder von ihrer Richtigkeit oder Falschheit'fest überzeugt har, und ich habe diesen Grundsatz stets bewährt gefunden. Kennen Sie den Diener des Rittmeisters oder die Männer. die ihn umgaben?" sügte er fragend hinzu
„Nein," erwiderte Burkart. „Sollte der Rittmeister etwas ni'k dem Morde zu schaffen gehabt haben?"
„Schwerlich." bemerkte Roth. Immerhin könnte jdas Medaillon in seine Hände gelangt sein. er war ja mit der Heinold verlobt "
Er mochte nicht hinzufügen. wie er zu dieser Vermuthung gelangt war
„Ich werde morgen nachforschen" versprach Burkart.
„Thun Sie das", sprach Rotb. „Geben Sie mir aber sofort Nachricht. Haben Sie von de. Kranken nähere Nachricht?" wandte er sich fragend an Marie.
„Man zweifelt an ihrem Wiederauskommen. Sie ist nicht im «tande, ihr Unglück mit Fassung zu ertragen und regt fick stets von Neuem wieder auf. so sehr der Arzt ihr auch Ruhe empfohlen hat.
„Es gesellt sich ihrem Schmerze über den Verlust vielleicht noch eine andere Sorge bei." bemerkte Roth. Er sprach sich nicht weiter aus. Nach kurzer Zeit fuhr er wieder zur Stadt zurück. Es trieb ihn, von dem Polizeikommissär zu erfahren, ob er dev Verkäufer des Medaillons aufgefunden habe.
Er fuhr sogleich bei ihm vor, ehe er in seine Wohnung eilte. Die Nachforschungen der Polizei hatten indeß noch keinen Erfolg gehabt Nur so viel hatten sie ausgemittelt, daß der beschriebene Mann in einem Wirthshause eingekehrt war. Auch dort hatte ihn indeß Niemand gekannt.
Verstimmt über diesen geringen Erfolg begab er sich nach seiner Wohnung. Auch auf Burkarls Nachforschung setzte er wenig Hoffnung. «Um so mehr war er erfreut, als derselbe schon am folgenden Mittage kam und ihm mittheilte. daß der bezeich- nete Mann des Rittmeisters Diener gewesen sei Freilich hatte derselbe, sobald Las Gut mit Beschlag belegt und des Rittmeisters Zimmer versiegelt waren, das Gut verlassen und Niemand kannte seinen jetzigen Aufenthalt.
Dies zu erforschen konnte ihm wenig Schwierigkeit verursachen, nachdem er den Namen des Mannes einmal wußte.
„Sehen Sie, meine Vermuthungen haben mich nicht getäuscht," sprach er zu Burkart.^INun werde ich die Spur Schritt vor Schritt verfolgen und hoffe bald an Las Ziel zu gelangen."
„Und Sie vermuthen immer noch, daß Auguste die Thak begangen hat?" warf Burkart ein.
Ich bin sogar fest davon überzeugt, mehr als zuvor," erwiederte der Richter, sügte indeß nicht mehr.hinzu
Es trieb ihn den Polizeicommissär von dem, was er erfahren halte, in Kenntniß zu setzen und die nöthigen Schritte einzuleiten, um den Mannj. der das Medaillon verkauft hatte, verhaften zu lassen _ _(Forts, folgt.^
Gottesdienste. Lonntaa, 9. Juli 'Lern,. (Predigt): Herr Helfer LU'm.el. .9 inderlehre mil den Lehnen 2. lttaffe. — Naelnnitt gs (Predig!) : Herr Dekan LerhIe r.
Aedialr!. ^edrurkr un» »erlern von A. L> e l tid l L» e r