tere Erleichterungen und Bequemlichkeiten zu verschaffen, wird die willigen, dagegen die so erspart- Summe für die ältesten Ober-
^ -. .' Lieutenants zu verwenden.
Frankfurt, 7. April. Ueber die gestrige Bundestags- Sitzung kann die „Krh. Ztg." noch folgende Einzelheiten mittheilen: Oesterreich stimmte für den mittelstaatlichen Antrag, ohne allenthalben den Motiven beizutreten. Baiern stellte sich auf den bekannten Standpunkr des Hrn. v. d. Psordten, und soll Hessen .Denkschrift" wiederholt vorgelegt haben. Für Sachsen machte Hr. v. Beust die von ihm in London errungene Anerkennung d«S Herzogs von Augustenburg geltend. Luxemburg stimmte nicht. Preußen wiederholte früher Gesagtes und erklärte jede Beschlußfassung für ungeeignet, während Hannover entschieden gegen den
Postverwaltung künftig den Marken- und Couvertverkauf auch durch Privaten, insbesondere Inhaber von Maaren-, Detail- und andern ähnlichen Geschäften, besorgen lassen. Der Verschließer bezieht eine Provision von 1 pCt., muß aber die Marken und Couvert e zu ihrem Nennwertbe und zwar so bald und so lange das Geschäftslokal desselben für das Publikum geöffnet ist, an Jedermann abgeben Die Freimarken und Couverte find, damit sie in vollkommen gutem Zustande bleiben, sorgfältig aujzubewahren und dürfen dem Verschließer nie ausgehen.
— Stuttgart, 4. April. (131. Sitzung der Abgeordnetenkammer.) Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Be
richts der Finanzkommission über die Motion des Abgeordneten Antrag sprach.' Auch Kurhessen, Mecklenburg, die 15." Stimme Fetzer, die Herstellung eines auf allgemeiner Wehrpflicht und Wehr-. und die Hansestädte gaben mehr oder weniger motivirte Stimmen
hastmachung des ganzen Volkes beruhenden Wehrsystems betr. Die Anträge der Mehrheit und der Minderheit der Commission haben wir bereits mitgetheilt, es bleibt uns daher nur übrig, zu bemerken, daß beschlossen wurde, zugleich den Antrag, welchen die Abg. Cavallo, Duvernoy, Goppell, Nickel, Probst und Schäffle im Finanzcommissionsbericht über den Etat des Kriegsdepartements niedergelegt haben, zur Diskussion und Abstimmung zu bringen. Derselbe lautet: „die Regierung zu bitten, schon jetzt die militärisch organisirten Jugenbwehren durch allgemeine Bestimmungen über eine bei der Berufung zum Dienst im aktiven Heer in Frie- denszeik eintretende Berücksichtigung der Mitglieder derselben, welche sich über die erlangte entsprechende Ausbildung auszuweisen vermögen, zu fördern." Nach langer Diskussion wurde der Antrag der Mehrheit der Commission, über den Fetzer'schen Antrag zur Tagesordnung überzugehen, mit 45 gegen 41 Stimmen angenommen. Für diesen Antrag stimmten: v. Holtz. v. Bissingen, v. Degenfeld, Römer, v. Varnbüler, Bayrhammer, v. Crailsheim, Goppelt, v. Ow, Grathwohl, v. Gültlingen, v. Zeppelin, v. Schab, W. v. König, Groß, Cavallo, R. v. König, v. Mattes, v. Moser, v. Hauber, Troll, v. Dettinger, Mohl, v. Sigel, Jdler, v. Binder, v. Longner, Frueth, Dekan Maier, v. Gehler, Ofterdinger, Steinbuch, Müllerschön, v. Steinbeis, v. Wiest, Mäulen, Hirth, Heim, Eberhard, Dentler, Schneider, Mittnacht, Wächter, Sarwey, Schäffle; gegen denselben stimmten: Zeller, Schall, Nickel, Bräu- ning, Pfäfflin, v. Gemmingen, Rödinger, v. Mehring, Tafel, Duvernoy, Beckh, Schuldt, Egelhaaf, Landenberger, Mack, v. Hierlinger, Dinkelaäer, Kausler, Hopf, Nägele, Fetzer, Ammermüller, Maier, Amvs, Seeger, Becher, Probst, Ruf, Schott, Schwaderer, Hölder, Oesterlen, Weipert, v. Schmiedsseld, Erath, Äolther, Schwandner, Römer, Wolbach, Walter f Zimmerle. Schließlich wurde der Antrag von Cavallo und Gen. auf Förderung nnd Berücksichtigung der Jugendwehren mit 74 gegen 11 Stimmen angenommen. Gegen denselben stimmten v. Holtz, v. Bissingen, v. Degenfeld, Römer, v. Moser, Troll, v. Dettinger, Mohl, Jdler, Hirth, Wächter. — 6. April. (132. Sitzung.) In die Specialcommission sür die Berathung und Berichterstattung der Anträge von Hölder und Gen. auf Revision der Verfassung wurden gewählt: Schäffle, Mittnacht, v. Schab, Wiest, Probst, Becher, Oesterlen, Hölder, Sckott, Schall, Tafel, Mack, Wächter, v. Gemmingen, Römer. — Die Tagesordnung führt auf die Berathung des Berichts der Finanzcommission über den Etat des Kriegsdepartements. Die Prüfung der Ausgaben in der verflossenen Etatsperiode ergibt, daß zu Errichtung von Schwimmschulen und Turnanstalten für das Militär 6000 fl. verausgabt wurden, die nicht exigirt worden sind. Dieß gibt der Commission Anlaß, das Steuerverwilligungsrecht der Stände zu verwahren. Die Kammer stimmt bei. Nach einigen Diskussionen über die 80,799 fl. 56 kr. betragenden Ausgaben für das Lager bei Köngen geht die Kammer zu den ausgeworfenen Gehaltsaufbesserungen über und verweigert mit 63 gegen 17 Stimmen die beantragte Gehaltsaufbesserung sür die Generallieutenantü um jährlich je 300 fl-, sowie mit 65 gegen 13 Stimmen die gleiche Aufbesserung für die Generalmajore. Für die Oberlieutenants und Lieutenants ist eine Aufbesserung von je 50 fl. jährlich exigirt, auf den Antrag dyn Probst beschließt die Kammer mit 43 gegen 34 Stimmen, der jüngeren Hälfte der Lieutenants keine Aufbesserung zu ver-
gegen den Antrag ab. Oldenburg legte förmliche Protestation gegen eine Beschlußfassung ein, die weder der Rücksicht gegen die deutschen Großmächte entspreche, denen die Herzogthümer ihre Befreiung verdankten, noch den nationalen Rechten Deutschlands Rechnung trage. So erfolgte dann die Schlußziehung imt 9 oder, unter Hinzuziehung Luxemburgs, mit 10 gegen 6 Stimmen Hierauf bezeichneten, zuerst der österreichische, dann der preußische Gesandte die Stellung ihrer Regierungen zu dem Antrag des Näheren. Oesterreich erklärte, stets bereit gewesen zu sein, dem Erbprinzen von Augustenburg die Negierung zu übertragen und dadurch ein Austrägalverfahren zu ermöglichen; ferner daß eS „außer dem Ersatz der Kriegs- und sonstigen Kosten" keinen Vortheil wolle, aber jetzt seinen BesitztitU nicht ausgeben werde, bis eine entsprechende Lösung erzielt sei. Preußen hielt eine eingehende Prüfung ver Rechtsfrage sür unerläßlich und stimmte mit Oesterreich darin überein, daß es seinerseits gleichfalls entschlossen sei, seinen Besitztitel zu behalten, bis eine entsprechende Lösung erzielt werde; roch könne der Gesandte schon jetzt mit Gewißheit aussprechen, daß eine Erfüllung der durch Annahme des Antrags ausgesprochenen Erwartung nicht in Aussicht stehe.
— Frankfurt, 8. April. Nach einem Wiener Telegr. deS Frkf. I. verlangt Oesterreich vom Berliner Kabinet Erläuterungen über des Kriegsministers von Roon im Abgeordnetenhaus« gegebene Erklärung wegen der Kieler Hafenbefestigung.
— Verläßlichen Mittheilungen zufolge ist Friedrich Hecker zum nordamerikanischen Consul in Zürich ernannt und wird noch in diesem Jahr dahin übersiedeln.
— Dresden, 5. April. Das heutige „Dresdner Journal" veröffentlicht eine königliche Verordnung, durch welche die den Mißbrauch der Presse und das Vereinswesen betreffenden Bundesbeschlüsse aus dem Jahre 1854 für das Königreich Sachsen wieder außer Wirksamkeit gesetzt werden.
— Berlin, 6. April. Das Abgeordnetenhaus nahm heut« nach kurzer Debatte die neuen Zollvereinsverträgei einMm- mig an. — Man glaubt, die Unterzeichnung des österreichischen Handelsvertrages werde jedenfalls vor Ostern Statt finden.
— Berlin, 6. April. Vor ca. 12 Jahren erregte die Ermordung und Beraubung eines in Schlesien wohnenden Viehhändlers kein geringes Aufsehen, alle Recherchen aber nach dem Mörder blieben resultatlos. Der Verräther jedoch schläft nie! Die Tochter des Ermordeten hatte einen Schlächtermeister gehei- rathet; beim letzten Umzugs-Termine und Einpacken der Sachen ihres Gatten rc. fand sie unter denselben eine gestickte Geldkatze vor, welche sie für ihren Vater gestickt hatte und welche nach dessen Ermordung spurlos verschwunden war. Ein dunkler Verdacht stieg in ihr auf, der sich jetzt bis zur schrecklichen Gewißheit durch das Geständniß ihresEhemannes gesteigert hat — letzterer ist derMörder ihres Vaters I Wie man hört, !ist gestern seine Verhaftung hier erfolgt.
Niederlande. Haag, 7. April. Die Regierung hat soeben dem Staatsrath einen Gesetzesentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe unterbreitet.
Frankreich. Wenn die Reise des Kaisers Napoleon nach Algerien zur Ausführung kommt, will die Kaiserin Eugenie eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternehmen. Es soll während dieser Zeit für Frankreich ein Regentschastsrath eingesetzt werden, an dessen Spitze Prinz Napoleon treten wird.
Ne»izirr, gerruckl uns verlor v»o A. Gclschläger.