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Wünsche und Bitten

an die verehr! Ortspokizei-Behörden dahier.

(iZuige ei,r,i >

Es wird gewünscht, daß ?- 1) den Nachtwächtern ausqegeben wer­den mochte, daß sie beim Ausrusen der Stunden und bis zum Ende des Russ sich einer größern Deutlichkeit befleißigen und dir Stunden langsamer aussprechen;

2) bittet man, daß denjenigen, welche eine Bekanntmachung zu veröffentlichen ha ben, zur Ausgabe gemacht werde, sowie die Einwohner mit der Schelle aufmerksam ge­macht sind, etwas innehalten und dann erst die Bekanntmachung in Heller Stimme lang­sam und deutlich zu veröffentlichen.

Das Jnnebalten mit der Schelle vor der Bekanntmachung ist teßhalb nothwen- Lig, daß man nicht in größter Eile an das Fenster zu springen und dasselbe zu öffnen hat. um zu hören, was veröffentlicht wird.

Calw.

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2)2. Calw.

700 fl. Pfleggeld,

welche? lauge stehen bleiben kann, ist gegen gesetzliche Sicherheit zu 4 V-Prozent h,s Licht­meß ausjulcihe» bei G. Üble.

3)2. Schmieb.

Geld ansznleihen.

Die hiestge Gemeiurepfiege h>.t gegen grs tzgche Sicherheit 5 - 600 fl- anSzuleih-n.

Landwirthschastlichcr Pezirksverein.

Sitzung des Ausschusses im Waldhorn zu Calw Samstag, den 2t. d. M., Nachmittags 2 Uhr.

Den 16. Januar 1865.

Vereins-Vorstand: Schippert.

Tagesneuigkeiten

Calw. Dem Verein für die Restauration der Nikolaus­kapelle dahier hat I. Maj. die Königin Olga 100 fl. und I. K. Hoh. die Frau Prinzessin Marie 50 fl. zukommen lassen.

Kammer der Abgeordneten. (87. Sitzung vom 12. Jan.) Die Kammer bringt heute die Berathung des Gesetzesentwurfs »bei Abänderung einiger Bestimmungen des Volksschulgesetzes zu Ende. Art. 15, welcher die Zahl der in die Ortsschulbehörde zu berufenden Schullehrer auf höchstens 3 festsetzt, wird nach dem Antrag der Commission unverändert angenommen. Zu Art. 16, der festsctzt, daß die Zahl der aus der Schulgemeinde gewählten Mitglieder der Zahl der in die Ortsschulbebörde berufenen Schul meister gleichkomme, und die Berechtigung zur Wahl und die Wählbarkeit dem gemeindebürgerlichen Wahlgesetze gleichstellt, beantragt die Commission in ihrer Mehrheit, zur Leitung der Wahlhandlung neben dem ersten Geistlichen und dem Ortsvor steher auch das älteste weltliche Mitglied des Kirchenconvenls zu berufen. Mittnacht stellt den Antrag, daß die 'Mitglieder der Ortsschulbehörde vom Gemeinderathe gewählt werden sollen, wenn eine giltige Wahl durch die Ellern der Kinder nicht zu Stande! komme und Probst beantragt, daß es zur Giltigkeit dieser Wahl genügend sein solle, wenn ein Viertel der Eltern der Kinder ihre^ Stimme abgegeben habe. Der letztere Antrag wird mit 4l geget^ 39 Stimmen, der von Mitknacht mit 43 gegen 39 Stimmen ab- > gelehnt, worauf der Antrag der Cvmmissionsmehrhclt angenom-j mm wird. Art. 17 bestimmt, daß der neuen OrtsswulbehörL^ dieselben Befugnisse und Obliegenheiten, wie der bisherigen Orts-! schulbehörde. beziehungsweise dem Kirchenconvent, zukommen. Die ^ Commission beantragt unveränderte Annahme des Entwurfs, die Kammer stimmt bei. Schließlich stellen die Abgeordneten Ammer- müller, Ruf, Erath, Psäfflin, Mäulen und Schott an den Mi­nister des Innern die Anfrage, ob er in Bälde den Entwurf eines Hvchbaugesetzes einzubringen gedenke?

Eßlingen, 13. Jan. Der vom hiesigen Schwurgerichts-! böse znm Tode verurtheilte Mörder G. Vögele von Schaffhausen j

ist von Seiner Majestät dem Könige zu lebenslänglicher Zucht­hausstrafe begnadigt worden. (St.-A.)

Gmünd, 13. Jan. Gestern Abend '/,6 Uhr fiel auf dem hiesigen Bahnhof ein dort beschäftigter Taglöhner während der Ankuppelns der Wagen unglückseliger Weise aus die Schienen, so daß sein Oberkörper von einem der Wagen überfahren wurde und er augenblicklich todt war. Der Verunglückte, ein Mann von 46 Jahren, ist Wittiver und hinterläßt eine 15jährige Tochter.

Betreffs des beabsichtigten Baues einer Privateisenbahn von Ulm nach Sigmaringen'wird demSchw M " mitgelheilt, daß sich allerdings eine Gesellschaft gebildet habe, welche eine Privat- babn von Ulm über Blaubeeren, Ehingen, Mengen, Sigmarin­gen nach Mcßkirch und Radolfzell in erster Linie anstrebt, in zweiter Linie sich aber auch zum Bau einer Linie Tübingen-He- chingen-Sigmaringen-Anlenkors-Memmingen erboten hat, und daß diese Gesellschaft die Bitte um Cvncessionirung einer Privatbahn nach Berlin, Karlsruhe und Stuttgart gerichtet, d-e preußische Regierung auch eventuell die Concesston zugesichert hat, von Ba­den dasselbe zu erwarten ist, in Württemberg aber unter Hinwei­sung aus das Gesetz vom 18. April 1843 abgewicsen wurde; doch hofft die Gesellschaft durch weitere Verfolgung'der Sache noch an­dere Beschlüsse unserer Regierung zu erreichen.

Vom untern Jaxtthale, !3. Jan. Anfangs dieser Woche wurden zwei junge Schlossergesellen aus Jaxthausen, die aus Len fatalen Gedanken gekommen, daß ihr Gewerbe sie nicht bloß Mn Gelderwerbe, sondern auch zu dessen Fabrikation befähige, und diesen Gedanken denn auch wahrscheinlich erst seit kurzem Praktisch aussührten, dem zuständigen Oberamtsgerichle überliefert. Einer derselben wollte letztverflossenen Sonntag bei der Dämme­rung in einem Wirlhshause seine Zeche bezahlen mit einem VereinS- thaler, Lessen Gepräge als gut gelungen bezeichnet werden muß, dessen schlechter Klang aber »en Verräther machte und die Ver­haftung veranlaßt?.

Karlsruhe, t2. Jan. Der Präsident des evang. Ober- kirchenrathes hat an die Redaktion der N. Prenß. Z. und des Bad, Beob. eine Zuschrift gerichtet, worin »r den Oberkirebenrath gegen die Angriffe vertheirigt, die gegen ihn wegen der Sckenkel'schen Angelegenheit gerichtet wurden. Es heißt am Schluffe der Zu­schrift:Der Oberkirebenrath weiß, daß Las Evangelium von Christo jede wissenschaftliche Untersuchung aushalten kann und aus jeder mir neuem Glanze und neuer Herrlichkeit hervorgehen wird. In diesem gewissen Glauben hat er in der Schenket'schen Sache gebandelt, und in diesem Glauben ist er jetzt noch der Ueberzeu-