Amerika. Newyork, 31. Dez, Abends. Der Unionsad-j Plötzlich öffnet sich die Thür des Salons; ein Bedienter miral Porter setzt das Bombardement von Wilminglon fort. Der tritt herein und übergibt Herrn v. N. einen Brief; der Baron Unionsgenerat Butler dagegen fand einen Angriff zu Land un v scheint bei dem Durchlesen desselben höchst aufgeregt und reicht möglich und kehrte nach Monroe zurück. Ter Obergeneral der ihn dann seiner Mutter hin, die bei der Leetüre erst erröthel, Rebellen, Lee, bereitet sich zum Angriff vor. Der Rebellengeneral i dann sehr blaß wird und dem Weinen nahe ist.

Hood wurde durch unionistische Kanonenboote gehindert, den Ten-!Was ist denn geschehen?" fragt das junge Mädchen,

nesseefluß zu überschreiten. § Die Mutter senkt den Kops und antwortet nicht, allein der

Ln den Centralprovinzen Ostindiens haben sich die wilden > Baron entschließt sich nach einigem Zögern zu einem peinlichen

Elepbanten in letzter Zeit so vermehrt, daß der Vicekönig die Gründung eines Etablissements zum Elephatttensangen in Belai- pore veranlaßt bat. Die Kosten desselbm betragen jährlich 25,000 Rupien; doch ist der Schaden, den die Elephantenheerden anrichten, unverhältnißmäßig bedeutender. An vielen Orten haben die Ein- wobner Haus und Hof verlassen müssen, und durch die auf den Getreidefeldern angerichtcke Verheerung ist es den Pächtern un­möglich gemacht worden, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Zahl der in den Centralprovinzen während des letzten halben Jahres unschädlich gemachten Raubthiere ist dagegen merkwürdig hoch; es befinden sich darunter 400 Tiger, 800 Panther und Leoparden, 370 Bären, 460 Wölfe und Hyänen.

Unterhaltendes.

Ein Lumpensammler als Stutzer.

(irortsclzung.)

Liebe Mutter, liebe Schwester, ich stelle Euch den Herrn Marquis .Edmund von Clarijo vor, den neuen Freund, von dem ich Euch schon erzählt habe."

Edmund verbeugte sich; er wird sehr liebenswürdig aus­genommen.

Während des Frühlück» zeigt das junge Mädchen in an- muthiger Weise ihren Geist, ihre Bildung und ihre schönen Zähne.

Edmund beginnt schon zu bedauern, daß er nicht wirklich aus einer vornehmen Familie stammt und bereut seinen kecken Schritt.

Rach Beendigung des Frühstücks schützt er eine Verabredung mit seinem Bankier vor und verabschiedet sich, aber man läßt ihn nicht sortgehen, ehe er nicht das Versprechen abgelegt, bald wieder zu kommen.

An demselben Abende gebt er, noch ganz bewegt bei der Er­innerung an die Reize des Fräuleins v. R, aus den Maskenball in der großen Oper.

Von einer Loge aus ricktet er seinen Operngucker auf den tollen Wirbel der Tanzenden, als seine Aufmerksamkeit Lurch eine sehr niedliche Böbs in rosa Atlas gefesselt wurde, die sich aber allen Excentrizitäten eines ausgelassenen Cancan hingab.

Plötzlich fällt durch eine zu heftige Bewegung die schwarze Sammetlarve von dem Gesicht der Tänzerin und enthüllt deren anmutbige Züge.

Soll ick meinen Augen glauben?" sagt Edmund bei sich, es ist wahrhaftig die Sckwester des Baron R." Er eilt fort, läusl zu einem Maskenverleiher, entlehnt einen Domino und kehrt dann in den Saal zurück, wo er auch bald die Gesuchte wieder- sindek und dießmal vollständig erkennt. Als sie den Ball verläßt, sieht er sie in ein Corchä steigen, aber nicht allein; ihr Cavalier ruft dem Kutscher einige Worte zu, woraus Edmund erfahrt, daß das tolle Paar sich nach einer bekannten Studentcnkneipe im Quar­tier Saint-Ecrmain begibt.

Ließ war ein Lichtstrahl für unseren Lumpenhändler; über­zeugt, daß er es mit einer Gesellschaft von Jndustrierittern zu tbun habe, beschloß er um reden Preis das Geheimniß zu durch­dringen.

Drei Tage daraus begab er sich des Abends zu Herrn v. R upd wurde ebenso freundlich wie bei seinem ersten Besuche empfangen.

Man machte ihm Vorwürfe, daß er nicht schon eher gekom­men, man überhäufte ihn mit Zuvorkommenheiten; die junge Dame zeigte sich ebenso liebenswürdig als geistreich, zuletzt setzte sie sich an's Piano und sang mit vielem Talent mehrere moderne Romanzen. Edmund stellte sich ganz außer sich vor Bewunde­rung Und schien ganz hingerissen von dem Einfluß der schönen Augen deS Fräuleins.

Gestäntniß.

!Lieber Freund, ich muß um Entschuldigung bitten, allein ein hartnäckiger Gläubiger belagert unsere Thür und bedroht un» >mit gerichtlicher Verfolgung, wenn er nicht binnen drei Tagen ! bezahlt ist."

l Dabei brach die Mutter in Thränen aus.

Beruhigen Sie sich, liebe Mutter, ich habe Freunde, aus deren Gefälligkeit ich rechnen darf "

Las junge Mädchen wirst Edmund einen flehenden Blick zu; dieser scheint gerührt und lagt:

Aber, mein Herr, wollen Sie mir nicht die Ehre erweisen, sich an mich zu wenden? Wieviel brauchen Sie?

Wirklich, mein Herr, Sie sind zu freundlich I Es ist nur eine Kleinigkeit von zehntausend Francs!"

Wenn es nicht mebr ist, als eine solche Bagatelle," erwie- dert Edmund,ich habe eben nicht so viel bei mir, allein wenn Sie morgen früh um zehn Uhr mit diesen Damen bei mir früh­stücken möchten, werde ich Ihnen die kleine Summe einhändigen."

Man ging darauf ein, natürlich nicht, ohne der Form hal­ber einige Schwierigkeiten gemacht zu haben. Von da an ver­doppelte sich erst die Fröhlichkeil und der Rest des Abends ver­floß auf die angenehmste Weise Von der Welt.

Als Edmund Abschied nahm, brückte ihm die reizende Ro­manzensängerin sehr ausdrucksvoll die Hand.

Tie Thür schloß sich, aber der Besucher war so neugierig, das Ohr an das Schlüsselloch zu legen und hörte nach einem kleinen Weilchen das junge Mädchen laut lachend sagen:

Der Portugiese ist gekapert."

Des andern Morgens Punkt zehn Uhr hielt ein eleganter Wagen vor dem Hanse des Lumpenhändlers. Die ganze Familie des Barons stieg aus und wendete sich an den Portier.

Herr Edmund v. Clarijo," sagte Herr v. R.

Im ersten Stock."

Edmund hatte die Geschichte allen Nachbarn mitgelheilt, welche aus der Lauer lagen.

Aus der Cvmmsde in seinem Zimmer, wo überall Lumpen umhergestreut lagen, hatte er m Gold- und Silberstücken eine Summe von etwa sünfzehntausend Francs aufgezählt. Hr. v. R. und seine Begleiterinnen klopften an; Edmund, der seine schmutzig­sten Arbeitstleider angelegt hatte, öffnete ihnen selbst und »mpsing sie.

Sie sind wie aus den Wolken gefallen.

Was bedeutet das?" fragte der Baron.

Das bedeutet", erwiederle Edmund läcbelnd,daß ich ebenso wenig ein vornehmer Portugiese bin, als Sie ein Baron und der Sohn dieser Dame, sowie der Bruder von Mademoiselle sind. Sie kamen, um Gold zu suchen hier ist Geld, aber ich be­halte es und werde nicktgekapert" sein, mein Fräulein."

Herr v. R. wollte einen drohenden Ton annehmen; Edmund erwiederle jedoch hieraus:

Ist es Ihnen gefällig, daß wir uns bei dem Polizeikom­missär erklären? Sein Bureau ist nur zwei Schritte von hier."

Daraus bestieg das würdige Kleeblatt schleunigst wieder seinen Wagen und mußte sich zur Erhöhung der Unannehmlichkeiten noch durch eine dickte Gruppe vvn Nachbarn drängen, die auf seine Kosten aus vollem Halse lachten.

Am folgenden Tage hielten es die drei Mystifizirten für gc- rathen, die möblirte Wohnung in der kue äe ls Oltitusiitw-ck'^ittin schleunigst zu verlassen, ohne ihre neue Adresse anzugeben wa­rum, weiß man nicht. _

Gottesdienste. Sonn lag,'15. Jan. Vorm. fchreligtl: Herr Helfer Schmidt. Kinoerlelire mit den Töchtern l. Elasse. Nachm. fPred.): Herr Pröcevwratsdeiv-eser 2 aichi» g er.

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