direkte Verbindung des Bahnhofs Stuttgart als künftiger durch? laufender Station mir sämmtlichen Schwaczwaldbahnen" ist so >ben, eingesührt durch den Abg der Stadt Stuttgart, Finanzrakh Zeller, eine von einem nicht genannten Lachverständigen verfaßte Denkschrift erschienen, Der Zweck der Schrift ist, nachzuweifiu, daß die direkte Bahn nach dem Schwarzwald von Stuttgart selbst ausgehen muß und nicht etwa von Feuerbach, und um auch die­jenigen für seinen Plan zu gewinnen, welche die Linie Leonberg wünschen, schlägt er vor, vom Stuttgarter Bahnhof aus in der Weise durch die Stadt oder um diese herum zu bauen, daß eine Station in die Nähe des Feuersees käme, von wo ans dann die Buhn auf die Höhen führte bis gegen den Psaffinsee, Von hier würde sich die Bahn in zwei Bahnen scheiden, wovon die eine nach Leonberg, Weil der Stadt und Pforzheim ginge, die andere aber nach Böblingen; vom letzteren Orte aus gingen 3 Linien weiter, die eine nach Calw, die andere nach Horb und Freuden? stadt und die dritte nach Tübingen, Zugleich würde durch diese Plane der Zweck erreicht, die Station Stuttgart von ihrer Eigen? schaff als Kopsstalion zu befreien, und Züge, die in den Schwarz wald gingen, statt wieder »inkehren zu lassen, wei.er dirett fvrt-

führen und so einer Uebersüllung des Stuttgarter Bähnhoss Lurch die Station Feuerst» vorzubeugen und ihr einen Abfluß zu verschaffen

Stuttgart, (83. Sitzung der Kammer der Abgeordneten. Schluß) Die Tagesordnung führt aur die Be athung des Be richis der Finanzkommission über das neueste 3> -prozentige An­leben Von 7 Millionen Gulden zu den Kosten des Eisenbahn? baues. Die Commission beantragt, die Kammer beschließt Ueber­gang zur Tagesordnung Es folgt nun der Bericht der staats rechtlichen Kommisston über die Bekanntmachung der Ministerien des Innern und des Kriegs vom st, Januar 1862, betreffend die Vergütung für Miliiärvorspanne und Quartie Verpflegung im Jahre 186162 Die Commission beantragt Uebergang zur Ta­gesordnung über die genannte Bekanntmachung und den Antrag des Abgeordneten Groß, welcher eine nachträgliche Vergütung wünscht. Die Kammer schließt sich dem Antrag von "Groß in ihrer Mehrheit an, geht übrigens über die gedachte Bekanntma­chung zur Tagesordnung über. Das Gleiche geschieht auf den Antrag der staatsrechtlichen Kommission über die Beschwerde des Grafen v, Quadt Jsny wegen Rechrsve»Weigerung, Dagegen wird der Antrag angenommen, den Seeger bei dieser Gele leiiheik einbrrngt, darin gehend: die Kammer möge erklären, daß hier ein Mißverstand in unserer Rechlsverwaltung vorliege, der nicht tanger dauern könne, und d-ßhalb die Regierung um unverweilke Einbringung eines Gesetzesenlwurss zu ersuchen sei, durch welchen die Administrativjustiz, dieses Grundübel unserer Rechtspflege, beseitigt werde, diesen Antrag aber der staatsrechtlichen Commission zur Berichterstattung zuzuweisen. Schließlich kommt der Bericht der staatsrechtlichen Commission über das Man! est, das der König bei seinem Regierungsantritt am 26. Juni 1864 erließ, zur Le rathung. Die Commission beantragt Uebergang zur. Taaesrrd- nung, die Kammer beschließt dieselbe, 10 Jan. (84 Sitzung) Hops stellt die Interpellation an das Ministerium des Aeußern und der Verkehrsaustalten: 1) ob das Ministerium steh nicht ent- schließen könne, die Ausnahmsmaßregel des Unterschieds zwischen politischen und nicht politischen Zeitungen im Bejördcrungspreise aufzuheben; 2) wenn nicht nwmit es diese Verfügung zu be­gründen glaube, Tagesordnung: Volksschulgesctz, Art 1>, 12 und l3, die von Ruhegehalten der Schullcbrer, den Pensionen der Hinterb »ebenen derselben und den Sterbenachgehalten iür diese Hinterbliebenen handeln, unverändert angenommen Ein Antrag von Tinkelacker, die Pensionen der Wittwen auf 75 st,, die der Vollwaisen auf 30 fl und die der Halbwaisen auf 20 fl jährlich zu erhöhen, und die Regierung zu ermächtigen, den feh­lenden Betrag aus der Staatskasse zuzuschießen, wird an die Fi­nanzkommission zur Berichterstatiung verwiesen, worauf schließlich noch einige Petitionen erledigt werden,

In Biberach begannen die Schwurgerichtssttzungen des 4 Quartals am 30. Dez v. I mit der Anklagesache gegen Alois Lanzenberger von Denchclried, OA, Wangen, wegen Mords und gewerbsmäßigen Slehlens. Der Angeklagte, dessen noch lebende

Eltern nach Baiern ausgewandert sind und im Landgerichtsbezirk Lindau wohnen, ist 34 Jahre alt, der Sohn eines Müllers, der ihm, wie mehrfach bezeugt ist, eine schlechte Erziehung angedeihen ließ. Der Vater, ein leidenschaftlicher Wilddieb, nahm zu diesem »erbotenen J?igdve gnüieu häufig auch seinen Sohn mit, welcher in Folge dessen selbst am Wiltecn großen Geschmack fand. Vom Wildern kam er aufs Stehlen, und wurde wegen gewerbsmäßigen, auch sonst mehrfach ausgezeichneten D-ebstabls schon im Älter von 27 Jahren zu sechstvalbjährigem Zuchthaus vcrnrcheilt Nach Erstehung dieser Strafe arhfitete ec in ken Jahren 1862 und 1863 bei einem Möbet-abrikanten in Stuttgart, dessen volle Zu­friedenheit er sich durch eine ungewöhnliche Fertigkeit in Holz­schnitzereien zu erwerben wußte Dann keh te er zu seinen Ellern nach Slockenwciler bei Lindau zurück, wo er bald von neuem die Laufbahn des Verbrechers beschütt Am 11, Juli v. I. verließ er nämlich seine Eltern, um fick in einem an der württ, Grenze noch aus bairischem Gebiet gelegenen Wald O'brraipach förmlich nied rzulassen. Er richtete sich in einem fast undurchdringlichen Dickicht ein Lager in der Weise ein, daß er über die ringsumher abgehauenen Tännchen dichte Reisigbündel legre, so daß hiedurch ein Dach entstand. In diesem Lager fand man nach der Ver­haftung des Angeld Kleidungsstücke, Waffen mit allen dazu ge­hörigen Utensilien und eine Menge sonstiger Fahrnißgegenstände; an einer ankern verborgenen Stelle balle er einen Kugeistutzen versteck!; an einer kritlen einen Feuerherd und in der Nähe davon einen blechernen Harnisch nebst Blechhaube, Fußschienen aus Pap­pender! l, welche Gegenstände er sich mit großer Mühe selbst ver­fertigt hatte, die sich aber als gänzlich unpraktisch und nament­lich auf der Fluch! sehe hinderlich zeigten, weßhalb ihn die auf ihre Fertigung verwandte Zeit, wie er selbst angibk, nicht wenig reut Außerdem fand man in dem genannten Wald noch eine Menge anderer, theilwei'e gestohlener Sachen, sowie in dem elter­lichen Hause des Angetl eine Anzabl Gewehre, Stockdegcn, Hirsch­fänger, Hasenschlinge» re Don jene», Wald machte nun der An­geklagte verschiedene Ausflüge, um zu stehlen. Den ersten Ein­bruch verübte er bei einem Eisenhändler zu Rotbkren; i» dessen an der Landstraße von Wangen nach Linka, gelegenen Eisen­lad-n. Später kam er bis nach Tet-nang und versuchte daselbst in der Nacht vom 16/17 Juli Y I einen Einbruch bei oinem Uhrmacker, wu de aber, da die Frau des Uhrmachers an dem Geräusch, welches er beim Aubohren eines Fensterladens machte, erwachte und ausstaud, wieder vertrieben. (Schluß folgt.)

Nürnberg, 7 Jan, Das vom gestrigen Blitzstrahl ent­

zündete D»ch des nördlichen Thurmes der Lorenzerkirche ist voll­ständig vom Feuer verzehrt; die Spitze» des Achteckes, auS denen heraus es sich erhoben halte, ragen brantgeschwäzt in die Lust Das Thürmerstübchen ist ausgebrannt; die zwei über demselben angebracht gewesenen kleineren Thurmglocken, deren obere auf die untere herabgestürzt war, sind zerstört, Wie vor 2 Jahren am 20 Januar scheinen auch dieses Jahr die am 6 Januar ausgetretene» elektrischen Erscheinungen sich ziemlich weit verbreitet zu haben, Ueber Aschasfcuburg zog Vormittags tt Uhr ein Gewitter mit Donner und Blitz In Würzbnrg schlug der Blitz in den Thurm der Neubaukirche und setzte die Suppel in Brand. Auch in Bayreuth hatte mau Sturm und Regen unter Tonnergetöse und einen heftigen Blitz Ju Ingolstadt entzündete der Blitz eine Remise. (Sehw. M)

Wien, 6. Jan, Für die nächste Session des Landtags wird ein» umfangreiche Reform des gefammlen österreichischen Besteuerungssvstemes vorbereitet. Die direkten Steuern, Grund­steuer, Gebäutesteuer, Erwerbsteuer, Zins- und Nentensteuer, all­gemeine Klasse»? und Einkommensteuer, sollen theils nach dem reinen Ertrag der Stenerquelle', iheils nack dem Gesammtein- ko mmen des Steuerzahlers umgeändert werden. Von dieser Maß­regel verspricht man sich eine bedeutende Erhöhung der Einnah­men. Die Militärzeilung stellt eine weitere Reduktion der Armee in Abrede Die Wiener Zeitung sagt in ihrem nicht­amtlichen Theile betreffs der Encykliea: Die Regierung sst ^nach dem Konkordate nichj in der Lage, auf die Form, welche der Episkopat bei Kundmackung der Emykliea einnehmcn wird, Ein­fluß auszuüben Ohne in Deurtheilung der Encyllica einzugehen,