Keile 6
Montag, den 27. Juni ISIS
UaekrjeÜLteir aus aller Welt
Sie Iran hilflos sterben Wen
Pom Ehemann seelisch zn Tod« gefoltert
kigeadericlit 6er bI8.Presse
ma. Wiirzbnrg, 26, Juni. Ein Fall unmenschlicher Grausamkeit stand vor dem .Schwurgericht zur Verhandlung. Der 1905 geborene Georg Schmitt hatte seine Frau seelisch buchstäblich zu Tode gefoltert und sie hilflos sterben lassen, als sie sich in selbstmörderischer Absicht vergiftete. Besonders roh ist die Tat des Angeklagten deshalb gewesen, weil er seiner Frau nach mehreren Selbstmordversuchen die Gift-Tabletten zu"gesteckt hat und die sich vor Schmerzen Krümmende seelenruhig ihrem Schicksal überließ, obwohl er Hilfe bringen und den Tod vielleicht verhindern konnte. Der Mann sah seine Frau morgens in unnatürlich verkrampfter Haltung aber noch am Leben im Bett liegen. Er kümmerte sich aber nicht um sie, sondern ging zum Dienst. Um 11.30 Uhr kam er wieder zur Wohnung, um nach der Frau zu schauen. Sie lebte noch. Also ging er wieder fort. Um 13 Uhr, als er annahm, daß seine Frau sckon tot sei, holte er den Arzt, der nur noch den Tod feststellen konnte. Aeußerungen wie „sie soll nur Tabletten nehmen, dann bekomme er 100 Mark Sterbegeld" kennzeichnen die ge- meine Gesinnung des Angeklagten, der des Verbrechens der Aussetzung für schuldig befunden wurde und seine Tat nun mit 3 Iah - ren Zuchthaus büßen muß.
Lager 4 ln 6200 Meter Me!
Fortschritt« der Nanga-Parbat-Expedition
Berlin, 26. Juni. AuS einem Telegramm der Fluggruppe der deutschen Nanga- Parbat-Expedition, daS am SamStag bei der Deutschen Himalaja, Stiftung emlief, geht hervor, daß eS den Bergsteigern gelungen ist, trotz der vorhergegangenen starken Schneesiille die drei bereits errichteten Hochlage, auf dem Rakiot-ßletscher wieder zu besetzen und zum Rordostgrat deS Rang« Parbat vorzudringen, wo das Lager IV (6200 Meter) errichtet worden ist.
Diesem Hochlager wurden vom Expedi- tionsflugzeug am Samstagmorgen acht Pro. viantkasten und die Heimatpost durch Abwurf zugestellt. Die „Ju. ö2" traf auf dem Hin. und Rückflug Wolken und Gewitter an. während der Himmel am Nanga Parbat selbst wolkenlos war. Die Bergsteiger mel- deten dem Flugzeug durch Funkspruch, daß bei ihnen alles wohlauf sei.
Das Lager IV befindet sich in der Nähe
der Stelle, an der im vorigen Jahre eine Eislawine sieben Deutsche mit neun Trägern vernichtete. Durch planvolles Zusammenwirken von Bergsteigern und Flugzeug war es möglich, diesen wichtigen Punkt trotz der Wetterungunst so schnell wieder zu erreichen.
Lstveniag- ln einer Kleinstadt
Aus dem zertrümmerten Käfig geflohen
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m. Essen, 26. Juni. Als eine Schausteller- truppe eine abschüssige Straße in Altena Passierte, stürzte ein Wagen um. der einen Käsig mit einem Löwen transportierte. Der Käfig wurde zertrümmert, so daß der Löwe die Freiheit gewann. Ein des Weges kommender Polizeibeamter nahm die Jagd nach dem Raubtier auf. unh es gelang ihm. den Wüstenkönig mit drei Schüssen zur Strecke zu bringen.
Neues Atlantik-Flugzeug
Erfolgreicher Probe-Abschuß
Hamburg, 26, Juni. In Bremerhaven erfolgte von dem Katapultschiff „Schwaben- land" der Deutschen Lufthansa der erste Probe-Abschuß mit dem Flugzeug „Ha 139 b". Das Flugzeug ist eine Weiter- entwtcklung der durch ihre erfolgreichen Nord- und Südatlantiküberquerungen bekannten Flugzeuge Ha 139 „Nordmeer" und „Nordwind" und wurde ebenfalls auf der Hamburger Werft vom Bloehm L Boß erbaut. Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeuges, dessen Probe-Abschuß glän- zend verlref, ist von 300 auf 325 Kilometer gesteigert worden.
Seurtgen Umfatz - dreifach gesteigert
Alte Burschenschenken erwachen wieder
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ek. Wien, 26. Juni. Der Umsatz beim
. sich
ten der den Vororten der Donaustadt gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht. Kleine Burschenschenken, die jahrelang schon verlassen und verfallen waren, haben nach der Machtergreifung fröhliche Auferstehung gefeiert, da die Großheurigen bisweilen den Mas- senan ström von Besuchern auS dem Altreich nicht mehr bewältigen können. Nach Angaben verschiedener Heurigenwirte in Grinzing, in Sievering und tm Kahlenbergerdorf hat auch der Wiener mit der wiedererwachten Lebensfreude seine
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gieicken blatur- veiien — veick groü und voll
Vorliebe für den Heurigen neu entdeckt. ES besteht der Plan, verschiedene historische He urigen schenken, die schon seit dem Weltkrieg gesperrt waren und in denen einst Schubert. Beethoven. Nestroy. Girardi und andere Wiener Meister ihr Glas Wein zu trinken pflegten, wieder erstehen zu lassen.
Blitz erschlug slvSWHrigen
Furchtbares Gewitter im Gau Nicderdonau
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«k. Wien, 26. Juni. Ein furchtbares Ge- Witter ging im Bezirk Kirchschlag im Gau Niederdonau nieder, in dessen Verlaus der Blitz in ein Bauerngehöft einschlug und zündete. Das gesamte Anwesen mit allem Viehbestand ist von den Flammen ver- nichtet worden. Ein zwölfjähriger Schüler, der das Feuer wahrgenommen hatte und zur Brandstätte geeilt war, wurde von einem Blitzschlag getroffen und auf der Stelle getötet.
Grünanlagen für Süden gesperrt
Wiens Stadtpark wird gesäubert
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ek. Wien, 26. Juni. Nachdem das freche und anmaßende Verhalten der Wiener Juden bereits vor einer Woche zu einem Verbot des Betretens der Kai- anlagen geführt hatte, ist nun diese Ver- ordnung als Folge neuer Heraussorderun- gen der jüdischen Bevölkerung auf zahl- reiche andere Grünanlagen der Donaustadt ausgedehnt worden. So haben jetzt die Juden vor allem keinen Zugang mehr zum Stadtpark, den sie ganz bewnders stark mit ihren unerwünschten Besuchen beehrt hatten. Auch der prächtige Lainzer- Tier garten, der berühmte Türken- tchanzpark und die herrlichen Anlagen des Schönbrunner Schlosses sollen in Zukunft ausschließlich den deutschblüti- gen Wienern als Erholungsaufenthalt dienen.
Die alte schöne Babenbergerstadt Moed- ling in unmittelbarer Nähe Wiens hat ebenfalls den Juden das Betreten der öffentlichen Parkanlagen, besonders des Kurparkes. verboten. Darüber hin- auS werden in Moedling auch in Zukunft die grotesken Gestalten der Judendirndl und der Judentiroler verschwinden, lieber- tretungen des Verbotes. Alpenirachten an- zulegen, werden mit Freiheitsstrafen ge. ahndet.
Haler» stuf,»»«: Men» am teveat Vien» «lt, werde Mit,»«- ver NSV.
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Ser Prozeß um die „Liebessalle"
Wenn der Gefängniswächter bestechlich ist
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gl. Paris, 26. Juni. Jedermann kennt die „Fledermaus" und die darin enthaltene Milieu-Schilderung eines „heiteren Gefängnislebens". Ein ähnlicher Fall stand nunmehr vor einem Pariser Gericht zur Verhandlung. Handelnde Personen bzw. Angeklagte waren der Bankier Pelissier, der zurzeit wegen verschiedener Betrügereien eine langjährige Ge. fängnisstrafe abzusitzen hat, seine Frau, die auf den Rufnamen Cri-Cri hört, und ein Gefängniswächter namens Ballot. Im eigentlichen Mittelpunkt des Prozesses aber standen weniger diese drei Personen, als vielmehr die Zelle Nr. 10 eines Pariser Gefängnisses.
Von den Häftlingen war diese Zelle nut dem schönen Namen „Liebessalle^ belegt worden. Es war nämlich kein Geheimnis, daß Monsieur Vallot, der eigentlich den Gefangenen gegen- über die gestrenge Obrigkeit verkörpern sollte, für klingende Händedrücke nicht unempfänglich war und, wenn von den Häftlingen einmal jemand Verlangen nach weiblichem Besuch verspürte, bereitwilligst die Zelle Nr. IE ur Verfügung stellte, die nach Aussagen der
ariser Blätter von ihm „mit mäßigem aber genügendem Komfort" ausgestattet Wörden war.
Auch Bankier Plissier machte von dieser Einrichtung Gebrauch und empfing etwa zehnmal in der bewußten Zelle seine Frau, die dem so verständnisvollen Wächter dafür insgesamt 2000 Franken in die Hand gedrückt haben soll. Zunächst empfand der Bankier diese Besuche Wohl als eine angenehme Unterbrechung des langweiligen Gefängnislebens, bald aber kam ihm eine erleuchtende Idee. Er ließ sich von seiner Frau mit Hilfe eines Wachsabdruk- kes einen Nachschlüssel zu der Zelle beschaffen. Als beim nächsten Besuch Monsieur Vallot das Ehepaar wieder mit verständnisvollem Lächeln in die Zelle eingeschlossen und sich entfernt hatte, schlüpfte das Pärchen aus der Falle. Der Bankier entkam nach Brüssel, konnte ich aber nicht allzulange seiner Freiheit er- reuen, denn die belgischen Behörden lieferten hn auf Ersuchen der französischen. Polizei bald wieder aus, allerdings unter einer Einschränkung: die Anklage wegen Gefängnisausbruches mußte fallen gelassen und die Verhandlung sich lediglich auf den Tatbestand der Beamtenbestechung beschränken. Nun, der war nicht zu leugnen, aber nicht Monsieur PLlissier hatte seinem Wächter die Frankenscheine in oie Hand gedrückt, sondern seine Frau — und sosprach der hohe Gerichtshof den Ausbrecher aus der „Liebessalle" frei. So geschehen zu Paris im Jahre des Heils 1938.
Am Dreitag, 24.6. wurde vor der Allg. Ortskrankenkaffe ein
Mrad »Wechselt
Es wird gebeten, dasselbe dort umzutauschen.
„IVullllsrackön-I^öbsIputr gibt Llunr,
nimmt Ltsud unck Scbmutr. Pr. lElpsrter Our! 8ervs
Statt Karten!
Unser liebster Vater und Großvater
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ist heute nach einem arbeitsreichen Leben von uns gegangen.
In tiefer Trauer:
Fritz Müller und Frau Emma geb. Ziegler Toni Seeger geb. Müller mit Gatten Fritz Seeger und 6 Enkelkinder.
Neubulach, 22. Juni 1938 Beerdigung: Montag nachmittag 3 Uhr.
. Station Leinach» den 27. Juni 1938
Nachruf!
Am 25. Juni verschied unser langjähriger früherer Berbandsoorsitzender
Herr Stadischuliheitz a. D. Friedrich Müller
Reubulach
im 77. Lebensjahr.
Der Verstorbene war an der Gründung des Verbands führend beteiligt und hat durch seinen Weitblick sowie durch seine Umsicht und Tatkraft mit die Grundlagen geschaffen, die die Weiterentwicklung des Verbands zu seiner heutigen Bedeutung ermöglichten. Wir gedenken in Dankbarkeit der Verdienste "dieses trefflichen Mannes, sein Name,wird mit der Geschichte des Verbands stets verbunden bleiben.
Gemeindeverband Elektrizitätswerk Leirrach-Station (G.E.T.)