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Stuttgart, 18. Nov. Tie gestrige öffentliche Sitzung des Gemeinderaths ercssnete, berichtet derSchw. Bl ", Oberbürger­meister S i ck mit einer Mittheilung über die Schwarzwaldeiscn- bahnsrage, die dadurch eine neue Wendung genommen, daß man auf eine Vereinigung der bisher neben einander laufenden Be­strebungen hinzuwirken begonnen, und um dieses Ziel hcrbeizu- führen, unter Hintansetzung der einzelnen Sondcrbestrebungen sich auf einen allgemeinen Standpunkt zu stellen strebe. Er seiner­seits habe die Mitglieder des bisherigen Crmite's für Stuttgart, Böblingen, Herrenberg und Freudenstadt berufen, und diese hät­ten beschlossen, sich den allgemeinen Bestrebungen anzuschließen. Einig seien alle darin, daß die Linie Stuttgart-Böblingen als die Stammbabn des künstigen Schwarzwaldeisenbahnnetzes betrach­tet werden müsse; einig seien sie ferner darin, der von anderer Seite empfohlenen Linie Stuttgart-Feuerbach-Leonberg mit allen Kräften enrgegenzulreteu, da sie mehr eine Unterlands- als eine Schwarzwaldbahn sei und im Gegentheil die Interessen des Schwarzwaldes schwer zu gefährden drohe. (?) Es sei daher im Plane, durch eine Gesammilundgebung der Levnberger Linie ent­gegenzutreten, dagegen sich über ein Eisenbahnnetz für den Schwarz­wald zu vereinbaren. Der Gemeinderath erklärt sich mit den seitherigen Schritten des Oberbürgermeisters einverstanden und spricht sich namentlich dahin aus. daß' es im Interesse der Stadt- gemeinde Stuttgart liege, auf der Linie Stuttgart-Böblingen zu beharren. (Auch anderwärts wurde schon aus das lokale In­teresse Stuttgarts au der Döblinger Linie hingewicsen; dicß ist aber nicht für die Schwarzwaldbezirke maßgebend)

In Gei singen, OA. Ludwigsburg, kam dieser Tage eine merkwürdige tbierische Mißgeburt zur Welt. Eine Kuh, zum er­sten Mal trächtig, gebar ein Kalb mit 2 Köpfen, 4 Vorder- und 2 Hinterfüßen, auch 2 Schwänzen und 2 männlichen Geschlechts- theilen. Das Kalb konnte aber nur durch Schlachten der Kuh zur Welt gefördert werden und lebte nur eine halbe Stunde.

Die Eröffnung der ordentlichen Sitzungen der Schwurgerichts-

Höfe im vierten Vierteljahr 1804 ist zu Ulm auf den 5. Dez., zu Hall auf den 10. Dezember d. I., je Morgens 9 Uhr, fest­gesetzt. (St.-A.)

Ueber den Mord in Schlichten, OA. Schorndorf, entnehmen nstr demSt-A." Folgendes: Am 16. No». Morgens ?, Uhr gingen die zwei Forstsckntzwächter von Schlichten auf die Streife zusammen Mittags 11 Uhr wurde der eine todt an der Straße

von Schlichten nach Oberberken gefunden. Ein Schuß war ihm aus unmittelbarer Nähe in die Weichen eiugedrungen und hatte seinen augenblicklichen Tod zur Folge. Sein Genosse kam den ganzen Tag und folgende Nacht nicht nach Hause, das Streifen nach ihm war vergeblich. Am Morgen des 17. Nov. wurde end­lich sein Leichnam einige hundert Schritte vom Ort der Thal ge­funden. Er halte sich selbst erschossen. Zwei Briefe, die er bei sich trug, gaben Len Beweis, daß der Mord an seinem Kameraden ein vorbedachter war. Nur kleine Streitigkeiten waren unter beiden schon vorgekommen, während sie äußerlich gut standen und nock vor dem Abgang des Morgens in der Wohnung des Mörders ein Gläschen Branntwein zusammen getrunken batten. So viel man hört, wäre in den nächsten Tagen dem Letzteren aus die An­zeige des Ermordeten ein Verweis bevorgestanden. (St.-A.)

Frankfurt, 17. Nov Nachdem zu Beginn der heutigen Bundestagssitzung das Präsidium Anzeige von der Thronbesteigung des Kaisers Max von Mexiko und die Ernennung des Hrn. Th. Murphy zum mexikanischen Gesandten am Bund erstattet hatte, überreichte der kurhessische Gesandte eine (als Manuskript gedruckte) Denkschrift des Prinzen Friedrich von Hessen, worin er seine Succes- sionsansprüche auf Lauenburg des Weiteren begründet. (Schw.M.)

Berlin, 19. Nov. Nach offiziösen Ankündigungen wäre

eine Einigung zwischen Oesterreich und Preußen in Betreff des Rückzugs der Bundestruppen, vorbehaltlich der Zustimmung de» Bundes, getroffen worden. Ein französischer Vertreter wird in Berlin Behufs der Verhandlung über einige Abängeruiimn des Handelsvertrags erwartet. Ein Circularerlaß bestimmt für die Schiffe der Herzoglhümer die Flagge der Verbündeten. In Hamburg sind bereits verbündete Truppen aus ihrem Rückmarsch angekommen. (Tel. d. Sckw. M )

Berlin, 17. Nov. In der oldenburgischen Denkschrift fehlt die Cessionsurkunde. Man findet diesen Umstand sehr auffallend unv will wissen, daß eben durch die vergeblichen Versuche, diese Urkunde zu erlangen, die Verzögerung der Einreichung der in Rede stehenden Denkschrift herbeigeführt worden wäre.

Berlin. Ein recht ehrliches Gcständniß ist dem Zuschauer derKreuzztg." entschlüpft. Er ereifert sich über die Windbeute­leien der Wiener Offiziösen und setzt den Trumpf darauf:Sonst bedauert man hier lediglick, nicht auch s« viel für die Presse be­stimmtes Geld 600,000 Gulden zu haben, wie Herrn v. Schmerling zu Gebote steht. Man würde alsdann hier vielleicht noch tapferer lügen, als Ließ von Wien aus geschieht."