kcller eingesperrt. Wiederholte Anzeigen, daß der Knabe im Kellers furchtbar schreie, beantwortete ter Berwalter mit den Worten: ,rer,
T.wird ihn wohl nicht holen, wenn er über Nackt im
Kcller cingcsperrt bleibt/ Nach einiger Zeit merkte der Schloß Wächter, daß ras Geschrei immer sckwächer wurde, bis es endlick ganz aushörte. Ter Wäckker meinte daher, daß der Knabe einge scklasen sei. Als man aber am Morgenden Unglücklichen,wieder entlassen wollte, war derselbe nirgends zu finden; man nahm Licht, suckle ihn in allen Ecken des ausgedehnten Kellers und stieß endlich aus einige mensckliche Ueberreste. Tie Sacke wurde untersucht, unk da stellte sich nun heraus, daß den armen bejammerns- werthen Knaben in der Nackt — die Ratten ausgefrcssen hatten, Ter Vorfall rief m der dortigen Gegend eine allwmeine Entrüstung gegen den grausamen Verwalter hervor, welcher Wohl der verdienten Strafe nickt entgehen dürfte."
— Wien, 15. Nov Ein Aufruf des Fürsten von Montenegro fordert nach der „Pestztg " das Volk auf, sich rechtzeitig und ausreichend mit Waffen und Munition zu versehen,
— Wien. Ter wegen Hockverraths vrrurlheikte Carl Kober hat am kt>. d. M. seine dreijährige Kerterstrafe angetreten. Es wurte ihm die Begünstigung zu- Theil, ln Wien bleiben und kei»e Eiien tragen zu dürfe«. Seine Eltern hatten vor einigen Tagen eine Audienz bei dem Kaiser; und wie es scheint, ist jene Begünstigung das ganze E.gebn'ß derselben,
— Altona, 16. Nov Ter Rückmarsch der Alliirtcn erfolgt auf 6 Elappenst aßen, welche die Buntestruppen zuvor räumen. Letztere werden in Folge des Uebereinkommens der betreffenden Generalkommandos «ritwärts verlegt.
Unterhaltendes.
Ein tapferer Man».
l/ortselraaa).
Dreß erste Gelingen gab frischen Mulh, Der Regen strömte hestiger als zuvor, er begünstigte indeß das Unternehmen nur.
Ebenso vorsichtig näherten sie sich den Verschanzungen und Tranckeen, Die ausgeslellren Posten hatten sich zurückgezogen und möglichste Zuflucht und Schutz vor dem Regen gesucht. Mitten im L-chlafe wurde die Besatzung der Tranckeen überfallen. Die meisten streckten sofort die Waffen. Tennoeb entspann sich ein kurzes Gefecht, und ein Theil der Besatzung zog sich kämpfend und flüchtig ins Schloß
Ließ Alles halte Paul vorausgesehen und seine Befehle darnach getroffen. Den Fliehenden hart auf dem Fuße gelangte ein TbeU seiner Soldaten mit ins Schloß, ehe das Thor geschlossen wurde, die andern stürmten sofort gegen die Mauern und suchten sie zu übersteigen. Einer der Ersten sprang Paul vor ihnen in den Schlcßhof hinab. Hier herricklc die heilloseste Verwirrung,
Zu unerwartet waren die Offiziere in ihren Tafelfreuden gestört. Als die ersten Schüsse in den Trancheen gefallen, waren sie überrascht aufgesprungen Keiner wußte, was Vorgefühlen war, und mancke waren in einem Zustande, daß sie es nimmer zu begreifen vermocht hätten. Tie erste Kunde von dem Ueberfall war durck die Fliehenden in das Schloß gelangt, zugleich zeigten sich feindliche Uniformen. Niemand wußte reckt, wie dieselben ins Schloß gekommen waren. Keiner kannte die Stärke des Feindes und wußte, woher er kam.
Ter Kampf war bereits aus dem Schloßbose und im Schlosse entbrannt, ehe die Besatzung fick zu ordnen vermocht hatte. Von
— Wie!n, 17. Nov. (Kellern hat nach der Gcneralkorrcsp. die,
Auswechselung der Ratifikaiions«Urkünden über den Frieden miEi" Minute schien die Zahl d^r Feinde anzuwachsen. denn Dänema k fiat,gefunden. ' Tel d Schw. M.) war das Thor gesprengt und Pauls Lerne stürmten unge-
Ellitland London, 12 Nov. Oberst Chambers erhielt ^ ^
schenk angebotene Packt Prinzeß Olga angenommen hat. Tie Packt segelte am 25. Okt. von Cowes ab,
Frankreich. Paris, 12 Nov. Als die Minister sich vors gestern nach Compiegne beg be», begegnete ihnen ein Unfall Aus der Brücke überfuhren sie nämlich einen einer Bäuerin ungehörigen Esel. Tie Bäuerin wurde mit 200 Frcs, entschädigt, und Herr Fould rief spöttisch: „Ach. meine Herren, warum können wir nicht alle Esel, die uns !m Wege stehen, so wohlfeilen Kaufes! los werden?" Einige College« lackten, andere aber, die Fould
für malitiös halten, wurden rdth und kniffen die Lippen zu einem zuckle der Degen - er bezwang sich,
Lackeln zusammen. (Fr, A)j „Ich bin hier, Herr Graf," ries Paul, „aber zwei Tage
Italien. Turin, 16 Nov In der, Kainmersitzungvom.12 Nov ' früher, als Sie gewünscht haben," sprach der Ministe-Präsident Generäl La,marmora Er bedauerte,! Venini antwortete nicht. In seinem Blicke war sein Ent
laß man Verdacht auf die Absichten des Kaisers Napoleon ge j scbluß za lesen. Schnell erhob er das Pistol, der Finger ruhte worfen habe, und erinnerte an die.Dienste, ckie derselbe der Sache f swe» an dem Drücker, La sprang ein Kroat, der seines Oberst Italiens geleistet. L Napoleon habe vielleicht srüber an der Mög^ Leben bedroht sah herbei und scklur; mit dem Säbel des Grafen
Viertelstunde gewährt, als die Besatzung bis auf wenige die Waffen gestreckt hatte.
Von einem unwillkürlichen Verlangen getrieben, war Paul, nachdem der Sieg gesickert war, in das Schloß geeilt Er suchte den Grafen. Sein Blut wallte auf bei tun Gedanken, daß er ihm hier begegnen werde — da stand er plötzlich vor ihm In der Linken trug der Graf rin Licht, in der Rechten ein Pistol. Fest standen sich beide Männer einander gegenüber, Auge in e. Um des Grafen Mund war spötlisckes Läckcln. In Pauls
licbkeit der Einheit Italiens gezweifelt. aber er ser überzeugt, daß auch der Kaiser jetzt die Einheit für unwiderruflich halte. Bezüglich der Art der Ausführung sei allerdings die Lösung der römischen Frage npck dunkel. Jedenfalls sei es für dieselbe günstig, daß man nock Zeit vor fick habe. Er hoffe, der Kaiser weide an» für Vencticn Hilfe schaffen, niem als Minister, sondern als Pkivatma -n spreche er es ans. daßArgend eine Lös. ng zu finden sei Er glaube, daß der Kaiser von Oesterreich sich für neue Entschlüsse in dieser Frage werde gewinnen lassen. Am Schlüsse der Rede, die lebhaften Beifall fand, wieckerholke der Ministerpräsident die Aufforderung, den Regierungsentwurf zu genehmigen — Fn der Sitzung vom 15 erwähnte Lamarmora das Gerückt einer Gebietsabtretung: Niemals werde Frankreich auf diese Weise die O'dnuwa und den Frieden Cnropa's stören wollen. Bezüg li» der römischen Frage sagte der Minister: Rom sei durch die Wirkung des Fortschritts, nickt d'-rck Gewalt zu erhalten, man werde erfahren, ob die weltlicke Gewalt durch sich selbst bestehen könne: Ätalien muffe zeigen, daß es den Papst in seinen Prüfungen zzicht beunruhigen wolle-
Arm nieder, Ter Schuß hallte laut wieder, die Kugel fuhr in die Wand Windend stürzte der Kroat auf ihn zu,
„Halt — halt! Tödte ihn nicht," rief Paul und sprang dem Grafen^zn Hilfe — es war zu spät, Venini sank schon um, ein Schwertstreich hatte ihn über die Slicn getroffen. Gewaltsam
strömte das Blut hervor
Frankfurter (Hoid-Cours vom 7, November.
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Pi ölen. . , -
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Prcuss Kassenscheine
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Datale» , - , , , 5 st. 31
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SNiüqi t -5 November 1884.
K. StaatSkanenverwal tnug.
Gottesdienste, ^onula>r. Ä). Nov, Vorm, (Pr,): Heir Lkadtvlkar Linder. — .-> uderUchre ml- de» Löhnen I. 61. — Nachm, (G itav-'?ldolpk>4- lande): H>, He.f, Schmidt— Das Orfcr ist fnrden Nirchenl'ans.'nd bestiknml.
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